Die vorliegende Studie zum Sprachkontakt zwischen Siyeyi und Setswana beschreibt die Auswirkungen des allmählichen Sprachwechsels der Yeyi zum Setswana, der offiziellen und Nationalsprache Botswanas. Die Yeyi bilden mit etwa 25.000 Menschen die größte ethnische Gruppe im sprachlich heterogenen Ngamiland im Nordwesten der Republik Botswana. Ungefähr zwei Drittel der Yeyi sollen heute ihre eigene Sprache (Siyeyi) zugunsten des Setswana, der Nationalsprache Botswanas, aufgegeben haben. Das Phänomen des Sprachwechsels wird als Anpassungsstrategie der Yeyi an die sich seit der Unabhängigkeit Botswanas vollziehenden gesellschaftlichen Veränderungen verstanden.
Die Grundlage bilden zwei Detailstudien in Yeyi-dominierten Ortschaften in Ngamiland (Seronga und Shorobe), während derer soziolinguistische Befragungen durchgeführt und sprachliche Daten erhoben wurden. Dem theoretischen Teil der Arbeit folgt die Darstellung des heutigen Umfeldes der Yeyi-Sprachgemeinschaft, ihrer Geschichte sowie Merkmalen des Sprachverhaltens und sprachlicher Variation im Siyeyi der verschiedenen zweisprachigen Sprechergenerationen.
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This ethnography of language shift among the Yeyi people of Ngamiland, who are gradually giving up their language Siyeyi in favour of Setswana, Botswana’s national language, comprises three parts. Firstly, the relevant socioeconomic, sociocultural, and historical factors that triggered off and accompanied the language shift process among the Yeyi are dealt with. Secondly, the sociolinguistic situation within two Yeyi speech communities (Seronga and Shorobe) is described and analysed.
Of primary interest in this regard are language attitudes, changes in speech behaviour, and patterns of language acquisition of both contact languages, Siyeyi and Setswana. Thirdly, the situation of individual (bilingual) speakers is taken into account which is determined by the historical developments and the governmental language policy. The latter favours the numerically dominant Tawana ethnic group and their language Setswana officially, in compliance with the ideology of vernacularization, not excluding assimilation processes of minority languages.
The work contains an extensive summary in English, exposing further the discussed contact-induced language change.
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Die folgenden Werke zu Sprachkontaktphänomenen, Sprachwechsel und Mehrsprachigkeit sind ebenfalls in unserem Programm erschienen:
„Codeswitching in Gambia – Eine soziolinguistische Untersuchung von Mandinka, Wolof und Englisch in Kontakt. With an English Summary“, ISBN 978-3-927620-24-7.
“Fading Delimitations – Multilingual Settlements in a Convergence Area. Case Studies from Nigeria”, ISBN 978-3-89645-904-6.
“Inheritance, Contact, and Change in Two East African Languages”, ISBN 978-3-89645-270-2.
"Language Change under Multilingual Conditions – Case Studies from Africa", ISBN 978-3-89645-724-0.
“Language Contact and Language Change in Ethiopia”, ISBN 978-3-89645-258-0.
“Language Contact, Language Change and History Based on Language Sources in Africa”, ISBN 978-3-89645-093-7.
„Sprachwandel durch Sprachkontakt am Beispiel des Nubischen im Niltal“, ISBN 978-3-927620-26-1.
“When Languages Meet – Language Contact and Change in West Africa”, ISBN 978-3-89645-257-3.
Aktualisiert: 2023-05-31
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Die vorliegende Studie untersucht die Situation eines doppelten Sprachkontaktes zwischen den beiden bedeutendsten Verkehrssprachen Gambias Mandinka und Wolof – einerseits und mit der offiziellen Amtssprache des Landes, Englisch, andererseits. Die Verfasserin stützt sich dabei auf Sprachdaten aus den urbanen Gebieten Gambias und arbeitet Tendenzen der sprachlichen Entwicklung auf nationaler Ebene heraus. Sie stellt die strukturellen Merkmale und soziopragmatischen Funktionen des Sprachwechselverhaltens dar.
Außerdem geht sie umfassend auf die außersprachlichen Faktoren ein, die das Sprachwechselverhalten begünstigen. Die Arbeit enthält einen theoretisch-modellhaften Teil, eine detaillierte Beschreibung zur Anlage der Untersuchung und die Darstellung und Erklärung der erhobenen Sprachdaten.
BESPRECHUNG
„This Ph.D. thesis from Hamburg deserves attention not only because it is the first volume of a new series on language contact in Africa. It is also an interesting case study of the sociolinguistic situation in a country about which very little information has as yet been published and of the unusual phenomenon of double overlapping diglossia there, where two African lingua francas serve as L(ow) varieties in contrast to the official language English, and as H(igh) varieties in contrast to the local languages. Such complex situations may become more common in Africa in those areas where African lingua francas are developped. [...] To sum up, a striking feature of the book is that it looks at CS from as many different angles as possible and still manages to build a mosaic where each detail falls into place to complete the picture [...]“
(Josef Schmied im „International Journal of Applied Linguistics“, 6/1, 1996, 155-159)
Aktualisiert: 2023-05-22
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Einführung zu den Erzählungen in Sibine (Sumray)
Die folgenden Erzählungen der Sumray wurden im Winter 1975/76 in N’Djaména, der Hauptstadt der Republik Tschad, auf Tonband aufgenommen und vor Ort mit Unterstützung der Erzähler von Herrmann Jungraithmayr und Assan Idriss verschriftlicht und ins Französische übersetzt. Die Erzähler waren Lidna Ngarbasa, Kidkandargi Ouargi, Ouaina Boussou, Made Nemsigui, Assan Idriss und Frau Dodoum; in Lai/Logone standen vor allem Alphonse Ouiminaou, Alphonse Darginy und Desiré Badna als Sprachassistenten zur Verfügung. Die wissenschaftliche Bearbeitung und Präsentation, wie sie nun vorliegt, hat Eleonore Adwiraah in den früher 90er-Jahren des 20. Jahrhunderts geleistet.
Von den hier vorgestellten 29 Erzählungen wurden sieben bereits 1981 in einer freien Übersetzung im Band Märchen aus dem Tschad im Verlag Eugen Diederichs in seiner Reihe Die Märchen der Weltliteratur veröffentlicht.
Die Sumray (Soumraye, Somrai, Somré), die ihre Sprache Sibine nennen, leben im Zweistromland (Zwischenstromland, zwischen den Flüssen Logone im Westen und Schari im Nordosten), südöstlich von N’Djaména, im Zentrum der Republik Tschad, etwas südlich des 10. Breitengrades (s. Kartenskizze 1). Die Zahl der Sprecher des Sibine beträgt rund 5.000 (www.dbpedia.org 1993, letzter Zugang 3.8.2021). Zu den frühesten Nachrichten über die Ethnien und Sprachen des Zweistromlandes zählt vor allem, was Gustav Nachtigal in seinem Monumentalwerk Sahara und Sudan Band II in den Kapiteln 4 bis 7 berichtet. Als Gast des Sultans von Bagirmi, Abu Sekkin, den er 1872 auf dessen Sklavenjagd in die südlich von Busso/Schari gelegenen „Heidenländer“, zu denen auch das der „Somrai“ zählte, begleitet. Der heutige Hauptort der Sumray, Domogou, liegt etwa 5 km nördlich von Gubugu, dem Rastplatz Nachtigals im Lande der Sumray.
Das Sibine besitzt ein – bereits geschwächtes – Ablautsystem, die Zahl der Tonebenen hat sich auf drei erhöht; phonologisch ist die Existenz von zwei zentralen Vokalen, nämlich Ə und Ʌ, bemerkenswert. Bezüglich der Markierung der Tonhöhen dieser beiden zentralen Vokale ist zu beachten, dass sie bei Ə aus technischen Gründen im Inhaltsverzeichnis entfallen muss.
Die Forschungen in der Republik Tschad zwischen 1971 und 1978 wurden vor allem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Bonn) gefördert. Dafür sowie für die Unterstützung der wissenschaftlichen Aufarbeitung und Präsentation der Texte durch Eleonore Adwiraah sei hier unser herzlicher Dank ausgedrückt. Dank sei hier auch für die vielfältige Unterstützung seitens staatlicher Stellen in der Republik Tschad zum Ausdruck gebracht. Nicht zuletzt, nein: vor allem gilt unser tief empfundener Dank all den Erzählern und Erzählerinnen, die uns die Geschichten und Fabeln ihres Volkes anvertraut haben. Es ist eine dringende Aufgabe der Afrikanistik, dieses wertvolle Kulturgut afrikanischer Menschen vor dem Vergessenwerden zu retten.
Einführung in die Erzählungen in Migama (Sprache der Migami)
Die folgenden Erzählungen der Migami wurden in den Jahren 1972 und von 1973 in N’Djaména, der Hauptstadt der Republik Tschad, sowie in Bongor/Logone, südöstlich von N’Djaména, aufgenommen. Die Erzähler und Sprachassistenten waren Makail Mahamat, Halal Haroun, Damine Abdoullaye, Yves Terap und Abakar Adams. Die wissenschaftliche Bearbeitung und Präsentation der Texte, hat Eleonore Adwiraah in den frühen 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts geleistet.
Migama wird von rund 40.000 Migami (Sing. Migamu) östlich der Präfekturhauptstadt Mongo (s. Kartenskizze 2) im Osten der Republik Tschad gesprochen. Die Migami, auch unter dem arabisierenden Namen „Djonkor d’Abou Télfane“ bekannt, leben in 22 Dörfern, von denen vor allem Baro genannt sei, in einer als Abu Telfan bekannten Landschaft. Ihre Lebensgrundlage besteht aus Ackerbau und Viehzucht.
Unsere Aufnahmen geben den Dialekt von Baro wieder. In Baro befindet sich auch seit etwa 80 Jahren eine katholische Mission. Die meisten Migami haben den Islam – vor allem von den im Osten benachbarten Dadjo – angenommen. Daneben spielt aber auch noch der traditionelle Margai-Kult (zóòrá) eine bedeutende Rolle.
Das Migama zählt – zusammen mit dem nordöstlich benachbarten Mubi (von Mangalme) sowie dem weiter westlich gesprochenen Mokilko (s. Band 42 der Westafrikanischen Studien) – zu den sprachgeschichtlich konservativsten Vertretern der tschadischen Sprachfamilie. Grammatik und Lexik zeichnen sich durch reichen stamminternen Ablaut (Apophonie) und reiche Suffixmorphologie, die auch das Genus betrifft – z.B. Singular maskulin -u, feminin -a, Plural -i – aus; der Ton – Hoch und Tief – spielt dagegen nur eine untergeordnete Rolle.
Für die nachhaltige Unterstützung unserer Forschungsarbeiten im Tschad sei der Deutschen Forschungsgemeinschaft Anerkennung und Dank ausgesprochen. Den Erzählern und einheimischen Sprachassistenten, vor allem Herrn Dr. Abakar Adams, der uns auch in Marburg zur Verfügung stand, sei für die vortreffliche Zusammenarbeit herzlich gedankt. Herrn Rüdiger Köppe gebührt ein besonderer Dank dafür, dass er mit großem Einsatz diesen Schatz von Erzählungen aus dem zentralen Tschad der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat.
Aktualisiert: 2022-07-28
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INHALT
Herrmann Jungraithmayr:
Eine Welt aufschließen – Reflexionen zur Feldforschung
Anne Storch:
Praxis und Ethik der Feldforschung – Was ins Gepäck gehört
Roland Kießling:
Der Ablauf linguistischer Aufnahmen
Raimund Kastenholz:
Die monographische Feldforschung
Reinhard Klein-Arendt:
Die mobile Feldforschung
Thomas Geider:
Zur Methodik der Aufnahme von oraler Literatur in Afrika
Anne Storch:
Beschreibung einer sterbenden Sprache – Feldforschung zum Hone (Nordostnigeria). Ein Plädoyer
Rainer Voßen:
Feldforschung als ständige Herausforderung – Zwischen Romantik und Realität
Rose-Juliet Anyanwu:
Forschen im eigenen Umfeld – Afrikaner erkunden sich selbst
Rudolf Leger:
Feldforschung – Ein Paradoxon der Gefühle
BESPRECHUNG
„Menschliche Aspekte stellen die Herausgeber Anne Storch und Rudolf Leger in den Mittelpunkt einer Veröffentlichung zur Praxis der Feldforschung (FF), die als ein thematisch geschlossener Band der Frankfurter Afrikanistischen Blätter erschienen ist. Die Autoren der zehn Artikel aus unterschiedlichen Subdisziplinen der deutschen Afrikanistik sind ausnahmslos sehr erfahrene Feldforscher und gewähren in ihren Beiträgen einen Blick hinter die Kulissen ihrer wissenschaftlichen Veröffentlichungen. [...] Es stimmt überaus positiv, dass nicht nur Fragen zur Datenerhebung im Vordergrund dieser Veröffentlichung stehen, sondern auch wie man mit der oft belastenden Feldforschungssituation umgeht und welchen ethischen Fragen sich Forscher stellen müssen. [...] Die vorliegende Veröffentlichung ist eine nützliche Erwerbung für jeden Nachwuchswissenschaftler, der eine FF plant, und sie sollte keinesfalls auf der Literaturliste künftiger FF-Seminare fehlen.”
(Yvonne Treis in „Afrikanistik & Ägyptologie online“, Februar 2005, 1-6)
Aktualisiert: 2021-12-29
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Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich theoretisch und in Form einer Fallstudie mit den Möglichkeiten und Grenzen eines soziolinguistischen Forschungsansatzes in der diachronen oder historischen Sprachwissenschaft. Die Fallstudie konzentriert sich auf zwei Sprachen, Nobiin und Dongolawi / Kenzi, die traditionell als genetisch definierte Untergruppe der nubischen Sprachfamilie angesehen worden sind. Auf der Grundlage eines systematischen Vergleichs der Morphologie der einbezogenen Sprachen wird dargelegt, dass sich gerade in diesem Bereich kontaktbedingte sprachliche Interferenzen feststellen lassen und dass sich die vielen Gemeinsamkeiten zwischen den Sprachen nicht auf eine enge genetische Verwandtschaft zurückführen lassen. Eine neue Interpretation der schriftlichen Quellen des nubischen Mittelalters macht deutlich, dass die komplexen sprachlichen Wandlungsprozesse als Resultat ebenso komplexer sozio-historischer Entwicklungen angesehen werden müssen.
Die folgenden Werke zu Sprachkontaktphänomenen, Sprachwechsel und Mehrsprachigkeit sind ebenfalls in unserem Programm erschienen:
„Codeswitching in Gambia“, ISBN 978-3-927620-24-7.
„Ethnographie des Sprachwechsels – Sozialer Wandel und Sprachverhalten bei den Yeyi (Botswana). With an English summary“, ISBN 978-3-927620-25-4.
“Fading Delimitations – Multilingual Settlements in a Convergence Area. Case Studies from Nigeria”, ISBN 978-3-89645-904-6.
“Inheritance, Contact, and Change in Two East African Languages”, ISBN 978-3-89645-270-2.
"Language Change under Multilingual Conditions – Case Studies from Africa", ISBN 978-3-89645-724-0.
“Language Contact and Language Change in Ethiopia”, ISBN 978-3-89645-258-0.
“Language Contact, Language Change and History Based on Language Sources in Africa”, ISBN 978-3-89645-093-7.
“When Languages Meet – Language Contact and Change in West Africa”, ISBN 978-3-89645-257-3.
Aktualisiert: 2021-10-04
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Die vorliegende Studie untersucht anhand historisch belegter und vor Ort im Rahmen einer Feldforschung erhobener Siedlungsnamen die unterschiedlichsten Aspekte von Ortsnamen in Nordost-Nigeria. Diese Toponyme können als linguistische und historische Zeugnisse einer Region angesehen werden.
Zunächst werden die in Ortsnamen gefundenen Wortbildungsstrategien der fünf wichtigsten in Borno gesprochenen Sprachen (Kanuri, Hausa, Shuwa-Arabisch, Malgwa und Fulfulde) beschrieben und mit präzisen Beispielen belegt. Die Inhaltsebene der Siedlungsnamen wird auf dem Hintergrund der eng mit den Kanuri verknüpften Geschichte des ehemaligen Königreiches Borno behandelt. Dies ermöglicht die Sichtbarmachung von Veränderungen in den Sozialstrukturen der benennenden Ethnien, interethnischer Strukturen wie auch den Wandel der Ökologie der Tschadseeregion und in der Wahrnehmung der Umwelt.
Sowohl historische als auch ethno-soziologische Aspekte werden durch die Bearbeitung vorkolonialer und kolonialer Quellen diskutiert. Die heutige Dominanz der Kanuri zeigt sich auch daran, dass die meisten der heutigen Siedlungsnamen Bestandteile dieser Sprache enthalten. Das Alter der Ortsnamen unbekannter Etymologie und deren Häufung an Flussläufen belegen hingegen, dass Borno bereits vor der Einwanderung der Kanuri ab dem 14. Jahrhundert dicht besiedelt war. Die Gegenüberstellung der historisch belegten Ortsnamen mit heutigen Entsprechungen macht Besiedelungstendenzen und Benennungen von Siedlungen als Ausdruck des Ringens um ethnische und politische Vorherrschaft deutlich.
Die vorliegende Arbeit ist zusätzlich in einer englischen Übersetzung bei uns erschienen: „Place Names in Borno and Yobe States (Northern Nigeria)“, ISBN 978-3-89645-194-1.
Aktualisiert: 2021-11-20
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Die vorliegende Studie zum Sprachkontakt zwischen Siyeyi und Setswana beschreibt die Auswirkungen des allmählichen Sprachwechsels der Yeyi zum Setswana, der offiziellen und Nationalsprache Botswanas. Die Yeyi bilden mit etwa 25.000 Menschen die größte ethnische Gruppe im sprachlich heterogenen Ngamiland im Nordwesten der Republik Botswana. Ungefähr zwei Drittel der Yeyi sollen heute ihre eigene Sprache (Siyeyi) zugunsten des Setswana, der Nationalsprache Botswanas, aufgegeben haben. Das Phänomen des Sprachwechsels wird als Anpassungsstrategie der Yeyi an die sich seit der Unabhängigkeit Botswanas vollziehenden gesellschaftlichen Veränderungen verstanden.
Die Grundlage bilden zwei Detailstudien in Yeyi-dominierten Ortschaften in Ngamiland (Seronga und Shorobe), während derer soziolinguistische Befragungen durchgeführt und sprachliche Daten erhoben wurden. Dem theoretischen Teil der Arbeit folgt die Darstellung des heutigen Umfeldes der Yeyi-Sprachgemeinschaft, ihrer Geschichte sowie Merkmalen des Sprachverhaltens und sprachlicher Variation im Siyeyi der verschiedenen zweisprachigen Sprechergenerationen.
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This ethnography of language shift among the Yeyi people of Ngamiland, who are gradually giving up their language Siyeyi in favour of Setswana, Botswana’s national language, comprises three parts. Firstly, the relevant socioeconomic, sociocultural, and historical factors that triggered off and accompanied the language shift process among the Yeyi are dealt with. Secondly, the sociolinguistic situation within two Yeyi speech communities (Seronga and Shorobe) is described and analysed.
Of primary interest in this regard are language attitudes, changes in speech behaviour, and patterns of language acquisition of both contact languages, Siyeyi and Setswana. Thirdly, the situation of individual (bilingual) speakers is taken into account which is determined by the historical developments and the governmental language policy. The latter favours the numerically dominant Tawana ethnic group and their language Setswana officially, in compliance with the ideology of vernacularization, not excluding assimilation processes of minority languages.
The work contains an extensive summary in English, exposing further the discussed contact-induced language change.
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Die folgenden Werke zu Sprachkontaktphänomenen, Sprachwechsel und Mehrsprachigkeit sind ebenfalls in unserem Programm erschienen:
„Codeswitching in Gambia – Eine soziolinguistische Untersuchung von Mandinka, Wolof und Englisch in Kontakt. With an English Summary“, ISBN 978-3-927620-24-7.
“Fading Delimitations – Multilingual Settlements in a Convergence Area. Case Studies from Nigeria”, ISBN 978-3-89645-904-6.
“Inheritance, Contact, and Change in Two East African Languages”, ISBN 978-3-89645-270-2.
"Language Change under Multilingual Conditions – Case Studies from Africa", ISBN 978-3-89645-724-0.
“Language Contact and Language Change in Ethiopia”, ISBN 978-3-89645-258-0.
“Language Contact, Language Change and History Based on Language Sources in Africa”, ISBN 978-3-89645-093-7.
„Sprachwandel durch Sprachkontakt am Beispiel des Nubischen im Niltal“, ISBN 978-3-927620-26-1.
“When Languages Meet – Language Contact and Change in West Africa”, ISBN 978-3-89645-257-3.
Aktualisiert: 2021-09-20
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Contents: Megan Biesele: Patrick John Dickens - 1953-1992, H. Russell Bernard, George Ngong Mbeh & W. Penn Handwerker: The Tone Problem, Megan Biesele: Patrick Dickens's Ju/'hoan Linguistics Work Educational and Political Implications, Melissa Heckler: The Whole Village Classroom - a Portrait of a Linguist and a People, Wilhelm J.G. Möhlig: The Architecture of Bantu Narratives - an Interdisciplinary Matter Analysis of a Dciriku Text, Sigrid Schmidt: Representatives of Evil in Khoisan Folktales, Richard Bailey: Issues in the Phonology and Orthography of Chopi (ciCopi S 61), Toni Borowsky: Hausa Plurals and Optimality, G. Tucker Childs: Tone and Accent in Atlantic, Robert K. Herbert: Prenasalized Consonants and Dahl's Law - Questions of Representation and Subclass, J.A. Louw: Xhosa Tone, J.S.M. Khumalo: CV Templates in Zulu Morphology - a Multilinear Approach, Andrew van der Spuy: Morphological Case- Marking in Zulu, Susan M. Suzman: The Discourse Origin of Agreement in Zulu, Wilfrid H.G. Haacke: Instances of Incorporation and Compounding in Khoekhoegowab (Nama / Damara), Mark Sebba: Some Remarks on Ju/'hoan Serial Verbs, Thomas Widlok: The "Irrealis" at Work in Hai//om, Sabine Neumann: Static Spatial Relations in SheNgologa (SheKgalagadi), Tore Janson: The Status, History and Future of Sekgalagadi, Gabriele Sommer & Rainer Vossen: Linguistic Variation in Siyeyi, Mary C. Bill: Berthoud's Leçons de Sigwamba (1883) - The First Tsonga Grammar, Anthony Traill: Interpreting /Xa m Phonology - The Need for Typological Cleansing.
Aktualisiert: 2016-04-06
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Die Khoe-Sprachen stellen einer umstrittenen Hypothese zufolge eine von drei Familien des südafrikanischen Khoisan dar, das zusammen mit den ostafrikanischen Restsprachen Hadza und Sandawe den Khoisan-Sprachstamm bildet. Die Bezeichnung Khoisan ersetzt die veralteten Etiketten „Buschmann“ und „Hottentotten“. Die Khoe-Sprachfamilie umfasst heute noch etwa 25-30 Sprachen und Dialekte, die insgesamt von ca. 230.000 Menschen vor allem in Namibia und Botswana gesprochen werden.
Die bei weitem größte und am besten erforschte Khoe-Sprache ist das Nama in Namibia, die meisten anderen werden von zwischen 400 und maximal 10.000 Personen gesprochen. Einige Sprachen sind vom Aussterben bedroht. Sieht man vom Nama und vom Kxoe in Nordost-Namibia einmal ab, so ist über die restlichen Khoe- Sprachen bis heute nicht allzu viel bekannt.
Das vorliegende Buch verfolgt primär das Ziel, die Entwicklungsgeschichte der Khoe-Sprachen zu rekonstruieren. Nach Phonologie und Morphologie getrennt, werden zunächst die 18 einbezogenen Vergleichssprachen in ihren Grundzügen beschrieben und anschließend historisch-vergleichend betrachtet. Das Werk macht eine Fülle bisher unbekannten Sprachmaterials der Öffentlichkeit zugänglich. Es repräsentiert zugleich die bislang einzige systematisch-vergleichende Untersuchung im Bereich der Khoisan-Sprachen.
Aktualisiert: 2021-10-01
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Die vorliegende Studie untersucht die Situation eines doppelten Sprachkontaktes zwischen den beiden bedeutendsten Verkehrssprachen Gambias Mandinka und Wolof – einerseits und mit der offiziellen Amtssprache des Landes, Englisch, andererseits. Die Verfasserin stützt sich dabei auf Sprachdaten aus den urbanen Gebieten Gambias und arbeitet Tendenzen der sprachlichen Entwicklung auf nationaler Ebene heraus. Sie stellt die strukturellen Merkmale und soziopragmatischen Funktionen des Sprachwechselverhaltens dar.
Außerdem geht sie umfassend auf die außersprachlichen Faktoren ein, die das Sprachwechselverhalten begünstigen. Die Arbeit enthält einen theoretisch-modellhaften Teil, eine detaillierte Beschreibung zur Anlage der Untersuchung und die Darstellung und Erklärung der erhobenen Sprachdaten.
Aktualisiert: 2021-09-20
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Aktualisiert: 2023-01-19
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Die vorliegende Studie untersucht Aspekte der Nutzung von Nahrungspflanzen in Nordostafrika, deren Kultivierung zumindest im Alten Ägypten bis ins 5. Jahrtausend v.Chr. zurückreicht. Bereits zu diesem frühen Zeitpunkt gingen die Bewohner des Niltals zum regelmäßigen Anbau einheimischer wie importierter Nutzpflanzen über. Zu letzteren zählen die Getreidearten Gerste und Weizen sowie Flachs und verschiedene Hülsenfrüchte. Für Regionen südlich von Ägypten steht ein Nachweis des Anbaus derartiger Pflanzen zu diesem frühen Zeitpunkt derzeit noch aus. Dennoch ist archäobotanischen Belegen zufolge davon auszugehen, dass in Afrika drei unabhängig voneinander entstandene Komplexe einheimischer Nahrungspflanzen anzusetzen sind.
Der äthiopische und sudanische Raum sowie der Bereich des Waldrandgürtels gelten demnach als Heimatregionen von Getreidearten wie Teff oder Fingerhirse und von Hülsenfrüchten wie z.B. der Augenbohne. Dort lagen vermutlich auch die historischen Siedlungsgebiete verschiedener afroasiatisch- und nilosaharanisch-sprachiger Bevölkerungsgruppen.
Die Autorin postuliert, dass die Auswertung eines großräumigen lexikalischen Vergleichs von Nutzpflanzenterminologie in über 60 Sprachen der Untersuchungsregion Rückschlüsse auf kulturgeschichtliche Entwicklungen erlaubt. Bei der Formulierung sprachhistorischer Hypothesen zur Entstehung von Getreidewirtschaft und Gartenbau in Nordostafrika spielt die Evaluation von rekonstruiertem Wortmaterial im Afroasiatischen und Nilosaharanischen eine ebenso wichtige Rolle wie die formale und semantische Analyse synchroner Vergleichsreihen und die Berücksichtigung der ägyptischen Quellen.
Aktualisiert: 2021-10-11
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Eine von vielen Gemeinsamkeiten, die wahrscheinlich alle menschlichen Sprachen aufweisen, ist, dass sie Konstruktionen besitzen, die aus zwei Teilsätzen bestehen, wobei der eine Satz den anderen in der gleichen Weise modifiziert, wie ein Adverb eine Proposition. In dieser Arbeit werden Aspekte adverbialer Subordination der drei westafrikanischen Sprachen Hausa, Fulfulde und Kanuri untersucht. Eine zentrale Frage ist, welche Markierungen bzw. Konstruktionen diese drei Sprachen verwenden um die Art zu spezifizieren, in der der Adverbialsatz den Matrixsatz semantisch modifiziert.
Hausa, Fulfulde und Kanuri sind phylogenetisch unterschiedliche Sprachen. Hausa ist der größte Vertreter der tschadischen Sprachen, die der afroasiatischen Sprachfamilie zugeordnet werden. Fulfulde wird dem nördlichen Zweig der atlantischen Sprachen, einer Untergruppe der Niger-Kongo Sprachen zugeordnet, während Kanuri als Vertreter der saharanischen Sprachen zu den nilo-saharanischen Sprachen zählt. Somit werden in dieser Arbeit Sprachen von drei der vier in Afrika konstatierten Sprachfamilien berücksichtigt.
Zunächst ist ein Ziel dieser Arbeit, die Möglichkeiten und Mechanismen des Hausa, Fulfulde und Kanuri darzustellen, die semantische Relationen zum Ausdruck bringen, die traditionellerweise als adverbiale Relationen bezeichnet werden. Diese auf eine bedeutungsbezogene Klassifikation aufbauende Darstellung ist gleichzeitig auch die Grundlage für weitere Fragestellungen hinsichtlich formaler Eigenschaften adverbialer Subordinatoren und arealer Merkmale. Wichtige Fragen, die weiterhin behandelt werden, beinhalten Generalisierungen über Form und Funktion, bezüglich freier Formen, gebundener Morpheme und phrasaler Konjunktionen oder der zur Verfügung stehenden Kategorien adverbialer Subordinatoren, z.B. Präpositionen, Adverbien, Interrogative, Nomina etc.
Nicht nur aufgrund der jahrelangen Beschäftigung des Autors mit den grammatischen Besonderheiten von adverbialen Konstruktionen der betreffenden Sprachen bietet das vorliegende Werk einen einzigartigen Einblick in die Mechanismen des Sprachkontaktes und der Areallinguistik. Historische, kulturelle und sozioökonomische Entwicklungen werden nicht außer Acht gelassen, der Fokus der Arbeit befindet sich aber eindeutig auf den neu gewonnenen linguistischen Erkenntnissen.
REZENSIONEN:
„The book […] is an inspiring case-study with a socio-linguistic inclination.“
(Stanislaw Pilaszewicz in "Studies of the Department of African Languages and Cultures" 42/2008, 86-89)
„This work provides building blocks for many further edifices.“
(Raymond Boyd in "Afrika und Übersee" 90/2008/09, 281-291)
„[...] this reviewer really liked the book. It deals clearly with intricate semantic domains in three languages and presents an innovative approach in the areal study of African languages, focusing on the borrowing of grammatical markers. It deserves to be on the shelf of typologists and linguists interested in African languages.“
(Mahamane L. Abdoulaye in "Journal of African Languages and Linguistics" 31/2, 2010, 278-283)
Aktualisiert: 2022-07-06
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INHALT:
Kaus Keuthmann / Rainer Voßen:
Leben und Werk Oswin Köhlers – biographische Reminiszenzen
Richard Kuba:
Oswin Köhler – Beiträge zur Geschichte Afrikas
Wilhelm J.G. Möhlig:
Oswin Köhler – Beiträge zur Bantuistik
Rainer Voßen:
Oswin Köhler – Studien zur Nilotistik
Klaus Beyer:
Oswin Köhler – Beiträge zur Erforschung der Gur-Sprachen
Bernd Heine:
Oswin Köhler – Untersuchungen zum Nordkhoisan
Christa Kilian-Hatz:
Oswin Köhler – Untersuchungen zur Khwe-Sprache
Gertrud Boden:
Oswin Köhler – Beiträge zur Ethnographie der Khwe (Kxoé)
Rainer Voßen:
Oswin Köhler – Khoe-Sprachen (ohne Kxoé)
Rainer Voßen:
Oswin Köhler – Studien zum Khoekhoe
Eckhard Strohmeyer:
Ein kleines Volk, ein Wissenschaftler, ein riesiger Nachlaß
Aktualisiert: 2022-11-02
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