Bis Ende des 18. Jahrhunderts blieb der Wasserantrieb für Hochofengebläse und Hammerwerke eine Option mit geringen Investitionskosten. Die Unregelmäßigkeiten der Wasserversorgung waren durch den Bau von Reservoiren vermindert worden. Dampfmaschinen recycelten das Wasser. Mit dem Umstieg von Holzkohle auf Koks zur Erzschmelze in den Eisenhütten im englischen Coalbrookdale waren die naturgegebenen Grenzen von Wasserkraft und Holzkohle gefallen. Die anscheinend grenzenlos verfügbare Kohle beherrschte den Prozess der Eisenproduktion und bestimmte die Richtung von Kanal- und Wegebau. Der Wirkungsgrad der für Eisenhütten gebrauchten Energien sank mit Kohle zwar dramatisch, aber die Wende wurde dennoch mit Kostenkalkulation und neuen Techniken unaufhaltsam und unumkehrbar durchgezogen.
Ohne Kenntnis der Technologien versteht man nicht die lange Dauer des Umsteuerns auf eine völlig veränderte Betriebsorganisation, die Verzögerungen durch Defizite an Maschinen und Hochöfen und durch den Mangel an Spezialisten zu ihrer Bedienung. Der Einstieg in fossile Energien war genau so schwierig, wie es der Ausstieg zu werden verspricht, beide Male getrieben von der Illusion grenzenlos verfügbarer Energien.
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Aktualisiert: 2023-06-29
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Bis Ende des 18. Jahrhunderts blieb der Wasserantrieb für Hochofengebläse und Hammerwerke eine Option mit geringen Investitionskosten. Die Unregelmäßigkeiten der Wasserversorgung waren durch den Bau von Reservoiren vermindert worden. Dampfmaschinen recycelten das Wasser. Mit dem Umstieg von Holzkohle auf Koks zur Erzschmelze in den Eisenhütten im englischen Coalbrookdale waren die naturgegebenen Grenzen von Wasserkraft und Holzkohle gefallen. Die anscheinend grenzenlos verfügbare Kohle beherrschte den Prozess der Eisenproduktion und bestimmte die Richtung von Kanal- und Wegebau. Der Wirkungsgrad der für Eisenhütten gebrauchten Energien sank mit Kohle zwar dramatisch, aber die Wende wurde dennoch mit Kostenkalkulation und neuen Techniken unaufhaltsam und unumkehrbar durchgezogen.
Ohne Kenntnis der Technologien versteht man nicht die lange Dauer des Umsteuerns auf eine völlig veränderte Betriebsorganisation, die Verzögerungen durch Defizite an Maschinen und Hochöfen und durch den Mangel an Spezialisten zu ihrer Bedienung. Der Einstieg in fossile Energien war genau so schwierig, wie es der Ausstieg zu werden verspricht, beide Male getrieben von der Illusion grenzenlos verfügbarer Energien.
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Bis Ende des 18. Jahrhunderts blieb der Wasserantrieb für Hochofengebläse und Hammerwerke eine Option mit geringen Investitionskosten. Die Unregelmäßigkeiten der Wasserversorgung waren durch den Bau von Reservoiren vermindert worden. Dampfmaschinen recycelten das Wasser. Mit dem Umstieg von Holzkohle auf Koks zur Erzschmelze in den Eisenhütten im englischen Coalbrookdale waren die naturgegebenen Grenzen von Wasserkraft und Holzkohle gefallen. Die anscheinend grenzenlos verfügbare Kohle beherrschte den Prozess der Eisenproduktion und bestimmte die Richtung von Kanal- und Wegebau. Der Wirkungsgrad der für Eisenhütten gebrauchten Energien sank mit Kohle zwar dramatisch, aber die Wende wurde dennoch mit Kostenkalkulation und neuen Techniken unaufhaltsam und unumkehrbar durchgezogen.
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Aktualisiert: 2022-11-03
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Albrecht Dürer hat sich sein Leben lang mit der Technik von Waffen beschäftigt, aber erst gegen Ende seines Lebens Vorschläge zur Verbesserung von Geschützen und zum Festungsbau veröffentlicht. In Nürnberg, der wichtigsten Waffenschmiede in Deutschland, kannte er Büchsenmeister, die Kanonen und Glocken gossen, und er war mit Truppenführern der Kriege des Schwäbischen Bundes befreundet. Die zugespitzten Konflikte, in die Nürnberg als Mitglied des Schwäbischen Bundes involviert war, sind in seiner Eisenradierung „Landschaft mit Kanone“ von 1518 versteckt. In der Technologie der Kanonen waren die am weitesten entwickelten Fähigkeiten der Gesellschaft für eine Kriegführung gebündelt, in der nicht mehr Ritterheere, sondern Fußtruppen und Artilleristen aus trainierten Söldnern Schlachten entschieden.
Obwohl alle Welt Dürers Realismus bewundert, wurde er von Interpreten der „Landschaft mit Kanone“ nicht ernst genug genommen, um die Oberfläche seiner Bilderzählung mit den dahinter verborgenen Ereignissen zu füllen. Dürers Realität von 1518 blieb hinter diffusen historischen Annahmen verborgen, und die Funktionalität seiner technischen Zeichnung hinter oberflächlichen Formvergleichen.
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Aktualisiert: 2021-08-31
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Am 9. März 1848 zog ein Protestzug von 300 Eingeforsteten, den Berechtigten an den Produkten des Nürnberger Staatswaldes, zum Forstamt Sebaldi. Synchron mit den Märzereignissen in Deutschland wollten sie ihre bäuerlichen Rechte am Wald verteidigen und die grundherrlichen Lasten loswerden. Dieser Konflikt steht für viele in Deutschland, durch den die Symbiose zwischen Bauer und Wald beendet und eine Forstwirtschaft zugunsten von Industrie und Eisenbahnbau die Zukunft bestimmen wird. Seit Anfang des Jahrhunderts hatten europaweit die Klagen über Holznot und fortschreitende Entwaldung zugenommen. In Italien, Spanien, Griechenland und der Provence waren ganze Landstriche verödet, Überschwemmungen wechselten mit Wassermangel ab, die Bevölkerung wanderte aus. Durch solche Katastrophen war die Sensibilität für die klimatische Wirkung der Wälder gestiegen. Forstleute gingen mit den Auswüchsen liberaler Wirtschaftstheorien ins Gericht, mit der Lethargie aller Beteiligten und nahmen die Regierungen in die Pflicht, um zukünftige Generationen vor der Habgier der gegenwärtigen zu schützen. Eine reichhaltige Galerie mit Abbildungen von Wäldern und ihrer Umgebung seit dem Mittelalter, eine Nahaufnahme der Verhältnisse im besonders von Überschwemmungen betroffenen Emmental zeigen, wie sich der Wald den vielfältigen Ansprüchen des Menschen beugen oder ihm weichen musste.
In den Auseinandersetzungen des 19. Jahrhunderts um die »höhere Bedeutung der Wälder« tauchen Argumente auf, die wir auch aus der heutigen Debatte um die Klimaerwärmung kennen. Und ein Grundmuster menschlichen Verhaltens, das am gewohnten Leben festhält und eingefahrenes Wirtschaften fortsetzt, auch wenn schädliche und bedrohliche Auswirkungen längst erkannt sind.
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Aktualisiert: 2020-10-08
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Die Cholera war im 19. Jahrhundert eine Krankheit, die in kurzer Zeit die Hälfte der Betroffenen unter unsagbaren Qualen tötete. Das flächendeckende Versagen von Medizinern und Behörden hinter der Fassade wissenschaftlicher Anmaßung und kompromisslos durchgesetzten Anordnungen versetzte die Gesunden in Panik und Wut, da das Sterben einfach weiterging, als wären keinerlei Maßnahmen getroffen worden. Die Cholera war die im Wasser unbemerkt gebliebene oder vehement geleugnete Begleiterin des menschlichen Verkehrs in Krieg und Frieden. Ein Beobachter, der nicht das Trinkwasser im Blick hatte, konnte sich keinen Reim auf ihr sprunghaftes Vordringen machen.
Warum aber haben tausende Ärzte während der zahlreichen Cholera-Epidemien in Europa die Quelle der Übertragung nicht erkannt und weshalb hat der schon 1854 identifizierte Erreger der Cholera dreißig lange Jahre die Forschung nicht interessiert? Gegen Ende des Jahrhunderts geriet der endlich gelungene wissenschaftliche Durchbruch in die verantwortungslosen Mühlen imperialer Konkurrenz und weltweiter Handelsinteressen.
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Aktualisiert: 2022-05-05
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Die Elektrizität hat um die Mitte des 18. Jahrhunderts alle anderen Fragen der Physik in den Hintergrund treten lassen und für einige Jahre die Öffentlichkeit in ihren Bann gezogen. Nie zuvor waren die gefährliche Kraft des elektrischen Feuers und seine bizarren Eigenschaften so eindrucksvoll demonstriert worden. Die experimentierenden Physiker standen im Rampenlicht einer Öffentlichkeit, die immer neue Spektakel verlangte, die von den phantasievollen Naturkundigen bereitwillig in Szene gesetzt wurden. Die Messestadt Leipzig war ein Glücksfall für ein Zusammentreffen vieler Faktoren, die die Aufmerksamkeit auf elektrische Darbietungen lenkten und ohne Zeitverzug in alle Winkel Europas verbreiteten. Aber wo endet Wissenschaft und wo beginnt Scharlatanerie?
Über diese Frage gerieten zwei bekannte Experimentatoren, die Professoren Johann Heinrich Winckler in Leipzig und Georg Matthias Bose in Wittenberg heftig aneinander. Die jahrelangen Anfeindungen kulminierten 1747 in einer Klageschrift Wincklers an den Kurfürsten von Sachsen mit dem Verlangen nach Satisfaktion. Das devote Deutsch des kurfürstlichen Verwaltungsaktes und der Vorreden in Buchveröffentlichungen drohte das schnörkellose der Wissenschaft zu ersticken, das als aufgeklärtes Pflänzchen im engen Korsett der Ständegesellschaft zu wachsen versuchte.
Da die Wissenschaftler noch nicht messen konnten, registrierten sie lediglich Effekte wie Funken, Blitze und schmerzhafte Empfindungen und spekulierten über imaginäre Teilchen eines elektrischen Feuers. Die Leidener Flasche, die Elektrizität speicherte, wird eine auf Messungen beruhende Wissenschaft einleiten, aber sie war wegen ihrer Kapazität so gefährlich, dass ernsthafte Wissenschaftler vom Leichtsinn öffentlicher Vorführungen Abstand nahmen.
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Aktualisiert: 2020-01-06
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Die Reiserouten der Geologen waren um 1800 in weiten Teilen deckungsgleich mit denen der Grand Tour der bildungsreisenden britischen Aristokratie. Die Aktivitäten des französischen Direktoriums in den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts versetzten die Alpenregion und alle Anlieger des Mittelmeers in Aufruhr. Die Grand Tour war unterbrochen, Post- und Reisewege gefährlich.
Das Genfer Magazin der Bibliothèque britannique organisierte während der Kriege die internationale Diskussion um die Natur der Wärme, und die Geologen verwandelten mit empfindlichen Messgeräten die Atmosphäre, die Höhe der Berge, die Sonneneinstrahlung, die Temperatur der Gletscher oder die Fließgeschwindigkeit der Lava in ein Zahlenwerk, mit dem sie im heimischen Labor und in den Schmelzöfen der Industrie die Natur simulierten – die Geburt der Geologie als Wissenschaft.
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Aktualisiert: 2020-01-06
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Um die Mitte des 19. Jahrhunderts galten die nationalen Produktionsziffern der Schwefelsäure Volkswirten als einer der Hauptindikatoren für die industrielle Entwicklung und den Reichtum eines Landes. Die Quelle dieser Kraft und die Gründe für den explosionsartigen Anstieg ihres Gebrauchs sind im Bergwerk und in der Chemie des Handwerks aufzuspüren. In fein abgestuften Trennverfahren gewannen Hüttenleute und Handwerker Vitriol und Schwefelsäure, Salpeter, Soda und Pottasche, die Schlüsselprodukte zur Herstellung von Glas, Seife und Schießpulver, zur Scheidung von Gold und Silber, zum Bleichen von Textilien und zum Beizen und Färben. Soda und Schwefelsäure werden die ersten dieser in großen Mengen benötigten Produkte sein, für die industrielle Verfahren zur Verfügung stehen und auf die sich das Augenmerk wissenschaftlich geschulter Chemiker richten wird.
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Aktualisiert: 2020-01-06
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Das 17. Jahrhundert brachte die Temperatur- und Luftdruckmessung, die Erzeugung eines künstlichen Vakuums und die ersten chemischen Analysen der Luft. Der barocke Polyhistor Erasmus Francisci beschreibt und analysiert die Eigenschaften der Luft in der dichten Atmosphäre des intellektuellen Milieus des Barock: ein Amalgam der Geschichte und Ideologie der antiken, islamischen und christlichen Meteorologie mit ihren abergläubischen Interpretationen, den existentiellen Auswirkungen des Wetters auf Menschen, Religion, Recht und Moral und den sturmgepeitschten Abenteuern der Händler und Missionare. Die altersschwache Scholastik erliegt dem Schlagabtausch von Wissenschaft und Religion und dem alchemistischen und spirituellen Durcheinander des Denkens heute wenig bekannter Intellektueller, aus dem die barocke Welt die Dampfmaschine entwickelte und das Feld für die industrielle Revolution bereitete: ein Wetterleuchten der modernen Welt.
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Aktualisiert: 2020-01-09
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Faujas de Saint-Fond war zu Lebzeiten ein bekannter Mann. Als Amtsrichter der Provinz war ihm mit einer Arbeit über die erloschenen Vulkane der Ardèche der Sprung nach Paris an die Seite des Königs der Naturgeschichte Buffon gelungen. Fasziniert von den Ideen der Aufklärung und den Leistungen der britischen Industrie wurde er zum Propagandisten der Ballonaufstiege und einer wissenschaftlich betriebenen Landwirtschaft, zum Bergwerksinspektor, Unternehmer und frechen Spion gegen Frankreichs Rückständigkeit. Der hitzige Revolutionär in der Provinz und in Paris, der Requisiteur in den besetzten Gebieten durchlebte die Exzesse der Revolution, ohne seinen Kopf zu verlieren, und endete doch als Anhänger der Bourbonen. (Auch als E-Book: http://www.humanities-online.de)
Aktualisiert: 2020-01-09
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Dies ist keine weitere Technikgeschichte der Luftfahrt. Es ist der Versuch, den frühen Erfindern ein Gesicht zu geben und aus ihren Leben zu erklären, warum es 120 Jahre vom Ballonflug der Gebrüder Montgolfier 1783 bis zum Motorflug der Gebrüder Wright gedauert hat. Es war anscheinend nicht leicht zu akzeptieren, dass ein schwerer Mensch wie ein schwerer Vogel fliegen könnte, und es wurden die verlacht, die es versuchten.
Erstaunlich, wie spät die Erkenntnis reifte, dass im scheinbar schwerelosen Segelflug großer Vögel das Geheimnis des Auftriebs verborgen liegt, eines Auftriebs, der beim Drachensteigen direkt spürbar ist. Das ganze Jahrhundert hindurch glaubten Erbauer von Fluggeräten an einen Erfolg durch schlagende Flügel, und Physiker übten sich in der Berechnung der dabei zu leistenden Arbeit. Ihre absurden Ergebnisse in der Form weihevoller Deklarationen sollten weitere Versuche verhindern und die Praktiker zu ignoranten Träumern stempeln, die es sich selbst zuzuschreiben hatten, wenn sie tragisch endeten. Als sich Ingenieure einschalteten, flossen Erfahrungen der Entwicklung von Eisenbahnen, Dampfschiffen und U-Booten in den Bau der Fluggeräte ein. Der Verlust dilettantischer Unschuld war begleitet vom Eindringen nationaler und imperialer Interessen und von Überlegungen zum möglichen Kriegseinsatz zukünftiger Flugmaschinen.
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Aktualisiert: 2020-01-09
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Seit den Griechen steuert die spekulative Idee die Perspektive wissenschaftlichen Arbeitens, sie erfindet Begriffe, mit denen wir die Natur erklären, und sie konstruiert das Bild, das wir von ihr zeichnen. Die Spekulation ist die heimliche Triebkraft für Veränderungen und wissenschaftliche Revolutionen, ihr phantasievoller Motor und hartnäckiger Architekt. Sie verbindet Welterklärungen mit einem Wahrheitsanspruch, den sie selbst definiert und dem sie sich unterordnet. Hervorragende Beispiele in der über zweitausendjährigen Geschichte der abendländischen Wissenschaften sind die Astronomie des Ptolemäus, die Mathematik des Cusanus, die Medizin des Fracastorius, die Chemie Stahls und die Atomphysik Yukawas.
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Aktualisiert: 2020-01-09
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Wir haben aus unzähligen schriftlichen Zeugnissen gelernt, die wissenschaftliche Welt des Mittelalters durch die Augen von Klerikern zu sehen, die dem antiken Naturverständnis mit ihrem Glauben zusetzten. Ihre auf der Logik des Aristoteles beruhende Methode der Beweisführung, seit dem 17. Jahrhundert als Leerlaufbetrieb spitzfindiger Scholastik verhöhnt, hat das Denken der Eliten vom Mittelalter bis in die frühe Neuzeit geprägt. Dabei gerät aus dem Blick, dass die im Abendland gespielte schrille Symphonie von Wissenschaft und Technik nicht aus einigen genialen Tönen im scholastischen Milieu komponiert wurde, sondern nach langer Übung in einer materiellen Kultur, die im Zusammenspiel von Theorie und Praxis ihren pulsierenden Rhythmus gefunden hat.
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