Requiem

Requiem von Orths,  Markus, Schachinger,  Marlen, Stavaric,  Michael
Erstmals verfassen drei AutorInnen ein "Requiem der Sprache": Ihre Totenmesse vertraut dem Wort, verzichtet gänzlich auf Musik und ist keiner Religion verpflichtet. Bewusst wird außerdem so manch Denkgewohntes infrage gestellt; denn der Tod kennt keine Konfession und keine Überzeugungen. "Requiem – Fortwährende Wandlung" fokussiert primär den Charakter des Veränderlichen allen Lebens – sei es menschlich, tierisch oder pflanzlich. Denn es sind unzählige Wandlungen, die alles Dasein in seiner Gesamtheit prägen, bevor das Sterben als letzte große Wandlung beginnt. Die finale Metamorphose ist jedoch der Tod. Ebenso im Mittelpunkt steht die Frage des Umgangs mit dieser Unausweichlichkeit: Geboren, um zu sterben – will man es auf den Punkt bringen. Darin schwingt jedoch auch implizit die Reflexion des "Wie leben? " mit – wie leben, damit die Zeit der Metamorphose aus unserer Sicht "gut" genannt werden kann, und was hinterlassen wir allem Danach. "Requiem – Fortwährende Wandlung" wurde im Mai 2017 in der Pfarrkirche in Gaubitsch (NÖ) als Liturgische Feier unter Anwesenheit des Pfarrers Christian Wiesinger von den drei AutorInnen Marlen Schachinger, Michael Stavaric und Markus Orths uraufgeführt und liegt nun als Buch im Septime Verlag vor.
Aktualisiert: 2023-05-11
> findR *

Kosovarische Korrekturen

Kosovarische Korrekturen von Schachinger,  Marlen
Die österreichische Schriftstellerin Marlen Schachinger verbrachte 2018 mehrere Wochen als "Writer in Residence" im Kosovo. Dreißig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und rund zehn Jahre nach der Staatsgründung des Kosovo fragt sie vor Ort nach: Was verhakte sich in den Köpfen, wie viel Trennendes, wie viele Reminiszenzen an einen Krieg? Was blieb von der Euphorie einer Staatsgründung? Und sie befragt sich auch selbst: Was nimmt jemand wahr, der erstmals diesem Land begegnet? Die Neugier bedingt, dass alles in sich aufgesogen wird. Unabdingbar nötig scheint alsbald eine innere Distanzierung, um im Bestreben, detailliert wahrzunehmen, nicht überschwemmt zu werden. Alle Ereignisse, mögen sie amüsant, erhellend oder deprimierend sein, alle Kontakte vor Ort, alle Gespräche und Begegnungen werden unweigerlich vor der Folie dessen gelesen, was jemand mitbringt: In diesem Fall ein Ich mit einer 48-jährigen Lebensgeschichte, aufgewachsen in einer anderen Region – und geprägt von einer mitteleuropäischen Kultur. Damit stellt sich die Frage nach Wahrheit. Kann von einem Land jemals authentisch erzählt werden? Welche Spuren hinterlassen Ortswechsel in unserem Leben – raus aus dem komfortablen Bekannten, rein in eine gänzlich neue Umgebung, von der wir nichts wissen außer Erinnerungsfetzen aus vergangener Tagespresse? Was bedeutet all das im Hinblick auf eine kosovarische Staatlichkeit, die für zahlreiche Staaten bis heute nicht existiert? Was bleibt davon nach einem Jahrzehnt der Kämpfe um die Zukunft? Und wie konnte es geschehen, dass die Klimax dieses Erbes aus Krieg, Euphorie, Korruption und Skandalen nun die Aussage ist, es gebe keine Hoffnung im Land, lieber verlasse man es, besser heute als morgen? Marlen Schachingers literarischer Reisebericht öffnet den Blick auf einen Kosovo fernab (geo)politischer Diskussionen um einen gescheiterten Staat, Mafia-Ökonomie und Emigration. Und doch wieder nicht: Denn ihr literarischer Versuch über die Wahrheit spiegelt besagte Zustände.
Aktualisiert: 2023-05-10
> findR *

Martiniloben

Martiniloben von Schachinger,  Marlen
Mona will der kalten Anonymität, dem aggressiven Gegeneinander und dem permanenten Stress in der Stadt entfliehen. Sie zieht in ein Dorf an der Landesgrenze, wo sie sich Ruhe und ein solidarisches Miteinander erhofft. Fortan pendelt sie zwischen beiden Lebenswelten und stellt fest, dass diese sich im Innersten ähneln. Das Dorf entpuppt sich als ebensolche Hölle wie die Stadt – nur mit einer anderen Dynamik: Mikrokosmos einer Gesellschaft, deren Klima durch Unsicherheit und Ängste dominiert ist, die einen radikalen Egozentrismus und rechte Tendenzen hervorrufen. Der vermeintlich erstarkte Gemeinschaftssinn äußert sich in manipulativer Sozialkontrolle: Fremdes wird kritisch beäugt, kommentiert und im Zweifel – ausgeschlossen. Als Mona sich für die im Dorf untergebrachten Flüchtlinge einsetzt, erfährt sie Missgunst und Ausgrenzung am eigenen Leib. Durch Gerüchte genährt und Hetze geschürt, kippt die Stimmung im Dorf in Übergriffigkeit. Zum Martiniloben, dem Fest des Jahres, dem großen ländlichen Sauf- und Fressgelage, eskaliert die Situation. »Hass ist ein verstohlen schleichendes Gift, das in der Angst wirkt.« Ländliche Idylle – mehr Schein als Sein: Mona, ehrgeizige Doktorin der Philosophie, die an der Uni um ihre Professorenstelle kämpft und in ihrem Dorf um die politische Moral, muss lernen, dass ihr Engagement hüben wie drüben Ablehnung hervorruft. Als wäre das nicht genug, folgt ihr die eigene Vergangenheit wie ein Schatten und greift in ihr gegenwärtiges Leben ein. Sie fühlt sich zunehmend fremdbestimmt und isoliert am Rande der Gemeinschaft. Private wie berufliche Sorgen und Streitigkeiten bringen Mona in Bedrängnis – nach und nach bekommt sie es mit der Angst zu tun. Derweil verdichtet sich im städtischen Raum die Problematik: Die Fronten zwischen Arm und Reich verhärten sich, Gewaltexzesse und Unruhen sind an der Tagesordnung, die Gesellschaft kollabiert, die Politik ist hilflos. Wer kann, flieht aufs Land und bunkert sich ein.
Aktualisiert: 2023-05-10
> findR *

Erkenntnis kommt in blauer Stunde

Erkenntnis kommt in blauer Stunde von Schachinger,  Marlen
Was tun, droht die Welt ihre Farben zu verlieren? Wie agieren, sinkt der Lebensmut der Pflanzen, stockt den Tieren der Atem? Woran sich kräftigen, fehlt es allen Tagen an Musik? Womit das Leben poetisieren, zerfallen die Sätze zu Asche, bevor man sie schmecken kann, und was sehen, huschen die Bilder viel zu schnell vorbei, um jemals Welt zu werden? Eine phantasievolle Parabel über die sinnstiftende Kraft des Miteinanders und die Bedeutung der Kunst für unser Menschsein: Denn es sind die Momente des Innehaltens im Wahrnehmen der Welt, die uns Glückseligkeit bescheren.
Aktualisiert: 2023-04-20
> findR *

Wort an Wort: Berührung

Wort an Wort: Berührung von Schachinger,  Marlen
Im Fokus ein kleines Dorf. Eines, das sich seiner geringen Größe nicht geniert und ›klein‹ selbstbewusst im Namen trägt: Gebettet in des Weinviertels sanft hügelige Landschaft liegt Kleinbaumgarten. Und an des Dorfes Rändern: die Welt. 8 Autor*innen treten mit dieser Region in Kontakt, um über die Weite des Winkels hinauszublicken: Was beschäftigt die Dörfler*innen, was die Bewohner*innen des umgebenden Landes um Laa? Wie verhält es sich in einem vergleichbaren Ort anderswo, im Ausland? Und auf welche Art lässt sich davon erzählen? Seien es Orte wie Kleinbaumgarten, Gaubitsch, Hanfthal, Unterstinkenbrunn, Wildendürnbach, Staatz, Loosdorf, Gnadendorf, Fallbach, Neudorf, Laa, Falkenstein oder ein Dorf in der Ukraine, in Nord- und Südamerika, in Italien oder das Leben in Bhutan, in Indien. »Wort an Wort: Berührung« (Edition Arthof) setzt diesen Landstrichen, die bislang unbeschrieben waren, ein literarisches Denkmal in den Wortbildern von Clarissa Lempp, Sofie Morin, Sophie Reyer, Marlen Schachinger, Sara M. Schachinger, Isabella Straub, Bettina Schwabl und Daniel Zipfel.
Aktualisiert: 2023-02-23
> findR *

Kosovarische Korrekturen

Kosovarische Korrekturen von Schachinger,  Marlen
Die österreichische Schriftstellerin Marlen Schachinger verbrachte 2018 mehrere Wochen als "Writer in Residence" im Kosovo. Dreißig Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und rund zehn Jahre nach der Staatsgründung des Kosovo fragt sie vor Ort nach: Was verhakte sich in den Köpfen, wie viel Trennendes, wie viele Reminiszenzen an einen Krieg? Was blieb von der Euphorie einer Staatsgründung? Und sie befragt sich auch selbst: Was nimmt jemand wahr, der erstmals diesem Land begegnet? Die Neugier bedingt, dass alles in sich aufgesogen wird. Unabdingbar nötig scheint alsbald eine innere Distanzierung, um im Bestreben, detailliert wahrzunehmen, nicht überschwemmt zu werden. Alle Ereignisse, mögen sie amüsant, erhellend oder deprimierend sein, alle Kontakte vor Ort, alle Gespräche und Begegnungen werden unweigerlich vor der Folie dessen gelesen, was jemand mitbringt: In diesem Fall ein Ich mit einer 48-jährigen Lebensgeschichte, aufgewachsen in einer anderen Region – und geprägt von einer mitteleuropäischen Kultur. Damit stellt sich die Frage nach Wahrheit. Kann von einem Land jemals authentisch erzählt werden? Welche Spuren hinterlassen Ortswechsel in unserem Leben – raus aus dem komfortablen Bekannten, rein in eine gänzlich neue Umgebung, von der wir nichts wissen außer Erinnerungsfetzen aus vergangener Tagespresse? Was bedeutet all das im Hinblick auf eine kosovarische Staatlichkeit, die für zahlreiche Staaten bis heute nicht existiert? Was bleibt davon nach einem Jahrzehnt der Kämpfe um die Zukunft? Und wie konnte es geschehen, dass die Klimax dieses Erbes aus Krieg, Euphorie, Korruption und Skandalen nun die Aussage ist, es gebe keine Hoffnung im Land, lieber verlasse man es, besser heute als morgen? Marlen Schachingers literarischer Reisebericht öffnet den Blick auf einen Kosovo fernab (geo)politischer Diskussionen um einen gescheiterten Staat, Mafia-Ökonomie und Emigration. Und doch wieder nicht: Denn ihr literarischer Versuch über die Wahrheit spiegelt besagte Zustände.
Aktualisiert: 2023-02-14
> findR *

Martiniloben

Martiniloben von Schachinger,  Marlen
Mona will der kalten Anonymität, dem aggressiven Gegeneinander und dem permanenten Stress in der Stadt entfliehen. Sie zieht in ein Dorf an der Landesgrenze, wo sie sich Ruhe und ein solidarisches Miteinander erhofft. Fortan pendelt sie zwischen beiden Lebenswelten und stellt fest, dass diese sich im Innersten ähneln. Das Dorf entpuppt sich als ebensolche Hölle wie die Stadt – nur mit einer anderen Dynamik: Mikrokosmos einer Gesellschaft, deren Klima durch Unsicherheit und Ängste dominiert ist, die einen radikalen Egozentrismus und rechte Tendenzen hervorrufen. Der vermeintlich erstarkte Gemeinschaftssinn äußert sich in manipulativer Sozialkontrolle: Fremdes wird kritisch beäugt, kommentiert und im Zweifel – ausgeschlossen. Als Mona sich für die im Dorf untergebrachten Flüchtlinge einsetzt, erfährt sie Missgunst und Ausgrenzung am eigenen Leib. Durch Gerüchte genährt und Hetze geschürt, kippt die Stimmung im Dorf in Übergriffigkeit. Zum Martiniloben, dem Fest des Jahres, dem großen ländlichen Sauf- und Fressgelage, eskaliert die Situation. »Hass ist ein verstohlen schleichendes Gift, das in der Angst wirkt.« Ländliche Idylle – mehr Schein als Sein: Mona, ehrgeizige Doktorin der Philosophie, die an der Uni um ihre Professorenstelle kämpft und in ihrem Dorf um die politische Moral, muss lernen, dass ihr Engagement hüben wie drüben Ablehnung hervorruft. Als wäre das nicht genug, folgt ihr die eigene Vergangenheit wie ein Schatten und greift in ihr gegenwärtiges Leben ein. Sie fühlt sich zunehmend fremdbestimmt und isoliert am Rande der Gemeinschaft. Private wie berufliche Sorgen und Streitigkeiten bringen Mona in Bedrängnis – nach und nach bekommt sie es mit der Angst zu tun. Derweil verdichtet sich im städtischen Raum die Problematik: Die Fronten zwischen Arm und Reich verhärten sich, Gewaltexzesse und Unruhen sind an der Tagesordnung, die Gesellschaft kollabiert, die Politik ist hilflos. Wer kann, flieht aufs Land und bunkert sich ein.
Aktualisiert: 2023-02-13
> findR *

Requiem

Requiem von Orths,  Markus, Schachinger,  Marlen, Stavaric,  Michael
Erstmals verfassen drei AutorInnen ein "Requiem der Sprache": Ihre Totenmesse vertraut dem Wort, verzichtet gänzlich auf Musik und ist keiner Religion verpflichtet. Bewusst wird außerdem so manch Denkgewohntes infrage gestellt; denn der Tod kennt keine Konfession und keine Überzeugungen. "Requiem – Fortwährende Wandlung" fokussiert primär den Charakter des Veränderlichen allen Lebens – sei es menschlich, tierisch oder pflanzlich. Denn es sind unzählige Wandlungen, die alles Dasein in seiner Gesamtheit prägen, bevor das Sterben als letzte große Wandlung beginnt. Die finale Metamorphose ist jedoch der Tod. Ebenso im Mittelpunkt steht die Frage des Umgangs mit dieser Unausweichlichkeit: Geboren, um zu sterben – will man es auf den Punkt bringen. Darin schwingt jedoch auch implizit die Reflexion des "Wie leben? " mit – wie leben, damit die Zeit der Metamorphose aus unserer Sicht "gut" genannt werden kann, und was hinterlassen wir allem Danach. "Requiem – Fortwährende Wandlung" wurde im Mai 2017 in der Pfarrkirche in Gaubitsch (NÖ) als Liturgische Feier unter Anwesenheit des Pfarrers Christian Wiesinger von den drei AutorInnen Marlen Schachinger, Michael Stavaric und Markus Orths uraufgeführt und liegt nun als Buch im Septime Verlag vor.
Aktualisiert: 2023-02-14
> findR *

Albors Asche

Albors Asche von Schachinger,  Marlen
Valerian hat sein Zimmer seit 21 Jahren, drei Monaten und sechs Tagen nicht verlassen. Vom Fenster aus beobachtet er, was in Albor vor sich geht, notiert alles akribisch in seiner Chronik. Eines Morgens taucht eine Fremde auf und zieht in die leerstehende Kirche neben Valerian ein. Sie trägt ein auffallend gemustertes Kleid, ihr Haar ist rot und bodenlang. Albors Männer beginnen die Kirche zu belagern, um einen Blick auf die Fremde zu erhaschen. Albors Frauen, denen die erkalteten Ehebetten zu schaffen machen, intrigieren und streuen Gerüchte. In Albor wird Andersartigkeit nicht hoch geschätzt, diese Erfahrung macht Pastora spätestens, als die Schere des Friseurs ihr vor aller Augen das Haar nimmt und das ›Komitee zur Aufrechterhaltung der Tugend und Ehrbarkeit‹ sich in ihr Leben mischt. In Albor wird auch nicht gemordet, selbst wenn Pastora eines Morgens über eine Leiche stolpert und weitere Tote sich bis zum Fluss hin sammeln. Valerian weiß um die Geschehnisse der Vergangenheit - die Schuld der einen und das Schweigen der anderen. Mit zunehmender Sorge um die Fremde beobachtet er die Veränderungen in Albor, die mit ihrer Ankunft beginnen und ihren Lauf nehmen, unaufhaltsam, denn alles ist in Fluss und man steigt keinesfalls zweimal in den gleichen...
Aktualisiert: 2021-12-30
> findR *

denn ihre Werke folgen ihnen nach

denn ihre Werke folgen ihnen nach von Schachinger,  Marlen
Klug geflunkert, ist halb gewonnen - so lautet der Lebensgrundsatz Mario Kamovs, dessen Karriere als Bestsellerautor auf einem Diebstahl basiert: Die bei einem Verlagseinbruch entwendeten Manuskripte bearbeitete und publizierte er - mit beachtlichem Erfolg - als eigene Werke. Jahrzehnte später wird ihm seine Irreführung zum Verhängnis. Um aller Welt zu beweisen, dass er ein angesehener Schriftsteller ist, trotzdem man ihn immer der Unterhaltungsliteratur zurechnete, nimmt er einen Lehrauftrag für Poetik an einer Universität an. Unter seinen Studierenden befindet sich auch Luca, Sohn einer der vom ihm bestohlenen Autoren. Bestrebt Luca zu kontrollieren, wird Mario Kamov sein Mentor. Er beginnt eine Beziehung mit Lucas Mutter, schnüffelt in der Wohnung des jungen Mannes und analysiert dessen Werke, um herauszufinden, ob und welche Gefahr ihm drohe. Lucas Mentor zu sein, das stellt sich bald als keine leichte Aufgabe heraus, denn der Jungautor entpuppt sich als enfant terrible, erscheint zu Lesungen in Frauenkleidern, Kunstleder-Outfits oder Thomas-Bernhard-Hosen. Das Katz-und-Maus-Spiel wird in diesem originell konstruierten und spannenden Roman letztlich zu einem Konkurrenzkampf, den nur einer von beiden überleben kann. Allzu gern würde Mario seinen Mentee ins Jenseits befördern, was er nicht wagt, denn sein ist das Wort, aber nicht die Tat.
Aktualisiert: 2021-12-30
> findR *

Unzeit

Unzeit von Schachinger,  Marlen
In ihrem neuen Werk legt Marlen Schachinger Erzählungen vor, die von dichter Bilderflut und auffallender Genauigkeit der Sprache durchdrungen sind. Anhand verschiedener Einzelfiguren greift die Autorin wesentliche Themen des 20. und 21. Jahrhunderts auf: Politische Systeme, begrenztes – grenzenloses Europa, Kapita - lismus, Neoliberalismus – Sozialismus, die menschliche Gier, der gewollte Rückzug in künstliche Idyllen… Marlen Schachingers Figurenrepertoir beginnt bei Theresia, die auf das Sterben wartet: Es ginge doch nicht an, dass der Tod sie vergäße! En passant wird der Bogen von Zwangsarbeitern bis zum Eisernen Vorhang und dessen Entfernung gezogen. Eine Erzählung folgt einer exzellenten, jüdischen Physikerin namens Marietta, deren Arbeiten konfisziert werden, und die auch danach, an ihrem Fluchtort, einer Gesell schaft mehr sein will, als nur a useless burden; lesend folgt man einer HR-Mana gerin in den Feierabend, nach einem ganz normalen Arbeitstag, bei dem es einzig darum ging, die Produktion zu erhöhen, das Men - schen material auszubeuten oder in die Arbeitslosigkeit zu kicken… Bis man Lou und Anna begegnet, zwei Linzer Kellnerinnen, die auf jeweils unterschiedliche Art und Weise ver suchen, mit den politischen Umständen des Jetzt fertig - zuwerden. Marlen Schachingers Erzählungen bilden Zeit ab, stellen die Verhältnisse der Welt dar, welche Realitäten einzelner widerspiegeln. Manchmal zynisch, oft ironisch, sind sie real, ein Abbild der Gegenwart, schlicht: am Puls der Zeit. Die eine Unzeit ist.
Aktualisiert: 2021-12-30
> findR *

Requiem

Requiem von Orths,  Markus, Schachinger,  Marlen, Stavaric,  Michael
… am Anfang war das Wort, und das Wort hieß »sterben«, und die Ergänzung »müssen« beschwor seine Unausweichlichkeit, und das Wort hallte in uns wider, und das Wort erschreckte. Am Anfang war der Wunsch, von all dem niemals zu wissen. Und das Wort wurde Kunst, und mit dieser Unruhestifterin verwandelte es sich in Geschichten, und in den Geschichten wuchsen Bildwelten, und wir hörten und lasen sie, und sie wandelten auch uns im Wahrnehmen und Erleben. Und am Ende war noch immer das Wort, und das Wort heißt weiterhin »sterben«, und die Ergänzung »müssen« beschwört nach wie vor seinen unausweichlichen Charakter, doch die literarischen Arbeiten von Marlen Schachinger, Michael Stavarič und Markus Orths hallen in uns wider, sie spiegeln das Leben in allen Facetten, sie spiegeln uns den Tod, und sie geben uns Kraft der Sprache und ihrer Verwandlungskunst im Rahmen ihrer liturgischen Feier »Requiem« ihre Erzähluniversen, und das ist noch immer nicht das Ende, denn im Kehraus feiern wir: das Leben …
Aktualisiert: 2020-01-18
> findR *

Martiniloben

Martiniloben von Schachinger,  Marlen
Mona will dem Gegeneinander in der Stadt entfliehen und zieht in ein Dorf an der Landesgrenze, wo sie sich ein sozialeres Miteinander erhofft. Doch der Schein trügt stets. Fortan pendelt sie zwischen beiden Lebenswelten und muss feststellen, dass diese sich im Innersten ähneln: Die allgemeine Stimmung, dominiert durch aktuelle gesellschaftliche und politische Ereignisse und Entwicklungen, ist von Unsicherheit und Ängsten geprägt, die einen radikalen Egozentrismus und rechte Tendenzen hervorrufen. Das Dorf entpuppt sich als ebensolche Hölle wie die Stadt – nur die Couleur ist eine andere. Der vermeintlich erstarkte Gemeinschaftssinn im ruralen Raum lässt Sozialkontrolle in manipulative Übergriffigkeit kippen: Als Mona sich für die im Dorf aufgenommenen Flüchtlinge engagiert, erfährt sie Missgunst und Ausgrenzung am eigenen Leib. Und als wäre das nicht genug, folgt ihr die eigene Vergangenheit wie ein Schatten auf Schritt und Tritt und greift in ihr gegenwärtiges Leben ein. Sie fühlt sich fremdbestimmt, der eigenen Identität beraubt und findet sich plötzlich isoliert am Rande der Gesellschaft. Derweil spitzen sich die Vorkommnisse im Dorf dramatisch zu, und zum Martiniloben, dem Fest des Jahres, dem großen ländlichen Sauf- und Fressgelage, eskaliert die Situation: Ein Verbrechen wird zum Auslöser für eine Kette an Gewaltakten. Das sich bedroht fühlende Kollektiv holt zum Befreiungsschlag aus, um sich aller Irritationen ein für alle Mal zu entledigen – denn hier am Ende der Welt hat alles seine eigenen Gesetze. Und Mona ist gefordert, ihr Leben zu retten …
Aktualisiert: 2020-01-18
> findR *

Facetten 2007

Facetten 2007 von Assmann,  Peter, Auer,  Noemi, Dobusch,  Franz, Feyerer-Fleischanderl,  Margit, Fischer,  Eva, Fischer,  Judith, Garstenauer,  Werner, Gelbmann,  Alfred, Hadwiger,  Stephanselm T, Haunschmidt,  Christoph, Kaip,  Günther, Landerl,  Peter, Leisch,  Peter, Neuner,  Florian, Rois,  Stefan, Schachinger,  Marlen, Simkute,  Lidija, Stähr,  Robert, Travnicek,  Cornelia, Watzl,  Erich, Widder,  Bernhard, Wieser,  Klaus, Wiesmayr,  Edeltraud
Lassen Sie sich auch heuer wieder auf die vielfältigen, bild- und sprachmächtigen wie eigenwilligen Facetten Linzer und oberösterreichischer Literatur ein! Genießen Sie aber auch die Bilder und Gestalten von Margit Feyerer-Fleischanderl, die heuer für die künstlerische Gestaltung der Facetten verantwortlich zeichnet. Auch ihre mit liebevoller Ironie geformten Kleinskulpturen sind ein Spiegel von uns und den anderen: kauzige Typen und Originale, denen man schon so oft im Alltag und in einschlägigen Kulturszenen begegnet ist, dass man sie schon gar nicht mehr wahrnimmt - und erst durch die Lupe der Künstlerin - wieder entdeckt. Dr. Erich Watzl, Dr. Franz Dobusch
Aktualisiert: 2019-01-02
> findR *

Unzeit

Unzeit von Schachinger,  Marlen
In ihrem neuen Werk legt Marlen Schachinger Erzählungen vor, die von dichter Bilderflut und auffallender Genauigkeit der Sprache durchdrungen sind. Anhand verschiedener Einzelfiguren greift die Autorin wesentliche Themen des 20. und 21. Jahrhunderts auf: Politische Systeme, begrenztes – grenzenloses Europa, Kapita - lismus, Neoliberalismus – Sozialismus, die menschliche Gier, der gewollte Rückzug in künstliche Idyllen… Marlen Schachingers Figurenrepertoir beginnt bei Theresia, die auf das Sterben wartet: Es ginge doch nicht an, dass der Tod sie vergäße! En passant wird der Bogen von Zwangsarbeitern bis zum Eisernen Vorhang und dessen Entfernung gezogen. Eine Erzählung folgt einer exzellenten, jüdischen Physikerin namens Marietta, deren Arbeiten konfisziert werden, und die auch danach, an ihrem Fluchtort, einer Gesell schaft mehr sein will, als nur a useless burden; lesend folgt man einer HR-Mana gerin in den Feierabend, nach einem ganz normalen Arbeitstag, bei dem es einzig darum ging, die Produktion zu erhöhen, das Men - schen material auszubeuten oder in die Arbeitslosigkeit zu kicken… Bis man Lou und Anna begegnet, zwei Linzer Kellnerinnen, die auf jeweils unterschiedliche Art und Weise ver suchen, mit den politischen Umständen des Jetzt fertig - zuwerden. Marlen Schachingers Erzählungen bilden Zeit ab, stellen die Verhältnisse der Welt dar, welche Realitäten einzelner widerspiegeln. Manchmal zynisch, oft ironisch, sind sie real, ein Abbild der Gegenwart, schlicht: am Puls der Zeit. Die eine Unzeit ist.
Aktualisiert: 2022-12-29
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Bücher von Schachinger, Marlen

Sie suchen ein Buch oder Publikation vonSchachinger, Marlen ? Bei Buch findr finden Sie alle Bücher Schachinger, Marlen. Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher von Schachinger, Marlen im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch oder die Publiketion für Ihr Lesevergnügen oder Ihr Interessensgebiet. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zu Ihrem Thema einfach online und lassen Sie es sich bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch von Schachinger, Marlen .

Schachinger, Marlen - Große Auswahl an Publikationen bei Buch findr

Bei uns finden Sie Bücher aller beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher von Schachinger, Marlen die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher verschiedenster Genres, Verlage, Schlagworte Genre bei Buchfindr:

Unser Repertoire umfasst Bücher von

Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien zu finden. Neben Büchern von Schachinger, Marlen und Büchern aus verschiedenen Kategorien finden Sie schnell und einfach auch eine Auflistung thematisch passender Publikationen. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen, Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen das Team von Buchfindr.