Hans Stimmann, geboren 1941, prägte in drei Legislaturperioden und 15 Amtsjahren von 1991 bis 2006 die architektonischen und städtebaulichen Geschicke Berlins wie kaum ein anderer. Bis heute vermag es der einstige Senatsbaudirektor und Staatssekretär für Stadtentwicklung, die öffentliche Debatte zu beeinflussen. Das lässt sich vor allem auch auf seine einprägsamen Reden und engagierte Publizistik zurückführen.
Mit „Stimmanns Stadtlektüren — Texte, Vorträge und Interviews: 2012 bis 2022“ erscheint zu seinem 81. Geburtstag eine Sammlung seiner Beiträge in verschiedenen Medien. Es sind Stadterkundungen, Kritiken, Beobachtungen, aber auch Polemiken aus Berlin, Lübeck oder Kaliningrad.
Die Analysen der Städtebau- und Architekturentwicklung vor und nach der Jahrtausendwende sind jedoch kein Selbstzweck, sondern stets mit einer teils kämpferischer Kritik an den Versäumnissen der Politik oder der Verwaltung von gestern und heute verbunden. Dabei scheut er auch nicht davor zurück, sein früheres „Rechthaben um jeden Preis“ heute fragwürdig oder zumindest überdenkenswert zu finden.
Jedoch hält Stimmann an seinen urbanen Grundideen fest, die er sich als „Kind der Internationalen Bauausstellung“ (Stimmann) zurechtgelegt hat. Zu ihnen gehören das Leitbild der Europäischen Stadt mit bevorzugt steinernen Fassaden sowie die prinzipielle Absage an die Utopien einer Neuerfindung der Stadt. Vehement tritt er für die historischen Stadtmitten ein, weil sie Orte der Erinnerung und kulturellen Kraft sind, und plädiert für einen Städtebau aus einzelnen Parzellen, die jedem Stadtbürger Heim und Ort geben.
Aktualisiert: 2023-02-09
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Der Entwurf der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron für das Museum des 20. Jahrhunderts setzt den vorläufigen Schlusspunkt unter eine jahrzehntelange Debatte. Seit 1964 war die Stadtlandschaft des Kulturforums mit der St.-Matthäus-Kirche in ihrem Zentrum Gegenstand der Diskussion.
Einst bedeutendster Wohnort des Berliner Bürgertums, wurde das Areal mit Mies van der Rohes Neuer Nationalgalerie sowie Scharouns Philharmonie und der Staatsbibliothek zum Standort dreier Ikonen deutscher Nachkriegsarchitektur. Zugleich blieb es jedoch, zerschnitten durch die sechsspurige Neue Potsdamer Straße, eine städtebauliche Brache – bis heute.
Die Debatte über die Zukunft des Kulturforums hat in den unterschiedlichsten politischen Konstellationen drei Generationen von Städtebauern, Architekten und Politikern beschäftigt. Mit diesem Buch gibt Hans Stimmann, langjähriger Senatsbaudirektor und damit selbst Akteur im Kulturforum und auf dem angrenzenden Potsdamer Platz, einen vollständigen Überblick zur Planungs- und Baugeschichte eines Ortes, der wie kaum ein zweiter durch die Teilung Berlins geprägt ist.
Aktualisiert: 2020-07-01
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Kein anderes Ereignis hat Lübeck in der jüngeren Geschichte mehr geprägt als die Luftangriffe im März 1942. Erstmals galten die Bombardements der Alliierten im Zweiten Weltkrieg keinem militärischen Ziel, sondern richteten sich gegen die Stadt selbst. Während in den von Deutschen verwüsteten Städten noch vor Ende des Kriegs eine Planungseuphorie einsetzte, verharrte die Stadt Lübeck in einer Art Schockstarre. Schon die unmittelbare Berichterstattung nach den Luftangriffen rückte den Verlust des nationalen Kulturerbes in den Vordergrund. Diese Wahrnehmung spielt noch heute eine maßgebliche Rolle. Jede Erzählung über die Zerstörung beginnt mit den Luftangriffen der Royal Airforce und konzentriert sich deshalb auf die Altstadt. Unbeachtet bleiben somit die für Zwangsarbeiter und nach Kriegsende für die Unterbringung der Vertriebenen genutzten Lager und der spätere Siedlungsbau außerhalb des Stadtkerns. Anhand ausgewählter Dokumente sowie zahlreicher historischer und aktueller Bilder erläutern die Autoren eine umfassende Planungsgeschichte der Stadt. Sie zeigen die Standorte der Lager für Zwangsarbeiter, Vertriebene und Flüchtlinge, die auch im Gedächtnis der Stadt keine Spuren hinterlassen haben. Neben ersten Entwürfen zum Aufbau der Altstadt werden mit Fotos und Plänen die Lager und Siedlungen gezeigt, die zur neuen Heimat von etwa 90.000 Vertriebenen wurden, ohne dass sie in der geistigen Lebensform der heutigen Stadt präsent sind.
Bei dieser Publikation handelt es sich um die Neuauflage des bereits 2013 erschienenen Titels. In den aktuellen Debatten über Flüchtlinge, bezahlbaren Wohnraum und die Konzerngeschichte der Neuen Heimat setzt das lange Zeit vergriffene Buch einen weiteren Impuls.
Aktualisiert: 2020-05-05
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Die Idee zur Anlage „öffentlicher Gärten“ – den späteren Volksparks – stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und war quasi eine Aufforderung zu ihrer ausdrücklichen Benutzung – nach dem Motto „Betreten des Rasens erwünscht“. Dieses Ziel ist mittlerweile erreicht und nicht nur das, denn es hat sich bei der Nutzung öffentlicher Parkanlagen und Plätze durch die heutigen Stadtbewohner viel geändert. Nicht nur Hierarchien, Klassenschranken und kulturell begründete Barrieren zwischen verschiedenen Lebensstilen haben sich bei der Parkbenutzung verflüchtigt, sondern auch das Verhalten in der Öffentlichkeit hat sich grundlegend gewandelt. Heute bespricht man im öffentlichen Raum nicht nur lautstark private Angelegenheiten, sondern erledigt auch andere vormals in privaten Räumen angesiedelte Dinge auf den Rasenflächen und Parkbänken. War die Nutzung von Bürgerwiesen in öffentlichen Parks Anfang des 20. Jahrhunderts noch ein emanzipatorischer Akt, kennt ihre heutiger oft maßloser Gebrauch kaum noch Grenzen.
Das Buch mit Fotos und Plänen ausgewählter Berliner Parkanlagen zeigt die Art und Intensität der Nutzung, die die geplante gartenarchitektonische Schönheit oft verschwinden lässt. Es wird damit auch das Dilemma gartenarchitektonischer Positionen sichtbar: einerseits sich damit begnügen, wie beim Tempelhofer Feld gestalterisch alles offen zu lassen, um eine flexible Nutzung zu ermöglichen, andererseits aber auch Tendenzen hin zu einer „Natur der vierten Art“ sowie zeitgeistige Designvorstellungen für Freizeitaktivitäten abzuwehren.
Aktualisiert: 2022-04-09
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"Die Entwicklung eines leistungsfähigen Stadtzentrums verträgt sich nicht mit der heutigen Dominanz des Autoverkehrs, d. h. entweder bricht man mit der bisherigen Verkehrspolitik oder verzichtet auf das Stadtzentrum."
Dieter Hoffmann-Axthelm
Im Dezember 1996 legte der Senat von Berlin unter dem Titel Planwerk Innenstadt Berlin eine großflächige Planung für die Mitte Berlins vor. Diese kann für sich beanspruchen, die erste Berliner Innenstadtplanung zu sein, die mit erklärten stadtökologischen Zielen Ernst macht. Der grundlegende Vorschlag des Planwerks lautete dementsprechend: Innenentwicklung vor Außenentwicklung, d. h. Entwicklung eines funktionierenden Innenstadtkerns statt der Zersiedlung des Umlands. Dieser Ansatz verlangt den Bruch mit dem Planungsziel der Moderne, die Stadt in monofunktionale Großbereiche zu zergliedern. Stattdessen sieht er die Schaffung kleiner Einheiten sozialer und funktionaler Mischung und Mitbestimmung vor – von der Parzelle bis hin zum Stadtviertel.
Dieser stadtplanerische Ansatz hat in Berlin eine heftige Debatte ausgelöst, die alle politischen Lager, gesellschaftlichen Gruppen und wissenschaftlichen Disziplinen erreichte. Über mehrere Jahre wurden fortan weniger stadtplanerische, als vielmehr ideologische Grabenkämpfe ausgetragen. Der hiermit vorgelegte Band vollzieht diese Kontroverse anhand repräsentativer Beiträge nach.
Der von Hans Stimmann herausgegebene Band enthält Beiträge von Hanns Adrian, Werner Durth, Bruno Flierl, Hartmut Häußermann, Dieter Hoffmann-Axthelm, Urs Kohlbrenner, Hans Kollhoff, Philipp Meuser, Michael Mönninger, Fritz Neumeyer, Hans Stimmann, Klaus Töpfer, Jürgen Wetzel und Gerwin Zohlen.
Aktualisiert: 2020-08-13
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