Die 'Wiedergutmachung' der Schoah nach dem Zweiten Weltkrieg war ein entscheidender Schritt Deutschlands auf dem Weg zur Normalisierung seiner Beziehungen mit den Siegermächten. Ohne die Anerkennung seiner Schuld und die daraus folgenden Entschädigungszahlungen hätte Deutschland nicht schon so bald nach dem Kriege erneut einen Platz in der Völkergemeinschaft gefunden. Mit der 'Wiedergutmachung' sollten erstmals in der Geschichte nicht Kriegsschulden einer unterlegenen gegenüber einer siegreichen Nation abgetragen, sondern individuelle Entschädigungen an Opfer gezahlt werden. Die 'Wiedergutmachung' gilt daher weithin als erfolgreiche Aufarbeitung und Kompensation der deutschen Schuld – so erfolgreich, dass mancher Deutsche sich schon wieder als Opfer 'jüdischer Gier' betrachtet. Vergessen wird jedoch, dass nur etwa ein Drittel der Überlebenden je eine Entschädigung erhalten hat und nur ein winziger Teil der jüdischen Vermögensverluste kompensiert wurde. Raul Teitelbaum deckt den Skandal auf, dass das System individueller Entschädigung der überlebenden Schoah-Opfer von den drei Hauptakteuren – Israel, Deutschland und der Claims Conference – hintertrieben wurde. Für die meisten Opfer folgte daraus eine biologische Lösung der Entschädigungsproblems: Sie starben, bevor es zu einer Entschädigung kam.
Aktualisiert: 2023-06-22
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Das Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts entstandene Manuskript des jüdischen Arztes Joseph Teitelbaum ist in einem doppelten Sinn bemerkenswert: zum einen als Dokument der Wissenskultur und des Geschichtsbildes eines mehrsprachigen jüdischen Intellektuellen, und zum anderen wegen des bewegten und bewegenden Lebens des Autors, in dem sich die Geschichte der ostmitteleuropäischen Juden im 20. Jahrhundert gleichsam spiegelt.°°°°Joseph Teitelbaum wurde mit seiner Familie 1944 nach Bergen-Belsen deportiert und starb kurz nach der Befreiung an den Folgen der Haft. Sein Sohn Raul Teitelbaum überlebte mit seiner Mutter das Konzentrationslager und fand nach dem Krieg das ihm bis dahin unbekannte Manuskript seines Vaters in einem bei Nachbarn zurückgelassenen Koffer. In seiner Einführung zum vorliegenden Buch berichtet er vom wechselvollen Leben seines Vaters und dessen Wanderungen zwischen seiner galizischen Heimat, Wien und dem Kosovo. Das nunmehr nach 90 Jahren veröffentlichte Werk des jüdischen Mediziners und Privatgelehrten Joseph Teitelbaum ist nicht nur eine Quelle zur Historiographie des 20. Jahrhunderts, sondern leistet auch einen Beitrag dazu, das Erbe aufgeklärten jüdischen Denkens und einer Tradition mehrsprachiger Gelehrsamkeit im östlichen Europa ins europäische Gedächtnis zurückzubringen. °°°°In der Studie zum jüdischen Widerstand gegen das Römische Reich verarbeitete Teitelbaum hebräische, altgriechische und lateinische Quellen sowie die ihm zugängliche Forschungsliteratur seiner Zeit. Das in einem erzählenden Stil gehaltene Werk beschreibt fundiert und detailreich nach der damaligen Quellenlage Vorgeschichte und Hergang der römischen Eroberung Judäas, die jüdische Gesellschaft vor und während der römischen Besatzungszeit sowie die Geschichte des jüdischen Widerstands, die im Unabhängigkeitskrieg der Jahre 66–72 n. Chr. kulminierte und mit dem Aufstand Bar Kochbas gegen Kaiser Hadrian 137 n. Chr. ihren Endpunkt fand. Teitelbaum schließt mit der These von der universalen Bedeutung des Verlustes jüdischer Souveränität: Er habe den Aufstieg des Christentums begünstigt und über die jüdischen Flüchtlinge in Arabien die Entstehung des Islams mit beeinflusst.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Das Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts entstandene Manuskript des jüdischen Arztes Joseph Teitelbaum ist in einem doppelten Sinn bemerkenswert: zum einen als Dokument der Wissenskultur und des Geschichtsbildes eines mehrsprachigen jüdischen Intellektuellen, und zum anderen wegen des bewegten und bewegenden Lebens des Autors, in dem sich die Geschichte der ostmitteleuropäischen Juden im 20. Jahrhundert gleichsam spiegelt.°°°°Joseph Teitelbaum wurde mit seiner Familie 1944 nach Bergen-Belsen deportiert und starb kurz nach der Befreiung an den Folgen der Haft. Sein Sohn Raul Teitelbaum überlebte mit seiner Mutter das Konzentrationslager und fand nach dem Krieg das ihm bis dahin unbekannte Manuskript seines Vaters in einem bei Nachbarn zurückgelassenen Koffer. In seiner Einführung zum vorliegenden Buch berichtet er vom wechselvollen Leben seines Vaters und dessen Wanderungen zwischen seiner galizischen Heimat, Wien und dem Kosovo. Das nunmehr nach 90 Jahren veröffentlichte Werk des jüdischen Mediziners und Privatgelehrten Joseph Teitelbaum ist nicht nur eine Quelle zur Historiographie des 20. Jahrhunderts, sondern leistet auch einen Beitrag dazu, das Erbe aufgeklärten jüdischen Denkens und einer Tradition mehrsprachiger Gelehrsamkeit im östlichen Europa ins europäische Gedächtnis zurückzubringen. °°°°In der Studie zum jüdischen Widerstand gegen das Römische Reich verarbeitete Teitelbaum hebräische, altgriechische und lateinische Quellen sowie die ihm zugängliche Forschungsliteratur seiner Zeit. Das in einem erzählenden Stil gehaltene Werk beschreibt fundiert und detailreich nach der damaligen Quellenlage Vorgeschichte und Hergang der römischen Eroberung Judäas, die jüdische Gesellschaft vor und während der römischen Besatzungszeit sowie die Geschichte des jüdischen Widerstands, die im Unabhängigkeitskrieg der Jahre 66–72 n. Chr. kulminierte und mit dem Aufstand Bar Kochbas gegen Kaiser Hadrian 137 n. Chr. ihren Endpunkt fand. Teitelbaum schließt mit der These von der universalen Bedeutung des Verlustes jüdischer Souveränität: Er habe den Aufstieg des Christentums begünstigt und über die jüdischen Flüchtlinge in Arabien die Entstehung des Islams mit beeinflusst.
Aktualisiert: 2023-06-07
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Das Anfang der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts entstandene Manuskript des jüdischen Arztes Joseph Teitelbaum ist in einem doppelten Sinn bemerkenswert: zum einen als Dokument der Wissenskultur und des Geschichtsbildes eines mehrsprachigen jüdischen Intellektuellen, und zum anderen wegen des bewegten und bewegenden Lebens des Autors, in dem sich die Geschichte der ostmitteleuropäischen Juden im 20. Jahrhundert gleichsam spiegelt.°°°°Joseph Teitelbaum wurde mit seiner Familie 1944 nach Bergen-Belsen deportiert und starb kurz nach der Befreiung an den Folgen der Haft. Sein Sohn Raul Teitelbaum überlebte mit seiner Mutter das Konzentrationslager und fand nach dem Krieg das ihm bis dahin unbekannte Manuskript seines Vaters in einem bei Nachbarn zurückgelassenen Koffer. In seiner Einführung zum vorliegenden Buch berichtet er vom wechselvollen Leben seines Vaters und dessen Wanderungen zwischen seiner galizischen Heimat, Wien und dem Kosovo. Das nunmehr nach 90 Jahren veröffentlichte Werk des jüdischen Mediziners und Privatgelehrten Joseph Teitelbaum ist nicht nur eine Quelle zur Historiographie des 20. Jahrhunderts, sondern leistet auch einen Beitrag dazu, das Erbe aufgeklärten jüdischen Denkens und einer Tradition mehrsprachiger Gelehrsamkeit im östlichen Europa ins europäische Gedächtnis zurückzubringen. °°°°In der Studie zum jüdischen Widerstand gegen das Römische Reich verarbeitete Teitelbaum hebräische, altgriechische und lateinische Quellen sowie die ihm zugängliche Forschungsliteratur seiner Zeit. Das in einem erzählenden Stil gehaltene Werk beschreibt fundiert und detailreich nach der damaligen Quellenlage Vorgeschichte und Hergang der römischen Eroberung Judäas, die jüdische Gesellschaft vor und während der römischen Besatzungszeit sowie die Geschichte des jüdischen Widerstands, die im Unabhängigkeitskrieg der Jahre 66–72 n. Chr. kulminierte und mit dem Aufstand Bar Kochbas gegen Kaiser Hadrian 137 n. Chr. ihren Endpunkt fand. Teitelbaum schließt mit der These von der universalen Bedeutung des Verlustes jüdischer Souveränität: Er habe den Aufstieg des Christentums begünstigt und über die jüdischen Flüchtlinge in Arabien die Entstehung des Islams mit beeinflusst.
Aktualisiert: 2023-03-21
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Die 'Wiedergutmachung' der Schoah nach dem Zweiten Weltkrieg war ein entscheidender Schritt Deutschlands auf dem Weg zur Normalisierung seiner Beziehungen mit den Siegermächten. Ohne die Anerkennung seiner Schuld und die daraus folgenden Entschädigungszahlungen hätte Deutschland nicht schon so bald nach dem Kriege erneut einen Platz in der Völkergemeinschaft gefunden. Mit der 'Wiedergutmachung' sollten erstmals in der Geschichte nicht Kriegsschulden einer unterlegenen gegenüber einer siegreichen Nation abgetragen, sondern individuelle Entschädigungen an Opfer gezahlt werden. Die 'Wiedergutmachung' gilt daher weithin als erfolgreiche Aufarbeitung und Kompensation der deutschen Schuld – so erfolgreich, dass mancher Deutsche sich schon wieder als Opfer 'jüdischer Gier' betrachtet. Vergessen wird jedoch, dass nur etwa ein Drittel der Überlebenden je eine Entschädigung erhalten hat und nur ein winziger Teil der jüdischen Vermögensverluste kompensiert wurde. Raul Teitelbaum deckt den Skandal auf, dass das System individueller Entschädigung der überlebenden Schoah-Opfer von den drei Hauptakteuren – Israel, Deutschland und der Claims Conference – hintertrieben wurde. Für die meisten Opfer folgte daraus eine biologische Lösung der Entschädigungsproblems: Sie starben, bevor es zu einer Entschädigung kam.
Aktualisiert: 2021-04-07
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