Aktualisiert: 2023-06-19
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Aktualisiert: 2023-06-08
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Aktualisiert: 2023-06-07
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INach Vater. Mutter. Kind. Kriegserklärungen (2021) und Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe (2022) erkundet die große österreichische Erzählerin Margit Schreiner auf ihre unnachahmliche Weise das Private. Ausgehend von ihren allerersten Lebensjahren in einer kleinbürgerlichen Stadt der Fünfzigerjahre fabuliert die Autorin überaus humorvoll und mit wie immer kritischem Blick auf Geschlechterverhältnisse vom Erleben als Embyro, Säugling und Kleinkind. Sie betreibt dabei keine reine Nabelschau, sondern reflektiert gleichzeitig klug über Menschwerdung und Menschheitsgeschichte.
„Mobilmachung“ knüpft an „Vater. Mutter. Kind. Kriegserklärungen“ und „Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe“ an, ist jedoch unabhängig voneinander hörbar.
Auch für dieses Buch gilt, was Anton Thuswaldner in Literatur und Kritik feststellte:
»Schreiner ist die Aufmüpfigkeitskönigin der österreichischen Literatur.«
Gespannt erwartet man die Fortsetzung des immer turbulenter werdenden Lebens.
Aktualisiert: 2023-06-01
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INach Vater. Mutter. Kind. Kriegserklärungen (2021) und Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe (2022) erkundet die große österreichische Erzählerin Margit Schreiner auf ihre unnachahmliche Weise das Private. Ausgehend von ihren allerersten Lebensjahren in einer kleinbürgerlichen Stadt der Fünfzigerjahre fabuliert die Autorin überaus humorvoll und mit wie immer kritischem Blick auf Geschlechterverhältnisse vom Erleben als Embyro, Säugling und Kleinkind. Sie betreibt dabei keine reine Nabelschau, sondern reflektiert gleichzeitig klug über Menschwerdung und Menschheitsgeschichte.
„Mobilmachung“ knüpft an „Vater. Mutter. Kind. Kriegserklärungen“ und „Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe“ an, ist jedoch unabhängig voneinander hörbar.
Auch für dieses Buch gilt, was Anton Thuswaldner in Literatur und Kritik feststellte:
»Schreiner ist die Aufmüpfigkeitskönigin der österreichischen Literatur.«
Gespannt erwartet man die Fortsetzung des immer turbulenter werdenden Lebens.
Aktualisiert: 2023-05-24
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Nachdem sie einige Jahre zuvor bereits als Schauspielerin Karriere gemacht hatte, betrat Mela Hartwig 1928 die literarische Bühne mit einem von Alfred Döblin und Stefan Zweig empfohlenen Erzählband, Ekstasen, der von den Zeitgenossen höchst zwiespältig aufgenommen wurde. 'Außerordentlich quälend und unerfreulich' seien ihre Stoffe, Zeugnisse eines 'durch die Psychoanalyse verjauchten Gehirns'. So wurden dann auch (bis auf den Roman Das Weib ist ein Nichts, 1929) ihre weiteren Werke nicht mehr zum Druck angenommen: die Kurzgeschichtensammlung Quer durch die Krise ist bis heute verschollen und der Roman Bin ich ein überflüssiger Mensch? blieb bis lange nach ihrem Tod unveröffentlicht.
In diesem Band sind zum ersten Mal alle Erzählungen von Mela Hartwig gesammelt: die Novellen aus dem berühmten Erstling Ekstasen, andere Erzählungen aus deren Umfeld (z. T. nur im Nachlass vorhanden), die 1936 in einem französischen Exilverlag gedruckte Novelle Das Wunder von Ulm und die einzige nach 1945 noch erschienene Prosaveröffentlichung Georgslegende.
Wie wenige andere Autoren steht Mela Hartwig zwischen den Polen des Expressionismus, mit seiner überreizten Sinnlichkeit und seinen stilistischen Neuerungen, und der nüchternen Beschreibungskunst der Neuen Sachlichkeit. Immer aber behandelt sie unerschrocken, mit großer Kunstfertigkeit und gestaltender Intelligenz schmerzhafte und daher gerne verschwiegene Themen; keine Autorin hat in ihren neurotischen Frauenfiguren solche Weiblichkeitsentwürfe gewagt, keine hat aber auch wie sie die sozialen Realitäten ihrer Zeit, Arbeitslosigkeit und mörderischer Antisemitismus, gestaltet.Psychoanalyse und Literatur
Aktualisiert: 2023-05-11
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Nach dem großen Erfolg von Margit Schreiners ›Heißt lieben‹ erscheint nun in einer Neuausgabe der Roman ›Nackte Väter‹, die eindringliche Geschichte der Liebe einer Tochter zu ihrem Vater und eine eigenwillige nüchtern-innige Huldigung an den Über-Vater ihrer Kindheit, der nun - an Alzheimer erkrankt - geistig verwirrt dem Tod entgegengeht.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Um ein Boot vor dem Kentern zu bewahren, bedarf es der Eskimorolle. Man läßt sich mit Boot zur Seite kippen, dreht sich unter Wasser, um dann mit Schwung im Boot wieder aufzutauchen. Margit Schreiners Roman in Erzählungen beschreibt diese Eskimorolle. Treffsicher und gewohnt unmanieriert erzählt sie von Lebenslügen, ausgelassenen Beichten, von Überlebensmut und Überlebensangst.
Am Anfang steht die traumatisierte Elterngeneration und ihr dogmatisches Schweigen. Die Mutter, die das erste Kind während der Geburt verliert, der alternde, in Erinnerungen an den Böhmerwald schwelgende Vater, der schwermütige Onkel Hans, die knacksende, im russischen Feldlazarett aufgenommene zerbrechliche Platte mit der hellen Jungenstimme des kurz darauf gefallenen Onkel Hugo: Nächstes Weihnachten bin ich bestimmt bei meinen Lieben. "Ich wünsche uns allen einen guten Frieden."
Wenn man groß schreibt, was man anfassen kann, müsse man "Himmel", sagt die Erzählerin, doch eigentlich klein schreiben.
Und doch scheint Licht durch die Wasseroberfläche: im ersten Kuß, im Bohemeleben im Humboldtkeller, an der Hand des amerikanischen Mönches zur Klosterführung, im Fühlen des neu entstehenden Lebens.
Aktualisiert: 2023-05-11
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"Nach zwei Jahrzehnten Ehe hat Resi – die nun auf ihrem eleganteren Doppelnamen Marie-Thérèse besteht – den Gatten Franz verlassen und den Sohn mitgenommen. Zuvor war der Herr Gemahl gekündigt worden, hatte für die Familie eigenhändig ein Eigenheim errichtet. Im viel zu großen, leeren Haus sitzt Franz nun und grollt und trinkt und trinkt und grollt. Das Heimchen am Herd ist entsprungen, das Männchen sinnt auf Rache. Doch Franz hat dafür nichts als seine Worte, gemeine Worte der Wut."
Margit Schreiner hat mit ›Haus, Frauen, Sex.‹ die unterhaltsamste Gender-Studie geschrieben, die man zur Zeit lesen kann.
Aktualisiert: 2023-05-11
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"Das Sterben war mir, verglichen mit meinem Leben, leichter gefallen als ich gedacht hatte. Zum letzten Mal ausatmen und niemals mehr einatmen bedarf keines großen Aufwands. Es ergibt sich fast von selbst. Wenn man erst einmal einverstanden ist."
Was aber ist das Leben? Die Kindheit, in der die Möglichkeiten grenzenlos scheinen und wir uns auf Entdeckungsreisen begeben, von unseren Eltern jedoch mißverstanden werden?
Beginnt das Leben mit dreißig, wenn wir unsere Entscheidungen treffen - und gleichzeitig die Angst lauert, es könnten die falschen sein? Mit fünfzig, wenn wir den Preis für diese Entscheidungen zahlen und zu Nörglern werden?
Margit Schreiners schonungsloser, unbestechlicher Blick dringt tief unter die Oberfläche menschlicher Existenz. Mit virtuoser Erzählkraft und Prägnanz beschreibt das Buch der Enttäuschungen den unaufhaltsamen Prozeß der Desillusionierung, der das Leben charakterisiert."Wer hätte gedacht, daß unsere Eltern uns einmal so im Stich lassen würden."
"Das Sterben war mir, verglichen mit meinem Leben, leichter gefallen als ich gedacht hatte. Zum letzten Mal ausatmen und niemals mehr einatmen bedarf keines großen Aufwands. Es ergibt sich fast von selbst. Wenn man erst einmal einverstanden ist."
Was aber ist das Leben? Die Kindheit, in der die Möglichkeiten grenzenlos scheinen und wir uns auf Entdeckungsreisen begeben, von unseren Eltern jedoch mißverstanden werden?
Beginnt das Leben mit dreißig, wenn wir unsere Entscheidungen treffen - und gleichzeitig die Angst lauert, es könnten die falschen sein? Mit fünfzig, wenn wir den Preis für diese Entscheidungen zahlen und zu Nörglern werden?
Margit Schreiners schonungsloser, unbestechlicher Blick dringt tief unter die Oberfläche menschlicher Existenz. Mit virtuoser Erzählkraft und Prägnanz beschreibt das ›Buch der Enttäuschungen‹ den unaufhaltsamen Prozeß der Desillusionierung, der das Leben charakterisiert.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Nachdem sie einige Jahre zuvor bereits als Schauspielerin Karriere gemacht hatte, betrat Mela Hartwig 1928 die literarische Bühne mit einem von Alfred Döblin und Stefan Zweig empfohlenen Erzählband, Ekstasen, der von den Zeitgenossen höchst zwiespältig aufgenommen wurde. 'Außerordentlich quälend und unerfreulich' seien ihre Stoffe, Zeugnisse eines 'durch die Psychoanalyse verjauchten Gehirns'. So wurden dann auch (bis auf den Roman Das Weib ist ein Nichts, 1929) ihre weiteren Werke nicht mehr zum Druck angenommen: die Kurzgeschichtensammlung Quer durch die Krise ist bis heute verschollen und der Roman Bin ich ein überflüssiger Mensch? blieb bis lange nach ihrem Tod unveröffentlicht.
In diesem Band sind zum ersten Mal alle Erzählungen von Mela Hartwig gesammelt: die Novellen aus dem berühmten Erstling Ekstasen, andere Erzählungen aus deren Umfeld (z. T. nur im Nachlass vorhanden), die 1936 in einem französischen Exilverlag gedruckte Novelle Das Wunder von Ulm und die einzige nach 1945 noch erschienene Prosaveröffentlichung Georgslegende.
Wie wenige andere Autoren steht Mela Hartwig zwischen den Polen des Expressionismus, mit seiner überreizten Sinnlichkeit und seinen stilistischen Neuerungen, und der nüchternen Beschreibungskunst der Neuen Sachlichkeit. Immer aber behandelt sie unerschrocken, mit großer Kunstfertigkeit und gestaltender Intelligenz schmerzhafte und daher gerne verschwiegene Themen; keine Autorin hat in ihren neurotischen Frauenfiguren solche Weiblichkeitsentwürfe gewagt, keine hat aber auch wie sie die sozialen Realitäten ihrer Zeit, Arbeitslosigkeit und mörderischer Antisemitismus, gestaltet.Psychoanalyse und Literatur
Aktualisiert: 2023-05-11
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Nachdem sie einige Jahre zuvor bereits als Schauspielerin Karriere gemacht hatte, betrat Mela Hartwig 1928 die literarische Bühne mit einem von Alfred Döblin und Stefan Zweig empfohlenen Erzählband, Ekstasen, der von den Zeitgenossen höchst zwiespältig aufgenommen wurde. 'Außerordentlich quälend und unerfreulich' seien ihre Stoffe, Zeugnisse eines 'durch die Psychoanalyse verjauchten Gehirns'. So wurden dann auch (bis auf den Roman Das Weib ist ein Nichts, 1929) ihre weiteren Werke nicht mehr zum Druck angenommen: die Kurzgeschichtensammlung Quer durch die Krise ist bis heute verschollen und der Roman Bin ich ein überflüssiger Mensch? blieb bis lange nach ihrem Tod unveröffentlicht.
In diesem Band sind zum ersten Mal alle Erzählungen von Mela Hartwig gesammelt: die Novellen aus dem berühmten Erstling Ekstasen, andere Erzählungen aus deren Umfeld (z. T. nur im Nachlass vorhanden), die 1936 in einem französischen Exilverlag gedruckte Novelle Das Wunder von Ulm und die einzige nach 1945 noch erschienene Prosaveröffentlichung Georgslegende.
Wie wenige andere Autoren steht Mela Hartwig zwischen den Polen des Expressionismus, mit seiner überreizten Sinnlichkeit und seinen stilistischen Neuerungen, und der nüchternen Beschreibungskunst der Neuen Sachlichkeit. Immer aber behandelt sie unerschrocken, mit großer Kunstfertigkeit und gestaltender Intelligenz schmerzhafte und daher gerne verschwiegene Themen; keine Autorin hat in ihren neurotischen Frauenfiguren solche Weiblichkeitsentwürfe gewagt, keine hat aber auch wie sie die sozialen Realitäten ihrer Zeit, Arbeitslosigkeit und mörderischer Antisemitismus, gestaltet.Psychoanalyse und Literatur
Aktualisiert: 2023-05-11
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In ihrem ersten Erinnerungsbuch »Vater. Mutter. Kind. Kriegserklärungen« erzählt Margit Schreiner von der siebenjährigen Margit, die sich ein Dackelmädchen namens Bella erfindet, das nie von ihrer Seite weicht. In »Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe« besetzt ein paar Jahre später ein Maharadscha ihre Fantasien, während das Mädchen ihm als Panther zu Füßen liegt. Doch auch diese wunderbare Zeit endete irgendwann, »und ich saß an meinem Schreibtisch und löste Rechenaufgaben«.
Aus der Entfernung des siebten Lebensjahrzehnts beobachtet und beschreibt Margit Schreiner lakonisch und mit viel Empathie das Mädchen, das sie einmal war: das aufs Gymnasium geht, neue Freunde findet, sich politisiert, erste Erfahrungen mit der Sexualität macht und schließlich die Schule beendet. »Ich hatte es ja schon in meiner Kindheit geahnt, dass die Tatsache, eine Frau zu sein, mit ununterbrochenen Demütigungen einhergehen würde. Aber dass es so weit gehen würde ...«
Auch für dieses Buch gilt, was Anton Thuswaldner in Literatur und Kritik feststellte: »Schreiner ist die Aufmüpfigkeitskönigin der österreichischen Literatur.« Gespannt erwartet man nach der Lektüre die Fortsetzung des immer turbulenter werdenden Lebens.
Aktualisiert: 2023-05-10
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"Ich glaube, das siebte Lebensjahr des Menschen wird gnadenlos unterschätzt. Alle starren immer nur auf die Pubertät, aber die Pubertät beginnt im Grunde viel früher. Es muss sich erst einmal vieles ansammeln, bis es dann explosionsartig austritt." So furios beginnt das neue Buch von Margit Schreiner, in dem es nicht nur um die Entwicklung der Siebenjährigen geht, sondern auch um den Blick der Erwachsenen auf das Kind, das sie einmal war.
"Was habe ich eigentlich, sechsundsechzigjährig, in einem Haus am Rande eines Naturschutzgebiets sitzend und schreibend, mit einer Siebenjährigen zu tun? Erfinde ich diese Siebenjährige, indem ich über sie schreibe, oder hat es sie wirklich gegeben, und wenn ja, war sie vielleicht ganz anders, als ich sie beschreibe? Ist auch nur irgendetwas daran real oder sind es Chimären am Horizont eines glasklaren Föhntages? Wenn ich mich vor den Spiegel stelle, kann ich keine Spuren dieser Siebenjährigen in meinem Gesicht entdecken. Alles nur in meinem Kopf, seinem Universum und den Paralleluniversen."
Margit Schreiner schreibt mit "Vater. Mutter. Kind. Kriegserklärungen" ein großes Lebensprojekt, ein Buch der Kindheit, des Erinnerns und ein Buch des Erwachsenwerdens, wie es in der deutschsprachigen Literatur bislang keines gibt.
Aktualisiert: 2023-05-10
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"Die Tiere von Paris" ist das ironische Selbstgespräch einer Alleinerziehenden, die sich und dem Leser das Dreiecksverhältnis zwischen ihr selbst, ihrem Kind und ihrem Exmann schonungslos vor Augen führt. Bereits während der Ehe hat sich von Anfang an eine Entwicklung abgezeichnet, die sie nicht wahrnehmen und wahrhaben wollte. Als sie ein Kind bekommt, überschlagen sich die Ereignisse.
Die Erzählerin, die sich als Wissenschaftlerin und Sachbuchautorin mit Stadtgeografie, Landschaftsräumen und dem Verirren beschäftigt, bemüht sich nach der Trennung, ihren Alltag mit dem heranwachsenden Kind zu gestalten und ohne Selbstmitleid zu bewältigen. Doch die mit einem hoffnungsvollen Rückblick beginnende Geschichte gerät in einem unwiderstehlichen Sog zur Katastrophe einer Scheidungsfamilie. Zwischen den Eltern hin- und hergerissen, muss die Tochter ihren eigenen Weg finden.
Der Roman spielt in Paris, Tokio, Wien und Italien und entfaltet ein weites Panorama unterschiedlicher Lebensentwürfe. Ein raffiniert schlichtes Buch über aktuelle Fragen zur Vereinbarkeit von Kind und Beruf und die Rollen von Männern und Frauen.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Zettel, Tagebücher, Korrespondenzen, Zeitungsartikel, Fotos, Nippes aller Art: "Allein die Dinge, die sich im Laufe eines Lebens ansammeln!"
Gewohnt überspitzt und mit reichlich schwarzem Humor wettert Margit Schreiner über die Fülle, mit der wir uns tagtäglich umgeben. Dabei bleibt niemand verschont: Bruno stapelt Unterlagen in seiner neu hinzugemieteten (um Platz zu schaffen!) Bibliothek, Hans und Maria kaufen zwar nichts Neues, schmeißen aber auch nichts weg, Rudi und Franca leben in einem vollgestellten Schloss am Lago Maggiore und selbst bei Willi auf dem Land wird es eng. Da hilft nur das Aus- und Aufräumen – wenngleich dies noch mehr zutage fördert.
Ein so amüsanter wie treffender Roman über den Mangel an Platz, über Schriftsteller, die wie Messies leben, sowie über die problematische Müllentsorgung in Italien. Am Beispiel Japans geht Margit Schreiner der weltweiten Platzfrage nach, zeigt die irrwitzigen Folgen des Platzmangels und des Lärms auf ganze Gesellschaftsstrukturen. Wer glaubt, dass da nur noch die Flucht in den Himalaya oder den kanadischen Urwald bleibt, irrt sich. Denn ganz gleich, wie man es dreht und wendet: Es gibt keinen Platz mehr.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Im Roman wie im Essay: 'Margit Schreiner ist eine radikale Autorin, nicht in der Form, aber im Inhalt. Sie operiert mit Rasanz und schneidender Ehrlichkeit, sie bohrt in Wunden, bis es weh tut und fährt dem Leser immer wieder in die Magengrube', urteilte Daniela Strigl in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
"Schreibt Thomas Bernhard Frauenliteratur? Über Literatur, das Leben und andere Täuschungen" sammelt endlich und umfassend die Essays und die betrachtende Prosa von Margit Schreiner – eine hochwillkommene Ergänzung ihres literarischen Werks, das vollständig bei Schöffling & Co. vorliegt.
Aktualisiert: 2023-05-10
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"Heißt lieben" erzählt schonungslos vom Leben mit der Mutter, ihrer Unfähigkeit zur Liebe, dem Aufwachsen und Erwachen der Tochter und der eigenen Liebesfähigkeit: "Naturgemäß ist es am schlimmsten, wenn unsere Mütter uns ihre Liebe zeigen wollen."
Mit "Heißt lieben" beschließt Margit Schreiner ihre Trilogie der Trennungen. In "Nackte Väter" beschrieb sie die Trennung einer Tochter von einem an Alzheimer erkrankten Vater, in "Haus, Frauen, Sex." das Scheitern einer Ehe aus der Sicht des Mannes und in "Heißt lieben" das Abschiednehmen von einer Mutter, den Müttern überhaupt, und einen hoffnungsvollen Neubeginn aus der Perspektive einer Frau.
Die drei Trennungsgeschichten sind zugleich drei Liebesgeschichten. Denn Lieben ohne Trennung gibt es nicht.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Wenn Margit Schreiner nicht an Romanen arbeitet, schreibt sie Artikel für Zeitungen und Zeitschriften, Statements zu aktuellen politischen Themen und vor allem Essayistisches: "Jede schriftliche Äußerung erfordert eine viel genauere Auseinandersetzung mit Themen als alles Mündliche. Die Ausdrucksweise in der öffentlichen Auseinandersetzung wird immer gröber und undifferenzierter, da muss man sich manchmal zu Wort melden."
Nach dem großartigen Essayband "Schreibt Thomas Bernhard Frauenliteratur?", in dem Schreiner zu der Schlussfolgerung kommt: "Thomas Bernhard IST eine Frau", folgt nun ein Band mit neuen Essays und betrachtender Prosa. Unter dem Oberbegriff "Literarisches" denkt sie über Sprachformen wie "Rührei oder Eierspeis" nach, bei "Biographisches" geht es unter anderem um den "Roten Faden". "Weibliches" inspiriert sie zu dem hinreißenden Essay über "Muttertag, der Tag des Wellensittichs", "Redliches" zum "Seepferdchen im Kopf". Sie schreibt über Margaret Atwood und Jane Bowles und fragt schließlich unter dem Stichwort "Politisches": "Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann?" Und immer zeigt Margit Schreiner ihren unverwechselbaren Blick auf unsere Welt.
Aktualisiert: 2023-05-10
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Um ein Boot vor dem Kentern zu bewahren, bedarf es der Eskimorolle. Man läßt sich mit Boot zur Seite kippen, dreht sich unter Wasser, um dann mit Schwung im Boot wieder aufzutauchen. Margit Schreiners Roman in Erzählungen beschreibt diese Eskimorolle. Treffsicher und gewohnt unmanieriert erzählt sie von Lebenslügen, ausgelassenen Beichten, von Überlebensmut und Überlebensangst.
Am Anfang steht die traumatisierte Elterngeneration und ihr dogmatisches Schweigen. Die Mutter, die das erste Kind während der Geburt verliert, der alternde, in Erinnerungen an den Böhmerwald schwelgende Vater, der schwermütige Onkel Hans, die knacksende, im russischen Feldlazarett aufgenommene zerbrechliche Platte mit der hellen Jungenstimme des kurz darauf gefallenen Onkel Hugo: Nächstes Weihnachten bin ich bestimmt bei meinen Lieben. "Ich wünsche uns allen einen guten Frieden."
Wenn man groß schreibt, was man anfassen kann, müsse man "Himmel", sagt die Erzählerin, doch eigentlich klein schreiben.
Und doch scheint Licht durch die Wasseroberfläche: im ersten Kuß, im Bohemeleben im Humboldtkeller, an der Hand des amerikanischen Mönches zur Klosterführung, im Fühlen des neu entstehenden Lebens.
Aktualisiert: 2023-05-11
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