ReitKultur 12 – Aus dem Inhalt
06 Plädoyer
Die gesunde Dosis Genussgalopp
Galopp ist ein Meilenstein auf dem Weg zum harmonischen Reiten. Doch oft ist dieser Weg hart gepflastert mit Stress, Dysbalancen und der Angst, dem Pferd zu schaden. Nehmen wir einfach seine Talente und Grenzen als Leitplanken – dann bildet sich der Galopp ganz natürlich aus, plädiert Klassikausbilderin Anja Beran.
14 Zehn Fragen zu Stellung und Mittelgalopp als Schlüssel
Guter Galopp von Verstärken bis Versammeln ist einfach – sobald wir unser Pferd korrekt stellen können. Wie wir Stellung als Schlüssel einsetzen, damit das äußere Hinterbein tatkräftig unterstützt, lehrt Reitmeister Gert Schwabl von Gordon nach der klassischen Reitvorschrift.
18 Biografie
„Galopp hat mehr Vorteile als Trab“ findet Julie von Bismarck. Wenn sie Pferde sieht, die niemals die Reithalle verlassen dürfen und unter ihren Reitern am liebsten schreien würden, kann sie nicht schweigen. Und reist seit 20 Jahren durch die Welt, um als Osteopathin und Akupunkteurin die Folgen falschen Trainings zu beheben.
26 Trainingspsychologie
Schlimme Wechselpannen, gute Rituale
Wie wir Pferden den fliegenden Galoppwechsel freundlich beibringen, statt ihre Fehler zu bestrafen: Klassikausbilder Horst Becker unterstützt Reiter Schritt für Schritt – und löscht „Galoppwechsel“ aus ihren Gedanken.
32 Klassik im Vergleich
Kommt die Piaffe vor dem Galopp? Erst versammeln, dann galoppieren – das halten viele für klassisch-barock. Frisch vorwärts im Galopp geht der Weg zur Versammlung, proklamieren dagegen die Campagnereiter nach der H.Dv.12. Doch sogar Altmeister Guérinière wusste, dass es zwischen diesen Extremen eine Wahrheit gibt, die sich am Pferdetyp orientiert.
42 Analyse
Pirouette – der Prüfstein für Versammlung
Mogeln unmöglich: Die Galopppirouette ist höchste Reitkunst, die man nicht kaufen kann. Wie man sie sich erarbeitet, schildet Ausbilderin Elke Potucek-Puscha nach den Prinzipien des Reitinstitutes Egon von Neindorff und der Wiener Hofreitschule.
48 ReitKultur trifft Therapie
Vom Gesundheitsfaktor „Naturgalopp“
Wie wirkt Galopp auf Sehnen, Gelenke, Muskeln? Wann nutzt er dem Bewegungs-ablauf, und wann macht er Pferde lahm? Klassikausbilder Knut Krüger und Tierarzt Gerd Heuschmann gehen der schwungvollsten Gangart auf den Grund – als Experten-gespann aus Training und Biomechanik.
54 Kolumne „Klassisch gesund reiten“
Warum Pferde sich im Galopp so oft einrollen
Die Hand muss dem Nicken des Pferdekopfs folgen. Nicht nur im Schritt, sondern genauso im Galopp. Aber da macht es kaum einer – deshalb sieht man so viele Nasen hinter der Senkrechten, die den Galopprhythmus zerstören, kritisieren Dr. Kathrin Kienapfel-Henseleit und Professor Holger Preuschoft.
58 Zurück in die Zukunft
Legendäre Vorbilder für feinste Galopphilfen
Galopp ist Leichtheit in Vollendung, vor allem bei Reitern, die keine Kraft einsetzen können oder wollen: der Schweizer Henri Chammartin, Künstler der fliegenden Wechsel. Die Dänin Lis Hartel, die trotz Poliolähmung Olympia-Silber holte. Und Para-Meisterin Hanne Brenner, die ihre Beine nicht bewegen kann.
68 Reit-Praxis
Mehr Mut zum freien Mitschwingen
Der Galopp trainiert Rumpfmuskulatur und Körperform so intensiv wie keine andere Gangart – bei Pferd und Reiter. Reitlehrerin und Diplom-Pädagogin Sibylle Wiemer, Ehrenmitglied der École de Légèreté, schwört deshalb auf Galopp und macht Mut mit Übungen für Gelände und Reitbahn.
71 Klassik im Bücherschrank
Gustav Steinbrecht: „Das Gymnasium des Pferdes“
47 Seiten über Galopp, kein einziges Bild – und unzählige wertvolle Aha-Effekte über die herrlichste aller Gangarten. Eine ganz persönliche Erinnerung an ein Meisterwerk von 1884.
74 Meister-Klasse
Faszination Galopp … nicht einmal Fliegen ist schöner
Wir können unseren Pferden im Herzen dankbar sein für das große Geschenk, welches sie uns mit dem Galopp machen: über der Erde zu schweben im rhythmischen Pulsen dieser himmlischen Gangart. Reithistoriker Werner Poscharnigg spürt Meilensteine auf von Pegasus bis zur Pirouette.
80 Alte Meister, forsche Geister
Von Courbette, Mezair und der Kampfkunst
Warum fliegende Wechsel dem Pferd wenig nutzen, aber die Passade wertvoll für seine Gymnastizierung ist: Julika Tabertshofer erarbeitet historische und moderne Galopplektionen in der Akademischen Reitweise – mit Barockrassen ebenso wie mit Reitpony oder Quarterhorse.
88 Die großen Klassik-Coaches
Was würden alte Meister sagen, wenn …
sie eine Definition vom echten Reiter liefern müssten? Sie würden ihn am Gefühl für den Galopp festmachen, denn Guérinière, Pluvinel und Steinbrecht sehen den Galopp als ebenso anspruchsvolle wie wichtige Gangart zur Gymnastizierung, wie sie Anna Eichinger verraten.
98 Kolumne „Berans Kultur-Botschaft“
Galoppwechsel – eingetrichtert, abgespult, armselig
Der Abstieg einer Traumlektion vom sinnvollen Handwerk zur stupiden Abrichtung.
Aktualisiert: 2020-11-26
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Aus dem Inhalt ReitKultur 11
Sind Seitengänge Segen oder Schwungkiller?
06 Plädoyer
Warum Seitengänge präzise Kunst sind
und nichts, was das Pferd von sich aus spie-
lerisch in der Natur zeigt, beschreibt Colonel Christian Carde, ehemaliger Écuyer en Chef in der französischen Elite-Reitschule, dem Cadre Noir in Saumur. Doch er plädiert auch dafür, diese Kunst zu lernen und mit Respekt anzuwenden
16 10 FAQs …
Zu echten Seitengängen statt eitler Show
Was haben Stellung und Schwung mit Seitengängen zu tun? Ziemlich viel, wenn man sich an die klassische Reitvorschrift hält, sein Pferd korrekt ausbildet und Seitengänge nicht nur zum Selbstzweck reitet. Gert Schwabl von Gordon und Bianca Rieskamp.
20 Mein Weg, meine Meister
Eine Schatzkiste voller Seitengänge
Aus ihrer Bibliothek schöpft die Klassikausbilderin und Sitzexpertin Sibylle Wiemer teils kontroverses Meisterwissen, gleicht es täglich mit der Praxis ab und füllt so seit vier Jahr-zehnten ihre Schatzkiste wertvoller Aha-Erlebnisse. Speziell bei den Seitengängen lässt sie uns an der Evolution ihrer persönlichen Erfahrungen im Lernen und Lehren teilhaben.
28 Klassik im Bücherschrank
Der Ausbilder, der das Aspirin erfand
Kein anderer Spruch wurde so berühmt wie das Bild vom Schulterherein als Aspirin der Reitkunst, das alles heilt. Vielleicht trug es auch zur Berühmtheit seines Urhebers bei, Reitmeister Nuno Oliveira. Warum verordnet er Pferden Schulterherein & Co.?
34 Analyse
Seitengänge sind Schlüssel und Geschenk
um ein Pferd klassisch auszubilden: Sie gymnastizieren den Körper und machen es dem Pferd möglich, den Anweisungen des Reiters zu folgen. Doch sie werden heute oft verkannt, kritisiert Anja Beran – weil sie teils falsch angewandt werden, und weil viele nichts über ihre umfassende, sogar physiotherapeutische Wirkung wissen.
44 Biografie
Fräulein Elkes Gespür für Spagate
Bei Egon von Neindorff lernt Elke Potucek-Puscha elf Jahre lang, schlauer zu sein als das Pferd – der Reitmeister schweigt und sattelt die passenden Herausforderungen für sie. Selbst Corona setzt der Klassiktrainerin keine Grenzen: Ein Roboter filmt ihre Schüler beim Reitunterricht aus dem Homeoffice.
56 Weitblick
moderne Mythen und 3 Klassiker – über Chancen, Risiken, Anwendung der Seitengänge
Soziale Medien wie Facebook sind ein Tummelplatz für Fehlannahmen über das Reiten. Dagmar Ciolek stellte fest, dass sich um die Seitengänge diverse Irrtümer zu wahren Mythen verselbstständigt haben. Sie setzt bewährtes Wissen von Steinbrecht, Seunig und Podhajsky dagegen.
62 ReitKultur trifft Therapie
So stabilisieren wir Pferde gegen die Schwerkraft
Für gesunde Pferde sind Seitengänge eine koordinative Höchstleistung, bei der sich der Körper an die Herausforderung anpasst. Beim schwächeren Pferd besteht Gefahr, dass es die hohe Belastung nicht kompensieren kann, sondern ermüdet und blockiert. Der Bewegungsexperte Stefan Stammer warnt deshalb vor Überforderung.
70 Reit-Praxis
Seitengänge, der Sitz und ein Stück Butter
Ohne Schulterherein, Kruppeherein und ihre Konterlektionen kein gerades, versammeltes und gesundes Reitpferd. Andrea Lipp baut Seitengänge deshalb getreu der Wiener Lehre gleich nach der Remontenschule ein. Ihr Appell: Reitet Seitengänge nicht in Ehrfurcht verkrampft, denn dank innerer Bilder sind sie leichter als ihr denkt!
78 Meister-Klasse
Als Schulterherein noch Winckel hieß
Die barocken Meister nutzten in der Reitbahn die Seitengänge – angefangen bei einer Lektion namens Canton oder Winckel, die als Arkanum, als Geheimmittel verschrieben wurde. Doch der Alchimist, der sie erfand, hieß nicht Guérinière, sondern Giovanni Battista Conte di Galiberto.
84 Alte Meister, forsche Geister
Behände vom Nahkampf zur Reitkunst
Als Reiten noch kein Freizeitvergnügen war, zählten Seitengänge zu den Manövern des Kampfes, machten Pferde geschickt und wendig. Reitmeister seit dem Duke of Newcastle griffen diesen Einsatzzweck auf, verfeinerten ihn – und heute lässt
die Akademische Reitkunst ihn aufleben. Julika Tabertshofer geht auf Spurensuche
92 Die großen Klassik-Coaches
Was würden alte Meister sagen, wenn …
sie modernen Reitern in die Seitengänge helfen müssten? Anna Eichinger hat recherchiert, dass diese erhabenen Lektionen – unter Bewahrung der Schubkraft – zum pädagogischen Meisterkonzept gehörten wie Ruhe und Besonnenheit, die Ausbildung des Vorwärts und die Verbesserung der Tragkraft.
98 Kolumne „Berans Kultur-Botschaft“
Nachhaltig reiten im Seitengang
Wenn Traversalen auf Turnierplätzen heute mit Schwebephasen statt echter Versammlung daherkommen, schrillen bei Anja Beran die Alarmglocken. Sie fordert: Taucht in den gymnastischen Wert der Lektionen ein, statt euch von spektakulärem Kreuzen und schnellem Profit blenden zu lassen.
Aktualisiert: 2020-08-28
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Über den achtsamen Umgang mit Pferden – das erwartet euch in dieser Ausgabe:
Schwerpunkt: Pferde als Therapeuten
und weitere Themen:
● Pferde mit eigener Energie bewegen
● Hypermobilität beim Pferd
● Mauke und Raste
● Hufgesundheit und Faszien
● Traumaheilung mit Pferden
● Pferdegestützte Psychotherapie
● Systemisches Coaching mit Pferden
und vieles mehr ...
Aktualisiert: 2020-07-24
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ReitKultur-Das Bookazin der klassischen Reitweisen
INHALT ReitKultur 10
06 Plädoyer
Maul- und Anlehnungsprobleme – oft vertuscht und falsch behandelt!
Maul- und Anlehnungsprobleme werden verharmlost, vertuscht und falsch behandelt. Achtet auf Pferderücken und Hinterhand, wenn ihr den Fehler sucht. Und lasst beim Korrigieren die Hände weg von Kopf und Hals, appeliert Klassik-Ausbilderin Anja Beran.
14 10FAQs
…zur Zäumung nach der klassischen Reitvorschrift von 1912
Eine Fülle an Gebissen wird als Mittel zum Zweck des reiterlichen Erfolgs angepriesen. Damit zäumt man allerdings das Pferd von hinten auf und bereitet ihm Probleme, kritisieren Bianca Rieskamp und Gert Schwabl von Gordon das moderne Aufrüsten.
18 Klasik im Bücherschrank
Baucher und Fillis: Zwei Wege von der Hand zum Maul
Rund ums Pferdemaul positionieren sich die Klassiker in Sibylle Wiemers Recherche historisch auf zwei Seiten: Die einen möchten das Maul des Pferdes in Frieden lassen. Die anderen erkennen im Maul den Schlüssel, um ins Haus der Reitkunst zu gelangen.
22 Biografie
„Wir bieten dem Pferd fortwährend Abrüstung an“
Mit dem Mut der Ritter, der Energie der Westernreiter und der Zähigkeit der Berberkrieger streitet das Ehepaar Krischke für klassische Ausbildung aller Pferderassen von Bosal bis Stange. Ana Springfeldt besucht sie in der Fürstlichen Hofreitschule Bückeburg.
34 ReitKultur schafft Wissen
So wirken Kappzaum und Gebiss auf den Körper
In der Glaubensfrage um die richtige Zäumung entscheidet anatomisches und biomechanisches Wissen. Und: Ist eine Zäumung wirklich so wichtig, wo doch jede klassische Reitweise anstrebt, das Pferd zügelunabhängig zu schulen? Stefanie Niggemeier über den Kreislauf von Zungenbein bis Huflederhaut.
44 Kolumne „klassisch gesund reiten“.
Warum Reithalfter viel schaden und selten nutzen
Maul fest zuschnallen und gut sieht es aus: Diese gängige Praxis auf Turnieren kritisiert Dr. Kathrin Kienapfel-Henseleit. Sie stellt dar, warum die Maultätigkeit ein Zeichen für feines Reiten ist und auf keinen Fall un-terbunden werden darf.
48 Psycholgie
Schau mir genau ins Gesicht
Kauen, Zähneklappern, Kiefer anspannen: Dr. Vivian Gabor interpretiert das Gesicht als Gradmesser, in welchem emotionalen Zustand sich unser Pferd gerade befindet. Wer genau hinschaut und -hört, bekommt Feedback zu Gebisseinwirkung oder Trainingsreizen.
52 Meisterlehre
Der Königsweg von der Trense zur Kandare
Bremsen, Lenken, Beizäumen? Ein Gebiss kann weit mehr als nur das. Ausbilder Eberhard Weiß setzt Trense und Kandare zum Geraderichten und Versammeln ein. Er erschließt sich damit den Zugang zu Pferderücken und Hanken – aber nie mit doppelt gebrochenem Gebiss.
57 Tradition trifft Innovation
Aller guten Dinge … sind 3
Moderne Klassiker für Pferd und Reiter, welche die Reitkultur fördern.
58 Alte Meister, forsche Geister
Zäumen auf den Zahn gefühlt: Qual oder Hilfe
Warum benutzten Reiter vor 500 Jahren andere Gebisse als heute? Waren sie Tierquäler, die mit Stangen am Kiefer säbelten? Oder können wir einige ihrer Erkenntnisse nutzen? Pferdewissenschaftlerin Diana Krischke studiert die alten Meister und probiert selbst.
70 Reit-Praxis
Im Dialog mit der Reiterhand
Abkauen und Biegen sind erste Handreichungen, mit denen Pferde nach der Ecole de Légèreté im Maul mobilisiert werden. Ist der Unterkiefer gesprächsbereit, breitet sich Entspannung aus. Die Übungsmethodik verdanken wir François Baucher; Irene Boss stellt sie vor.
74 Weitblick
Wann sind wir reif für die Kandare
…und wie hilft sie uns auf dem Weg vom Krieg zur Kunst? Der Ingenieur und Pferdeausbilder Fritz Stahlecker hat sich mit Physik, Fehlannahmen und Fakten dieses zweischneidigen Instruments beschäftigt. Und fand, wie man sie kunstvoll abwandelt und gewaltfrei einsetzt.
80 Meisterklasse
Ein ritterlicher Verfechter der Stange
Seinem Pferd 20 Jahre mit Trense und Muskel kraft im Maul herumzunudeln, ist kein Zeichen von Humanität, findet Werner Poscharnigg. Er entdeckt beim Wiener Hofreitmeister Max von Weyrother gute Argumente für den einhändigen Gebrauch der Kandare.
84 Serie
Individuell ausbilden – 5 Fallstudien Dorado – Goldschatz, der gebissfrei folgt
Welche Rolle spielt der Pferdetyp für die Wahl von Zäumung und Gebiss? Die letzte Studie der Serie von Julika Tabertshofer zeigt dies am Beispiel Dorado, den Bent Branderup bis zur Hohen Schule gebisslos ausgebildet hat und reitet.
92 Die großen Klassik-Coaches
Was würden alten Meister sagen, wenn…
…sie die vielen überflüssigen Gebisse von heute sehen würden? Und was halten sie vom Trend zum gebisslosen Reiten? Die von Anna Eichinger aufgezeichneten Antworten fallen überraschend anders aus, als wir vermuten, denn in vergangenen Epochen war auch nicht alles Gold, was in der Geschirrkammer glänzte.
98 Kolumne: Beran’s Kulturbotschaft
Nasenriemen sind höchstens ein Notnagel
Was nutzen anatomisch-sanfte Zäume, wenn Reiter ständig am Zug sind?
Aktualisiert: 2020-07-11
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Inhalt
ReitKultur live (S. 6)
Hände weg von Kopf und Hals
Die Manege im Glitzerlicht misst 12,50 Meter, ringsum sitzen 1.500 Zuschauer dicht am Reitgeschehen: Für junge Pferde ist der Circus Krone ein ungewöhnliches Klassenzimmer, in dem sie die hohe Schule der Konzentration von Geist und Körper üben. Report von der Jubiläums-Fachtagung der Anja Beran Stiftung.
Plädoyer (S. 14)
Die Kunst der kurzen Reprisen
Damit Pferde konzentriert mitarbeiten, sind in der Légèreté drei Dinge essenziell. Irene Boss, Begründerin der Reitkultur-Schule, beschreibt sie: Training logisch aufbauen. Lernen in kleinen Schritten und kurzen Sequenzen. Und Losgelassenheit anstreben, damit das Pferd Interesse an der Kooperation mit uns zeigt.
Die 10 Leitfragen... (S. 22)
... zur ehrlichen, angstfreien Aufmerksamkeit
Woran erkennen wir, ob unser Pferd aufmerksam oder ängstlich gespannt ist? Warum bekommen wir diese Konzentration klassischerweise nicht durch Druck, sondern durch Loslassen? Diese und acht weitere Fragen erörtert Ausbilderin Bianca Rieskamp, die bei Reitmeister Gert Gordon von Schwabl lernt.
Biografie (S. 26)
„Ich will keinen Kadavergehorsam“
Mit stoischer Ruhe führt Jörg Thurow seit 20 Jahren die Showtruppe Doma Clasica durch atemraubende Auftritte. Ob Gala oder Pferdetheater: Thurow verliert im größten Trubel nie den Blick für das Wesentliche – und möchte diese ungeteilte Aufmerksamkeit auch von seinen Pferden.
Klassik im Bücherschrank (S. 34)
Reitkunst ist Charakterschule
Es sind nur drei Seiten, die in einem fast vergessenen Bestseller von 1877 wie Perlen schimmern: Theodor Heinze liefert in diesem Kapitel das Konzentrat der Eigenschaften, die ein Reiter braucht, damit sein Pferd ihm achtsam folgt: geistige Kraft, Geduld, Güte und strenge Gerechtigkeitsliebe.
Weitblick (S. 36)
„Konzentration ist Luxus fürs Pferd – und Geschenk für uns!“
Stefan Schneider bildet Jungpferde so aus, dass sie sich auf den Reiter verlassen und konzentrieren können – für die Dressurreiterin Uta Gräf und für die Working Equitation, die 100 Prozent Aufmerksamkeit braucht. Dazu muss der Tierarzt die natürlichen Instinkte überlisten: Flucht, Fressen, Fortpflanzung.
Meister-Lehre (S. 42)
Konzentriert zum centaurischen Pakt
Ein Pferd ist fast rund um die Uhr wach und aufmerksam. Ob es sich gezielt dem Reiter zuwendet, liegt an unserer eigenen Konzentration und Ordnung, lehrt Eberhard Weiß: kongruente Körper- und Stimmsignale, Rituale aus kurzen Arbeitseinheiten, fester Platz für Ruhephasen.
Serie: Individuell ausbilden – 5 Fallstudien (S. 44)
Das Pferd weist den Weg: Tableau, Alpha-Hengst mit Handicaps
Fall-Studie 4 stellt Bent Branderups anfangs schlaksigen und unkonzentrierten Hengst vor, dessen Geist vom Körper ausgebremst wurde – und seine Wandlung zum majestätischen, motivierten Knabstrupper.
Kolumne „Klassisch gesund reiten“ (S. 52)
Persönlichkeit + Fairness = Konzentration
Dr. Kathrin Kienapfel-Henseleit erforscht im Schweizer Nationalgestüt von Agroscope, wie wir im Rahmen der jeweiligen Persönlichkeitsausprägung fair mit Pferden umgehen – damit sie gerne mit uns arbeiten und gesund bleiben.
Psychologie (S. 58)
Motivation – Schlüssel zu Konzentration, Kraft, Versammlung
Konzentration ist geistiges Sammeln, das sich in Tragkraft und Versammlung umsetzen lässt. Davor steht die Motivation: Sie aktiviert das vegetative Nervensystem, pusht Aufmerksamkeit, Leistungsbereitschaft und Arbeitseifer. Klassik-Ausbilderin und Biologin Sonja Weber weiß, wie wir diese Kette auslösen.
SMART statt hart (S. 66)
Das „Hooo... & Go“-Spiel
Unser Pferd liest uns wie ein offenes Buch und spiegelt unser Inneres. Wie wir dieses Innere – und damit unser Pferd – beeinflussen, ist der Zentralschlüssel zum konzentrierten Miteinander. Mit den Übungen von Dr. Tuuli Tietze erlangen wir diese immense Macht und gestalten die Verbindung zu unserem Pferd intensiv.
Alte Meister, forsche Geister (S. 72)
5 Signale, wann mein Pferd eine Pause braucht
Der gute klassische Reiter beherrscht den Pausen-Check und kann die Signale seines Pferdes lesen. Wie das geht, erläutern Biologin Dr. Konstanze Krüger und Klassik-Ausbilder Knut Krüger, der beim legendären Paul Stecken lernte. Das Ehepaar verbindet die seltene Doppel-Expertise aus historischem Meisterwissen und moderner Forschung.
Reit-Praxis (S. 78)
Die Entdeckung der Langsamkeit
Pferde, die im Stechtrab ihre Bahnen rennen, werden nie konzentriert und balanciert Dressur gehen können. In der Ruhe liegt die Kraft, und Ruhe entsteht durch Rituale. Wie man aus dieser Logik höchste Lektionen entwickelt, skizziert Klassikausbilder Horst Becker.
Meister-Klasse (S. 84)
Vergessenes Genie und großer Denker
Mathäus von Niedermaier, im 19. Jahrhundert Erster Oberbereiter der Spanischen Hofreitschule Wien, wollte Traumpaare formen aus denkenden Reitern und Pferden, die aus der Konzentration die Kraft für große Aufgaben schöpfen. Porträt von Werner Poscharnigg.
Tradition trifft Innovation (S. 87)
Aller guten Dinge...sind 3
Moderne Klassiker für Pferd und Reiter, die Tradition und Innovation verbinden. Solche hochwertigen Produkte stellen wir in jeder ReitKultur vor – und freuen uns, wenn etwas für Sie dabei ist.
Analyse (S. 88)
Der Film vom Reiten und unser Drehbuch als Leitstute
Der sowjetische Olympiareiter Sergei Filatow übte im Training mit seinem berühmten Achal-Tekkiner Absent Piaffe und Passage, während dem Pferd eine Zeitung zwischen die Beine geriet. Absent und Filatow arbeiteten konzentriert weiter. Dr. Lysann Massmann analysiert solche Meisterleistungen.
Die großen Klassik-Coaches (S. 92)
Was würden alte Meister sagen, wenn...
wir ihnen ein Pferd geben, das piaffieren soll? Sie würden ihm zunächst beibringen, auf den leisesten Wink seines Reiters zu achten. Eine reithistorisch meisterliche Annäherung von Anna Eichinger an die Schlüsselbegriffe Versammlung, Kraft und Konzentration.
Kolumne „Berans Kultur-Botschaft“ (S. 98)
Pferde verlangen unsere Präsenz
Warum wir Konzentration nicht erzwingen können, sondern selbst achtsam sein müssen.
Aktualisiert: 2020-10-16
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Piaffe – Der Traum wird wahr: fein, schön, natürlich!
Aus dem Inhalt
Philippe Karl, Gesunde Piaffen in Balance und Leichtigkeit
Anja Beran, Jedes Pferd kann piaffieren
Nuno Oliveira, Perfekte Piaffe oder schlechte Parodie
Desmond O´Brien, Piaffieren nach guter alter Wiener Schule
und vieles mehr……
Pferde versammeln ohne Druck
Vom Halsring bis zur Hofreitschule
Aktualisiert: 2020-10-16
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Die Wohlfühl-Reithaltung für Rücken, Muskeln und Psyche
Aus dem Inhalt:
Anja Beran,Vorwärts!Abwärts? Dehnprobleme lösen
Marius Schneider, Barock oder Warmblut: Entspannt in Balance
Susanne von Dietze, So formt Dehnen klassische Muskeln
Dr. Vivien Gabor, Kopf-tief-Pausen wirken Wunder
Uta Gräf, Dehnen- mein Schlüssel zu Reitgefühl und Vertrauen“
Mit großem Tragkraft-Check / Lahmfrei, aktiv und stabil für immer
und vieles mehr….
Aktualisiert: 2020-10-17
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ReitKultur ist das hochwertige, großformatige Bookazin für Anhänger der klassischen Reitweisen, die wahre Harmonie durch ehrliches Training anstreben.
Im Mittelpunkt steht die gesunde, den klassischen Grundsätzen verpflichtete Ausbildung von Dressur bis Geländereiten, die Pferde motiviert und fit hält. Einzigartig ist die Verbindung zwischen dem Wissen der alten Reitmeister, den Erkenntnissen aus der modernen Bewegungs- und Sattelforschung sowie der Praxis-Erfahrung renommierter Reitausbilder. Daraus ergeben sich fundierte Einblicke und Anleitungen für ein Training, das sich an der Natur des Pferdes orientiert.
Jede Ausgabe beleuchtet ein Schwerpunkt-Thema mit dem Tiefgang, den gutes Reiten braucht.
Weiche Hand und fairer Schenkel
INHALT
Die Psycho-Logik der Hilfen
Kino der ReitKultur Vorbilder für klare Kommunikation 6
Plädoyer Reiten in der Légèreté: Die wiedergewonnene Natürlichkeit / Guillaume Henry 10
Biografie Freundschaft statt Festhalten: Wie Pferde uns wahrhaftig das Flüstern lehren / Wolfgang Marlie 16
Interview Reitkunst-Legende Bent Branderup über faire Mitteilungen ans Pferd 22
Psychologie Zügel los, (ver)trau dich: Angst vor Kontrollverlust verlieren und freundliche Hilfen geben / Dr. Tuuli Tietze 22
Meisterklasse Egon von Neindorff, Konzertmeister der Hilfengebung 36
Mehr Gefühl mit der Hand
Überblick Gut im Griff: Handhaltung, Reitertypen und Problemlösung / Christine Felsinger 40
Fokus Michael Putz erklärt das richtige Zügelmaß 46
Blickwinkel Anlehnung bis Ziehen: Das A und O der deutschen Klassik – heute noch zeitgemäß? Michael Putz 48
Kolumne: Klassisch gesund reiten 20 Kilo sind zu viel: So spürt das Pferd den Zügel . Dr. Kathrin Kienapfel 54
Praxis Den Hilfen Leben einhauchen – Jenny Rolfe über die Wirkung der Atmung 58
Paraden – Mythos, Magie und Praxis
Analyse Magie der Parade – vom Traum zur Praxis / Horst Becker 62
Fokus Paraden – auf den Punkt gebracht / Michael Putz 70
Praxis Pferde natürlich schön einrahmen-Mit Übungs-Aufbau! / Corinna Lehmann 76
Serie Die klassische Ausbildungs-Skala – und wie das Gelände unsere Paraden verfeinert. Kurd Albrecht von Ziegner 78
Praxis Leichter treiben mit dem richtigen Timing. Mit Tipps: Gerte fair einsetzen / Sibylle Wiemer 82
Berans Kulturbotschaft: Reif für die Kandare – warum das im Grunde ein Kinderspiel ist. Von Anja Beran 90
Aktualisiert: 2020-06-30
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Das neue Bookazin der klassischen Reitweisen
ReitKultur ist das hochwertige, großformatige Bookazin für Anhänger der klassischen Reitweisen, die wahre Harmonie durch ehrliches Training anstreben.
Im Mittelpunkt steht die gesunde, den klassischen Grundsätzen verpflichtete Ausbildung von Dressur bis Geländereiten, die Pferde motiviert und fit hält. Einzigartig ist die Verbindung zwischen dem Wissen der alten Reitmeister, den Erkenntnissen aus der modernen Bewegungs- und Sattelforschung sowie der Praxis-Erfahrung renommierter Reitausbilder. Daraus ergeben sich fundierte Einblicke und Anleitungen für ein Training, das sich an der Natur des Pferdes orientiert.
Jede Ausgabe beleuchtet ein Schwerpunkt-Thema mit dem Tiefgang, den gutes Reiten braucht.
Die besten klassischen Ausbilder, Reit- und Pferdetherapeuten aus Europa schreiben auf Einladung der Chefredaktion zu Themen, die Reiter bewegen und Pferden nutzen. Sie alle prägen den eigenständigen, kultivierten Stil als Autoren-Bookazin, das die Gründlichkeit eines Buchs mit der lebendigen Vielfalt eines professionell kuratierten Magazins bietet.
Die erste Ausgabe umfasst folgende Themen:
Sitz und Gang beurteilen
Kino der ReitKultur: Die faszinierendsten Sitz-Vorbilder. Mit Video-Links! S. 6
Plädoyer: Klassisch sitzen zum Wohl der Pferde. Was Melissa Simms vom legendären Reitmeister Baron Egon von Neindorff lernte. S. 10
Biografie: Mein Weg zwischen Campagne und Classique. Birgit Beck-Broichsitter über ihre Vorbilder Helmut Beck-Broichsitter und Philippe Karl. S. 16
Thema: Von Sitz, Vertrauen und den Richter-Noten. Die Sitz-Leitlinien von Michael Putz. S. 20
Exklusiv: So sieht klassisch gutes Reiten aus: Anja Beran entlarvt mittels neuer Trick-Animation die Fehler in Schritt, Trab, Piaffe und Passage. S. 24
Meister-Klasse: Dr. Reiner Klimke und seine Tochter Ingrid – der klassisch vielseitige Sitz. S. 32
Mehr Balance in der Bewegung
Überblick: Signale aus dem Sitz: So funktioniert das Becken als Wegweiser. Ein Überblick von Christine Felsinger. Exkurs: Was Sattelmessung über den Sitz verrät. S. 34
Interview zur Sattelkultur: Eberhard Weiss über klassische Sitzschulung und die wichtigsten Merkmale eines guten Sattels. S. 40
ReitKultur im Wandel der Zeit: Zwei- oder Dreipunkt-Sitz? Corinna Lehmann beleuchtet die Vor- und Nachteile. S. 44
Kolumne „Klassisch gesund reiten“: Dr. Kathrin Kienapfel stellt Erkenntnisse aus der Dressurforschung vor. S. 60
Thema: Faszien sind der Schlüssel zum Sitz: Susanne von Dietze über das Geheimnis der Koordination in den Lektionen. S. 64
Serie: Aller Anfang ist losgelassen: Reitmeister Kurd Albrecht von Ziegner hat die Ausbildungsskala neu geschrieben und plädiert für mehr Losgelassenheit. S. 68
Meister-Klasse: Warum Philippe Karl schön sitzt und trotzdem gut reitet. Von Sibylle Wiemer. S. 74
Blockaden lösen im Reit-Alltag
Analyse: Eins mit dem Pferd im Schritt, Trab, Galopp: Dr. Josef Kastner analysiert die häufigsten Sitzfehler und nennt Lösungen. S. 76
Praxis: Kristallklar kommunizieren: Wie Dr. Tuuli Tietze den aktiv sportlichen Sitz im Dialog mit dem Pferd übt. S. 82
Medizin: Wer blockiert wen: Osteopathin Michaela Wieland über Sitzfehler und Rückenprobleme beim Pferd. S. 86
Thema: Franklins klassische Rolle: Sibylle Wiemer berichtet, wie Bälle und Rollen unter dem Po ein ganz neues Sitzgefühl vermitteln. S. 90
Kolumne „KulturBotschaft“: Anja Beran über pferdefreundliche Reitkultur. S. 98
ReitKultur wird zunächst 2 x im Jahr erscheinen.
Aktualisiert: 2021-07-01
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