Als Herbert Tichy - über Auftrag eines deutschen Verlags - 1950 nach Indien kommt, hat er bereits bewegte Jahre hinter sich: Das erste große Abenteuer 1935/36 mit dem einjährigen Studienaufenthalt in Indien und die unfreiwillig langen sieben Jahre in China haben tiefe Spuren hinterlassen und sein Urteilsvermögen geschärft. Nun ist er für ein knappes Jahr zurück in jenem Land, das er als "alten Freund" bezeichnet. Er beobachtet, wie sich Indien und die Menschen in den zurückliegenden 15 Jahren und seit der 1947 friedlich erlangten Unabhängigkeit von England verändert haben. Er besucht die Gandhi-Gefährtin Mira Behn in ihrem visionären Projekt "Reich der Tiere" in Pashulok, führt Gespräche mit erfolgreichen Wirtschaftsmanagern, mit Politikern und religiösen Führern. Er berichtet über rituelle Feste, seine Erfahrungen mit tiefverwurzelten Statussymbolen und dem Alkoholverbot in weiten Teilen des Landes und den Widerspruch zwischen einer geradezu naiv anmutenden Gläubigkeit und dem Willen zu wirtschaftlichen Erfolgen. Er ist da, als China Tibet annektiert und natürlich macht er auch einen bergsteigerischen Ausflug in den Himalaja. Vor allem aber berichtet Herbert Tichy in seiner reflektierten Art über die menschlichen Aspekte der Charaktere, die ihm begegnen.
Indien ist ein Land des Zwiespalts - damals wie heute, und die Sicht auf das Jahr 1950 mag manches erklären, was uns auch heute noch als fremd erscheint. Den Bogen in die Gegenwart spannt Willi Germund, Indienkorrespondent der Salzburger Nachrichten, der Berliner Zeitung, der Basler Zeitung und anderer.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Ein Jahr in Indien, Nepal, Burma verhelfen Herbert Tichy im Alter von 29 Jahren zum Ruf des „Asien-Experten“ und es gelingt ihm 1941 aus dem kriegsbereiten Deutschen Reich zunächst nach Siam als Berichterstatter entsandt zu werden. Der Kriegsausbruch verhindert seine planmäßige Rückkehr und verlängert den Asienaufenthalt auf insgesamt sieben Jahre. Herbert Tichy zieht durch das damals großteils noch als Indochina unter französischer Herrschaft stehende Land und reist weiter nach China, wo er als gelegentlicher Korrespondent für Deutsche Zeitungen aber auch amerikanische Zeitschriften und mit allen möglichen Gelegenheitsjobs ein recht unstetes Leben führt. Er lernt die Armut kennen, die Menschen, die Philosophie und die Frauen. Bis nach Kumbum im Westen zieht ihn seine Entdeckungslust, herzliche Freundschaften schließt er mit den Lamas, erkundet in Gesprächen mit diesen aber auch mit Bettlern die Bedeutung des Glücks und eine heftige Liebesgeschichte kommt auch dazu. Das ganze Leben hat Herbert Tichy in China in diesen sieben Jahren gefunden. Und kehrt 1948 nach Wien zurück.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Indien, Burma, Nepal, Tibet – das waren in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts ziemlich unbekannte und unerforschte Weltgegenden. Auf den 23-jährigen Studenten Herbert Tichy lösten die einzelnen Beschreibungen, wie beispielsweise jene von Sven Hedin, eine solche Faszination aus, dass sie für ihn zum Ziel wurden. Ein Ziel, dass er mit seiner Beharrlichkeit und dem guten Organisationstalent auch umzusetzen wußte. Und so machte er sich zwei Jahre nach seiner ersten Indien-Reise mit Max Reisch auf dem Motorrad 1933 neuerlich auf den Weg Richtung Indien, der ihn schließlich auch zum Heiligen Berg Kailas führt – als indischer Pilger verkleidet, weil damals ein Verbot für Europäer galt. Von seinen freundschaftlichen Begleitern wird er gegenüber den anderen Pilgern sicherheitshalber für etwas geistesschwach erklärt, um keinen Verdacht zu erregen und ist etwas „beleidigt“ wie schnell dies geglaubt wird.... Die Einbeinruderer am Inlesee, die gastfreundlichen Afghanen, denen, wie er nachher erfährt mit harten Strafen gedroht worden war, sollte ihm etwas zustoßen, die sehr mühselige Fahrt über den Khaiber-Pass und irgendwann freut er sich dann doch auf eine betont unspektakuläre Heimkehr. Wohl ahnend, dass er dort nicht lange bleiben wird.
Aktualisiert: 2020-01-14
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Die Erstbesteigung des Cho Oyu, des sechsthöchsten Berges der Welt, durch Herbert Tichy, Sepp Jöchler und Pasang Dawa Lama ohne Sauerstoff und mit bescheidensten Mitteln bedeutete 1954 eine neue Dimension des Bergsteigens in diesen extremen Höhen. Allerdings stand hinter dieser Bescheidenheit nicht die Absicht des Spektakulären, sondern die größere Nähe zur Umgebung, zur Natur, zu den Menschen. Dieses unvermittelte Erleben gibt Herbert Tichy auch faszinierend in seinen Beschreibungen wieder. Er nimmt den Leser einfach mit - als einzelnen Begleiter in seinen freudigen und beglückenden ebenso wie in seinen unangenehmen und bedrückenden Stunden.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Vier Monate zog der österreichische Journalist, Weltreisende, Buchautor und Photograph Herbert Tichy 1953 alleine mit vier Sherpas und wechselnden Kulis von Kathmandu bis in den Westen Nepals. Viele Regionen besuchte er dabei als erster Europäer und bestieg einige Sechs- und Siebentausender. Die Beschreibung der Wanderung ist aber vor allem eine - häufig liebevoll-humorvolle - Betrachtung des Landes, der Kultur und der Menschen und eine philosophische Reflexion seines Tuns und des Lebens.
Aktualisiert: 2019-10-04
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Herbert Tichy erzählt die Geschichte und geopolitische Bedeutung Afghanistans bis zum Jahr 1940. Strategische Überlegungen der Großmächte - damals vor allem England und Russland - spielten bereits im 19. Jahrhundert eine große Rolle in den Versuchen der Einflussnahme auf das Land, das sich dagegen ziemlich resistent gezeigt hat und im wesentlichen seine Unabhängigkeit bewahrt hat.
Herwig Zens zeichnete zu einigen der Originalphotos von Herbert Tichy Illustrationen.
Aktualisiert: 2019-10-04
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