Der Mittelstand – Bilder und Tabellen
Ein fotografischer Essay einer fünfjährigen Erkundung der westdeutschen Bundesländer, den Orten ihrer hegemonialenbestimmenden Lebensform und den Verwerfungen ihrer Geschichte, Bestandsaufnahme, Behauptung undd
Montage von Familienähnlichkeiten gebauter Strukturen. Häuser, Plätze und Straßen lassen sich nach Bedürfnissen sortieren – Geborgenheit, Geltung und Repräsentation übersetzen sich in französische Panzersperren, römische Balkone, norddeutsche Krüppelwalmdächer.
Der »Mittelstand« ist die nebulöse Trope der politischen Rede in Deutschland. Die Grenzen des Begriffs sind unscharf, je nach Sprachbesteck definieren sie sich anders. Als Relikt der deutschen Ständegesellschaft ist der »Mittelstand« imaginierter und realer Motor, Fixpunkt und Antagonist einer deutschen Realität und ihres Selbstverständnisses. Dörfliche und suburbane Strukturen zeichnen die Logistik-, Produktions- und Arbeitskraftstraßen nach. Wo Arbeit ist, wird gebaut. Der Mittelstand, weiter gefasst als die schiere Unternehmensform, ist vor allem eins: Stein, Asphalt und Gemeinschaft gewordene Reproduktion von Normativität und einer Geschichtserzählung der Gewinnerseite. Tilman Walther wuchs in den Neubaugebieten für die gehobene Verwaltungsebene eines großen Autoteileherstellers auf. Es ist also auch eine Reise in die Motive der eigenen Familienerzählung und ihrer Erfolgsgeschichte. Einer deutschen Legende, die sich nach dem offiziellen Zusammenbruch 1945 nur durch ein kollektives Weitermachen und dem damit einhergehenden Schweigen über das, was war, ergeben konnte.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Kulturschaffende leisten ihren Teil zur Veränderung der Welt, indem sie möglichst ideenreich und qualitativ hochwertig zu Abend essen.
Wenn der Kunstwelt der Bruch gelänge, die vermeintliche Prominenz und Halbprominenz mitsamt ihren DJs und Loungemöbeln aus den Galerien, Offspaces und Museen zu verbannen, könnte mit der politischen Arbeit begonnen werden.
Gewaltgehemmt zu sein ist ein zivilisatorischer Meilenstein, verhindert jedoch in besonders kritischen Situationen gesellschaftlicher Entwicklung die Teilnahme und Erzeugung von einem gewissen Straßendruck. Intellektuelle Praxis muss anders aussehen, muss »direkte Aktion« werden, also außerparlamentarischer Druck, als Sprachpraxis zum Beispiel, die aber im Gegensatz zur Performance aus dem Kunstmilieu nicht zynisch sein darf und sich vor allem nicht nur auf die eigene Bezugsgruppe konzentriert.
Aktualisiert: 2023-06-15
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Der Mittelstand – Bilder und Tabellen
Ein fotografischer Essay einer fünfjährigen Erkundung der westdeutschen Bundesländer, den Orten ihrer hegemonialenbestimmenden Lebensform und den Verwerfungen ihrer Geschichte, Bestandsaufnahme, Behauptung undd
Montage von Familienähnlichkeiten gebauter Strukturen. Häuser, Plätze und Straßen lassen sich nach Bedürfnissen sortieren – Geborgenheit, Geltung und Repräsentation übersetzen sich in französische Panzersperren, römische Balkone, norddeutsche Krüppelwalmdächer.
Der »Mittelstand« ist die nebulöse Trope der politischen Rede in Deutschland. Die Grenzen des Begriffs sind unscharf, je nach Sprachbesteck definieren sie sich anders. Als Relikt der deutschen Ständegesellschaft ist der »Mittelstand« imaginierter und realer Motor, Fixpunkt und Antagonist einer deutschen Realität und ihres Selbstverständnisses. Dörfliche und suburbane Strukturen zeichnen die Logistik-, Produktions- und Arbeitskraftstraßen nach. Wo Arbeit ist, wird gebaut. Der Mittelstand, weiter gefasst als die schiere Unternehmensform, ist vor allem eins: Stein, Asphalt und Gemeinschaft gewordene Reproduktion von Normativität und einer Geschichtserzählung der Gewinnerseite. Tilman Walther wuchs in den Neubaugebieten für die gehobene Verwaltungsebene eines großen Autoteileherstellers auf. Es ist also auch eine Reise in die Motive der eigenen Familienerzählung und ihrer Erfolgsgeschichte. Einer deutschen Legende, die sich nach dem offiziellen Zusammenbruch 1945 nur durch ein kollektives Weitermachen und dem damit einhergehenden Schweigen über das, was war, ergeben konnte.
Aktualisiert: 2020-07-02
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»In der postmodernen Stadt gibt es keinen Unterschied zwischen Kultur und Kommerz, alles wird eines«, schreibt Fredric Jameson in Postmoderne- Zur Logik der Kultur im Spätkapitalismus. Und meint damit nicht etwa nur, dass der Museumsshop heute oft besser besucht wird als das Museum selbst und dass dessen Besucbereits als kulturelle Aktivität wahrgenommen wird. Meint nicht nur, dass Ausstellungseröffnungen wie etwa die der Biennale Venedig mehr und mehr zum Event, zum Celebrity-Schaulaufen, zum Spektakel werden. Sondern meint auch, dass letztlich jedes Kunstwerk in der Öffentlichkeit im durch Zeichen und Logos umkämpften Raum mit den gleichen Mitteln wie Coca-Cola und McDonald´s um Aufmerksamkeit buhlen muss, sich damit stets nahtlos in das große »Spektakel« einordnet.
Die Bedrohung bzw. Tatsache, dass die Kunst und der Kommerz verschwimmen, heißt: Auch der Kommerz kann zur Erfahrung führen. Am besten wenn man ihn nutzt, umdeutet, die Deutungshoheit herausfordert, an sich reißt: Hacking Places.
Aktualisiert: 2022-01-12
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Kultur & Gespenster Nr. 19 »Medienzeit – Computerspiele«
INHALT
Editorial
DER SICH ENTFREMDETE
GEIST. DIE BILDUNG
Planet für Planet, Zukunft
für Zukunft. Science-Fiction,
das Unbehagen am ungeregelten
Einsatz der Werkzeuge
und die Disziplinierung in
den eigenen Reihen
Roberto Ohrt
»I believe in science now!«
Skeptiker zwischen
Hoffnung, Angst und
Abscheu in Las Vegas
Ehler Voss
Palantir. Ein Geheimdienst
ohne Spione – reine
dezentrale Infrastruktur
Florian Hadler
»Mali«. Über die Fortsetzung
eines Feldzugs. Die
Dokusoap der Bundeswehr
Merle Radtke
Spielautomatensprache.
Flippersounds. Optimierung,
Effektivität, Coolness – ein
Gerät für das spätkapitalistische
Subjekt
Dennis Göttel
DIE SINNLICHE
GEWISSHEIT
»Nugae, Back to
Privacy« (2013)
Verena Issel
DIE LUST UND DIE
NOTWENDIGKEIT
Wer stiehlt, wird erschossen
Tilman Walther
Die gesundheitlichen Gefahren
des Kinematographen für die
Jungend
Von Professor Dr. Robert
Eugen Gaupp, Tübingen
(1911)
LAN-Partys. Gemeinsam
einzeln sein. Eine exemplarische
Konstellation, in der
sich Populärkultur ereignet,
mit Pizza, Quatsch und Cola
Christian Huck
Fuck you grandma, drive
yourself to the hospital.
Einige Reddit-Kommentare,
ausgewählt von
Tilman Walther
»SimCity« – Analyse in
Planquadraten
Paul Geisler
Leises Zirpen in Moll.
Der Sound von Nintendo
Game & Watch
Oliver Wittchow
betteln, stehlen, tricksen, fixen.
klauen, saufen und verhauen
Wolfgang Kriener
Nothing Special. Die wilde
Welt von »Animal Crossing«
Oliver Wittchow
Der gute Sound einer
Waffe ist enorm wichtig!
Über Mods und Modder –
unfaire Waffen und
blumenpflanzende Panzer
Martin Hüdepohl
Just take control of a stick.
»Fighting Fucktoys« und
»Basement Dwellers«
Nina Lucia Groß
Ruinen spielen, zur
Bedeutung urbaner
Ruinen in Videospielen
Emma Fraser
DAS GESETZ DES
HERZENS UND DER
WAHNSINN DES
EIGENDÜNKELS
»Die Programmierung
der Artifiziellen«, eine
Kurzgeschichte von
Chi Hui
DIE TUGEND UND
DER WELTLAUF
»Ausflug nach Telgte
am 4. und 5. August 2017«.
Michael Ashers 1969er-
Hymer-Eriba-Caravan,
Modell Familia
Alexander Rischer
Impressum
Konzeption des Dossiers:
Gustav Mechlenburg, Dominic Osterried,
Nora Sdun, Tilman Walther
Redaktion: Björn Hartwig, Philipp Goll,
Nina Lucia Groß, Raphael Dillhof
Außerdem an dieser Ausgabe beteiligte
Personen: Johannes Bendzulla, Lukas Dubro, Emma Fraser, Robert Eugen Gaupp,
Paul Geisler, Dennis Göttel, Jul Gordon,
Florian Hadler, Christian Huck,
Martin Hüdepohl, Chi Hui, Verena Issel,
Wolfgang Kriener, Roberto Ohrt, Carsten
Rabe, Merle Radtke, Alexander Rischer,
Ehler Voss, Elias Wagner, Oliver Wittchow
Aktualisiert: 2020-01-22
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Kulturschaffende leisten ihren Teil zur Veränderung der Welt, indem sie möglichst ideenreich und qualitativ hochwertig zu Abend essen.
Wenn der Kunstwelt der Bruch gelänge, die vermeintliche Prominenz und Halbprominenz mitsamt ihren DJs und Loungemöbeln aus den Galerien, Offspaces und Museen zu verbannen, könnte mit der politischen Arbeit begonnen werden.
Gewaltgehemmt zu sein ist ein zivilisatorischer Meilenstein, verhindert jedoch in besonders kritischen Situationen gesellschaftlicher Entwicklung die Teilnahme und Erzeugung von einem gewissen Straßendruck. Intellektuelle Praxis muss anders aussehen, muss »direkte Aktion« werden, also außerparlamentarischer Druck, als Sprachpraxis zum Beispiel, die aber im Gegensatz zur Performance aus dem Kunstmilieu nicht zynisch sein darf und sich vor allem nicht nur auf die eigene Bezugsgruppe konzentriert.
Aktualisiert: 2020-01-22
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KULTUR & GESPENSTER NR. 18 »NO BALANCE«
INHALT
DIE LUST UND DIE
NOTWENDIGKEIT I
Editorial »No Balance«
»das gegenteil von verführung«
Monika Rinck
»Gesundheit« und »Krankheit« in der philosophischen Diskussion
Thomas Schramme
Wer möchte schon normal sein?
Lara Huber
Stay Romantic
Lily Wittenburg
Unter dem Radar
Hans-Christian Dany
Getting shit done. Neuroenhancement in der Arbeitsgesellschaft der Gegenwart
Greta Wagner
NoSleepGang: Schlaf ist für Loser
Elena Malzew
DIE SINNLICHE
GEWISSHEIT
The Green Monster
Eva Seiler und Elisabeth
Greinecker
DIE LUST UND DIE
NOTWENDIGKEIT II
Das Fräulein vom Amt: Neurasthenie, Rationalisierung und die Folgen
Andreas Killen
Das Ich als Zitterpappel: Die Unruhe nervöser Selbsterfahrung und der Eigensinn der Patienten
Joachim Radkau
DIE VERSTELLUNG
Time to get ill
Nimtu de Kavasaki
DIE LUST UND DIE
NOTWENDIGKEIT III
Verkörperungen am Rande der Darstellbarkeit. Vom Amputationsfetischismus
zur Konstruktion von Body Integrity Identity Disorder und Transability.
Oder: Eine kurze Geschichte körperlicher (Über-)Vollständigkeit
Jonas Weber Herrera
Nolens volens
Carsten Klook
»Diese Wesen lassen sich nicht vertreiben.« Eine italienischdeutsche
Geschichte über Besessenheit und Malerei
Ehler Voss, Donata, Horst
Die Gestalt des Transhumanismus
Max Hoppenstedt
DAS GESETZ DES HERZENS UND DER WAHNSINN DES
EIGENDÜNKELS
Mit Godard im Fitnessstudio
Fiona McGovern
Interesse oder Erkenntnis. Eine Gelegenheitslektüre
Ralf Schulte
Sky’s the Limit
Nele Wulff
DIE TUGEND UND
DER WELTLAUF
Unsere Eltern sind der deutsche Mittelstand
Tilman Walther
Herausgeber: Gustav Mechlenburg, Nora Sdun, Christoph Steinegger
Redaktion, Korrektorat: Philipp Goll, Stefan Moos, Ralf Schulte und die Herausgeber
Konzeption des Dossiers: Philipp Goll, Elena Malzew, Gustav Mechlenburg, Britta Peters, Nora Sdun, Nele Wulff
Außerdem an dieser Ausgabe beteiligte Personen:
Andrea Becker-Weimann, Hans-Christian Dany, Rapahel Dillhof, Fiona McGovern, Nina Lucia Groß, Elisabeth Greinecker, Björn Hartwig, Max Hoppenstedt, Lara Huber, Nimtu de Kavasaki, Andreas Killen, Carsten Klook, Joachim Radkau, Volker Renner, Seo Reuss, Monika Rinck, Alexander Rischer, Thomas Schramme, Ralf Schulte, Eva Seiler, Ehler Voss, Greta Wagner, Tilman Walther, Jonas Weber, Lily Wittenburg
Aktualisiert: 2020-01-22
Autor:
Andrea Becker-Weimann,
Hans-Christian Dany,
Raphael Dillhof,
Philipp Goll,
Elisabeth Greinecker,
Nina Lucia Groß,
Björn Hartwig,
Max Hoppenstedt,
Lara Huber,
Nimtu Kavasaki de,
Andreas Killen,
Carsten Klook,
Elena Malzew,
Fiona McGovern,
Gustav Mechlenburg,
Stefan Moos,
Britta Peters,
Joachim Radkau,
Volker Renner,
Seo Reuss,
Monika Rinck,
Alexander Rischer,
Thomas Schramme,
Ralf Schulte,
Nora Sdun,
Eva Seiler,
Christoph Steinegger,
Ehler Voss,
Greta Wagner,
Tilman Walther,
Jonas Weber,
Lily Wittenburg,
Nele Wulff
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