Hochschulen bilden heute das akademische Berufspersonal von morgen aus. Dabei ist es eine der Kernaufgaben einer Hochschule, das Lernen am zukünftigen Bedarf zu orientieren und das relevante Wissen zu vermitteln.
Doch «Zukunft» ist relational, vielfältig, in verschiedene Modi gefasst und lässt sich nicht antizipieren. Somit ist die «Zukunft» eine Prognose, die die Tendenzen der Gegenwart verlängert (Graf & Herzog, 2016, S. 500–504). In der heutigen Zeit verändern Trends die gesellschaftlichen Annahmen und Gepflogenheiten schnell und umfassend. Die rasante Entwicklung der Digitalisierung ist exemplarisch dafür, wie radikal Umdenken sein kann. Sie durchdringt alle Bereiche des Lebens, auch das Lehren und Lernen. Dabei entsteht eine Lücke zwischen dem etablierten Lernverständnis und den neuen Anforderungen.
Die Bildungsforschung der vergangenen Jahre war geprägt von der Veränderung der Lehrenden-orientierten Didaktik hin zu einer Lernenden-orientierten Didaktik (Lübcke & Wannemacher, o. J., S. 21). In der Next-Skills-Studie waren 89,2 Prozent der befragten Personen der Meinung, dass die grösste Herausforderung der Hochschulen die Vorbereitung der Studierenden auf das Arbeiten in einer VUCA-Welt (volatil, unsicher, komplex und mehrdeutig) sein wird (Ehlers, 2020, S. 210). Gemäss der Studie ist es das Ziel von Hochschulen, die Studierenden auf ihrem Weg hin zu individuellen, produktiven Lernenden zu begleiten, die sich eigenverantwortlich um ihre Entwicklung kümmern (ebd., S. 210). Dass die gesellschaftlichen Entwicklungen komplex, unsicher, mehrdeutig und volatil wurden, wird oft der disruptiven Wirkung der Digitalisierung zugeschrieben. Ob diese der Auslöser oder ein Verstärker ist, ist interpretationsabhängig. Fest steht, dass die zunehmende Digitalisierung zu strukturellen und technologischen Veränderungen der Hochschulbildung und zu flexibleren Formen des Lernens führt (Franuszkiewicz et al., 2019, S. 274). Hier besteht Entwicklungsbedarf – das System Hochschule wird sich in den kommenden Jahren den gesellschaftlichen Veränderungen anpassen müssen (Domann & Oelker, 2022, S. 175; Kochskämper & Lips, 2022, S. 170). Es gilt, Ausbildungsformen zu kreieren, die sich an vermuteten künftigen Fragestellungen und Schwerpunkten orientieren, denen die Dringlichkeit, sich selbst zu hinterfragen, inhärent ist und die sich schliesslich durch gemachte Erfahrungen ständig selbst neu ausrichten und die Möglichkeit bieten, Unsicherheit zu absorbieren.
Das selbstorganisierte Lernen ermöglicht den Studierenden eine stärkere Flexibilisierung und Individualisierung des Lernens (Franuszkiewicz et al., 2019, S. 274). Dafür braucht es einen neuen Denkrahmen. Dieser soll im Hochschulkontext Aufschluss über die Anwendung und das Verständnis des selbstorganisierten Lernens unter Berücksichtigung des Megatrends Digitalität geben. Er orientiert sich am aktuellen Fachdiskurs und an unterschiedlichen Sichtweisen von Dozierenden, Studierenden und Praxisvertretenden der Sozialen Arbeit. Das Ziel ist, dass Beteiligte die Lernsituation strukturieren können und die Koproduktion von Wissen möglich wird. Gefragt ist also ein Denkrahmen, auf den sich alle Beteiligten am Lernprozess beziehen können und der Orientierung für selbstorganisierte Lernprozesse bietet.
Das Kernstück dieses Berichts ist eben dieses Lernmodell. Es ist weder ein rein theoretisches noch ein empirisch evaluiertes Modell, sondern Ergebnis eines gemeinsamen Lern- und Entwicklungsprozesses von Dozierenden, Studierenden und Praxisvertretenden. Wir beschreiben die wichtigsten theoretischen Grundlagen, das Vorgehen und die angewendeten Methoden der Entwicklung des Lernmodells. Das sechste Kapitel präsentiert das Lernmodell als Ergebnis dieses Entwicklungsprozesses. Die Diskussion schliesst mit einer kritischen Würdigung des Modells und einem Ausblick ab.
Dieser Bericht richtet sich an Dozierende und Lehrende, die sich mit dem Thema des selbstorganisierten Lernens im Kontext Hochschulbildung befassen und einen Weg suchen, um dieses mit den Möglichkeiten der Digitalisierung zu verbinden. Er richtet sich zudem an Studierende, die daran interessiert sind, Lehren und Lernen aus einer anderen Perspektive zu erfahren und selbst die Initiative für ihren Lernweg zu ergreifen. Eine weitere Zielgruppe sind Praxisvertretende, die an Hochschulen eine aktive Rolle in der Ausbildung qualifizierter Fachpersonen von morgen spielen wollen.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Hochschulen bilden heute das akademische Berufspersonal von morgen aus. Dabei ist es eine der Kernaufgaben einer Hochschule, das Lernen am zukünftigen Bedarf zu orientieren und das relevante Wissen zu vermitteln.
Doch «Zukunft» ist relational, vielfältig, in verschiedene Modi gefasst und lässt sich nicht antizipieren. Somit ist die «Zukunft» eine Prognose, die die Tendenzen der Gegenwart verlängert (Graf & Herzog, 2016, S. 500–504). In der heutigen Zeit verändern Trends die gesellschaftlichen Annahmen und Gepflogenheiten schnell und umfassend. Die rasante Entwicklung der Digitalisierung ist exemplarisch dafür, wie radikal Umdenken sein kann. Sie durchdringt alle Bereiche des Lebens, auch das Lehren und Lernen. Dabei entsteht eine Lücke zwischen dem etablierten Lernverständnis und den neuen Anforderungen.
Die Bildungsforschung der vergangenen Jahre war geprägt von der Veränderung der Lehrenden-orientierten Didaktik hin zu einer Lernenden-orientierten Didaktik (Lübcke & Wannemacher, o. J., S. 21). In der Next-Skills-Studie waren 89,2 Prozent der befragten Personen der Meinung, dass die grösste Herausforderung der Hochschulen die Vorbereitung der Studierenden auf das Arbeiten in einer VUCA-Welt (volatil, unsicher, komplex und mehrdeutig) sein wird (Ehlers, 2020, S. 210). Gemäss der Studie ist es das Ziel von Hochschulen, die Studierenden auf ihrem Weg hin zu individuellen, produktiven Lernenden zu begleiten, die sich eigenverantwortlich um ihre Entwicklung kümmern (ebd., S. 210). Dass die gesellschaftlichen Entwicklungen komplex, unsicher, mehrdeutig und volatil wurden, wird oft der disruptiven Wirkung der Digitalisierung zugeschrieben. Ob diese der Auslöser oder ein Verstärker ist, ist interpretationsabhängig. Fest steht, dass die zunehmende Digitalisierung zu strukturellen und technologischen Veränderungen der Hochschulbildung und zu flexibleren Formen des Lernens führt (Franuszkiewicz et al., 2019, S. 274). Hier besteht Entwicklungsbedarf – das System Hochschule wird sich in den kommenden Jahren den gesellschaftlichen Veränderungen anpassen müssen (Domann & Oelker, 2022, S. 175; Kochskämper & Lips, 2022, S. 170). Es gilt, Ausbildungsformen zu kreieren, die sich an vermuteten künftigen Fragestellungen und Schwerpunkten orientieren, denen die Dringlichkeit, sich selbst zu hinterfragen, inhärent ist und die sich schliesslich durch gemachte Erfahrungen ständig selbst neu ausrichten und die Möglichkeit bieten, Unsicherheit zu absorbieren.
Das selbstorganisierte Lernen ermöglicht den Studierenden eine stärkere Flexibilisierung und Individualisierung des Lernens (Franuszkiewicz et al., 2019, S. 274). Dafür braucht es einen neuen Denkrahmen. Dieser soll im Hochschulkontext Aufschluss über die Anwendung und das Verständnis des selbstorganisierten Lernens unter Berücksichtigung des Megatrends Digitalität geben. Er orientiert sich am aktuellen Fachdiskurs und an unterschiedlichen Sichtweisen von Dozierenden, Studierenden und Praxisvertretenden der Sozialen Arbeit. Das Ziel ist, dass Beteiligte die Lernsituation strukturieren können und die Koproduktion von Wissen möglich wird. Gefragt ist also ein Denkrahmen, auf den sich alle Beteiligten am Lernprozess beziehen können und der Orientierung für selbstorganisierte Lernprozesse bietet.
Das Kernstück dieses Berichts ist eben dieses Lernmodell. Es ist weder ein rein theoretisches noch ein empirisch evaluiertes Modell, sondern Ergebnis eines gemeinsamen Lern- und Entwicklungsprozesses von Dozierenden, Studierenden und Praxisvertretenden. Wir beschreiben die wichtigsten theoretischen Grundlagen, das Vorgehen und die angewendeten Methoden der Entwicklung des Lernmodells. Das sechste Kapitel präsentiert das Lernmodell als Ergebnis dieses Entwicklungsprozesses. Die Diskussion schliesst mit einer kritischen Würdigung des Modells und einem Ausblick ab.
Dieser Bericht richtet sich an Dozierende und Lehrende, die sich mit dem Thema des selbstorganisierten Lernens im Kontext Hochschulbildung befassen und einen Weg suchen, um dieses mit den Möglichkeiten der Digitalisierung zu verbinden. Er richtet sich zudem an Studierende, die daran interessiert sind, Lehren und Lernen aus einer anderen Perspektive zu erfahren und selbst die Initiative für ihren Lernweg zu ergreifen. Eine weitere Zielgruppe sind Praxisvertretende, die an Hochschulen eine aktive Rolle in der Ausbildung qualifizierter Fachpersonen von morgen spielen wollen.
Aktualisiert: 2023-05-05
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Hochschulen bilden heute das akademische Berufspersonal von morgen aus. Dabei ist es eine der Kernaufgaben einer Hochschule, das Lernen am zukünftigen Bedarf zu orientieren und das relevante Wissen zu vermitteln.
Doch «Zukunft» ist relational, vielfältig, in verschiedene Modi gefasst und lässt sich nicht antizipieren. Somit ist die «Zukunft» eine Prognose, die die Tendenzen der Gegenwart verlängert (Graf & Herzog, 2016, S. 500–504). In der heutigen Zeit verändern Trends die gesellschaftlichen Annahmen und Gepflogenheiten schnell und umfassend. Die rasante Entwicklung der Digitalisierung ist exemplarisch dafür, wie radikal Umdenken sein kann. Sie durchdringt alle Bereiche des Lebens, auch das Lehren und Lernen. Dabei entsteht eine Lücke zwischen dem etablierten Lernverständnis und den neuen Anforderungen.
Die Bildungsforschung der vergangenen Jahre war geprägt von der Veränderung der Lehrenden-orientierten Didaktik hin zu einer Lernenden-orientierten Didaktik (Lübcke & Wannemacher, o. J., S. 21). In der Next-Skills-Studie waren 89,2 Prozent der befragten Personen der Meinung, dass die grösste Herausforderung der Hochschulen die Vorbereitung der Studierenden auf das Arbeiten in einer VUCA-Welt (volatil, unsicher, komplex und mehrdeutig) sein wird (Ehlers, 2020, S. 210). Gemäss der Studie ist es das Ziel von Hochschulen, die Studierenden auf ihrem Weg hin zu individuellen, produktiven Lernenden zu begleiten, die sich eigenverantwortlich um ihre Entwicklung kümmern (ebd., S. 210). Dass die gesellschaftlichen Entwicklungen komplex, unsicher, mehrdeutig und volatil wurden, wird oft der disruptiven Wirkung der Digitalisierung zugeschrieben. Ob diese der Auslöser oder ein Verstärker ist, ist interpretationsabhängig. Fest steht, dass die zunehmende Digitalisierung zu strukturellen und technologischen Veränderungen der Hochschulbildung und zu flexibleren Formen des Lernens führt (Franuszkiewicz et al., 2019, S. 274). Hier besteht Entwicklungsbedarf – das System Hochschule wird sich in den kommenden Jahren den gesellschaftlichen Veränderungen anpassen müssen (Domann & Oelker, 2022, S. 175; Kochskämper & Lips, 2022, S. 170). Es gilt, Ausbildungsformen zu kreieren, die sich an vermuteten künftigen Fragestellungen und Schwerpunkten orientieren, denen die Dringlichkeit, sich selbst zu hinterfragen, inhärent ist und die sich schliesslich durch gemachte Erfahrungen ständig selbst neu ausrichten und die Möglichkeit bieten, Unsicherheit zu absorbieren.
Das selbstorganisierte Lernen ermöglicht den Studierenden eine stärkere Flexibilisierung und Individualisierung des Lernens (Franuszkiewicz et al., 2019, S. 274). Dafür braucht es einen neuen Denkrahmen. Dieser soll im Hochschulkontext Aufschluss über die Anwendung und das Verständnis des selbstorganisierten Lernens unter Berücksichtigung des Megatrends Digitalität geben. Er orientiert sich am aktuellen Fachdiskurs und an unterschiedlichen Sichtweisen von Dozierenden, Studierenden und Praxisvertretenden der Sozialen Arbeit. Das Ziel ist, dass Beteiligte die Lernsituation strukturieren können und die Koproduktion von Wissen möglich wird. Gefragt ist also ein Denkrahmen, auf den sich alle Beteiligten am Lernprozess beziehen können und der Orientierung für selbstorganisierte Lernprozesse bietet.
Das Kernstück dieses Berichts ist eben dieses Lernmodell. Es ist weder ein rein theoretisches noch ein empirisch evaluiertes Modell, sondern Ergebnis eines gemeinsamen Lern- und Entwicklungsprozesses von Dozierenden, Studierenden und Praxisvertretenden. Wir beschreiben die wichtigsten theoretischen Grundlagen, das Vorgehen und die angewendeten Methoden der Entwicklung des Lernmodells. Das sechste Kapitel präsentiert das Lernmodell als Ergebnis dieses Entwicklungsprozesses. Die Diskussion schliesst mit einer kritischen Würdigung des Modells und einem Ausblick ab.
Dieser Bericht richtet sich an Dozierende und Lehrende, die sich mit dem Thema des selbstorganisierten Lernens im Kontext Hochschulbildung befassen und einen Weg suchen, um dieses mit den Möglichkeiten der Digitalisierung zu verbinden. Er richtet sich zudem an Studierende, die daran interessiert sind, Lehren und Lernen aus einer anderen Perspektive zu erfahren und selbst die Initiative für ihren Lernweg zu ergreifen. Eine weitere Zielgruppe sind Praxisvertretende, die an Hochschulen eine aktive Rolle in der Ausbildung qualifizierter Fachpersonen von morgen spielen wollen.
Aktualisiert: 2023-05-05
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Woran können wir Gute Arbeit in einem Sozialdienst erkennen und wie können sich Leitende und Mitarbeitende von Sozialdiensten durch ihr Handeln der Guten Arbeit annähern? Diese Fragen stehen im Zentrum des vorliegenden Handbuchs. Um sie zu beantworten, hat sich die Hochschule Luzern – Soziale Arbeit an einem mehrdimensionalen Modell zur Gestaltung Guter Arbeit orientiert und dieses gemeinsam mit 22 kleineren und mittelgrossen Sozialdiensten angewendet.
Das Handbuch dokumentiert die Ergebnisse, liefert theoretische Bezüge und will Fachpersonen aus der Praxis dazu anregen, ihr eigenes Handeln einzuschätzen und weiterzuentwickeln. Es beschreibt Gute Arbeit im Sozialdienst bezogen auf die Handlungsfelder Organisation, Fachlichkeit und Legitimation. Im Weiteren wird ein spezifischer Aspekt organisationalen Handelns vertieft, der sich mit der Gestaltung der Arbeitssituation von Sozialarbeitenden befasst. Dabei gilt, dass die verschiedenen Perspektiven Guter Arbeit voneinander abhängig sind und sich wechselseitig beeinflussen.
Gute Arbeit in Sozialdiensten kann aktiv von innen her entwickelt und gestaltet werden.
Aktualisiert: 2020-01-29
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Steigende Fallzahlen, komplexere Fälle: Die Sozialhilfe hat sich zu einer überaus anspruchsvollen Aufgabe entwickelt. Der Bedarf nach Grundlagen und praxistauglichen Verfahren ist gross. Die Leitfäden bieten Verantwortlichen in der Sozialhilfe Instrumente, die sie in fachlichen und organisatorischen Aufgaben unterstützen und die sich konkret im Arbeitsalltag einsetzen lassen. Sie sind in Zusammenarbeit mit kleinen und mittelgrossen Sozialdiensten entstanden und fokussieren auf deren Situation. Die Leitfäden beinhalten die fünf Themen Benchmarking, Strategisches Management, interne Kontrolle, kommunale Sozialberichterstat-tung und Fallsteuerung in der Sozialhilfe.
Aktualisiert: 2020-01-29
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