Die heutige Ukraine und ihre sowjetischen Wurzeln

Die heutige Ukraine und ihre sowjetischen Wurzeln von Rindlisbacher,  Stephan, Tolkatsch,  Dimitri
Obwohl die Unabhängigkeit der Ukraine 1991 einen Bruch in politischer, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht darstellte, können der heutige ukrainische Staat und die ukrainische ­Gesellschaft nicht ohne ihre sowjetischen Wurzeln verstanden werden. Während vieles aus der Sowjetzeit heute verschwunden ist, etwa die alles dominierende Kommunis­tische Partei oder der repressive Sicherheitsapparat, hat anderes überdauert. Dazu zählen etwa die Sozialisation am Arbeitsplatz, die von Klientelbeziehungen geprägten politischen Strukturen oder die zwischen 1919 und 1954 geschaffenen nationalen Grenzen. Die wichtigste Konti­nuität stellt aber der ukrainische Staat selbst dar, dessen Struktur, Funktionsweise und Organe direkt auf die Ukrainische Sowjetrepublik zurückgehen. Die verschiedenen Milieus der spätsowjetischen Gesellschaft haben die Transformation auf unterschiedliche Weise nutzen können. Dies hat nicht zuletzt zu den ausgeprägten sozialen Gegensätzen der Gegenwart beigetragen. Betrachtet man aber einzelne Regionen wie den Donbas oder Polesien, dann erscheint dort das Jahr 1991 weniger als Zäsur, sondern als weitere Etappe eines umfassenden Entwicklungsprozesses. Kontinuitäten bestehen auch im ­Bereich der Geschichtspolitik. So haben bereits in der Sowjetzeit zahlreiche Akteure ­Geschichte als Ressource gesehen, um die eigene politische Agenda zu befördern. Schließlich begünstigten die sowjetischen Institutionen eine sprachliche, kulturelle und ethnografische Homogenisierung, ganz ungeachtet ihrer Versprechen, Minderheiten nicht zu marginalisieren. Über die traditionelle Nationalgeschichtsschreibung hinausgehend versuchen die Beiträge dieses Bandes, Licht auf spezifische Probleme der ukrainischen Gegenwart zu werfen.
Aktualisiert: 2022-03-15
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Leben für die Sache

Leben für die Sache von Rindlisbacher,  Stephan
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts treten in Russland vermehrt Frauen und Männer in die Öffentlichkeit, die durch radikale Veränderungen einen „neuen Menschen“ und mit ihm eine neue Gesellschaft schaffen wollen. Vera Figner und Vera Zasulic, die beiden Protagonistinnen der vorliegenden Untersuchung, sind herausragende Vertreterinnen der radikalen Bewegung im ausgehenden Zarenreich. Während Vera Zasulic mit ihrem Attentat auf den St. Petersburger Stadtkommandanten Fëdor Trepov 1878 am Beginn der ersten terroristischen Welle in Russland steht, ist Vera Figner bei ihrer Verhaftung 1883 das letzte führende Mitglied der Terrororganisation Narodnaja Volja (Volkswille), die am 1./13. März 1881 einen tödlichen Anschlag auf Zar Aleksandr II. verübt. Die beiden Frauen verbindet zwar kein engerer persönlicher Kontakt, dafür aber die Zugehörigkeit zum selben Milieu. Beeinflusst von der progressiven Debatte in der Intelligencija der 1860er Jahre entschlossen sie sich bereits in ihrer Jugend, sich von traditionellen Standes- und Geschlechterrollen zu lösen, ihr Schicksal „in die eigenen Hände zu nehmen“ und sich einer „Sache“ zu verschreiben. Zusammen mit anderen Radikalen gerieten sie dadurch in einen immer heftigeren Konflikt mit der autokratischen Staatsmacht, der sich schließlich zu einem Kampf mit terroristischen Mitteln steigerte. Stephan Rindlisbacher nutzt die Biographien dieser beiden radikalen Frauen als „Scheinwerfer“, um das radikale Milieu mit seinen Merkmalen, Funktionsmechanismen und Handlungsspielräumen auszuleuchten. Aus zwei voneinander unabhängigen aber vergleichbaren Blickwinkeln zeichnet er ein eindrucksvolles Bild nicht nur der radikalen Netzwerkstrukturen, Symbole, Praktiken und Identitätsnarrativen, sondern auch der beteiligten Menschen mit ihren Wünschen, Hoffnungen und Ängsten.
Aktualisiert: 2020-01-03
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Leben für die Sache

Leben für die Sache von Rindlisbacher,  Stephan
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts treten in Russland vermehrt Frauen und Männer in die Öffentlichkeit, die durch radikale Veränderungen einen „neuen Menschen“ und mit ihm eine neue Gesellschaft schaffen wollen. Vera Figner und Vera Zasulic, die beiden Protagonistinnen der vorliegenden Untersuchung, sind herausragende Vertreterinnen der radikalen Bewegung im ausgehenden Zarenreich. Während Vera Zasulic mit ihrem Attentat auf den St. Petersburger Stadtkommandanten Fëdor Trepov 1878 am Beginn der ersten terroristischen Welle in Russland steht, ist Vera Figner bei ihrer Verhaftung 1883 das letzte führende Mitglied der Terrororganisation Narodnaja Volja (Volkswille), die am 1./13. März 1881 einen tödlichen Anschlag auf Zar Aleksandr II. verübt. Die beiden Frauen verbindet zwar kein engerer persönlicher Kontakt, dafür aber die Zugehörigkeit zum selben Milieu. Beeinflusst von der progressiven Debatte in der Intelligencija der 1860er Jahre entschlossen sie sich bereits in ihrer Jugend, sich von traditionellen Standes- und Geschlechterrollen zu lösen, ihr Schicksal „in die eigenen Hände zu nehmen“ und sich einer „Sache“ zu verschreiben. Zusammen mit anderen Radikalen gerieten sie dadurch in einen immer heftigeren Konflikt mit der autokratischen Staatsmacht, der sich schließlich zu einem Kampf mit terroristischen Mitteln steigerte. Stephan Rindlisbacher nutzt die Biographien dieser beiden radikalen Frauen als „Scheinwerfer“, um das radikale Milieu mit seinen Merkmalen, Funktionsmechanismen und Handlungsspielräumen auszuleuchten. Aus zwei voneinander unabhängigen aber vergleichbaren Blickwinkeln zeichnet er ein eindrucksvolles Bild nicht nur der radikalen Netzwerkstrukturen, Symbole, Praktiken und Identitätsnarrativen, sondern auch der beteiligten Menschen mit ihren Wünschen, Hoffnungen und Ängsten.
Aktualisiert: 2020-01-30
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