"Ich bin der Herr im Haus", entgegnete Alfred Krupp seinen streikenden Arbeitern 1872. Und Unternehmer seiner Zeit und nach ihm erhoben dieses Wort stillschweigend zu ihrer Leitlinie. Diese und andere Auffassungen von sich selbst als Unternehmer und von dem Staat, in dem sie leben, reflektieren die Festschriften Wuppertaler Unternehmen, die in diesem Buch untersucht werden. Die ältesten stammen aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert, die jüngsten sind aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Texte, die nicht dezidiert Politik und Geschichte thematisieren, tradieren diese Festschriften dabei in hohem Maße allgemein anerkannte politische Ansichten und Geschichtsauffassungen - die Weltansichten Wuppertaler Unternehmen.
Das Wuppertal ist in diesem Zusammenhang hervorragend geeignet. Als "deutsches Manchester" behauptete die Region bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine ökonomisch führende Position, verlor dann aber in einer zunehmend global orientierten Weltwirtschaft den Anschluss. Wie reagierten die Unternehmer des Tals auf diesen Wandel? Wie auf die sich verändernden globalen und nationalen Bedingungen, wie auf die gesellschaftlichen Neuerungen? Die Festschriften beantworten diese Fragen mal distanziert, mal sehr persönlich, aber immer als Dokument der Zeit.
Rezension in: industrie-kultur 1/2007
Rezension in: in: Archiv und Wirtschaft, 40. Jg., 2007, H. 3, Seite 164-166
Aktualisiert: 2020-01-01
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Der "Große Krieg" 1914-1918 war die "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts (George F. Kennan). Mit der Generalmobilmachung und der deutschen Kriegserklärung an Russland am 1. August 1914 wurde klar: Das Deutsche Reich befand sich im Kriegszustand. Auf dem Koppelschloss der jungen Männer, die die graue Uniform anlegten und ins Feld zogen, stand "Gott mit uns". Diese Devise war mehr als ein Etikett, sie hatte eine lange Tradition und stand für die besondere Beziehung von Nation und Religion.
Damit wirft "Gott mit uns" generell die Frage nach der Rolle der Religion im Krieg auf. Gerade das Wuppertal erlaubt es, dem konkret nachzugehen, denn mit seiner Vielzahl vornehmlich protestantisch orientierter Gruppierungen, aber auch mit anderen Denominationen und außerhalb des Christentums bietet es sich für eine Untersuchung des Spannungsverhältnisses von Nation und Religion an. Hier fügen sich unterschiedliche Perspektiven zu einem interessanten Bild der Mentalität des Wuppertals während des Ersten Weltkriegs. Aus dem breiten protestantischen Spektrum, der im Wuppertal vertretenen religiösen Minderheiten und auch aus einer säkularen Position ergibt sich ein differenziertes Bild von den Unterschieden und Gemeinsamkeiten religiöser Deutungsmuster in einer Extremsituation.
Aktualisiert: 2020-01-01
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Globalisierung: In dem Begriff steckt die ganze "weite" Welt. Und so weit wie die Welt sind auch die Definitionen, die ihn bestimmen. Globalisierung kann transnationale Wirtschaftsbeziehungen und weltumspannenden Verkehr bedeuten, sie kann weltweiten kulturellen Austausch und Kommunikation ohne Grenzen meinen. Mit der Globalisierung einher geht die Verdichtung von Raum und Zeit (David Harvey), die durch eine besondere Ambivalenz gekennzeichnet ist. Denn während Räume in immer kürzerer Zeit überwunden werden können, sich das Verhältnis von Weg und Zeit also immens verkürzt, werden Raum- und Zeithorizonte weiter. Dieser Prozess ist keineswegs neu, wenn er auch durch die globale Vernetzung in den letzten Jahrzehnten unverkennbar an Dynamik gewonnen hat. Tatsächlich sahen sich Menschen besonders nach der Industrialisierung und den mit ihr einhergehenden wachsenden Produktions-, Verkehrs- und Kommunikationsmöglichkeiten mit globalen Fragen konfrontiert. Dieser Band nimmt ganz verschiedene solcher Begegnungen in den Blick und zeigt an ihnen Lebenskonzepte auf, in denen sich Tendenzen einer globalen Orientierung sediert haben.
Aktualisiert: 2021-11-18
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Von der Geschichte erwarten wir in der Regel, dass sie uns Sicherheit gewährt, feste Traditionen vermittelt und uns klare Antworten auf unsere Fragen gibt. Im Alltag machen wir hingegen die Erfahrung des genauen Gegenteils: Wir richten uns in einer Wirklichkeit ein, die uns die klaren Antworten verweigert, die uns in Frage stellen und damit schlagartig den Boden unter den Füßen entziehen kann. Anders als wir es oftmals annehmen, gibt es auch in Bezug auf die Vergangenheit keine einfachen, für alle Zeiten festen, eben "sichere" Antworten. Vielmehr widerspricht die Geschichte oft unseren Erwartungen. Sie verunsichert uns sowohl als elementare Erfahrung wie im Prozess des Nachdenkens über sie.
Dieses Buch, angeregt und angeleitet durch die Forschungsansätze der Wuppertaler Historiker Karl-Hermann Beeck und Günther van Norden, will den Erfahrungszusammenhang verunsichernder Geschichte an Beispielen der Moderne aufzeigen und in der historischen Reflexion aufheben. Dabei nimmt es die Strukturen langer Dauer in der Vorlaufphase der Moderne ebenso in den Blick wie die Bildungsvorstellungen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und wie die fundamentale Infragestellung von Normen und Werten im Nationalsozialismus, der am Beispiel des Kirchenkampfes thematisiert wird. Zugleich spiegelt das Werk - als Festschrift zum 80. Geburtstag von Beeck und van Norden - die Arbeit des Historischen Seminars der Bergischen Universität zwischen 1970 und 1995.
Rezension in Romerike Berge, 59. Jahrgang o Heft 2, 2009, Seite 60-61
Rezension in Monatshefte für Evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes 58. Jahrgang 2009
Rezension in Kirchliche Zeitgeschichte (KZG/CCH 23, 2010, S. 15-20)
Aktualisiert: 2020-01-01
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Globalisierung: In dem Begriff steckt die ganze "weite" Welt. Und so weit wie die Welt sind auch die Definitionen, die ihn bestimmen. Globalisierung kann transnationale Wirtschaftsbeziehungen und weltumspannenden Verkehr bedeuten, sie kann weltweiten kulturellen Austausch und Kommunikation ohne Grenzen meinen. Mit der Globalisierung einher geht die Verdichtung von Raum und Zeit (David Harvey), die durch eine besondere Ambivalenz gekennzeichnet ist. Denn während Räume in immer kürzerer Zeit überwunden werden können, sich das Verhältnis von Weg und Zeit also immens verkürzt, werden Raum- und Zeithorizonte weiter. Dieser Prozess ist keineswegs neu, wenn er auch durch die globale Vernetzung in den letzten Jahrzehnten unverkennbar an Dynamik gewonnen hat. Tatsächlich sahen sich Menschen besonders nach der Industrialisierung und den mit ihr einhergehenden wachsenden Produktions-, Verkehrs- und Kommunikationsmöglichkeiten mit globalen Fragen konfrontiert. Dieser Band nimmt ganz verschiedene solcher Begegnungen in den Blick und zeigt an ihnen Lebenskonzepte auf, in denen sich Tendenzen einer globalen Orientierung sediert haben.
Aktualisiert: 2019-01-08
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Von der Geschichte erwarten wir in der Regel, dass sie uns Sicherheit gewährt, feste Traditionen vermittelt und uns klare Antworten auf unsere Fragen gibt. Im Alltag machen wir hingegen die Erfahrung des genauen Gegenteils: Wir richten uns in einer Wirklichkeit ein, die uns die klaren Antworten verweigert, die uns in Frage stellen und damit schlagartig den Boden unter den Füßen entziehen kann. Anders als wir es oftmals annehmen, gibt es auch in Bezug auf die Vergangenheit keine einfachen, für alle Zeiten festen, eben „sichere“ Antworten. Vielmehr widerspricht die Geschichte oft unseren Erwartungen. Sie verunsichert uns sowohl als elementare Erfahrung wie im Prozess des Nachdenkens über sie.
Dieses Buch, angeregt und angeleitet durch die Forschungsansätze der Wuppertaler Historiker Karl-Hermann Beeck und Günther van Norden, will den Erfahrungszusammenhang verunsichernder Geschichte an Beispielen der Moderne aufzeigen und in der historischen Reflexion aufheben. Dabei nimmt es die Strukturen langer Dauer in der Vorlaufphase der Moderne ebenso in den Blick wie die Bildungsvorstellungen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und wie die fundamentale Infragestellung von Normen und Werten im Nationalsozialismus, der am Beispiel des Kirchenkampfes thematisiert wird. Zugleich spiegelt das Werk – als Festschrift zum 80. Geburtstag von Beeck und van Norden – die Arbeit des Historischen Seminars der Bergischen Universität zwischen 1970 und 1995.
Rezension in Romerike Berge, 59. Jahrgang o Heft 2, 2009, Seite 60-61
Rezension in Monatshefte für Evangelische Kirchengeschichte des Rheinlandes 58. Jahrgang 2009
Rezension in Kirchliche Zeitgeschichte (KZG/CCH 23, 2010, S. 15-20)
Aktualisiert: 2019-01-08
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"Ich bin der Herr im Haus", entgegnete Alfred Krupp seinen streikenden Arbeitern 1872. Und Unternehmer seiner Zeit und nach ihm erhoben dieses Wort stillschweigend zu ihrer Leitlinie. Diese und andere Auffassungen von sich selbst als Unternehmer und von dem Staat, in dem sie leben, reflektieren die Festschriften Wuppertaler Unternehmen, die in diesem Buch untersucht werden. Die ältesten stammen aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert, die jüngsten sind aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Als Texte, die nicht dezidiert Politik und Geschichte thematisieren, tradieren diese Festschriften dabei in hohem Maße allgemein anerkannte politische Ansichten und Geschichtsauffassungen - die Weltansichten Wuppertaler Unternehmen.
Das Wuppertal ist in diesem Zusammenhang hervorragend geeignet. Als "deutsches Manchester" behauptete die Region bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine ökonomisch führende Position, verlor dann aber in einer zunehmend global orientierten Weltwirtschaft den Anschluss. Wie reagierten die Unternehmer des Tals auf diesen Wandel? Wie auf die sich verändernden globalen und nationalen Bedingungen, wie auf die gesellschaftlichen Neuerungen? Die Festschriften beantworten diese Fragen mal distanziert, mal sehr persönlich, aber immer als Dokument der Zeit.
Rezension in: industrie-kultur 1/2007
Rezension in: in: Archiv und Wirtschaft, 40. Jg., 2007, H. 3, Seite 164-166
Aktualisiert: 2019-01-08
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Der „Große Krieg“ 1914-1918 war die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts (George F. Kennan). Mit der Generalmobilmachung und der deutschen Kriegserklärung an Russland am 1. August 1914 wurde klar: Das Deutsche Reich befand sich im Kriegszustand. Auf dem Koppelschloss der jungen Männer, die die graue Uniform anlegten und ins Feld zogen, stand „Gott mit uns“. Diese Devise war mehr als ein Etikett, sie hatte eine lange Tradition und stand für die besondere Beziehung von Nation und Religion.
Damit wirft „Gott mit uns“ generell die Frage nach der Rolle der Religion im Krieg auf. Gerade das Wuppertal erlaubt es, dem konkret nachzugehen, denn mit seiner Vielzahl vornehmlich protestantisch orientierter Gruppierungen, aber auch mit anderen Denominationen und außerhalb des Christentums bietet es sich für eine Untersuchung des Spannungsverhältnisses von Nation und Religion an. Hier fügen sich unterschiedliche Perspektiven zu einem interessanten Bild der Mentalität des Wuppertals während des Ersten Weltkriegs. Aus dem breiten protestantischen Spektrum, der im Wuppertal vertretenen religiösen Minderheiten und auch aus einer säkularen Position ergibt sich ein differenziertes Bild von den Unterschieden und Gemeinsamkeiten religiöser Deutungsmuster in einer Extremsituation.
Aktualisiert: 2020-02-12
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Aktualisiert: 2019-01-04
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