Zu ihrer umfassenden Studie Der Satiriker in Grillparzer wurde Agnes Pistorius (1945–2021) von dem bedeutenden Wiener Germanisten Wendelin Schmidt-Dengler angeregt, der eine komisch-satirische Wirkung von Grillparzers tragischen Helden in deren genuinem Charakter begründet sah. Ihnen sei in ihrem Bestreben, treue Diener sein zu wollen, die eigentlich tragische Dimension abhanden gekommen. Inneres Wesen und äußerer Habitus der Helden gehen dabei Hand in Hand. Diese auf die Moderne vorausweisende Persönlichkeitsbetrachtung und ihre literarische Umsetzung sind zwar immer wieder von Literaturkritik und -wissenschaft ansatzweise wahrgenommen worden, von Agnes Pistorius werden sie nun erstmals einer umfassenden systematischen Untersuchung unterzogen.
Ein wichtiger Aspekt ist dabei auch die besondere Sprachgebung von Grillparzers Dramen, die unter der Oberfläche des klassischen Blankverses einen hohen Grad an Differenzierung aufweist. Ihre für Grillparzer typischen Erscheinungsformen, beobachtbar als Spaltung der Verse, als Verstummen der Figuren oder als Pausen und Verzögerungen innerhalb des Redeflusses, kennzeichnen die Brüchigkeit einer der Tradition verpflichteten politischen Ordnung und ihrer Ästhetik. Grillparzers Sprachcharakteristik und -rhythmik finden ihre Fortsetzung in Mimik und Gestik der handelnden Personen. Ausdrucksmittel wie das Requisit als Bedeutungsträger, als „Dingsymbol“, oder das Spiel mit Verkleidung bereichern die Anschaulichkeit des Geschehens und seinen Handlungsverlauf. In Hinblick auf ihr satirisches Potenzial werden all diese Aspekte von Agnes Pistorius durch das Gesamtwerk Grillparzers verfolgt.
Allen Hauptwerken (Dramen: Blanka von Kastilien, Die Jüdin von Toledo, Esther, Die Ahnfrau, Sappho, Das goldene Vließ, König Ottokars Glück und Ende, Ein treuer Diener seines Herrn, Des Meeres und der Liebe Wellen, Melusina, Der Traum ein Leben, Weh dem, der lügt!, Ein Bruderzwist in Habsburg, Libussa; Erzählungen: Das Kloster bei Sendomir, Der arme Spielmann) wird dabei ein eigenes Kapitel gewidmet, weitere Kapitel setzen sich mit kleineren Werken, biographischen Aspekten (Kindheit und Jugend, Deutschland-Reise und Begegnung mit Goethe) sowie der Positionierung Grillparzers im Spannungsfeld von Tradition und Moderne auseinander. Ein umfangreiches Literaturverzeichnis und ein Personenregister schließen den Band ab und erleichtern die Benützung.
Als studierte Germanistin mit einer Dissertation über Johannes Urzidil und das Exil (1977) wirkte Agnes Pistorius von 1981 bis 2009 als Kuratorin im Österreichischen Theatermuseum und trat mit zahlreichen Publikationen an die Öffentlichkeit. Ihre Studie Der Satiriker in Grillparzer war nach jahrelanger Forschungsarbeit als Beitrag zum Grillparzer-Jahr 2022 geplant und erscheint nun posthum, nachdem die Autorin kurz nach Abschluss des Manuskripts 2021 völlig unerwartet verstorben ist.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Die Beiträge dieses Bandes versuchen die schrittweise Rezeption der Dichterpersönlichkeit Franz Grillparzers und einiger seiner Werke aus den Perspektiven der Literaturwissenschaft und des Schulunterrichts darzustellen.
So erkennt Leroy du Cardonnoy in subtiler Analyse der Erzähltechnik des Armen Spielmanns diesen als politischen Text, in dem der Dichter im Vergleich der Flutkatastrophe mit einem möglichen Machtgewinn des Volkes als Masse die Gefahr für das bürgerliche Individuum in einer geordneten Gemeinschaft andeutet. Der Text liefert keine ausformulierte Problemlösung, sondern soll als Warnung wirken.
Ernst Seibert verfolgt die Stationen zur Kanonisierung des Armen Spielmanns als „jugendliterarischen Traditionstext“, indem er neben dem Abdruck der Novelle in Jugendschriften-Reihen ab 1914 auch spätere Ausgaben unter Verweis auf die bildungspolitischen Hintergründe vorstellt.
Klaus Heydemann zeigt in seinem Beitrag die zunehmende Aufnahme von Grillparzer-Werken in Schulausgaben (Lesebücher) noch in der Monarchie mit Querverweisen auf die nach den jeweiligen Schultypen differenzierten Lehrpläne ab 1890. Daneben erschienen die einzelnen Werke auch als Reihenbändchen verschiedener Verlage.
Johann Sonnleitner arbeitet vor dem Hintergrund mehrerer, seit der posthumen Veröffentlichung der Jüdin von Toledo oft negativer Rezensionen einen neuen, auf der Verbindung anthropologischer, psychologischer und realpolitischer Aspekte basierenden Interpretationsansatz heraus, der auf eine aktuelle Gültigkeit des dramatischen Konfliktgeflechts schließen lässt.
Im Vergleich der von Franz Grillparzer und Ferdinand von Saar behandelten Figur der Dichterin Sappho gelingt es Margarete Wagner unter Beobachtung literarischer Vorlagen sowie biographischer Materialien neben den Inspirationsquellen auch die subtilen Anspielungen beider Autoren aufzuzeigen.
(Robert Pichl namens der Herausgeber)
Aktualisiert: 2020-12-03
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Der vorliegende Band enthält eine Reihe von für die Publikation überarbeiteten Beiträgen, die in den beiden letzten Jahren auf zwei Symposien zu Person, Werk und Rezeption Franz Grillparzers vorgetragen wurden. Zunächst veranstaltete die Grillparzer-Gesellschaft am 20. und 21. Oktober 2016 zur Erinnerung an die 225. Wiederkehr des Geburtstags des Dichters (geb. am 15. Jänner 1791) im Gebäude des Literaturmuseums der Österreichischen Nationalbibliothek das internationale Symposion „Franz Grillparzer – Tradition und Innovation“. Das zweite internationale Symposion fand am 21. und 22. April 2017 im Maison de la Recherche in Paris statt. Es wurde von den beiden Professoren der Sorbonne, Gérard Laudin und Gilles Darras, organisiert und geleitet und trug den Titel „De La Toison d’or à L’Or du Rhin. Mythe, drame et histoire dans le théatre allemand au XIXe siècle“.
Inhaltsverzeichnis
BEITRÄGE ZUM WIENER INTERNATIONALEN GRILLPARZER-SYMPOSION 2016:
FRANZ GRILLPARZER – TRADITION UND INNOVATION
Walter Seitter: Anmerkungen zu Grillparzers Philosophie und Ästhetik
Masato Ikuta: Libussa auf der „Schwelle“. Grillparzers Geschichtsauffassung
Ingrid Fuchs: Grillparzer und seine ambivalente Beziehung zur Musik
Yildiz Aydin: Fremd im Orient: Franz Grillparzers Reise nach Konstantinopel
Gertraud Marinelli-König: Franz Grillparzer und die böhmischen Dichter, seine Zeitgenossen. Eine Verortung
Klaus Heydemann: In Salzburg, nicht zur Festspielzeit. Grillparzer-Aufführungen in den ersten Jahren des neuen Stadttheaters
Robert Pichl: Die „Preisrede auf Österreich“ des Ottokar von Horneck in Elfriede Jelineks Burgtheater
Brigitte Prutti: Autorschaft und Interieur. Garp und wie er Grillparzer sah
Marc Lacheny: Grillparzer in Frankreich. Zur Rezeption seiner Stücke auf den französischen Bühnen vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis heute
Mingjun Lu: Franz Grillparzer – in China ein unterschätzter österreichischer Dramatiker? Über die Grillparzer-Rezeption in China
BEITRÄGE ZUM PARISER INTERNATIONALEN GRILLPARZER-SYMPOSION 2016:
DE LA TOISON D’OR À L’OR DU RHIN.
MYTHE, DRAME ET HISTOIRE DANS LE THÉÂTRE ALLEMAND AU XIXE SIÈCLE
Jean Boutan: Libussa: Von nationalem zu philosophischem Mythos, über das Märchen. Beitrag zur Gattungsdiskussion über Grillparzers Bearbeitung der tschechischen Sage
Jean-François Candoni: Die Dinge des Mythos. Zur Dramaturgie der Symbole in Franz Grillparzers Goldenem Vließ und in Richard Wagners Rheingold
Nina Birkner: Ban Bánk oder der „Heroismus der Pflichttreue“. Grillparzers literarische Auseinandersetzung mit Kants Pflichtethik im Trauerspiel Ein treuer Diener seines Herrn
Gilles Darras: „Was ist es, das den Menschen so umnachtet und ihn entfremdet sich?“ Franz Grillparzers antike Dramen zwischen Weimarer Klassik und Wiener Moderne
Albert Meier: Die Kunst ist etwas anderes als die Natur. Franz Grillparzers König Ottokar zwischen Poesie und Historie
Daniel Fulda: Historismuskritik in Grillparzers Habsburgerdramen
Gérard Laudin: Gewalt, Sakralität, Recht und Gerechtigkeit. Das goldene Vließ und Libussa im Licht der geschichtsphilosophischen Reflexion zwischen Spätaufklärung und frühem 19. Jahrhundert
Aktualisiert: 2020-01-24
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Ekkehart Krippendorff berichtet in seinem Essay über das Tagebuch seines Bekannten Nico Rost, der während seiner KZ-Haft aus der Lektüre von Grillparzer-Werken die darin vermittelte "höhere Weltordnung" als persönliches (Über-)Lebensprinzip erfahren hat. Alexander Mionskowski vergleicht in Umbruch und Beständigkeit die Infragestellung traditionaler Herrschaft durch charismatische Einzelpersönlichkeiten in Schillers Demetrius und Grillparzers Der Traum ein Leben. Robert Pichl versucht, von der Analogie der EU zum habsburgischen Vielvölkerstaat ausgehend, das soziokulturelle Paradigma der Einheit in der Vielfalt an Werken bzw. Äußerungen von Grillparzer, Ingeborg Bachmann und Elfriede Jelinek darzustellen. Walter Seitter analysiert Grillparzers in theoretischen Äußerungen und Epigrammen dokumentierte Kritik an Hegels philosophischem Absolutheitsanspruch, der sich bis ins 20. Jahrhundert weiterverfolgen lässt. Gunhild Oberzaucher-Schüller beschreibt Grillparzer als mit der "Phantasie des Auges" begabten Kenner der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten des Balletts, die in seinen Dramen die Funktion der Körpersprache und der Gebärden als Ausdrucksmöglichkeiten des Unsagbaren erklären. Agnes Pistorius verfolgt in ihrer Rezeptionsgeschichte der Libussa von der Werkgenese bis ins 20. Jahrhundert die schon von Grillparzer als wesentlich erkannten thematischen Probleme seiner Zeit: Nationalismus, Fortschrittsideologie, Feminismus. Dagmar C. G. Lorenz erklärt die Rolle der Häuser in Grillparzers Kloster bei Sendomir und Thomas Bernhards Auslöschung als Indizien einer kulturkritischen Erzähltradition, in der beide Autoren ein subversives literarisches Verfahren praktizieren. Margarete Wagner untersucht die 1. Fassung der Ahnfrau, die als Gegenwartsstück zur Zeit Grillparzers konzipiert ist. Die Rezensionen von Andrea Heinz behandeln zwei längere Zeit vergessene Romane der Autorin Maria Lazar, Die Vergiftung und Die Eingeborenen von Maria Blut, neu herausgegeben und kommentiert von Johann Sonnleitner.
Inhaltsverzeichnis
Zum Geleit
Ekkehart Krippendorff (John-F.-Kennedy-Institut f. Nordamerikastudien a. d. FU Berlin)
Grillparzer, der Fortschrittliche. Ein Essay
Alexander Mionskowski (Berlin)
Umbruch und Beständigkeit.
Zur charismatischen Herausforderung der Monarchen bei Schiller und Grillparzer
Robert Pichl (Universität Wien)
Vom Vielvölkerstaat zur Europäischen Union.
Die Entwicklung eines soziokulturellen Paradigmas von Franz Grillparzer über Ingeborg Bachmann bis zu Elfriede Jelinek
Walter Seitter (Wien)
Grillparzer über Hegel, Heidegger, Hitler
Gunhild Oberzaucher-Schüller (Salzburg/Wien)
Ein Dichter, begabt mit der Phantasie des Auges?
Grillparzer als Ballettkommentator
Agnes Pistorius (Wien)
Franz Grillparzer: Libussa. Eine Rezeptionsgeschichte
Dagmar C. G. Lorenz (University of Illinois at Chicago, USA)
Häuser und das ‚Haus Österreich‘ als Indizien einer kulturkritischen österreichischen Erzähltradition bei Franz Grillparzer und Thomas Bernhard
Margarete Wagner (Universität Wien)
"Kunde ward mir, daß in Böhmen / Eifrig man zum Kriege rüste".
Die Ahnfrau – Grillparzers erstes böhmisches Stück
Rezensionen
In memoriam
Aktualisiert: 2020-01-24
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Der Band vereint Vorträge des Kongresses der Modern Language Association of America 2004 in Philadelphia sowie neue Ergebnisse und Studien der Grillparzer-Forschung.
Beiträge von: Dagmar Lorenz, Christian Rogowski, Robert Pichl, Elisabeth Klecker, Julietta Cavcanidze, Kunitaka Matsumura, Egon Lokay und Dieter O. Holzinger.
Aktualisiert: 2020-01-24
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Die Beiträge können unter dem Rahmenthema „Rezeption“ zusammengefasst werden, teils von einzelnen Dichterpersönlichkeiten, teils von literarischen Werken, thematischen Perspektiven oder Gestaltungstendenzen und deren Fortwirken beim Lesepublikum:
Elisabeth Großegger würdigt in ihrem Aufsatz Martin Kušejs Neuinszenierung des Ottokar-Dramas als gelungenen Versuch einer neuen Interpretation. Franz Forster hat sich mit der Biedermeierautorin Therese von Artner beschäftigt, die zur ersten Generation schreibender Frauen in der Habsburgermonarchie zählte und in Beziehung zu Grillparzer und dem Kreis um Karoline Pichler stand. Klaus Heydemann behandelt die Rezeption von Grillparzers Werken durch den 1871 gegründeten Prager Kulturverein „Concordia“ und seinen langjährigen Obmann Alfred Klaar. Margarete Wagner vertritt die These, dass die Novelle Dur und Moll des Vormärzdichters Moritz Hartmann nachvollziehbare Bezüge zu Grillparzers Armem Spielmann aufweist. Im Anschluss präsentiert Hubert Reitterer archivalische Quellen zum Tod von Hartmanns unglücklich geliebter Freundin Theresia Klaus, der in der Novelle verarbeitet wird. Günther Dembski beschreibt detailliert die im Münzkabinett des Wiener Kunsthistorischen Museums verwahrten Medaillen, die zu verschiedenen Anlässen auf Franz Grillparzer geprägt wurden. Jiyoung Shin analysiert das Utopische als Bewusstseinsform in Robert Musils Mann ohne Eigenschaften. Robert Pichl versucht den von Claudio Magris als mentalitätsgeschichtliches Paradigma der österreichischen Literaturentwicklung im 19. und 20. Jahrhundert postulierten „habsburgischen Mythos“ anhand von Beispielen aus Ingeborg Bachmanns später Prosa zu hinterfragen. Nach Klärung des Begriffs „Negation“ analysiert Yuuki Kazaoka ihre Verwendung in den späten Gedichten Ingeborg Bachmanns. Julie Bartosch stellt die in Wien geborene, als Kinderbuchautorin, Psychotherapeutin und Journalistin tätige Anna Maria Jokl vor, die ihr erzwungenes Exilantenschicksal in dem autobiographischen Werk Reise nach London thematisiert.
Aktualisiert: 2020-01-24
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Der Schwerpunkt des Bandes liegt auf literaturwissenschaftlichen Beiträgen zu Wiener Autoren vom 19. Jahrhundert bis heute: Je zwei Beiträge sind Franz Grillparzer und Arthur Schnitzler gewidmet, je einer Stefan Zweig und Peter Henisch. Der Beitrag von Dagmar C. G. Lorenz über die jüdische Topographie Wiens spannt einen Bogen vom Fin de Siècle bis zu Autoren der Gegenwartsliteratur wie Doron Rabinovici und Robert Schindel. In thematischer Hinsicht sind vor allem Fragen von Identität bzw. Ausgrenzung (Fremd-Sein, Antisemitismus) hervorzuheben. Einen interessanten Brückenschlag zur Kunstgeschichte unternimmt der Beitrag von Martin Wagner, der die Erkenntnisse Michael Frieds aus der Kunstgeschichte auf Goethes ersten Roman Die Leiden des jungen Werthers anwendet.
Aktualisiert: 2020-01-24
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Der Band enthält drei Vorträge, die 2006 beim MLA-Kongress in Philadelphia zum Rahmenthema "Grillparzer in/and Literary History" gehalten wurden sowie Beiträge, deren thematisches Spektrum von Grillparzer bis ins 20. Jahrhundert reicht und so bis zu einem gewissen Grad auch den von der Grillparzer-Gesellschaft statutengemäß zu betreuenden literarhistorischen Zeitraum repräsentiert. Die 80. Wiederkehr des Geburtstags Ingeborg Bachmanns (* 25. 6. 1926) bot auch den Anlass für ein internationales Symposium "Topographien einer Künstlerpersönlichkeit", das mit vier Beiträgen zu Bachmanns "Todesarten"-Projekt in diesem Band dokumentiert ist.
Beiträge von: Katherine M. Arens, Robert Pichl, Clifford A. Bernd, Dagmar C. G. Lorenz, Carmen Stirnweis, Peter Urbanitsch, Margarete Wagner, Elisabeth Großegger und Susanne Kogler.
Aktualisiert: 2020-01-24
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Das Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft 2010 enthält sechs größere Aufsätze: Dagmar C. G.Lorenz behandelt in ihrem Beitrag Die Faszination mit dem Osten die literarischen Abbildungen Polens in Heinrich Heines Reisebericht Über Polen (1823) und in Grillparzers Novelle Das Kloster bei Sendomir (1828) und stellt deren nicht unkritische Darstellungen des Landes und seiner Gesellschaftsstruktur jener in Gustav Freytags 1855 erschienenem Roman Soll und Haben gegenüber. Robert Pichl versucht in seinem Beitrag Franz Grillparzer und der Staat Österreich anhand mehrerer Belegstellen aus der politischen Lyrik und den literarischen Erinnerungen des Dichters anlässlich des Jahres 1848 dessen ambivalenten „Patriotismus“ als Widerspiel zwischen Anerkennung überfälliger Reformen des Staatswesens und dynastischer Treue zu erklären. Katherine M. Arens stellt in ihrem Aufsatz mit dem Titel Hochdruck über Österreich mit wechselseitigen Querverweisen zwischen Musils Mann ohne Eigenschaften, seiner humoristischen Transponierung in Jörg Mauthes Die große Hitze und Ernst Machs naturwissenschaftlicher Erkenntniskritik eine österreichspezifische Tradition des Wirklichkeitsverständnisses dar.
Einen anderen Schwerpunkt des Bandes bilden Untersuchungen zur Literatur- und Theatergeschichte der österreichisch-ungarischen Monarchie. Margarete Wagner verfolgt die Darstellung des auch für die österreichische Geschichte des 15. Jahrhunderts bedeutsamen Ungarnkönigs Mathias Corvinus in dramatischen, erzählerischen, balladesken, historischen und biographischen Bearbeitungen vom 18. bis ins 20. Jahrhundert. Ana Fotevá beschreibt vor dem historischen Hintergrund der zwischen habsburgischem und osmanischem Herrschaftsbereich mehrmals wechselnden politischen Abhängigkeit der serbischen Bevölkerung deren sich im 19. Jahrhundert allmählich entwickelnde kulturelle Identität am Paradigma zweier Dramen des aus der Vojvodina stammenden Dichters Jovan Sterija Popovic. Eine aufschlussreiche Dokumentation über die Schlosstheater in den böhmischen Ländern bietet der Beitrag der Brünner Theaterhistorikerin Jitka St´ávová. Für den Zeitraum vom 17. bis ins 19. Jahrhundert werden Spielpläne, Regisseure, Schauspieler und Besucher vorgestellt und damit die soziokulturelle Bedeutung dieser Institutionen illustriert.
Aktualisiert: 2020-01-24
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