Der Kölner Dom. Kölner Museen. Kölner Kneipen. Der Rhein. Kölner Karneval. Kölner Lebensart. Alles, was man mit Köln verbindet, kommt vor in dieser Sammlung hinreißend komischer, hinreißend trauriger – ja, was eigentlich? Sind das Erzählungen? Vignetten? Short stories? Märchen?
Es sind – man muss hier nolens volens eine neue literarische Kategorie einführen – ›Willascheks‹. Eine Erzählweise, die souverän die Brüder Grimm mit Paul Éluard und Raymond Queneau vermählt, dabei aber keine vergrämt-avantgardistischen Trockenblumen hervorbringt, sondern kraftvolle, vor Fabulierlust und Bildern strotzende Geschichten.
Diese ›Willascheks‹ führen uns nicht nur durch die Stadt Köln, sie führen uns durch ihren Leib, ihren Magen, durch ihr Hirn, ihr Gedächtnis, ihre Seele.
Aktualisiert: 2020-05-28
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Vorwort des Herausgebers Michael Domas
Der Spott, es gäbe bei der Lyrik mehr Produzenten als Konsumenten, klingt zwar plausibel für Dichter und Dichterinnen, die etwas in der Schublade haben, ist aber falsch: In meinem Heimatforum gedichte.com, in dem ich manche der hier versammelten Autoren kennengelernt habe, kommen in den unterschiedlichen Rubriken auf ein Gedicht durchschnittlich vier bis fünf Kommentare und oft hunderte, ja manchmal einige tausend Klicks. Die meisten Gedichte, nämlich 28 547 (Stand Okt. 2013) finden sich in der Rubrik ›Liebe und Romantik‹, und 3 231 unter ›Erotik‹ – da ist die Kommentarquote sogar 7:1! Bleiben wir also (wenn auch eher ohne ›Romantik‹) bei der schon immer vielbedichteten ›Liebe‹, um der Lyrik im Jahre 2013 zuleibe zu rücken. Deren Zustand ist natürlich kritisch – wie sollte es bei moderner, ernstzunehmender Kunst anders sein? Das aber ficht die meisten ›user‹ in den Foren nicht an. Als hätte es die Brüche und Umbrüche der Moderne nie gegeben, reimen sie weiterhin ›Herz‹ auf ›Schmerz‹ und besingen die Liebe unverdrossen bukolisch und in floralen, astrologischen … , kurzum in den »gedichte«-typischen Metaphern. Aber es gibt dort auch andere Autoren, die die überkommenen Schemen und insbesondere den Reim hinter sich gelassen haben – oder sich all dessen bedienen, um alte Schläuche mit neuem Wein zu füllen. Bleiben wir also beim Reim, denn kaum eine andere Frage wie die, ob er noch erlaubt sei, endet so zuverlässig in ausufernden und freundschaftszerstörenden Debatten über Konstruktion und Dekonstruktion in der modernen Kunst. Nur hat das Publikum, ob lyrikaffin oder nicht, nun einmal den Wunsch nach Gereimtem. Not und Nachfrage machen deshalb erfinderisch, und so werden alle Verdikte umgangen oder widerlegt, indem artistisch und/oder ironisch alles bisher Dagewesene an End-, Doppel-, Haufen- und Binnenreimen getoppt wird; oder indem einer alten Form, vorzugsweise dem Sonett, etwas Neues, oft Verspieltes oder Selbstbezügliches abgewonnen wird; oder indem sich jemand einen Reim macht auf die vielen Neologismen, insbesondere Anglizismen, die uns tagtäglich um die Ohren fliegen; oder indem frisch von der Bühne weg sich die slam-poetry in Orgien von Gleich- und Ähnlichlautungen steigert, ohne sich sonderlich um die poetical correctness der Theoretiker und Puristen zu scheren. Für alle diese Lösungen des Reimereiproblems enthält die vorliegende Anthologie Beispiele, die ihren Zweck erfüllt hätten, wenn's am Ende hieße: Gibt es denn überhaupt ein Problem?
Nein, gibt es nicht! – Es gibt nur gute oder schlechte Gedichte, und in dieser Anthologie gibt es nur gute, hoffe ich.
Unter anderem solche, die sich wie gereimt lesen, bei denen aber in der dritten Strophe auffällt, dass sie's gar nicht sind. Und solche, die weder Reim noch Metrum brauchen, um deutlich ein Gedicht zu sein, und zwar nicht, weil da einer lediglich die Zeilen willkürlich umgebrochen hat. Es gibt Gedichte hier, die sich beim ersten Lesen zu erschließen scheinen, und scheinbar spröde, die sich erst dem Neugierigen öffnen. Manche Gedichte sind witzig, besser: gewitzt, und zielen auf Pointen – auch ein probates Mittel, den Pathos- und Formverboten zu trotzen. Der Anspruch dieser Kompilation ist es jedenfalls, Gedichte zu versammeln, die auch bei näherem Kennenlernen nicht langweilen. Die Bandbreite aktueller Lyrik einigermaßen repräsentativ zu zeigen, wird dabei möglich durch die Vielfalt der Autoren. Deren Alter reicht von 19 bis 72 Jahre, Amateure sind dabei (im Autorenverzeichnis oft kenntlich durch den forenüblichen nickname) und Profis, Slampoeten und Schriftdichter, Gelegenheitswerker und Monomanen. Ganz nebenbei wird damit auch eine Soziologie der Liebe im 21. Jahrhundert geliefert (welche alle drei ebenfalls in der Krise stecken, die Soziologie, die Liebe und das Jahrhundert). Genug des Vorworts. Wenn ich mich auf ein Gedicht einlasse, sei es ein trauriges oder ein lustiges, fordere ich doch immer eines: Es soll ein Kleinod sein und mir Freude machen.
Aktualisiert: 2020-05-28
Autor:
Franz Joseph Bauer,
Claudia Bräutigam,
Ingo Bürger,
Imke Burma,
Namyeun Choy,
Eva Deutsch,
Michael Domas,
Ingeborg Endres-Häusler,
Philine Fahl,
Hanna Fleiss,
Thomas Frahm,
Pauline Füg,
Christian Glade,
Nora-Eugenie Gomringer,
Hans-Joachim Griebe,
Felicitas Hahn,
Franziska Holzheimer,
Maximilian Humpert,
Matthias Jecker,
Oliver Kleistner,
Frank Klötgen,
Dalibor Markovic,
Jürgen Marqua,
Christoph Meissner-Spannaus,
Rolf Menrath,
Jazemel Müller,
Manfred Peringer,
Frank Schablewski,
RO Willaschek,
Christine Wulz,
Christian Züge
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Dieser Band versammelt Texte, in denen Autoren und Autorinnen über ihr Handwerk nachdenken. Dabei werden keine abgehobenen Theorien verhandelt, sondern Selbstbefragungen über das Wie, Warum und Wohin der eigenen Arbeit – oft tiefgründig, oft amüsant, oft lyrisch, oft ganz handfest, oft einander widersprechend. Allen Texten aber ist gemeinsam: Sie stammen aus der Werkstatt, nicht aus dem Elfenbeinturm!
Aktualisiert: 2021-10-21
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Um die Lyrik von Namyeun Choy zu beschreiben, muss man notwendiger Weise zu Paradoxien greifen: Eine sanfte Brise aus Stahl, ein Staubkorn von der Größe des Alls, ein schwebendes Blütenblatt mit dem Gewicht der ganzen Welt, die unendliche Weisheit der Dinge – Widersprüchlichkeiten, die in dieser Poesie nicht als Gegensätze auftreten, nicht unvereinbar sind, vielmehr eine untrennbare Einheit bilden. Alles ist in allem in diesen Zeilen und Wortgeflechten, und das ist keineswegs im Sinne einer abendländisch-klappernden und rumpelnden Metaphernmaschinerie zu verstehen, sondern als Axiom, als nicht hinterfragte und nicht hinterfragbare Voraussetzung für die Arbeit der Dichterin.
Eben dieses Axiom, diese innere Gewissheit, dass es ein Einzelnes gar nicht gibt, versetzt Namyeun Choy in die Lage, mit scheinbar leichter Hand selbst bleischwere philosophische Riesenklötze zum Tanzen zu bringen.
Anfangs schien es mir, als gäbe es Lücken und Leerstellen in den hier versammelten Gedichten. Aber wie bei jedem gelungenen Kunstwerk, das man betrachtet, betrachtet das Werk irgendwann denjenigen, der es anschaut. Und da wurde mir schlagartig klar: Diese Lücken gibt es nicht im Werk, es gibt sie ausschließlich in meinem Denken und Dasein! Als Folge nämlich eines naturwissenschaftlich konditionierten, mechanistisch-materialistisch geprägten Intellekts, der alles zerlegen, zersplittern, voneinander trennen muss, und dann bei der Analyse der Bruchstücke das Ganze nicht mehr zusammendenken kann.
Man kann bei Namyeun Choy viel lernen für das lyrische Handwerk. Noch mehr ließe sich aber lernen von dem, was da hinter, zwischen und über der lyrischen Melodie mitsingt und mitklingt: Eine Ganzheit, in der zugleich unendliche Trauer und unendlicher Trost zu finden ist.
Aktualisiert: 2020-05-28
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Hier liegt der Versuch eines Vermächtnisses vor, den ich glaube, mir im fortgeschrittenen Alter erlauben zu dürfen; gedacht für jene, die glauben … oder glauben zu wissen, dass sie nirgendwo so recht dazugehören – deshalb eine ständiger Verunsicherung durchleben müssen … und darüber sich selbst nie wirklich findend, womöglich und überflüssigerweise zeitlebens unglücklich sind.
Aktualisiert: 2020-05-28
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In der Ethnologie gibt es den Topos des fremden Blicks - eine Sichtweise, die den Forscher befähigt, das Fremde im Vertrauten, in der eigenen Kultur zu erkennen. RO Willaschek hat exakt diesen Blick, wenn er mit Sprache umgeht. Man nehme nur einen Gedichtanfang wie "Unaufhaltsames Vergreisen / des Mobiliars": Kein einzelnes Wort weist hier irgendeine Besonderheit auf, und dennoch werden wir beim Lesen gezwungen, jedes Wort genau zu betrachten. Und konsterniert stellen wir fest, dass die Wörter offensichtlich viel mehr von uns wissen als wir von ihnen.
Aktualisiert: 2019-07-17
> findR *
13 AutorInnen an 62 Kollegen. Kunstvoll, cool, kritisch, komisch. Hommagen an:
Tschingis Aitmatow, Hans Christian Andersen, Antonin Artaud, Francis Bacon, Gioconda Belli, Gottfried Benn, Peter Bichsel, Heinrich Böll, Berthold Brecht, Rolf-Dieter Brinkmann, Iossif Brodskij, Anton Bruckner, Pearl S. Buck, Charles Bukowski, Paul Celan, Paul Cézanne, Salvador Dali, Annette v. Droste-Hülshoff, Ernst Eggimann, Joseph v. Eichendorff, Heinz Erhardt, Erich Fried, Eugene Field, Robert Gernhardt, Johann Wolfgang v. Goethe, Thomas Gsella, Ernest Hemingway, Arno Holz, Franziska Holzheimer, Fritz Huber, Max Jacob, Ernst Jandl, Erich Kästner, Franz Kafka, Søren Kierkegaard, Friedrich Gottlieb Klopstock, Selma Lagerlöf, Andreï Makine, Ossip Mandelstam, Vladimir Maâkovskij, Peter von Matt, Eduard Mörike, Martin Mosebach, Herta Müller, Arvo Pärt, Boris Pasternak, Andrea Pfändler, Sylvia Plath, Otfried Preußler, Jacques Prévert, Rainer Maria Rilke, Mark Rothko, Friedrich v. Schiller, Franz Schubert, Kurt Schwitters, Josephine Siebe, Andrej Tarkovskij, Tristan Tzara, Karl Valentin, Boris Vian, Vera Vieider, Walther v. d. Vogelweide
Aktualisiert: 2020-09-30
Autor:
Namyeun Choy,
Ingeborg Endres-Häusler,
Thomas Frahm,
Hans-Joachim Griebe,
Felicitas Hahn,
Matthias Jecker,
Jürgen Marqua,
Rolf Menrath,
Manfred Peringer,
Andrej Peters,
René Steininger,
RO Willaschek,
Stefan Zander
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Wie übergenau man hinzusehen hat, wenn man die extrem sublime Arbeitsweise dieses Dichters ganz erfassen will, mag ein einziges Beispiel zeigen: Im gesamten Lyrikapparat des hier vorliegenden Werks existiert keinerlei ›klassische‹ Interpunktion, der Leser wird alleine von der Wortwahl und -setzung durch die Zeilen geführt. Nur an einer einzigen Stelle durchbricht Willaschek dieses Schema und setzt ein Satzzeichen. Es ist ein Fragezeichen, das eben wegen seiner Singularität wie ein Donnerschlag wirkt. Der Text davor lautet: 'Nimmst Du es überhaupt noch wahr?'. Und genau das ist die Frage, mit der sich alle Werke dieses Multimedialen befassen. In einer Art ›mise en abyme‹ öffnet dieses scheinbar simple Fragezeichen ein ganzes Spiegelkabinett von Bezügen und Rückbezügen. Vor allem aber stellt der Autor uns, den Lesern, die alles entscheidende Frage, deren Beantwortung ohne Übertreibung den Gang der Menschheitsgeschichte beeinflussen wird: 'Nimmst Du es überhaupt noch wahr?'
Aktualisiert: 2019-07-17
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