Europa verdankt seinen Wiederaufstieg nach zwei Weltkriegen dem Marshall-Plan und dem Schuman-Plan. Ohne diesen wäre jener weitgehend wirkungslos geblieben. Nach dem Schuman-Plan sollte die in den 50er-Jahren einzig mögliche wirtschaftliche Integration das Ferment für einen gemeinsamen Staat abgeben. Durch dessen Herausbildung würde Europa mit einem ganz neuartigen zivilisatorischen Projekt zum Frieden und zur Völkerverständigung weltweit einen hervorragenden Beitrag leisten und so zu neuer Weltgeltung ganz anderer Art als die traditionellen Großmächte aufsteigen. Nur die wirtschaftliche Seite des Plans gelang. Was als Vorlauf gedacht war, geriet zu einer überperfektionierten Endstation. Das Buch zeigt auf, wie es zu diesem verhängnisvollen Ungleichgewicht gekommen ist und wie die Hybris, eine gemeinsame Währung ohne gemeinsamen Staat zu schaffen, eine desaströse Lage herbeigeführt hat, die nur schwerlich wieder aufzulösen ist. Allen Widrigkeiten zum Trotz werden Ansätze für den notwendigen Fortgang der Integration vorgestellt. Grundvoraussetzung für ein Weiterkommen ist ein neues Aufblühen der politischen Kultur in Europa. Ohne Politiker von wahrhaft großem europäischem Format wird es nicht gehen. Der Autor war fast dreißig Jahre als Rechtsberater im Juristischen Dienst der Europäischen Kommission tätig. In dieser Eigenschaft war er u. a. an der Errichtung des Binnenmarktes beteiligt und hat zuletzt die Beitrittsverhandlungen mit sämtlichen mittel- und osteuropäischen Ländern sowie Zypern und Malta juristisch betreut. Die aus politischen Gründen unbedacht eingerichtete Währungsunion hielt er für verhängnisvoll. Er geriet dadurch in wachsende Distanz zu seiner Arbeit. Nachdem er 2005 vorzeitig aus dem Dienst geschieden war, nahm er neben Lehraufträgen eine schriftstellerische Tätigkeit auf.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Diese außergewöhnliche Buch stellt die zentrale Frage unserer Zeit: Wie lassen sich Fortschritt und Wachstum mit dem Erhalt der Lebensgrundlagen unseres Planeten vereinbaren? Das Buch verbindet geistesgeschichtliche, biologische und historische Betrachtung mit wirtschaftlich-politischer Analyse und konkreten Vorschlägen, die Überlebensfähigkeit der Erde langfristig zu sichern.°°Es ergründet, wieso erst relativ spät und im Alleingang der abendländische Geist eine schwindelerregende Dynamik der Geschichte ausgelöst hat, indem er sich auf permanenten Fortschritt und nie endendes Wachstum fixierte. Wie er der übrigen Welt diese Lebensziele erfolgreich und folgenschwer oktroyierte und wie, allzu spät erkannt, der Prozess zu einer Fatalität geworden ist, die nicht mehr beherrschbar scheint. Weder Reformen noch Revolutionen oder gar 'Empörung' bieten Auswege. Wir sind dem Fortschritt und dem Wachstum mit allen Folgen verfallen.°°Die einzige Möglichkeit, den geraden Weg des Fortschritts ins Verhängnis zu bannen, bestünde in einer uns selbst auferlegten Abkehr vom Fortschrittsglauben, weg von linearem Fortschritt und Wachstum zu einem umfassenden Erdbewahrungsplan (mit den Schwerpunkten Forschungs-, Energie- und Bevölkerungspolitik). Weil dazu, wie aufgezeigt wird, derart viele Tabus im herkömmlichen Denken gebrochen werden müssten, ist es ganz unwahrscheinlich, dass es der Menschheit gelingt, rechtzeitig eine so grundlegende mentale Neuausrichtung zu vollziehen. Die Fortschrittskehre muss der Menschheit insgesamt gelingen, oder sie gelingt angesichts des Wettbewerbsdrucks unserer Wachstumsgesellschaft gar nicht.°°Lassen Sie sich auf die Thesen des Autoren ein, es lohnt sich einmal darüber nachzudenken.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Wussten Sie,°°°°• dass Theodor Fontane zwölf Jahre lang nahezu ausschließlich Bücher über die deutschen Einigungskriege schrieb?°°• dass er im Zuge der Kriegsberichterstattung 1870 als Spion gefangen genommen wurde und erschossen werden sollte?°°• dass das Gesamtvolumen der Kriegsdarstellungen das seines belletristischen Schaffens übersteigt?°°°°Jörn Sack widmet sich der Frage: Wieso tat Theodor Fontane sich so etwas an? Im fortgeschrittenen Alter verwendete er eine solange Zeit fast ausschließlich darauf, Schlachtfelder zu besichtigen und die gewaltige Masse gesammelten Materials schließlich zu 8 Bänden zu verarbeiten. Obendrein brachte dieses Werk ihn in eine literarisch heikle Lage: Einseitige Parteinahme für Preußen setzte ihn dem Verdacht aus, Bismarcks Propagandist zu sein. Zu viel Kritik hingegen würde die Veröffentlichungs- und Absatzmöglichkeiten des geplanten erzählerischen Werks schmälern. °°Jörn Sack legt dar, wie Fontane diese Herausforderungen meisterte, und porträtiert den großen deutschen Realisten während einer seltsam oszillierenden Lebensstation zwischen Journalismus und Schriftstellertum.°°
Aktualisiert: 2023-06-15
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Wussten Sie,°°°°• dass Theodor Fontane zwölf Jahre lang nahezu ausschließlich Bücher über die deutschen Einigungskriege schrieb?°°• dass er im Zuge der Kriegsberichterstattung 1870 als Spion gefangen genommen wurde und erschossen werden sollte?°°• dass das Gesamtvolumen der Kriegsdarstellungen das seines belletristischen Schaffens übersteigt?°°°°Jörn Sack widmet sich der Frage: Wieso tat Theodor Fontane sich so etwas an? Im fortgeschrittenen Alter verwendete er eine solange Zeit fast ausschließlich darauf, Schlachtfelder zu besichtigen und die gewaltige Masse gesammelten Materials schließlich zu 8 Bänden zu verarbeiten. Obendrein brachte dieses Werk ihn in eine literarisch heikle Lage: Einseitige Parteinahme für Preußen setzte ihn dem Verdacht aus, Bismarcks Propagandist zu sein. Zu viel Kritik hingegen würde die Veröffentlichungs- und Absatzmöglichkeiten des geplanten erzählerischen Werks schmälern. °°Jörn Sack legt dar, wie Fontane diese Herausforderungen meisterte, und porträtiert den großen deutschen Realisten während einer seltsam oszillierenden Lebensstation zwischen Journalismus und Schriftstellertum.°°
Aktualisiert: 2023-06-15
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Im Jahre 2012 jähren sich die Geburtstage von Friedrich dem Großen und Jean-Jacques Rousseau zum 300. Male. Die wenigsten wissen, dass es zwischen dem König, der ein Philosoph sein wollte, und dem Bürger von Genf und Apologeten der Volkssouveränität, der mit 50 Jahren Friedrichs Untertan wurde, kurzzeitig eine enge Beziehung gegeben hat – die eines politisch und religiös Verfolgten zu einem asylgewährenden Landesherrn. Die Beziehung zwischen Friedrich und Rousseaus Gegner Voltaire ist dagegen Allgemeingut. Das Buch zeigt auf, weshalb zwei Persönlichkeiten, die so viel gemeinsam hatten wie Friedrich und Rousseau, trotz dessen Bemühungen nicht zusammenfanden und der preußische König am Ende sogar als Asylgeber scheiterte. Eine Zusammenarbeit hätte aus Preußen früh einen Verfassungsstaat machen und so der deutschen und europäischen Geschichte einen gänzlich anderen Verlauf geben können – doch Friedrich versagte vor der Herausforderung.°°Vor dem historischen Hintergrund und dem mit der Aufklärung beginnenden Staatsdenken wird mit vielen aktuellen Bezügen erörtert, wie der „vernünftige“ Staat der Zukunft beschaff en sein muss, soll der Staat als ordnende Macht der Gesellschaft erhalten bleiben.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Wussten Sie,°°°°• dass Theodor Fontane zwölf Jahre lang nahezu ausschließlich Bücher über die deutschen Einigungskriege schrieb?°°• dass er im Zuge der Kriegsberichterstattung 1870 als Spion gefangen genommen wurde und erschossen werden sollte?°°• dass das Gesamtvolumen der Kriegsdarstellungen das seines belletristischen Schaffens übersteigt?°°°°Jörn Sack widmet sich der Frage: Wieso tat Theodor Fontane sich so etwas an? Im fortgeschrittenen Alter verwendete er eine solange Zeit fast ausschließlich darauf, Schlachtfelder zu besichtigen und die gewaltige Masse gesammelten Materials schließlich zu 8 Bänden zu verarbeiten. Obendrein brachte dieses Werk ihn in eine literarisch heikle Lage: Einseitige Parteinahme für Preußen setzte ihn dem Verdacht aus, Bismarcks Propagandist zu sein. Zu viel Kritik hingegen würde die Veröffentlichungs- und Absatzmöglichkeiten des geplanten erzählerischen Werks schmälern. °°Jörn Sack legt dar, wie Fontane diese Herausforderungen meisterte, und porträtiert den großen deutschen Realisten während einer seltsam oszillierenden Lebensstation zwischen Journalismus und Schriftstellertum.°°
Aktualisiert: 2023-06-07
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Wussten Sie,°°°°• dass Theodor Fontane zwölf Jahre lang nahezu ausschließlich Bücher über die deutschen Einigungskriege schrieb?°°• dass er im Zuge der Kriegsberichterstattung 1870 als Spion gefangen genommen wurde und erschossen werden sollte?°°• dass das Gesamtvolumen der Kriegsdarstellungen das seines belletristischen Schaffens übersteigt?°°°°Jörn Sack widmet sich der Frage: Wieso tat Theodor Fontane sich so etwas an? Im fortgeschrittenen Alter verwendete er eine solange Zeit fast ausschließlich darauf, Schlachtfelder zu besichtigen und die gewaltige Masse gesammelten Materials schließlich zu 8 Bänden zu verarbeiten. Obendrein brachte dieses Werk ihn in eine literarisch heikle Lage: Einseitige Parteinahme für Preußen setzte ihn dem Verdacht aus, Bismarcks Propagandist zu sein. Zu viel Kritik hingegen würde die Veröffentlichungs- und Absatzmöglichkeiten des geplanten erzählerischen Werks schmälern. °°Jörn Sack legt dar, wie Fontane diese Herausforderungen meisterte, und porträtiert den großen deutschen Realisten während einer seltsam oszillierenden Lebensstation zwischen Journalismus und Schriftstellertum.°°
Aktualisiert: 2023-06-07
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Im Jahre 2012 jähren sich die Geburtstage von Friedrich dem Großen und Jean-Jacques Rousseau zum 300. Male. Die wenigsten wissen, dass es zwischen dem König, der ein Philosoph sein wollte, und dem Bürger von Genf und Apologeten der Volkssouveränität, der mit 50 Jahren Friedrichs Untertan wurde, kurzzeitig eine enge Beziehung gegeben hat – die eines politisch und religiös Verfolgten zu einem asylgewährenden Landesherrn. Die Beziehung zwischen Friedrich und Rousseaus Gegner Voltaire ist dagegen Allgemeingut. Das Buch zeigt auf, weshalb zwei Persönlichkeiten, die so viel gemeinsam hatten wie Friedrich und Rousseau, trotz dessen Bemühungen nicht zusammenfanden und der preußische König am Ende sogar als Asylgeber scheiterte. Eine Zusammenarbeit hätte aus Preußen früh einen Verfassungsstaat machen und so der deutschen und europäischen Geschichte einen gänzlich anderen Verlauf geben können – doch Friedrich versagte vor der Herausforderung.°°Vor dem historischen Hintergrund und dem mit der Aufklärung beginnenden Staatsdenken wird mit vielen aktuellen Bezügen erörtert, wie der „vernünftige“ Staat der Zukunft beschaff en sein muss, soll der Staat als ordnende Macht der Gesellschaft erhalten bleiben.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Diese außergewöhnliche Buch stellt die zentrale Frage unserer Zeit: Wie lassen sich Fortschritt und Wachstum mit dem Erhalt der Lebensgrundlagen unseres Planeten vereinbaren? Das Buch verbindet geistesgeschichtliche, biologische und historische Betrachtung mit wirtschaftlich-politischer Analyse und konkreten Vorschlägen, die Überlebensfähigkeit der Erde langfristig zu sichern.°°Es ergründet, wieso erst relativ spät und im Alleingang der abendländische Geist eine schwindelerregende Dynamik der Geschichte ausgelöst hat, indem er sich auf permanenten Fortschritt und nie endendes Wachstum fixierte. Wie er der übrigen Welt diese Lebensziele erfolgreich und folgenschwer oktroyierte und wie, allzu spät erkannt, der Prozess zu einer Fatalität geworden ist, die nicht mehr beherrschbar scheint. Weder Reformen noch Revolutionen oder gar 'Empörung' bieten Auswege. Wir sind dem Fortschritt und dem Wachstum mit allen Folgen verfallen.°°Die einzige Möglichkeit, den geraden Weg des Fortschritts ins Verhängnis zu bannen, bestünde in einer uns selbst auferlegten Abkehr vom Fortschrittsglauben, weg von linearem Fortschritt und Wachstum zu einem umfassenden Erdbewahrungsplan (mit den Schwerpunkten Forschungs-, Energie- und Bevölkerungspolitik). Weil dazu, wie aufgezeigt wird, derart viele Tabus im herkömmlichen Denken gebrochen werden müssten, ist es ganz unwahrscheinlich, dass es der Menschheit gelingt, rechtzeitig eine so grundlegende mentale Neuausrichtung zu vollziehen. Die Fortschrittskehre muss der Menschheit insgesamt gelingen, oder sie gelingt angesichts des Wettbewerbsdrucks unserer Wachstumsgesellschaft gar nicht.°°Lassen Sie sich auf die Thesen des Autoren ein, es lohnt sich einmal darüber nachzudenken.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Europa verdankt seinen Wiederaufstieg nach zwei Weltkriegen dem Marshall-Plan und dem Schuman-Plan. Ohne diesen wäre jener weitgehend wirkungslos geblieben. Nach dem Schuman-Plan sollte die in den 50er-Jahren einzig mögliche wirtschaftliche Integration das Ferment für einen gemeinsamen Staat abgeben. Durch dessen Herausbildung würde Europa mit einem ganz neuartigen zivilisatorischen Projekt zum Frieden und zur Völkerverständigung weltweit einen hervorragenden Beitrag leisten und so zu neuer Weltgeltung ganz anderer Art als die traditionellen Großmächte aufsteigen. Nur die wirtschaftliche Seite des Plans gelang. Was als Vorlauf gedacht war, geriet zu einer überperfektionierten Endstation. Das Buch zeigt auf, wie es zu diesem verhängnisvollen Ungleichgewicht gekommen ist und wie die Hybris, eine gemeinsame Währung ohne gemeinsamen Staat zu schaffen, eine desaströse Lage herbeigeführt hat, die nur schwerlich wieder aufzulösen ist. Allen Widrigkeiten zum Trotz werden Ansätze für den notwendigen Fortgang der Integration vorgestellt. Grundvoraussetzung für ein Weiterkommen ist ein neues Aufblühen der politischen Kultur in Europa. Ohne Politiker von wahrhaft großem europäischem Format wird es nicht gehen. Der Autor war fast dreißig Jahre als Rechtsberater im Juristischen Dienst der Europäischen Kommission tätig. In dieser Eigenschaft war er u. a. an der Errichtung des Binnenmarktes beteiligt und hat zuletzt die Beitrittsverhandlungen mit sämtlichen mittel- und osteuropäischen Ländern sowie Zypern und Malta juristisch betreut. Die aus politischen Gründen unbedacht eingerichtete Währungsunion hielt er für verhängnisvoll. Er geriet dadurch in wachsende Distanz zu seiner Arbeit. Nachdem er 2005 vorzeitig aus dem Dienst geschieden war, nahm er neben Lehraufträgen eine schriftstellerische Tätigkeit auf.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Wussten Sie,°°°°• dass Theodor Fontane zwölf Jahre lang nahezu ausschließlich Bücher über die deutschen Einigungskriege schrieb?°°• dass er im Zuge der Kriegsberichterstattung 1870 als Spion gefangen genommen wurde und erschossen werden sollte?°°• dass das Gesamtvolumen der Kriegsdarstellungen das seines belletristischen Schaffens übersteigt?°°°°Jörn Sack widmet sich der Frage: Wieso tat Theodor Fontane sich so etwas an? Im fortgeschrittenen Alter verwendete er eine solange Zeit fast ausschließlich darauf, Schlachtfelder zu besichtigen und die gewaltige Masse gesammelten Materials schließlich zu 8 Bänden zu verarbeiten. Obendrein brachte dieses Werk ihn in eine literarisch heikle Lage: Einseitige Parteinahme für Preußen setzte ihn dem Verdacht aus, Bismarcks Propagandist zu sein. Zu viel Kritik hingegen würde die Veröffentlichungs- und Absatzmöglichkeiten des geplanten erzählerischen Werks schmälern. °°Jörn Sack legt dar, wie Fontane diese Herausforderungen meisterte, und porträtiert den großen deutschen Realisten während einer seltsam oszillierenden Lebensstation zwischen Journalismus und Schriftstellertum.°°
Aktualisiert: 2023-05-22
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Dieser Text gibt sich als Autobiografie. Erklärt sie aber offen für fiktiv. Es schrieb sie ein Mann, der sich in Kopf und Seele einer Frau versetzte, die in vielem vielen Frauen ihrer Zeit glich. Ihre einzige Besonderheit: Sie war von Geburt so arm wie reizend. ‚Rheinfarben ihre Augen wie Sonnenlicht ihr Haar.‘ Nicht allein wegen ihrer Herkunft war Inga Raster, verwitwete Prodeck, kurzzeitig als Prodek verheiratet, verwitwete Hornung, eigentlich (ein seltsames Wort) nur wie fast alle Menschen Treibholz der Zeit, in der sie lebte. Insofern ist ihre Geschichte ein Stückchen Zeitgeschichte des vergangenen Jahrhunderts. Etwas besonders verlief ihr Leben schon, sonst würde es hier nicht von mir unter ihrem Namen erzählt.
Die Zeit, in die wir geboren werden, ist höchstes, blindes Schicksal, wohl noch blind schicksalhafter als der Ort, an dem wir in die Welt gelangen. Eigentlich (!), was in diesem Zusammenhang heißt von ihrer Natur her, war Inga das, was wir heute eine gänzlich unemanzipierte Frau nennen würden. Man kann deshalb mit Fug und Recht fragen, inwieweit an der Darstellung ihres Lebens heute ein Interesse besteht. Doch ob sie es suchte oder nicht, ob sie es wollte oder nicht, ob sie sich dessen
bewusst wurde oder nicht, die Wirklichkeit (eines der schönsten deutschen Wörter) formte sie zu einer eigenständigen, wenngleich nie freien Persönlichkeit aus. (Aber: Was heißt – eigentlich - frei? Wer ist es?)
Die Wirklichkeit, das waren neben den Zeitläuften eines Jahrhunderts in Deutschland für sie drei Männer – die auf die eine oder andere Art ihre Männer waren: ein nur wenig älterer hoher und fanatischer SS-Offizier; ein biederer, 20 Jahre älterer, wohlhabender Arzt; ein 15 Jahre jüngerer, eigentlich wider seinen Willen im Süßwarengeschäft sehr erfolgreicher Unternehmer, insgeheim eine Gelehrtennatur. Ingas Arbeitsstätten waren ein Postamt, ein Haushalt, ein Bordell, Arztpraxen, die sie reinigte, ein Haushalt, selbstgewählte Einsätze in Frankfurt als Bewährungshelferin und in Sierra Leone für Women’s Liberation, schließlich eine Tätigkeit als Repräsentantin in Accra und Abidjan für den genannten Unternehmer, ihren anhaltendsten, eigentlich immer fernen Geliebten. Er kam ihr erst nahe, als sie schon über 70 war. War ihr Leben nicht nur ausgefüllt, sondern das, was wir ein erfolgreiches nennen würden, weil sie eine Blendung und einen tiefen Sturz samt tiefer Erniedrigung ohne größeren seelischen Schaden überwunden, ihren vier Kindern Liebe gegeben und zweimal sehr heftige Liebe empfangen hat, schließlich Tätigkeiten von unbestreitbarer Verantwortung ausübte? Zu erlesen! Zu ermessen.
Aktualisiert: 2022-08-18
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Eine Frau, die nie an Liebe geglaubt hat, sondern nur ein geglücktes, arbeitsames Zusammenleben mit einem Partner suchte und fand, antwortet mit diesem Buch auf die Offenlegung einer träumerisch-zarten, dabei über Jahrzehnte rein platonischen Liebesbeziehung, die eine andere, 15 Jahre ältere Frau, mit ihrem Mann unterhält, einem erfolgreichen,
zugleich geistig beschlagenen Unternehmer. Die so öffentlich Herausgeforderte schreibt nun ebenfalls eine Autobiografie, bemerkt jedoch mit jedem weiteren Wort, dass sie zwar nicht anders kann, als weiterzumachen, aber scheitern wird in dem Ziel, ihr ins Wanken geratenes Selbstbewusstsein vollauf wiederzuerlangen.
Mehr als ihr eindimensionales Glück gegen die in den Liebenden dauerhaft und beglückend pochende Gefühlswelt zu behaupten, scheint ihr nicht zu gelingen. Erst als sie mit ihrem ‚Geschreibsel‘ fast am Ende ist, kommt ihr unerwartet eine Einsicht, die sie zur Dritten im Liebesbund machen wird, wenn die beiden anderen mitspielen.
Nach Inga Prodeck ‚Im Wahnwitz des Lebens‘ ist dies ein weiterer Folgeband zu ‚Schalksknecht‘ von Jörn Sack. Wiederum gerät eine Nebenfigur zur Hauptfigur.
Aktualisiert: 2022-08-18
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Was vermag Sprache?
Das, was Dichter, Schriftsteller und Denker im besten Falle bei ihren Lesern leisten: Entrücken, Entzücken, Befreien, Erschrecken, Trösten, Ideen formulieren und verbreiten, Erkennen.
Der Titel dieses Büchleins benennt seinen Inhalt: Es werden wuchtige und wichtige Texte, also beste Fälle, deutscher Sprachkunst vorgestellt.
Der Reiz sie zu lesen, liegt darin, dass es sich zumeist nicht um Texte handelt, die einem breiten Publikum bestens bekannt sind, weil sie von großen und bekannten Autoren stammen, sondern in der Mehrzahl um Texte von heute vielfach übersehenen oder vergessenen Dichtern und Schriftstellern.
Wer Lesen nicht allein als Staunen und Bewundern von ‚Großem‘, sondern als umfassende geistige Auseinandersetzung mit einem Text versteht, ist hier gut aufgehoben.
Das Buch will Begeisterung für starke und geistvolle Sprache in einer Zeit wachhalten, in der eine Springflut von Bildern die Welt überrollt und geistig erstickt.
In einem Nachwort wird auf fatale Entwicklungen der Sprachkultur, insbesondere der deutschen, in jüngster Zeit hingewiesen.
Aktualisiert: 2022-11-23
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Beginnend mit dem böhmischen Flickschuster und Scherenschleifer Jan Wenzel Podrek, der ein Luckenwalder Dienstmädchen heiratet, treibt eine Abfolge von Menschen auf der Suche nach Lebensertrag durch die deutsche Geschichte von 1848 bis 2000.
Paul und Charlotte Prodek, die Hauptfiguren dieses romanesken Wortfrieses, bauen ihr Glück wissentlich auf dem Verderben eines anderen Menschen auf. Sie behaupten ihr Wohlergehen und Glücklichsein dank ihrer individuellen Vernunft lange
Zeit gegen die kollektive Unvernunft des Landes. Die eigene Schuld macht Paul nicht nachsichtig gegenüber fremder Schuld. Seine Vernunft bewahrt Ihn trotz Sträubens weder vor dem Mitmachen im kollektiven Wahn noch vor privater Rachsucht. Das grauenvolle Ende des Paares beim Vormarsch der Russen auf Berlin 1945 ist kein Scheitern, weil sie es suchen. Sie wollen sich über Chaos und Elend erheben, indem sie sich ihm ausliefern, statt zu fliehen. Ihre Nachkommen erleben bessere Tage, einige große berufliche Erfolge, aber ihr Leben bleibt vergleichsweise blass.
Die Sprach-, Text- und Szenengemenge, der Zeitverschnitt der Handlung entsprechen den Verwirbelungen von Unheil, Glück, Verdienst, Schuld und Hilflosigkeit in der Lebenswirklichkeit der auftretenden Personen.
Aktualisiert: 2021-01-26
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Wussten Sie,°°°°• dass Theodor Fontane zwölf Jahre lang nahezu ausschließlich Bücher über die deutschen Einigungskriege schrieb?°°• dass er im Zuge der Kriegsberichterstattung 1870 als Spion gefangen genommen wurde und erschossen werden sollte?°°• dass das Gesamtvolumen der Kriegsdarstellungen das seines belletristischen Schaffens übersteigt?°°°°Jörn Sack widmet sich der Frage: Wieso tat Theodor Fontane sich so etwas an? Im fortgeschrittenen Alter verwendete er eine solange Zeit fast ausschließlich darauf, Schlachtfelder zu besichtigen und die gewaltige Masse gesammelten Materials schließlich zu 8 Bänden zu verarbeiten. Obendrein brachte dieses Werk ihn in eine literarisch heikle Lage: Einseitige Parteinahme für Preußen setzte ihn dem Verdacht aus, Bismarcks Propagandist zu sein. Zu viel Kritik hingegen würde die Veröffentlichungs- und Absatzmöglichkeiten des geplanten erzählerischen Werks schmälern. °°Jörn Sack legt dar, wie Fontane diese Herausforderungen meisterte, und porträtiert den großen deutschen Realisten während einer seltsam oszillierenden Lebensstation zwischen Journalismus und Schriftstellertum.°°
Aktualisiert: 2023-03-29
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Sammlung politische Gedichte und Lieder von talentierten deutschen Nachwuchsdichtern im Rahmen eines Wettbewerbes.
Aktualisiert: 2021-12-29
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Im Jahre 2012 jähren sich die Geburtstage von Friedrich dem Großen und Jean-Jacques Rousseau zum 300. Male. Die wenigsten wissen, dass es zwischen dem König, der ein Philosoph sein wollte, und dem Bürger von Genf und Apologeten der Volkssouveränität, der mit 50 Jahren Friedrichs Untertan wurde, kurzzeitig eine enge Beziehung gegeben hat – die eines politisch und religiös Verfolgten zu einem asylgewährenden Landesherrn. Die Beziehung zwischen Friedrich und Rousseaus Gegner Voltaire ist dagegen Allgemeingut. Das Buch zeigt auf, weshalb zwei Persönlichkeiten, die so viel gemeinsam hatten wie Friedrich und Rousseau, trotz dessen Bemühungen nicht zusammenfanden und der preußische König am Ende sogar als Asylgeber scheiterte. Eine Zusammenarbeit hätte aus Preußen früh einen Verfassungsstaat machen und so der deutschen und europäischen Geschichte einen gänzlich anderen Verlauf geben können – doch Friedrich versagte vor der Herausforderung.°°Vor dem historischen Hintergrund und dem mit der Aufklärung beginnenden Staatsdenken wird mit vielen aktuellen Bezügen erörtert, wie der „vernünftige“ Staat der Zukunft beschaff en sein muss, soll der Staat als ordnende Macht der Gesellschaft erhalten bleiben.
Aktualisiert: 2023-03-21
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Europa verdankt seinen Wiederaufstieg nach zwei Weltkriegen dem Marshall-Plan und dem Schuman-Plan. Ohne diesen wäre jener weitgehend wirkungslos geblieben. Nach dem Schuman-Plan sollte die in den 50er-Jahren einzig mögliche wirtschaftliche Integration das Ferment für einen gemeinsamen Staat abgeben. Durch dessen Herausbildung würde Europa mit einem ganz neuartigen zivilisatorischen Projekt zum Frieden und zur Völkerverständigung weltweit einen hervorragenden Beitrag leisten und so zu neuer Weltgeltung ganz anderer Art als die traditionellen Großmächte aufsteigen. Nur die wirtschaftliche Seite des Plans gelang. Was als Vorlauf gedacht war, geriet zu einer überperfektionierten Endstation. Das Buch zeigt auf, wie es zu diesem verhängnisvollen Ungleichgewicht gekommen ist und wie die Hybris, eine gemeinsame Währung ohne gemeinsamen Staat zu schaffen, eine desaströse Lage herbeigeführt hat, die nur schwerlich wieder aufzulösen ist. Allen Widrigkeiten zum Trotz werden Ansätze für den notwendigen Fortgang der Integration vorgestellt. Grundvoraussetzung für ein Weiterkommen ist ein neues Aufblühen der politischen Kultur in Europa. Ohne Politiker von wahrhaft großem europäischem Format wird es nicht gehen. Der Autor war fast dreißig Jahre als Rechtsberater im Juristischen Dienst der Europäischen Kommission tätig. In dieser Eigenschaft war er u. a. an der Errichtung des Binnenmarktes beteiligt und hat zuletzt die Beitrittsverhandlungen mit sämtlichen mittel- und osteuropäischen Ländern sowie Zypern und Malta juristisch betreut. Die aus politischen Gründen unbedacht eingerichtete Währungsunion hielt er für verhängnisvoll. Er geriet dadurch in wachsende Distanz zu seiner Arbeit. Nachdem er 2005 vorzeitig aus dem Dienst geschieden war, nahm er neben Lehraufträgen eine schriftstellerische Tätigkeit auf.
Aktualisiert: 2023-04-18
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Diese außergewöhnliche Buch stellt die zentrale Frage unserer Zeit: Wie lassen sich Fortschritt und Wachstum mit dem Erhalt der Lebensgrundlagen unseres Planeten vereinbaren? Das Buch verbindet geistesgeschichtliche, biologische und historische Betrachtung mit wirtschaftlich-politischer Analyse und konkreten Vorschlägen, die Überlebensfähigkeit der Erde langfristig zu sichern.°°Es ergründet, wieso erst relativ spät und im Alleingang der abendländische Geist eine schwindelerregende Dynamik der Geschichte ausgelöst hat, indem er sich auf permanenten Fortschritt und nie endendes Wachstum fixierte. Wie er der übrigen Welt diese Lebensziele erfolgreich und folgenschwer oktroyierte und wie, allzu spät erkannt, der Prozess zu einer Fatalität geworden ist, die nicht mehr beherrschbar scheint. Weder Reformen noch Revolutionen oder gar 'Empörung' bieten Auswege. Wir sind dem Fortschritt und dem Wachstum mit allen Folgen verfallen.°°Die einzige Möglichkeit, den geraden Weg des Fortschritts ins Verhängnis zu bannen, bestünde in einer uns selbst auferlegten Abkehr vom Fortschrittsglauben, weg von linearem Fortschritt und Wachstum zu einem umfassenden Erdbewahrungsplan (mit den Schwerpunkten Forschungs-, Energie- und Bevölkerungspolitik). Weil dazu, wie aufgezeigt wird, derart viele Tabus im herkömmlichen Denken gebrochen werden müssten, ist es ganz unwahrscheinlich, dass es der Menschheit gelingt, rechtzeitig eine so grundlegende mentale Neuausrichtung zu vollziehen. Die Fortschrittskehre muss der Menschheit insgesamt gelingen, oder sie gelingt angesichts des Wettbewerbsdrucks unserer Wachstumsgesellschaft gar nicht.°°Lassen Sie sich auf die Thesen des Autoren ein, es lohnt sich einmal darüber nachzudenken.
Aktualisiert: 2023-03-21
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