Autor: Oskar Teiwes

Entrücktes und Verträumtes aus dem St.Gallen von einst Dem emeritierten Volkskundeprofessor Paul Hugger – einem gebürtigen St.Galler – ist es gelungen, den fotografischen Nachlass von Oskar Teiwes (1879 – 1942) zu erwerben. Teiwes stand beruflich dem Grafikatelier der St.Galler Schokoladefabrik Maestrani vor und war ein leidenschaftlicher Fotograf. Seine Bilder zeugen nicht nur von einer hohen Sensibilität für den Zauber der Natur und der Landschaften um die damalige Stadt St.Gallen, sondern sie sind an sich kleine Kunstwerke, einer Technik und einer Stilrichtung verpflichtet, die man als Piktorialismus bezeichnet. Denn Teiwes war Piktorialist; das heisst, er bearbeitete seine Fotografien mit unterschiedlichen handwerklichen Techniken, etwa mit der Bräune des Kaffees, um ihnen die Aura des Entrückten und Verträumten, des Dauernden und des Gültigen zu geben. Viele vor allem ältere Ostschweizerinnen und Ostschweizer werden in den Bildern von Teiwes vertraute Landschaften ihrer Jugend wiederfinden. In diese Erinnerung wird sich unwillkürlich eine Prise Nostalgie und eine gewisse Wehmut mischen. Diese Tendenz wird dort zunehmen, wo sich das Erscheinungsbild der Umwelt und der Landschaft stark gewandelt hat. Paul Hugger will Oskar Teiwes’ Bilder des Vergangenen als wertvolles Vermächtnis in Buchform bewahren. Er fand drei Co-Autoren aus der Generation, die ihre Jugend zu der Zeit erlebten, als Teiwes seine Bilder schuf. Paul Hugger (Herausgeber) Prof. Dr., geb. 1930, aufgewachsen in Wil und St. Gallen, Studium der Volkskunde, Ethnologie und Romanistik in Basel, 1959 Promotion, 1971 Habilitation, em. Ordinarius für Volkskunde an der Universität Zürich. Reiche Publikationstätigkeit, Herausgeber des Handbuchs der Schweizerischen Volkskultur. Mit Beiträgen von: Paul Gemperli Lic. iur., geb 1930, aufgewachsen in Herisau und Degersheim, Rechtsstudium in Freiburg, 1953 Lizentiat, 1958 Anwaltspatent, Rechtsanwalt, als CVP-Regierungsrat Vorsteher des Finanzdepartements des Kantons St.Gallen, 1991-99 Ständerat, auf nationaler Ebene anerkannter Finanzpolitiker. Ernst Rüesch Dr. rer. publ. h. c., geb. 1928, aufgewachsen in Engelburg, Sekundarlehrer in Rorschach, als FDP-Regierungsrat Vorsteher der Erziehungsdirektion des Kantons St.Gallen, Präsident der Schweizerischen Hochschulkonferenz, Stiftungsrat des Nationalfonds, 1987-95 Ständerat, zahlreiche Verwaltungsratsmandate. Adrian Wolfgang Martin Geb. 1929, aufgewachsen in Horn am Bodensee, Studien in Germanistik, Psychologie, Musikwissenschaft an der Universität Bern. Lässt sich 1962 als freier Schriftsteller und Maler auf der Insel Salina (äolische Inseln, Sizilien) nieder. Zahlreiche Veröffentlichungen. Ehrenmitglied der Università San Filippese und der Accademia Tiburtina, Rom.