Über zwei Jahre lang haben Johannes Steinhoff und Peter Pechel 161 bekannte und unbekannte Zeitzeugen aus allen gesellschaftlichen Schichten und politischen Lagern über ihre Erlebnisse im Dritten Reich, im Zweiten Weltkrieg befragt. Die besondere Faszination des Buches liegt in der Unmittelbarkeit der mündlichen Schilderung. Die Menschen, die hier erzählen, stehen stellvertretend für Tausende anderer Menschen, die im Krieg Ähnliches erlebt haben.
Als Offiziere oder einfache Soldaten, als Widerstandskämpfer, politisch oder rassisch Verfolgte haben diese Zeitzeugen die Siege, Niederlagen und vielfach auch die Verbrechen des Dritten Reiches miterlebt, und sie haben – als Schüler, Hausfrauen oder Krankenschwestern – den Alltag erlebt, in dem schließlich der Wahnsinn zur Norm wurde.
Die Tonbandprotokolle der Zeitzeugen sind in thematisch gegliederte Kapitel zusammengefasst, die von Johannes Steinhoff, Peter Pechel und dem amerikanischen Historiker Dennis Showalter eingeleitet werden. Basierend auf den Zeugenaussagen werden in diesen historischen Einleitungen kritische Akzente gesetzt – zum Beispiel im Hinblick auf das Verhalten der führenden Militärs und des deutschen Bürgertums sowie auf die Bomberoffensive der Alliierten –‚ die den dokumentarischen Charakter unterstreichen.
Johannes Steinhoff (* 15. September 1913 in Bottendorf, Landkreis Querfurt. † 21. Februar 1994 in Wachtberg-Pech) studierte an der Universität in Jena. Er war Offizier der Wehrmacht und der Bundeswehr, zuletzt im Dienstgrad eines Generals der Bundesluftwaffe. Im Zweiten Weltkrieg diente er als Jagdflieger, u.a. war er Kommodore des Jagdgeschwaders 77. Kurz vor Kriegsende verunglückte er schwer bei einem Absturz mit dem ersten Düsen-Jagdflugzeug. Von 1966 bis 1970 war er Inspekteur der Luftwaffe und von 1971 bis 1974 Vorsitzender des NATO-Militärausschusses. Nach seiner Pensionierung 1974 war er in Industrie und Publizistik tätig.
Peter Eberhard Pechel (* 21. April 1920 in Berlin; † 30. Januar 1997 ebenda) war Journalist und Moderator. Er war u.a. Ordonnanzoffizier im Oberkommando des Heeres. Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er Volkswirtschaftslehre. Nachdem er zunächst als freier Journalist tätig war wurde er 1950 Mitarbeiter des Südwestfunks, 1954 bis 1959 war er für den SFB, den SF, Radio Bremen und den Ullstein Verlag als Auslandskorrespondent in London tätig. Von 1960 bis 1966 war er ARD-Korrespondent (Bayerischer Rundfunk, SFB, Hessischer Rundfunk, Radio Bremen) in Washington, D.C. 1966 wurde er Chefredakteur beim SFB . Er war Moderator des Fernsehmagazins "Kontraste" und der Fernseh-Pressekonferenz. Ab 1981 war er wieder als freier Journalist tätig. Ab 1963 war er Mitherausgeber der Deutschen Rundschau; sie wurde 1964 eingestellt. Pechel war außerdem u.a. stellvertretender Vorsitzender der Atlantik-Brücke und Mitglied im Deutschen Journalisten-Verband. Von 1981 bis 1994 war er stellvertretender Vorsitzender von Care Deutschland.
Dennis Edwin Showalter (* 1942 in Delona, Minnesota) ist Militärhistoriker. 1969 wurde er Assistant Professor am Colorado College. 1997/98 war er Distinguished Visiting Professor und 2001/02 Mc Dermott Chair an der United States Military Academy in West Point, New York. 2005 hielt er die Harmon Memorial Lectures in Military History an der United States Air Force Academy und 2007 die Perspectives in Military History Lecture Series am United States Army War College. Von 1997 bis 2001 war er Präsident der Society for Military History. Er war Gründungsherausgeber der Zeitschrift War in History, ist Schriftleiter der Oxford Bibliographies in Military History und Serienherausgeber der Modern War Studies (University of Kansas Press) und der Brassey’s Military Profiles. Außerdem berät er die Encyclopedia Britannica und die Zeitschrift Military History Quarterly. Sein Forschungsschwerpunkt ist die deutsche Militärgeschichte.
Aktualisiert: 2023-03-10
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21. Juni bis 13. Juli 1943 – der Krieg tritt in eine entscheidende Phase. Der Kommodore des Jagdgeschwaders 77 und spätere Vier-Sterne-General der Bundeswehr und Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, Johannes Steinhoff, führt Tagebuch: Mit letzten Reserven wird die Abwehrschlacht um Sizilien geführt. Es fehlt an Material. Neben wenig erfahrenen Flugzeugführern springen schnellausgebildete junge Piloten in die Bresche. Unter ihnen sind die Verluste verheerend. Und die Führung versagt. Fast pausenlos zerpflügen Bomben Landebahnen und Feldflugplätze. Immer schwieriger wird es, die Staffeln auf geeigneten Plätzen zusammenzufassen. Das Bodenpersonal hat große Ausfälle. Gegnerische Jagdfliegerschwärme schützen die Formationen der Fliegenden Festungen, die anzugreifen immer verlustreicher wird. Der Jagdflieger dort oben ist allein auf sich gestellt. Er nimmt den ungleichen Kampf auf, wieder und wieder, missachtet von einer Führung, die ihm mangelnden Angriffsgeist vorwirft und nicht begreifen will, wie hoffnungslos das Kräfteverhältnis ist. Im Tagebuch wird deutlich, wie Johannes Steinhoff, der sich der Aussichtslosigkeit des Kampfes zu diesem Zeitpunkt bewusst ist, in seine militärische Pflicht gezwungen wird und gleichzeitig seine Verzweiflung darüber spüren lässt, seine ihm untergebenen Flieger täglich von Neuem opfern zu müssen. Nebenbei versteht es Steinhoff, die ihm untergebenen Menschen zu charakterisieren und zu porträtieren. Auch Rückblicke auf Begebenheiten aus seinem Fliegerleben an allen Fronten machen dieses Werk zu einem äußerst wertvollen und wichtigen Zeitzeugnis.
Aktualisiert: 2023-03-14
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„Vor drei Wochen sind wir nach einer Irrfahrt durch die Lazarette und Gefangenenlager Bayerns hier gestrandet. Man lud uns – die drei Verbrannten – von einem großen amerikanischen Lastwagen, in der Hoffnung, jemand könne uns vielleicht hier helfen.“ So beginnen die Erinnerungen von Johannes Steinhoff, der sich nach einem schweren Flugzeugunfall mit seiner Me 262 schließlich im Juli 1945 im Lazarett in Oberföhring bei München wiederfindet. Mit Hilfe eines Leidensgenossen beginnt er, seine Erinnerungen schriftlich festzuhalten. Diese beginnen Anfang Oktober 1944 als bei ihm der Befehl eintrifft, mit seinem Jagdgeschwader 77 nach Schönwalde bei Berlin zu verlegen. Hier erlebt Oberst Steinhoff hautnah das unendliche Leiden der Zivilbevölkerung, die den andauernden alliierten Bombenangriffen bei Tag und Nacht ausgesetzt sind, wobei die Jagdflieger tatenlos zusehen müssen, da ihnen die geeigneten Mittel fehlen, die Bomberströme wirkungsvoll zu bekämpfen. In dieser Situation unternimmt Steinhoff zusammen mit seinem Freund Günther Lützow und anderen hochrangigen Jagdfliegerführern den wahnwitzig anmutenden Versuch, die Ablösung Görings aus der Luftwaffenführung herbeizuführen und bei Hitler selbst durchzusetzen, dass der Düsenjäger Me 262, das damals schnellste Flugzeug der Welt, als Waffe gegen die Bomberströme eingesetzt werden kann. Doch ihre Pläne scheitern. Die Verschwörer werden ihrer Ämter enthoben und kaltgestellt. In der darauffolgenden Zeit der Resignation ereilt Steinhoff überraschend der Befehl General Gallands, mit ihm zusammen den Jagdverband 44 aufzustellen, ein Verband bestehend aus Jagdfliegerassen und ausgerüstet mit der Me 262. So beschreibt Steinhoff in seinen Erinnerungen den Aufbau des Verbandes und Kampfeinsätze, die er mit diesem überragenden Flugzeug flog, das sich so anders verhielt als die bisherigen Jagdflugzeugmuster und an deren optimalen Gebrauch sich die „Experten“ zuerst einmal vorsichtig herantasten mussten.
Aktualisiert: 2023-03-14
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