Die Kenntnis des hier Dargestellten ging leider bei vielen Bildnissen der beiden Cranach verloren.
Aktualisiert: 2023-03-13
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Das Jubiläumsjahr für den großen Maler aus Venedig, Jacopo Tintoretto (1518/19-1594), begann 2018, da man früher seine Geburt auf Herbst 1518 angesetzt hatte. Mittlerweile hat sich durch die Untersuchungen von Linda Boreau herausgestellt, dass Tintoretto erst im Frühjahr 1519 auf die Welt kam.
Insofern kommt diese jetzt vorliegende Neuerscheinung genau zum richtigen Zeitpunkt heraus, dem 500-Jahr-Jubiläum des Künstlers. Auch zu den großen Tintoretto-Ausstellungen in Köln und Venedig wurden opulente Kataloge vorgelegt. Doch diese Neuerscheinung unterscheidet sich erheblich von der bisherigen Tintoretto-Literatur, sie sich überwiegend mit der scheinbar attraktiveren Seite seines Œuvre befasst.
Venedig-Reisende nehmen vor allem die touristischen Attraktionen wahr:
Tintorettos großformatigen, wandfüllenden Darstellungen des Markus-Mythos.
Zum Œuvre gehören aber außerdem 152 Portraits von venezianischen Zeitgenossen Tintorettos. Diese sieht man nicht in Venedig, denn sie sind über die Museen der Welt verstreut. Vor fünfzig Jahren hat Paola Rossi versucht sie zu erfassen und erstmalig das Portrait-Œuvre zu publizieren.
Leider war es damals fast nur schwarz-weiß möglich.
Dieser Vorgang war mit Schwierigkeiten verbunden, weil so manches Gemälde Bestandteil britischer Privatgalerien war, die z.Z. unzugänglich waren; manche davon sind mittlerweile via Kunsthandel in öffentlichen Sammlungen wieder aufgetaucht. Doch von den 152 Portraits sind 70% namenlos und bei den weiteren sind die bisherigen Benennungen z.T. strittig.
Zwar sind viele Museen stolz darauf, ein Tintoretto-Portrait zu besitzen; aber sie können nicht sagen, welche Person darin steckt. Auf den Kärtchen dazu steht mehr oder weniger monoton: portrait of a man. Nachforschungen wurden so gut wie nicht betrieben. Die Besucher konnten den prominenten Künstler bewundern, mussten aber auf den Namen verzichten und Information, in welchem Verhältnis er zu dem Dargestellten gestanden hatte.
Diese Leerstellen bildeten für Christoph Wilhelmi eine Herausforderung, als er bei seinen Identifizierungsbemühungen von namenlosen Portraits der Renaissance in die Endphase der Renaissance vorrückte. Sehr bald stellte sich heraus, welche Hindernisse bei den Recherchen zu überwinden waren. Während für eine Stadt wie Bologna ein spezielles biographisches Lexikon existiert, fehlt ein solches für Venedig und sein zum Stadtstaat der serenissima gehöriges Umland. Somit erklärte sich die frühere hohe Quote der namenlosen Portraits.
Obwohl sich Tintoretto bei seiner raschen Art zu malen oft auf Gesicht und Hände beschränkte, hat er doch hin und wieder Hinweise in die Gemälde eingefügt, die Anhaltspunkte bilden, sich der gesuchten Person zu nähern. So gelang es schließlich, durch Ausdauer und eine spezielle Methodik, immerhin 40 der namenlosen Bilder zu identifizieren. Diese sind in dem hier vorgestellten Buch zusammengefasst. So wird der Leser mit den Viten prominenter Venezianer bekannt und erfährt durch die Viten erstaunlich viele Zusammenhänge über die Aufgaben venezianischer Funktionäre (Politiker, Seeoffiziere, Behörden-Kontrolleure), aber auch – und das in überraschend hoher Anzahl – von kulturell aktiven Persönlichkeiten in der serenissima, aus dem Bereich Musik, Theater und dem in Venedig stark vertretenen, damals noch jungen Buchsektor.
Tintoretto stand ganz offenbar mittendrin im gesellschaftlichen Leben der Republik. Es gelang ihm, vielerlei Staatsaufträge zu bekommen. Wenn er Repräsentationsportraits von Stützen der Gesellschaft schuf, beschränkte er sich nicht nur auf Auftragsarbeiten, sondern malte außerdem offenbar eine erhebliche Anzahl von Freundschaftsbildern von Persönlichkeiten unterschiedlichster Art des venezianischen gesellschaftlichen Lebens. Hierbei spielen die Sccuole (kirchliche Vereine) eine wichtige Rolle. Sie ergaben zusammengenommen ein Netzwerk im Stadtstaat, das erstaunlich viele Facetten hatte und tiefe Einblicke ermöglichte
Aktualisiert: 2023-03-22
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Bartolomeo Veneto, Lucas Cranach d. Ä., Hans Holbein d. J., Cariani und Carpaccio – sie alle malten Porträts. Aber wer sind die Personen auf den Bildern? Christoph Wilhelmi nimmt Wissenschaftler und Literaten, Adlige und jüdische Bürger um 1500 in den Blick und kann überzeugende Vorschläge zu ihrer Identifizierung vorlegen. So entsteht ein reizvolles kulturgeschichtliches Lesebuch. Wird heute ein bisher nicht identifiziertes Gemälde eines Alten Meisters entdeckt, bemüht man sich, es einem bekannten Künstler zuzuschreiben. Doch wie verhält es sich im umgekehrten Fall? Die Künstler der Porträts sind bekannt, doch von den Dargestellten weiß man nichts. Auf den Schildern an den Museumswänden steht nur Unbestimmtes zu lesen wie Bildnis eines jungen Mannes oder bei Lucas Cranach Bürgermeister von Weißenfels. Die ursprünglich zur Repräsentation gemalten Porträts wurden damit um ihr Eigentliches gebracht – ihre authentische Identität. Über Jahrhunderte hinweg blieben sie anonym – die in 23 Beiträgen versammelten 25 Porträts. Christoph Wilhelmi hat die Biografien und Lebensweisen der Porträtierten nun detailliert untersucht. Francesco Gonzaga, Friedrich von der Pfalz, Charles de Bourbon, Edward Seymour u.a. erhalten so ein neues Gesicht.
Aktualisiert: 2020-02-26
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Stellt sein 1996 erschienener erste Band 242 Künstlergruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz des 20. Jahrhunderts vor (ISBN 3-7762-0400-1), so präsentiert Christoph Wilhelmi nun 329 MASSGEBLICHE KÜNSTLERGRUPPEN in Ostmittel-, Ost- und Südeuropa. Die Recherchen zu diesem zweiten Band waren ungleich aufwendiger als beim ersten, denn über die jahrzehntelang hinter dem Eisernen Vorhang agierenden Künstler im ehemaligen Ostblock lagen weder dort noch im Westen zufriedenstellende Informationen vor. Aus insgesamt 17 Ländern wurden die Künstlergruppen in ihrer Ausrichtung und Zusammensetzung rekonstruiert: Baltische Staaten, Bulgarien, Griechenland, Italien, Kroatien, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weissrussland.Vor allem konnte die außerordentlich lebhafte Kunstszene in Russland zwischen 1900 und 1932 mit 55 zum Teil miteinander rivalisierenden Gruppen offengelegt werden. Im Buch am stärksten vertreten sind jedoch Italien mit 83 und Polen mit 69 Gruppen. Aber auch die kleinen Länder, unter anderem die baltischen und die Balkanstaaten, fehlen nicht. Bei der Arbeit an diesem Nachschlagewerk stellte sich heraus, dass der künstlerische Beitrag dieser Nationen im westlichen Blickfeld bisher unterrepräsentiert war. Zutage tritt jetzt das reiche, ungewöhnlich vielgestaltige künstlerische Spektrum dieser Kunstlandschaften. Das Handbuch füllt eine schmerzliche Lücke im Informationsinstrumentarium für Museumsleute, Kunsthistoriker und -kritiker, Maler, Kunstlehrer, Graphiker, Designer, Bildhauer, Architekten und Sammler sowie Kunsthändler.Inhalt: Vorbemerkungen, Einführung, Zur kunstpolitischen Situation der behandelten Länder, Künstlergruppen, Register der Übersetzungs- und Transkriptionsvarianten von Gruppennamen, Namenregister der an Gruppen Beteiligten (annähernd 6500 Personennamen).
Aktualisiert: 2020-10-13
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Künstlergruppen waren und sind im 20. Jahrhundert mächtige Stoßkeile der Moderne. Dieses Handbuch bietet alle erreichbaren Informationen über 242 Künstlergruppen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, großenteils erstmalig. Es ist damit die erste unfassende systematische Untersuchung zu dem von der Kunstgeschichtsschreibung bisher vernachlässigten Phänomen "Künstlergruppe", deren Soziologie und grundsätzliches Selbstverständnis in der Einführung analysiert wird. Christoph Wilhelmi hat die Daten in langwieriger Kleinarbeit ermittelt, zusammengetragen und aufbereitet. Jede Gruppe wird mit ihren Intentionen und ihrer Geschichte im Abriss vorgestellt. Nicht nur die "Stars", sondern alle an der jeweiligen Gruppe als Mitglieder oder Gäste Beteiligten sind mit ihren Lebensdaten verzeichnet. Das äußerst vielschichtige regionale, nationale und internationale Beziehungsgeflecht der Künstler untereinander und der Gruppen miteinander legt das umfangreiche Namenregister (4500 Namen Künstlernamen) frei.
Aktualisiert: 2020-10-13
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Nur wenige Jahre nach dem Eintritt in das 21. Jahrhundert vervollständigt dieser dritte Band eine Dokumentation über annähernd tausend Künstlergruppen im Europa des 20. Jahrhunderts. Der Autor sammelt in diesem dritten Band in bewährter Weise die Informationen über 391 wichtige Künstlegruppen aus Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Holland, Irland, Island, Luxemburg, Norwegen, Portugal, Schweden und Spanien. Das Handbuch enthält wie die beiden ersten Bände eine umfassende Einführung zur Kunstszene der dreizehn Länder und ein Register mit 6 000 Namen bildender Künstler.
Aktualisiert: 2020-10-13
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