Der Verfasser geht von der Hypothese aus, dass die parlamentarischen Demokratien vor allem des »alten Westens« (Europa und Nordamerika) im Begriff sind, alles zu verlieren, was sie einst aus einer utopischen Idee entstehen ließen: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Wenn der private Wohlstand als Ziel der Massen erstrebt und erreicht wird, liegt die bürgerliche Teilhabe genau so weit in utopischer Ferne wie die Ideale der Demokratie. Goethes Verse aus dem Faust, die diesem Buch als Motto dienen, sind im Namen eines Bürgertums verfasst, das seinerzeit schon staatstragend bedeutsam war: »Was du ererbt von deinen Vätern hast,/ Erwirb es, um es zu besitzen« – will sagen: Auch der Wohlstand muss durch jedermanns Hände Arbeit von Generation zu Generation neu geschaffen werden. Nur als ›erworbenes‹ Wertziel kann er sich politisch legitimieren. Wie destruktiv dagegen der Wohlstandsprivatismus dem Gemeinwohl in einer freiheitlichen Demokratie entgegensteht, soll dieses Buch analysieren. Sein Fazit wird zeigen, dass Mitbestimmung und Solidarität für die wachsenden Massen unseres Planeten, die nach Wohlstand streben, ein zunehmend fernerer Traum ist, der zum dystopischen Albtraum wird, wenn Ideal und Wirklichkeit sich bekämpfen.
Aktualisiert: 2023-07-01
> findR *
Der Verfasser geht von der Hypothese aus, dass die parlamentarischen Demokratien vor allem des »alten Westens« (Europa und Nordamerika) im Begriff sind, alles zu verlieren, was sie einst aus einer utopischen Idee entstehen ließen: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Wenn der private Wohlstand als Ziel der Massen erstrebt und erreicht wird, liegt die bürgerliche Teilhabe genau so weit in utopischer Ferne wie die Ideale der Demokratie. Goethes Verse aus dem Faust, die diesem Buch als Motto dienen, sind im Namen eines Bürgertums verfasst, das seinerzeit schon staatstragend bedeutsam war: »Was du ererbt von deinen Vätern hast,/ Erwirb es, um es zu besitzen« – will sagen: Auch der Wohlstand muss durch jedermanns Hände Arbeit von Generation zu Generation neu geschaffen werden. Nur als ›erworbenes‹ Wertziel kann er sich politisch legitimieren. Wie destruktiv dagegen der Wohlstandsprivatismus dem Gemeinwohl in einer freiheitlichen Demokratie entgegensteht, soll dieses Buch analysieren. Sein Fazit wird zeigen, dass Mitbestimmung und Solidarität für die wachsenden Massen unseres Planeten, die nach Wohlstand streben, ein zunehmend fernerer Traum ist, der zum dystopischen Albtraum wird, wenn Ideal und Wirklichkeit sich bekämpfen.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Der Verfasser geht von der Hypothese aus, dass die parlamentarischen Demokratien vor allem des »alten Westens« (Europa und Nordamerika) im Begriff sind, alles zu verlieren, was sie einst aus einer utopischen Idee entstehen ließen: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Wenn der private Wohlstand als Ziel der Massen erstrebt und erreicht wird, liegt die bürgerliche Teilhabe genau so weit in utopischer Ferne wie die Ideale der Demokratie. Goethes Verse aus dem Faust, die diesem Buch als Motto dienen, sind im Namen eines Bürgertums verfasst, das seinerzeit schon staatstragend bedeutsam war: »Was du ererbt von deinen Vätern hast,/ Erwirb es, um es zu besitzen« – will sagen: Auch der Wohlstand muss durch jedermanns Hände Arbeit von Generation zu Generation neu geschaffen werden. Nur als ›erworbenes‹ Wertziel kann er sich politisch legitimieren. Wie destruktiv dagegen der Wohlstandsprivatismus dem Gemeinwohl in einer freiheitlichen Demokratie entgegensteht, soll dieses Buch analysieren. Sein Fazit wird zeigen, dass Mitbestimmung und Solidarität für die wachsenden Massen unseres Planeten, die nach Wohlstand streben, ein zunehmend fernerer Traum ist, der zum dystopischen Albtraum wird, wenn Ideal und Wirklichkeit sich bekämpfen.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Wenn Autoren sich förmlich in die Moderne hineinschreiben, indem
sie diese künstlerisch mitbegründen, entwickeln sie nicht nur neue, nie
dagewesene Formen, sondern stoßen auch auf Inhalte, die bisher der
Taburegel zum Opfer fielen. Indem sich im Werk dieses früh aus dem
Leben geschiedenen Autors sowohl das ›Normale‹ mit dem ›Aberranten‹,
das Konventionelle mit dem Unüblichen, das Opportune mit
dem Anstößigen mischt, geht auch das Realistische mit dem Fantastischen
eine Melange ein, die erstmals surrealistische Züge trägt. Heinrich
von Kleist lebte in brennenden oder schwelenden Revolutionszeiten,
die mit der Egalität neue Ideale der Selbstbestimmung und Würde
hochhoben – und doch wieder verrieten. Dieses Buch widmet sich
einigen von Kleists Erzählungen, die an experimentellem Verve nichts
zu wünschen übrig lassen und überraschend Themen extrapolieren,
die darauffolgende Jahrhunderte bis heute beschäftigen, etwa das problematische
Verhältnis von Ich, Kultur und Gesellschaft im Zeichen
des industriellen und nachindustriellen Zeitalters. Jede Erzählung ist
dabei eine ›Geschichte‹ der Gewalt im doppelten Sinn dieses Wortes
und rechtfertigt den Ruhm des Autors als ›Aufklärer in extremis‹.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Wenn Autoren sich förmlich in die Moderne hineinschreiben, indem
sie diese künstlerisch mitbegründen, entwickeln sie nicht nur neue, nie
dagewesene Formen, sondern stoßen auch auf Inhalte, die bisher der
Taburegel zum Opfer fielen. Indem sich im Werk dieses früh aus dem
Leben geschiedenen Autors sowohl das ›Normale‹ mit dem ›Aberranten‹,
das Konventionelle mit dem Unüblichen, das Opportune mit
dem Anstößigen mischt, geht auch das Realistische mit dem Fantastischen
eine Melange ein, die erstmals surrealistische Züge trägt. Heinrich
von Kleist lebte in brennenden oder schwelenden Revolutionszeiten,
die mit der Egalität neue Ideale der Selbstbestimmung und Würde
hochhoben – und doch wieder verrieten. Dieses Buch widmet sich
einigen von Kleists Erzählungen, die an experimentellem Verve nichts
zu wünschen übrig lassen und überraschend Themen extrapolieren,
die darauffolgende Jahrhunderte bis heute beschäftigen, etwa das problematische
Verhältnis von Ich, Kultur und Gesellschaft im Zeichen
des industriellen und nachindustriellen Zeitalters. Jede Erzählung ist
dabei eine ›Geschichte‹ der Gewalt im doppelten Sinn dieses Wortes
und rechtfertigt den Ruhm des Autors als ›Aufklärer in extremis‹.
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Wenn Autoren sich förmlich in die Moderne hineinschreiben, indem
sie diese künstlerisch mitbegründen, entwickeln sie nicht nur neue, nie
dagewesene Formen, sondern stoßen auch auf Inhalte, die bisher der
Taburegel zum Opfer fielen. Indem sich im Werk dieses früh aus dem
Leben geschiedenen Autors sowohl das ›Normale‹ mit dem ›Aberranten‹,
das Konventionelle mit dem Unüblichen, das Opportune mit
dem Anstößigen mischt, geht auch das Realistische mit dem Fantastischen
eine Melange ein, die erstmals surrealistische Züge trägt. Heinrich
von Kleist lebte in brennenden oder schwelenden Revolutionszeiten,
die mit der Egalität neue Ideale der Selbstbestimmung und Würde
hochhoben – und doch wieder verrieten. Dieses Buch widmet sich
einigen von Kleists Erzählungen, die an experimentellem Verve nichts
zu wünschen übrig lassen und überraschend Themen extrapolieren,
die darauffolgende Jahrhunderte bis heute beschäftigen, etwa das problematische
Verhältnis von Ich, Kultur und Gesellschaft im Zeichen
des industriellen und nachindustriellen Zeitalters. Jede Erzählung ist
dabei eine ›Geschichte‹ der Gewalt im doppelten Sinn dieses Wortes
und rechtfertigt den Ruhm des Autors als ›Aufklärer in extremis‹.
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Der beiläufige Satz eines japanischen Germanistikstudenten: »Bei
Rilke gibt es viel zu verstehen« galt auf Rückfrage nicht den sprachlichen
Schwierigkeiten; auch wollte er nicht die Probleme der Deutung
ansprechen, sondern es fiel ihm schwer, »die paradoxe Mischung aus
Faszination und Befremden« zu begreifen, die Rilkes Texte bei ihm
auslösten. Die »Anti-Sympathie«, wie er es nannte, hielt er für den eigentlichen
Grund, weshalb dieser Dichter ihn interessiere. Weil der
Eindruck des Obsoleten mit dem der Aktualität ständig wechsle, müsse
man zuerst sich selbst und seine eigene Zeit verstehen, wenn man
Rilke verstehen wolle.
Der Student gehörte zu jenen nichtdeutschen Lesern, welche die deutsche
Rilke-Leserschaft seit längerem an Zahl und Diskursaktivität
übertreffen. Ob in den USA, Frankreich, Russland oder Japan: Rilkes
Werke, vor allem aber die Gedichte, gehören dort noch oder wieder
zur geistigen ›Grundnahrung‹ der Gebildeten.
Dieses Buch soll nicht nur zum Lesen beflügeln und beim ›Verstehen‹
helfen, sondern den ›Zeitgeist‹ von heute mit jenem von damals abgleichen
und dazu Rilkes Lyrik um Moderation bitten.
Aktualisiert: 2023-07-01
> findR *
Zu fragen ist, warum ausgerechnet in Zeiten anschwellender Informationsflüsse die Desinformation immer größeres Ausmaß annimmt; weshalb immer mehr Gebildete immer mehr Unbildung in Sachen Quellenvalidierung und Medienkritik verraten. Wirken die Mittel der Massenkommunikation kontraproduktiv in Sachen Faktencheck und Urteilsbildung? Der Vergleich, der in der Metaphorik des Buchtitels mitschwingt, sieht Gemeinsamkeiten zwischen der Hörigkeit des Verschwörungstheoretikers und dem »Kadavergehorsam« des (soldatischen) Befehlsempfängers, der seine sozialgeschichtlichen Wurzeln in Systemen der Hierarchie hat. Im Blickpunkt steht damit ein Nachfahre jenes autoritären Charakters, den u.a. Erich Fromm ab den 1930er Jahren beschrieb und den der Kulturhistoriker Johan Huizinga für die »Gleichgültigkeit gegenüber der Wahrheit« verantwortlich machte, als er 1935 klagte: »Das Ärgste ist die überall wahrnehmbare ›indifférence à la vérité‹, die in der öffentlichen Anpreisung des politischen Betrugs ihren Gipfel erreicht.«
Aktualisiert: 2023-07-01
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Der beiläufige Satz eines japanischen Germanistikstudenten: »Bei
Rilke gibt es viel zu verstehen« galt auf Rückfrage nicht den sprachlichen
Schwierigkeiten; auch wollte er nicht die Probleme der Deutung
ansprechen, sondern es fiel ihm schwer, »die paradoxe Mischung aus
Faszination und Befremden« zu begreifen, die Rilkes Texte bei ihm
auslösten. Die »Anti-Sympathie«, wie er es nannte, hielt er für den eigentlichen
Grund, weshalb dieser Dichter ihn interessiere. Weil der
Eindruck des Obsoleten mit dem der Aktualität ständig wechsle, müsse
man zuerst sich selbst und seine eigene Zeit verstehen, wenn man
Rilke verstehen wolle.
Der Student gehörte zu jenen nichtdeutschen Lesern, welche die deutsche
Rilke-Leserschaft seit längerem an Zahl und Diskursaktivität
übertreffen. Ob in den USA, Frankreich, Russland oder Japan: Rilkes
Werke, vor allem aber die Gedichte, gehören dort noch oder wieder
zur geistigen ›Grundnahrung‹ der Gebildeten.
Dieses Buch soll nicht nur zum Lesen beflügeln und beim ›Verstehen‹
helfen, sondern den ›Zeitgeist‹ von heute mit jenem von damals abgleichen
und dazu Rilkes Lyrik um Moderation bitten.
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Der beiläufige Satz eines japanischen Germanistikstudenten: »Bei
Rilke gibt es viel zu verstehen« galt auf Rückfrage nicht den sprachlichen
Schwierigkeiten; auch wollte er nicht die Probleme der Deutung
ansprechen, sondern es fiel ihm schwer, »die paradoxe Mischung aus
Faszination und Befremden« zu begreifen, die Rilkes Texte bei ihm
auslösten. Die »Anti-Sympathie«, wie er es nannte, hielt er für den eigentlichen
Grund, weshalb dieser Dichter ihn interessiere. Weil der
Eindruck des Obsoleten mit dem der Aktualität ständig wechsle, müsse
man zuerst sich selbst und seine eigene Zeit verstehen, wenn man
Rilke verstehen wolle.
Der Student gehörte zu jenen nichtdeutschen Lesern, welche die deutsche
Rilke-Leserschaft seit längerem an Zahl und Diskursaktivität
übertreffen. Ob in den USA, Frankreich, Russland oder Japan: Rilkes
Werke, vor allem aber die Gedichte, gehören dort noch oder wieder
zur geistigen ›Grundnahrung‹ der Gebildeten.
Dieses Buch soll nicht nur zum Lesen beflügeln und beim ›Verstehen‹
helfen, sondern den ›Zeitgeist‹ von heute mit jenem von damals abgleichen
und dazu Rilkes Lyrik um Moderation bitten.
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Der beiläufige Satz eines japanischen Germanistikstudenten: »Bei
Rilke gibt es viel zu verstehen« galt auf Rückfrage nicht den sprachlichen
Schwierigkeiten; auch wollte er nicht die Probleme der Deutung
ansprechen, sondern es fiel ihm schwer, »die paradoxe Mischung aus
Faszination und Befremden« zu begreifen, die Rilkes Texte bei ihm
auslösten. Die »Anti-Sympathie«, wie er es nannte, hielt er für den eigentlichen
Grund, weshalb dieser Dichter ihn interessiere. Weil der
Eindruck des Obsoleten mit dem der Aktualität ständig wechsle, müsse
man zuerst sich selbst und seine eigene Zeit verstehen, wenn man
Rilke verstehen wolle.
Der Student gehörte zu jenen nichtdeutschen Lesern, welche die deutsche
Rilke-Leserschaft seit längerem an Zahl und Diskursaktivität
übertreffen. Ob in den USA, Frankreich, Russland oder Japan: Rilkes
Werke, vor allem aber die Gedichte, gehören dort noch oder wieder
zur geistigen ›Grundnahrung‹ der Gebildeten.
Dieses Buch soll nicht nur zum Lesen beflügeln und beim ›Verstehen‹
helfen, sondern den ›Zeitgeist‹ von heute mit jenem von damals abgleichen
und dazu Rilkes Lyrik um Moderation bitten.
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Wenn Literatur im Allgemeinen ein Erkenntnisschlüssel ist, der uns neue Gedankenwelten erschließt, dann ist das bei Franz Kafka ganz besonders der Fall. Daher beginnt unsere Reihe Literatur verstehen – Text + Deutung mit dem österreichisch-tschechoslowakischen Autor, der zeitlebens – er starb 1924 – so gut wie unbekannt blieb. Wem seine heutige Berühmtheit ein Rätsel ist, wie seine Texte ihm selbst ein Rätsel waren, steht am Anfang eines Entdeckungsabenteuers, sobald er sich vornimmt, das Rätsel zu lösen. Der Autor kann ihm auf seine Fragen nicht mehr antworten, so wenig er es damals konnte. Den Brief eines seiner wenigen Leser vom 10. April 1917 müssen andere für ihn beantworten:
»Sehr geehrter Herr [Kafka], Sie haben mich unglücklich gemacht. Ich habe Ihre Verwandlung gekauft und meiner Kusine geschenkt. Die weiß sich die Geschichte aber nicht zu erklären. Meine Kusine hats ihrer Mutter gegeben, die weiß auch keine Erklärung. Die Mutter hat das Buch meiner anderen Kusine gegeben und die hat auch keine Erklärung. Nun haben sie an mich geschrieben. Ich soll ihnen die Geschichte erklären. Weil ich der Doctor der Familie wäre. Aber ich bin ratlos. […] Nur Sie können mir helfen. Sie müssen es; denn Sie haben mir die Suppe eingebrockt.«
Aktualisiert: 2023-07-01
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Wenn Literatur im Allgemeinen ein Erkenntnisschlüssel ist, der uns neue Gedankenwelten erschließt, dann ist das bei Franz Kafka ganz besonders der Fall. Daher beginnt unsere Reihe Literatur verstehen – Text + Deutung mit dem österreichisch-tschechoslowakischen Autor, der zeitlebens – er starb 1924 – so gut wie unbekannt blieb. Wem seine heutige Berühmtheit ein Rätsel ist, wie seine Texte ihm selbst ein Rätsel waren, steht am Anfang eines Entdeckungsabenteuers, sobald er sich vornimmt, das Rätsel zu lösen. Der Autor kann ihm auf seine Fragen nicht mehr antworten, so wenig er es damals konnte. Den Brief eines seiner wenigen Leser vom 10. April 1917 müssen andere für ihn beantworten:
»Sehr geehrter Herr [Kafka], Sie haben mich unglücklich gemacht. Ich habe Ihre Verwandlung gekauft und meiner Kusine geschenkt. Die weiß sich die Geschichte aber nicht zu erklären. Meine Kusine hats ihrer Mutter gegeben, die weiß auch keine Erklärung. Die Mutter hat das Buch meiner anderen Kusine gegeben und die hat auch keine Erklärung. Nun haben sie an mich geschrieben. Ich soll ihnen die Geschichte erklären. Weil ich der Doctor der Familie wäre. Aber ich bin ratlos. […] Nur Sie können mir helfen. Sie müssen es; denn Sie haben mir die Suppe eingebrockt.«
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Wenn Literatur im Allgemeinen ein Erkenntnisschlüssel ist, der uns neue Gedankenwelten erschließt, dann ist das bei Franz Kafka ganz besonders der Fall. Daher beginnt unsere Reihe Literatur verstehen – Text + Deutung mit dem österreichisch-tschechoslowakischen Autor, der zeitlebens – er starb 1924 – so gut wie unbekannt blieb. Wem seine heutige Berühmtheit ein Rätsel ist, wie seine Texte ihm selbst ein Rätsel waren, steht am Anfang eines Entdeckungsabenteuers, sobald er sich vornimmt, das Rätsel zu lösen. Der Autor kann ihm auf seine Fragen nicht mehr antworten, so wenig er es damals konnte. Den Brief eines seiner wenigen Leser vom 10. April 1917 müssen andere für ihn beantworten:
»Sehr geehrter Herr [Kafka], Sie haben mich unglücklich gemacht. Ich habe Ihre Verwandlung gekauft und meiner Kusine geschenkt. Die weiß sich die Geschichte aber nicht zu erklären. Meine Kusine hats ihrer Mutter gegeben, die weiß auch keine Erklärung. Die Mutter hat das Buch meiner anderen Kusine gegeben und die hat auch keine Erklärung. Nun haben sie an mich geschrieben. Ich soll ihnen die Geschichte erklären. Weil ich der Doctor der Familie wäre. Aber ich bin ratlos. […] Nur Sie können mir helfen. Sie müssen es; denn Sie haben mir die Suppe eingebrockt.«
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Wenn Literatur im Allgemeinen ein Erkenntnisschlüssel ist, der uns neue Gedankenwelten erschließt, dann ist das bei Franz Kafka ganz besonders der Fall. Daher beginnt unsere Reihe Literatur verstehen – Text + Deutung mit dem österreichisch-tschechoslowakischen Autor, der zeitlebens – er starb 1924 – so gut wie unbekannt blieb. Wem seine heutige Berühmtheit ein Rätsel ist, wie seine Texte ihm selbst ein Rätsel waren, steht am Anfang eines Entdeckungsabenteuers, sobald er sich vornimmt, das Rätsel zu lösen. Der Autor kann ihm auf seine Fragen nicht mehr antworten, so wenig er es damals konnte. Den Brief eines seiner wenigen Leser vom 10. April 1917 müssen andere für ihn beantworten:
»Sehr geehrter Herr [Kafka], Sie haben mich unglücklich gemacht. Ich habe Ihre Verwandlung gekauft und meiner Kusine geschenkt. Die weiß sich die Geschichte aber nicht zu erklären. Meine Kusine hats ihrer Mutter gegeben, die weiß auch keine Erklärung. Die Mutter hat das Buch meiner anderen Kusine gegeben und die hat auch keine Erklärung. Nun haben sie an mich geschrieben. Ich soll ihnen die Geschichte erklären. Weil ich der Doctor der Familie wäre. Aber ich bin ratlos. […] Nur Sie können mir helfen. Sie müssen es; denn Sie haben mir die Suppe eingebrockt.«
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Wenn Autoren sich förmlich in die Moderne hineinschreiben, indem
sie diese künstlerisch mitbegründen, entwickeln sie nicht nur neue, nie
dagewesene Formen, sondern stoßen auch auf Inhalte, die bisher der
Taburegel zum Opfer fielen. Indem sich im Werk dieses früh aus dem
Leben geschiedenen Autors sowohl das ›Normale‹ mit dem ›Aberranten‹,
das Konventionelle mit dem Unüblichen, das Opportune mit
dem Anstößigen mischt, geht auch das Realistische mit dem Fantastischen
eine Melange ein, die erstmals surrealistische Züge trägt. Heinrich
von Kleist lebte in brennenden oder schwelenden Revolutionszeiten,
die mit der Egalität neue Ideale der Selbstbestimmung und Würde
hochhoben – und doch wieder verrieten. Dieses Buch widmet sich
einigen von Kleists Erzählungen, die an experimentellem Verve nichts
zu wünschen übrig lassen und überraschend Themen extrapolieren,
die darauffolgende Jahrhunderte bis heute beschäftigen, etwa das problematische
Verhältnis von Ich, Kultur und Gesellschaft im Zeichen
des industriellen und nachindustriellen Zeitalters. Jede Erzählung ist
dabei eine ›Geschichte‹ der Gewalt im doppelten Sinn dieses Wortes
und rechtfertigt den Ruhm des Autors als ›Aufklärer in extremis‹.
Aktualisiert: 2023-07-01
> findR *
Wenn Autoren sich förmlich in die Moderne hineinschreiben, indem
sie diese künstlerisch mitbegründen, entwickeln sie nicht nur neue, nie
dagewesene Formen, sondern stoßen auch auf Inhalte, die bisher der
Taburegel zum Opfer fielen. Indem sich im Werk dieses früh aus dem
Leben geschiedenen Autors sowohl das ›Normale‹ mit dem ›Aberranten‹,
das Konventionelle mit dem Unüblichen, das Opportune mit
dem Anstößigen mischt, geht auch das Realistische mit dem Fantastischen
eine Melange ein, die erstmals surrealistische Züge trägt. Heinrich
von Kleist lebte in brennenden oder schwelenden Revolutionszeiten,
die mit der Egalität neue Ideale der Selbstbestimmung und Würde
hochhoben – und doch wieder verrieten. Dieses Buch widmet sich
einigen von Kleists Erzählungen, die an experimentellem Verve nichts
zu wünschen übrig lassen und überraschend Themen extrapolieren,
die darauffolgende Jahrhunderte bis heute beschäftigen, etwa das problematische
Verhältnis von Ich, Kultur und Gesellschaft im Zeichen
des industriellen und nachindustriellen Zeitalters. Jede Erzählung ist
dabei eine ›Geschichte‹ der Gewalt im doppelten Sinn dieses Wortes
und rechtfertigt den Ruhm des Autors als ›Aufklärer in extremis‹.
Aktualisiert: 2023-07-01
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Wenn Autoren sich förmlich in die Moderne hineinschreiben, indem
sie diese künstlerisch mitbegründen, entwickeln sie nicht nur neue, nie
dagewesene Formen, sondern stoßen auch auf Inhalte, die bisher der
Taburegel zum Opfer fielen. Indem sich im Werk dieses früh aus dem
Leben geschiedenen Autors sowohl das ›Normale‹ mit dem ›Aberranten‹,
das Konventionelle mit dem Unüblichen, das Opportune mit
dem Anstößigen mischt, geht auch das Realistische mit dem Fantastischen
eine Melange ein, die erstmals surrealistische Züge trägt. Heinrich
von Kleist lebte in brennenden oder schwelenden Revolutionszeiten,
die mit der Egalität neue Ideale der Selbstbestimmung und Würde
hochhoben – und doch wieder verrieten. Dieses Buch widmet sich
einigen von Kleists Erzählungen, die an experimentellem Verve nichts
zu wünschen übrig lassen und überraschend Themen extrapolieren,
die darauffolgende Jahrhunderte bis heute beschäftigen, etwa das problematische
Verhältnis von Ich, Kultur und Gesellschaft im Zeichen
des industriellen und nachindustriellen Zeitalters. Jede Erzählung ist
dabei eine ›Geschichte‹ der Gewalt im doppelten Sinn dieses Wortes
und rechtfertigt den Ruhm des Autors als ›Aufklärer in extremis‹.
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Zu fragen ist, warum ausgerechnet in Zeiten anschwellender Informationsflüsse die Desinformation immer größeres Ausmaß annimmt; weshalb immer mehr Gebildete immer mehr Unbildung in Sachen Quellenvalidierung und Medienkritik verraten. Wirken die Mittel der Massenkommunikation kontraproduktiv in Sachen Faktencheck und Urteilsbildung? Der Vergleich, der in der Metaphorik des Buchtitels mitschwingt, sieht Gemeinsamkeiten zwischen der Hörigkeit des Verschwörungstheoretikers und dem »Kadavergehorsam« des (soldatischen) Befehlsempfängers, der seine sozialgeschichtlichen Wurzeln in Systemen der Hierarchie hat. Im Blickpunkt steht damit ein Nachfahre jenes autoritären Charakters, den u.a. Erich Fromm ab den 1930er Jahren beschrieb und den der Kulturhistoriker Johan Huizinga für die »Gleichgültigkeit gegenüber der Wahrheit« verantwortlich machte, als er 1935 klagte: »Das Ärgste ist die überall wahrnehmbare ›indifférence à la vérité‹, die in der öffentlichen Anpreisung des politischen Betrugs ihren Gipfel erreicht.«
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Der Verfasser geht von der Hypothese aus, dass die parlamentarischen Demokratien vor allem des »alten Westens« (Europa und Nordamerika) im Begriff sind, alles zu verlieren, was sie einst aus einer utopischen Idee entstehen ließen: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Wenn der private Wohlstand als Ziel der Massen erstrebt und erreicht wird, liegt die bürgerliche Teilhabe genau so weit in utopischer Ferne wie die Ideale der Demokratie. Goethes Verse aus dem Faust, die diesem Buch als Motto dienen, sind im Namen eines Bürgertums verfasst, das seinerzeit schon staatstragend bedeutsam war: »Was du ererbt von deinen Vätern hast,/ Erwirb es, um es zu besitzen« – will sagen: Auch der Wohlstand muss durch jedermanns Hände Arbeit von Generation zu Generation neu geschaffen werden. Nur als ›erworbenes‹ Wertziel kann er sich politisch legitimieren. Wie destruktiv dagegen der Wohlstandsprivatismus dem Gemeinwohl in einer freiheitlichen Demokratie entgegensteht, soll dieses Buch analysieren. Sein Fazit wird zeigen, dass Mitbestimmung und Solidarität für die wachsenden Massen unseres Planeten, die nach Wohlstand streben, ein zunehmend fernerer Traum ist, der zum dystopischen Albtraum wird, wenn Ideal und Wirklichkeit sich bekämpfen.
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