MEINE DEFINITIONEN THEMATISCH GEORDNET Mein Menschen-, Welt- und Gottesbild in konzentrierter Darstellung

MEINE DEFINITIONEN THEMATISCH GEORDNET Mein Menschen-, Welt- und Gottesbild in konzentrierter Darstellung von Wollscheid,  Karl-Heinz
Karl-Heinz Wollscheid: Meine Definitionen thematisch geordnet Mein Menschen-, Welt- und Gottesbild in konzentrierter Darstellung. 102 Seiten. Format: DIN A5, Softcover. ISBN: 9783949314872, Preis: 28,50 Euro, Rhombos-Verlag, Berlin 2023. Zum Buch: Jeder, der wie ich den Versuch unternommen hat, ein umfassendes Welt- und Menschenbild zu erstellen, bemerkt nach der Fertigstellung Fehler. Ich habe die Definitionen aus meinen bisherigen Veröffentlichungen herausgeschrieben, thematisch geordnet und verbessert. Auf diese Weise hoffe ich, ein weitgehend konsistentes, in sich nicht widersprüchliches Gedankensystem vorzulegen. Viele Skeptiker behaupten, dies sei grundsätzlich nicht möglich. Oft sind damit konstruktivistische oder positivistische Erkenntnistheorien verbunden, die ich ablehne. Ich bin mit einer Kapitulation vor den genannten Schwierigkeiten nicht einverstanden. Wer seinem Leben keine Richtung gibt, keine einheitliche Zielsetzung seines Lebenswegs entwirft, verzichtet auf die Autonomie, dieses großartige Geschenk unseres Humangenoms, das man früher Seele nannte. Erstellt im Jahr 2023, in dem ich 80 Jahre alt werde. Vorwort In meinen bisher veröffentlichten Büchern habe ich mich bemüht, die darin verwendeten Zentralbegriffe klar zu beschreiben, und – wenn möglich – präzise zu definieren. Im fortgeschrittenen Alter habe ich die Begriffserklärungen und Definitionen meiner bisherigen Schriften herauskopiert, zusammengestellt und miteinander verglichen. Dabei sind mir einige Unterschiede aufgefallen, die größtenteils auf meiner Weiterentwicklung in der Antwort auf grundlegende (existenziale) Fragen beruhen – insofern Ergänzungen benötigen – die in geringerem Maße aber auch Inkonsequenzen enthalten, die ich hier bereinigt habe. Zum Verständnis meiner Unterscheidung zwischen Begriffsbeschreibung und Definition im engeren Sinne in dieser Schrift: Meine Erkenntnistheorie z. B. lässt sich klar und unmissverständlich beschreiben; Begriffe wie Wahrheit, Wirklichkeit, Geist oder Gott habe ich definiert. Ich unterscheide dabei manchmal zwischen formaler Definition (D-formal = abstrakt, losgelöst vom Einzelnen) und inhaltlicher Definition (D-inhaltlich = konkret, im Einzelnen). Die inhaltliche Definition ist in einigen Fällen aufgeteilt in die negative Definition (D-negativ: Was etwas nicht ist) und in die positive Definition (D-positiv: Was et- was ist). Da ich den eigentlichen Definitionen und Begriffserklärungen eine Bewertung hinzugefügt habe, ist dies über die Begriffe hinaus eine konzentrierte Darstellung meines Menschen-, Welt- und Gottesbildes. Zwar gibt es einen roten Faden, der sich durch alle meine veröffentlichten Texte hindurchzieht (naturalistischer Monismus, horizontale und vertikale Dimension, Seele als Lebensprinzip, Gott als Urgrund des Kosmos), aber ich habe aus den genannten Gründen einige Verbesserungen, auch Korrekturen durchgeführt. Daher bin ich auch jetzt für jede konstruktive Kritik dankbar. Allerdings setze ich voraus, dass ich eine andersgeartete Theorie und die darin verwendeten Begriffe in ein einigermaßen konsistentes Weltbild des Kritikers einordnen kann. Im Bereich von Gedankensystemen verstehe ich unter „Konsistenz“ eine in sich zusammenhängende Gesamt-Theorie, die weitgehend frei von inneren Widersprüchen ist. Man kann darüber streiten, ob es überhaupt sinnvoll ist, ein umfassendes Weltbild zu erstellen. Skeptiker wenden dagegen ein, dies sei grundsätzlich nicht möglich. Oft sind damit konstruktivistische oder positivistische Erkenntnistheorien verbunden, die ich beide ablehne. Richtig ist, dass jeder, der den Versuch unternommen hat, ein umfassendes Weltbild zu erstellen, nach der Fertigstellung Fehler und Inkonsequenzen bemerkt, was trotz mehrfacher Verbesserung immer wieder an anderen Stellen feststellbar ist. Daher schränke ich die Forderung, innere Widersprüche zu vermeiden, durch den Zusatz „weitgehend“ ein. Nicht einverstanden bin ich mit der Kapitulation vor diesen Schwierigkeiten. In Anlehnung an den Barockdichter Andreas Gryphius greife ich das Bild vom Lebensschiff auf der „See“ der Lebenszeit auf (ohne seine pessimistisch-dualistische Weltsicht zu übernehmen). Wer seinem Leben keine Richtung gibt, keine einheitliche Zielsetzung seines Lebenswegs entwirft, verzichtet entweder auf das ihm angeborene großartige Geschenk der Autonomie, indem er sich einer Ideologie (weltlich oder religiös) fraglos unterordnet. Er hat dann zwar eine Richtung, deren Infragestellung jedoch stets verdrängt oder ausgeklammert wird, ob- wohl dies beim Wandel der jeweiligen Lebensvoraussetzungen stets notwendig ist. Oder er läuft den Massentrends nach (Hedonismus, Konsumismus, Mammonismus). Sein Schiff fährt dann ohne Kompass hin und her, denn Trends, zumindest in der konkreten Ausformung der genannten Orientierungen, haben nur eine kurze Dauer. Entscheidend ist die Bilanz am Ende der Lebenszeit, so gelebt zu haben, dass man den größten Teil der existenzialen Entscheidungen noch einmal so treffen würde. Abschließend möchte ich auf die Notwendigkeit einer möglichst präzisen Beschreibung der Grundbegriffe im eigenen Gedankensystem hin- weisen, denn dies ist zunächst eine Frage der Redlichkeit gegenüber sich selbst, dann aber vor allem gegenüber den Mitmenschen, mit denen man sich über Grundfragen des Lebens auseinandersetzt.
Aktualisiert: 2023-05-11
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MEINE DEFINITIONEN THEMATISCH GEORDNET Mein Menschen-, Welt- und Gottesbild in konzentrierter Darstellung

MEINE DEFINITIONEN THEMATISCH GEORDNET Mein Menschen-, Welt- und Gottesbild in konzentrierter Darstellung von Wollscheid,  Karl-Heinz
Karl-Heinz Wollscheid: Meine Definitionen thematisch geordnet Mein Menschen-, Welt- und Gottesbild in konzentrierter Darstellung. 102 Seiten. Format: DIN A5, Softcover. ISBN: 9783949314872, Preis: 28,50 Euro, Rhombos-Verlag, Berlin 2023. Zum Buch: Jeder, der wie ich den Versuch unternommen hat, ein umfassendes Welt- und Menschenbild zu erstellen, bemerkt nach der Fertigstellung Fehler. Ich habe die Definitionen aus meinen bisherigen Veröffentlichungen herausgeschrieben, thematisch geordnet und verbessert. Auf diese Weise hoffe ich, ein weitgehend konsistentes, in sich nicht widersprüchliches Gedankensystem vorzulegen. Viele Skeptiker behaupten, dies sei grundsätzlich nicht möglich. Oft sind damit konstruktivistische oder positivistische Erkenntnistheorien verbunden, die ich ablehne. Ich bin mit einer Kapitulation vor den genannten Schwierigkeiten nicht einverstanden. Wer seinem Leben keine Richtung gibt, keine einheitliche Zielsetzung seines Lebenswegs entwirft, verzichtet auf die Autonomie, dieses großartige Geschenk unseres Humangenoms, das man früher Seele nannte. Erstellt im Jahr 2023, in dem ich 80 Jahre alt werde. Vorwort In meinen bisher veröffentlichten Büchern habe ich mich bemüht, die darin verwendeten Zentralbegriffe klar zu beschreiben, und – wenn möglich – präzise zu definieren. Im fortgeschrittenen Alter habe ich die Begriffserklärungen und Definitionen meiner bisherigen Schriften herauskopiert, zusammengestellt und miteinander verglichen. Dabei sind mir einige Unterschiede aufgefallen, die größtenteils auf meiner Weiterentwicklung in der Antwort auf grundlegende (existenziale) Fragen beruhen – insofern Ergänzungen benötigen – die in geringerem Maße aber auch Inkonsequenzen enthalten, die ich hier bereinigt habe. Zum Verständnis meiner Unterscheidung zwischen Begriffsbeschreibung und Definition im engeren Sinne in dieser Schrift: Meine Erkenntnistheorie z. B. lässt sich klar und unmissverständlich beschreiben; Begriffe wie Wahrheit, Wirklichkeit, Geist oder Gott habe ich definiert. Ich unterscheide dabei manchmal zwischen formaler Definition (D-formal = abstrakt, losgelöst vom Einzelnen) und inhaltlicher Definition (D-inhaltlich = konkret, im Einzelnen). Die inhaltliche Definition ist in einigen Fällen aufgeteilt in die negative Definition (D-negativ: Was etwas nicht ist) und in die positive Definition (D-positiv: Was et- was ist). Da ich den eigentlichen Definitionen und Begriffserklärungen eine Bewertung hinzugefügt habe, ist dies über die Begriffe hinaus eine konzentrierte Darstellung meines Menschen-, Welt- und Gottesbildes. Zwar gibt es einen roten Faden, der sich durch alle meine veröffentlichten Texte hindurchzieht (naturalistischer Monismus, horizontale und vertikale Dimension, Seele als Lebensprinzip, Gott als Urgrund des Kosmos), aber ich habe aus den genannten Gründen einige Verbesserungen, auch Korrekturen durchgeführt. Daher bin ich auch jetzt für jede konstruktive Kritik dankbar. Allerdings setze ich voraus, dass ich eine andersgeartete Theorie und die darin verwendeten Begriffe in ein einigermaßen konsistentes Weltbild des Kritikers einordnen kann. Im Bereich von Gedankensystemen verstehe ich unter „Konsistenz“ eine in sich zusammenhängende Gesamt-Theorie, die weitgehend frei von inneren Widersprüchen ist. Man kann darüber streiten, ob es überhaupt sinnvoll ist, ein umfassendes Weltbild zu erstellen. Skeptiker wenden dagegen ein, dies sei grundsätzlich nicht möglich. Oft sind damit konstruktivistische oder positivistische Erkenntnistheorien verbunden, die ich beide ablehne. Richtig ist, dass jeder, der den Versuch unternommen hat, ein umfassendes Weltbild zu erstellen, nach der Fertigstellung Fehler und Inkonsequenzen bemerkt, was trotz mehrfacher Verbesserung immer wieder an anderen Stellen feststellbar ist. Daher schränke ich die Forderung, innere Widersprüche zu vermeiden, durch den Zusatz „weitgehend“ ein. Nicht einverstanden bin ich mit der Kapitulation vor diesen Schwierigkeiten. In Anlehnung an den Barockdichter Andreas Gryphius greife ich das Bild vom Lebensschiff auf der „See“ der Lebenszeit auf (ohne seine pessimistisch-dualistische Weltsicht zu übernehmen). Wer seinem Leben keine Richtung gibt, keine einheitliche Zielsetzung seines Lebenswegs entwirft, verzichtet entweder auf das ihm angeborene großartige Geschenk der Autonomie, indem er sich einer Ideologie (weltlich oder religiös) fraglos unterordnet. Er hat dann zwar eine Richtung, deren Infragestellung jedoch stets verdrängt oder ausgeklammert wird, ob- wohl dies beim Wandel der jeweiligen Lebensvoraussetzungen stets notwendig ist. Oder er läuft den Massentrends nach (Hedonismus, Konsumismus, Mammonismus). Sein Schiff fährt dann ohne Kompass hin und her, denn Trends, zumindest in der konkreten Ausformung der genannten Orientierungen, haben nur eine kurze Dauer. Entscheidend ist die Bilanz am Ende der Lebenszeit, so gelebt zu haben, dass man den größten Teil der existenzialen Entscheidungen noch einmal so treffen würde. Abschließend möchte ich auf die Notwendigkeit einer möglichst präzisen Beschreibung der Grundbegriffe im eigenen Gedankensystem hin- weisen, denn dies ist zunächst eine Frage der Redlichkeit gegenüber sich selbst, dann aber vor allem gegenüber den Mitmenschen, mit denen man sich über Grundfragen des Lebens auseinandersetzt.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Kritik der Philosophie des Geistes

Kritik der Philosophie des Geistes von Wollscheid,  Karl-Heinz
Kritik der Philiosophie des Geistes, Karl-Heinz Wollscheid, Rhombos Verlag Berlin, Deutschland, ISBN 978-3-944101-86-6, erschienen 01-2021 Das Buch Im 250. Geburtsjahr Hegels, des Begründers der Philosophie des Geistes, ist es angebracht, seine Geisteslehre und auch heutige Theorien über den menschlichen Geist kritisch zu prüfen. Für Descartes ist die seele nicht mehr als das Vital-Prinzip, sondern die Denkende Sache mit Bewusstsein. Im 20. Jahrhundert wird der cartesische Dualismus in der Philosophie of Mind und in neurologischen Theorien abgelehnt, aber an der zentralen Bedeutung des Bewusstseins hält man fest. Karl-Heinz Wollscheid hält dagegen das Bewusstsein für einen unwesentlichen und unwirksamen Begleiter der Psyche und entwickelt seine eigene Theorie des Geistes. Weil die Bewusstseinsphilosophie sich überwiegend mit psychischen Phänomenen unterhalb der Ebene des menschlichen Geistes beschäftigt, geraten die geistigen und kulturellen Leistungen der Menschheit aus dem Blickfeld: Literatur, Kunst, Recht, Moralität, und Religion, die Hegel als Objektivierung des Geistes begreift. Die Bewussteseinsphilosophie verdient daher nicht den Namen Philosophie des Geistes.
Aktualisiert: 2022-04-30
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Der Wille als Aktivität des Geistes und des Gehirns

Der Wille als Aktivität des Geistes und des Gehirns von Wollscheid,  Karl-Heinz
Der Wille als Aktivität des Geistes und des Gehrins, Karl-Heinz Wollscheid, Rhombos Verlag Berlin, Deutschland, ISBN 978-3-944101-88-0, erschienen 01.2021 Über das Buch Nach einer befragung der europäischen Geistesgeschichte über den Willen und den geist kommt Karl-Heinz Wollscheid zum Ergebnis: Der Wille ist Bestandteil der geistigen Fähigkeiten unsere Gehirns. Er entfaltet seine Aktivität auf Grund der Freiheit zur autonomen Lebensgestaltung. Geist und Autonomie werden von der Erbinformation, der Seele, eingerichtet. Die Gleichsetzung von Geist und Bewusstsein ist falsch.
Aktualisiert: 2022-04-30
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Vielheit und Einheit von Wahrheit und Welt

Vielheit und Einheit von Wahrheit und Welt von Wollscheid,  Karl-Heinz
Zum Buch In einer Zeit, in der man das Wort „postfaktisch“ zum Wort des Jahres gewählt hat und in der man beständig zwischen Fakten und „Fake News“ unterscheiden muss, stellen sich folgende Fragen dringender denn je: Was ist Wahrheit? Welche Kriterien gibt es für das, was wirklich ist? Im Anschluss daran ergeben sich zwei weitere Fragen: Gibt es nur eine oder viele Wahrheiten? Gibt nur eine oder viele Welten? Der Autor untersucht zahlreiche Theorien von Platon bis zu heutigen Philosophen, die eine Antwort darauf enthalten. Auf dem Ergebnis der Untersuchung aufbauend entwickelt er seine eigene Theorie über: Vielheit und Einheit von Wahrheit und Welt.
Aktualisiert: 2020-10-01
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Würde: ein Zentralbegriff der Menschenrechte

Würde: ein Zentralbegriff der Menschenrechte von Wollscheid,  Karl-Heinz
Karl-Heinz Wollscheid Würde: ein Zentralbegriff der Menschenrechte Anthropologische Grundlagen unter besonderer Berücksichtigung von Freiheit und Personalität 136 Seiten, Format: DIN A5, Hardcover, Gewicht 350 gr. ISBN 978-3-944101-22-4, Preis: 20,00 EUR, Rhombos-Verlag Berlin Zum Buch Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland beginnt mit dem Satz: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Auch im ersten Satz der Deklaration der Menschenrechte ist die Würde ein Zentralbegriff: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Karl-Heinz Wollscheid untersucht die geistesgeschichtlichen Wurzeln der Entstehung der Menschenrechte, des Begriffs der Würde und der verschiedenen Begründungen für ein Recht, das allen beschlossenen Gesetzen vorausgeht. Anschließend zeigt der Autor Wege, wie man die erörterten philosophischen und theologischen Grundgedanken in unser heutiges Menschenbild integrieren kann, das durch Evolutionslehre, Genetik und Hirnforschung geprägt ist. Der Autor sieht als Grundlage für die Würde des Menschen die angeborene Potenz zur Entfaltung der Persönlichkeit, welche die Freiheit zur autonomen Lebensgestaltung voraussetzt. Die Würde des Menschen ist unantastbar, weil der Mensch Person ist. Vorwort Die Forderung, die Menschenrechte einzuhalten, hört und liest man in der letzten Zeit immer häufiger im Zusammenhang mit Themen, die ich hier nur stichwortartig – ohne Anspruch auf Rangfolge oder Vollständigkeit – ansprechen möchte: Bürgerkriege, Terror durch Islamisten, menschenunwürdige Behandlung von Flüchtlingen, Einschränkung des Asylrechts, Bedrohung der Meinungs-und Pressefreiheit in Staaten, die sich immer stärker auf eine Diktatur hinbewegen, oder auch in der Diskussion über die Frage, ob die Scharia und die fundamentalistischen Formen des Islam mit den Menschenrechten vereinbar seien oder nicht. Dazu kommen Fragestellungen, welche durch den enormen Fortschritt der Erforschung des Anfangs und des Endes menschlichen Lebens erst in letzter Zeit aufgetaucht sind. Zum Beispiel stellt sich heutzutage die Frage, ob man außerkörperlich befruchtete Eizellen selektieren und einige davon „verwerfen“ darf, oder auch, ob man schon vor der Einnistung dieser Zellen in die Gebärmutter oder vor der Synapsenbildung im Gehirn des Fötus von einem Menschen sprechen kann, der Recht auf Leben und eine Würde besitzt. Auch bei erwachsenen Menschen in Krisensituationen sind neue Fragestellungen entstanden, z. B. bei Menschen im unaufhebbaren Koma oder bei Menschen, deren Hirnaktivität erloschen ist, deren Herz aber noch schlägt. Darauf werde ich im Einzelnen nicht eingehen, weil ich nur die anthropologischen Grundlagen der Würde des Menschen erörtern möchte, die allerdings in der Beantwortung solcher Fragestellungen herangezogen werden können, worauf ich einige Hinweise geben werde. Zweifellos ist es notwendig, die politischen und juristischen Konsequenzen, die aus diesen Grundlagen resultieren, mit ihrer Verwirklichung zu vergleichen. Viele Organisationen, die sich zum Ziel gesetzt haben, die Menschenrechte zu verteidigen und über ihre Einhaltung zu wachen, haben in den letzten 70 Jahren, vom Ende des Zweiten Weltkriegs an bis heute, nachgewiesen, dass das bloße Bekenntnis der meisten heutigen Staaten zu den Menschenrechten und deren Verwirklichung noch meilenweit auseinanderklaffen. Dies wird vor allem deutlich bei der Missachtung des Rechts, nicht wegen seiner Rasse, seiner Religion oder seines Geschlechts benachteiligt zu werden und bei der Behinderung oder gar Aufhebung der Bürgerrechte, wozu außer der Meinungs- und Pressefreiheit auch die Versammlungsfreiheit und die Reisefreiheit gehören. Diese Rechte werden aus den fundamentalen Menschenrechten abgeleitet, aber in vielen Ländern so unterschiedlich interpretiert und angewendet, dass nicht die Rede davon sein kann, sie seien überall verwirklicht. Bei fast jeder Reise eines deutschen Politikers nach China wird er aufgefordert, die Chinesen zu ermahnen, die Einhaltung der Menschenrechte zu gewährleisten. Die chinesische Führung verweist im Gegenzug regelmäßig darauf, die Verwirklichung der auch von ihr anerkannten Menschenrechte sei nur länderspezifisch zu gestalten, insofern eine innere Angelegenheit, in die man sich nicht einmischen sollte. Außerdem wird der westlichen Interpretation der Menschenrechte unterstellt, sie sei selbstherrlich, arrogant und im Unterschied zum kommunistischen China einseitig an einem individualistischen Menschenbild orientiert. Die unterschiedlichen Interpretationen machen es notwendig, die Grundlagen neu zu durchdenken, deren universelle Geltung auch in der westlichen Welt von Relativisten und Kontextualisten bezweifelt wird. Ich versuche nachzuweisen, dass es trotz des unbestreitbaren Kontextes eine universelle Geltung gibt, die man als unveräußerbaren Besitz bezeichnet hat, der von Natur aus, von der Entstehung menschlichen Lebens an sowohl stammesgeschichtlich als auch individuell zum Mensch-Sein gehört. Die Mitgliedschaft in der UNO setzt voraus, dass die Charta der Vereinten Nationen anerkannt wird, in deren Präambel steht: Wir, die Völker der Vereinten Nationen (sind) fest entschlossen … unseren Glauben an die Grundrechte des Menschen, an Würde und Wert der menschlichen Persönlichkeit, an die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie von allen Nationen, ob groß oder klein, erneut zu bekräftigen. Insofern verpflichten sich alle 193 Staaten (Stand 2013), die der UNO beigetreten sind, zur Einhaltung der „Grundrechte des Menschen“ und indirekt auch zur Deklaration der Menschenrechte von 1948, die „erneut bekräftigt“ werden sollen. Artikel 1 der Deklaration der Menschenrechte der Vereinten Nationen beginnt mit dem Satz: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Darin sind drei Begriffe aus dem Titel meines Essays enthalten, die ich näher betrachten möchte: Würde, Freiheit und (fundamentale) Rechte. Die Grundbedeutung des Wortes Essay ist Versuch; ich unternehme hier den Versuch, diese Begriffe und ihre Bedeutung im Rahmen unseres heutigen Menschenbilds zu erklären. Nach einer kurzen Erörterung der ersten Artikel des Grundgesetzes und der Deklaration der Menschenrechte beschreibe ich im zweiten Teil meines Essays die geistesgeschichtlichen Wurzeln dieser Begriffe. Nach einer Darstellung der Mitleidslehre des konfuzianischen Gelehrten Menzius erörtere ich die klassisch-antike Lehre vom Naturrecht und Ciceros Begründung der Würde des Menschen. Anschließend untersuche ich den jüdisch-christlichen Einfluss auf die Entstehung der Menschenrechte. Der Renaissance-Humanist Pico delle Mirandola bezeichnet die Würde als etwas, das von Gott verliehen wurde. Als ein solches Geschenk Gottes betrachtet er auch die Freiheit des Menschen, die mit der beginnenden Neuzeit in immer stärkerem Maße zur Begründung der unveräußerlichen Rechte des Menschen herangezogen wird. Hobbes sieht in der Freiheit einen Bestandteil der bestialischen Natur des Menschen, die durch den Staat wie von einem Ungeheuer in seine Schranken gewiesen werden müsse. Rousseau glaubt dagegen daran, dass alle Menschen von Natur aus frei, gleich und gut seien und dass im Gesellschaftsvertrag diese Freiheit zwar verändert, letztlich aber erhalten bleiben müsse. Locke sieht den Grund für das Recht und die Gerechtigkeit von Lohn und Strafe in der Identität der Person. Kant begründet die unaufhebbare Würde des Menschen damit, dass er den Menschen als Zweck an sich bezeichnet und dass er allem, was keinen Preis hat, eine Würde zuschreibt. In der Autonomie des Menschen sieht er den Schlüssel zu seiner Freiheit. Heutige Neurologen und Psychologen äußern erhebliche Zweifel an der Freiheit des Menschen. Im dritten Teil meines Essays versuche ich, die die geistesgeschichtlichen Wurzeln der Menschenrechte in unser heutiges Menschen- und Weltbild zu integrieren und diese Zweifel zu widerlegen. Dieser Versuch kann nicht davon absehen, dass mein eigenes Menschen- und Weltbild der Ausgangspunkt dafür ist, auch wenn ich die objektiven Ergebnisse der heutigen Naturwissenschaft zur Begründung heranziehe und meine subjektiven Elemente soweit wie möglich dahinter zurückstelle. Ich hoffe dennoch, einen Beitrag zur aktuellen Diskussion leisten zu können, denn erst, wenn die Fundamente klar, deutlich und stabil grundgelegt sind, kann man die darauf aufbauenden Forderungen kraftvoll verteidigen. Bevor Darwin seine Lehre von der Evolution des Lebens und der Abstammung des Menschen von den Menschenaffen begründet hat – was danach unwiderruflich bestätigt wurde – kann man es keinem der vor ihm lebenden Philosophen übelnehmen, dass er seine Anthropologie nicht darauf aufbaut. Mir ist bei der Lektüre der philosophischen Texte, die ich im Essay bespreche und aus denen ich Ausschnitte zitiere, noch deutlicher als schon bisher bewusst geworden, wie stark das Buch Genesis und die Erzählungen von Adam und Eva das abendländische Menschenbild geprägt haben. Umso wichtiger erscheint es mir, nach einer Entmythologisierung die überzeitlichen Gesichtspunkte herauszuarbeiten, die auch mit dem heutigen Stand der Evolutionslehre, der Genetik, der Verhaltensforschung und der Hirnforschung vereinbar sind. Sowohl in den Schriften der maßgebenden Philosophen als auch in der Formulierung der Menschenrechte werden Begriffe wie Vernunft oder Gewissen verwendet, die es zu klären gilt, denn sie setzen im Rahmen eines Menschenbilds ein Modell der Psyche voraus. Psychische Modelle werden stets umstritten bleiben, weil sie größtenteils auf Innenschau (Introspektion) beruhen. Wie im Untertitel angekündigt, versuche ich die anthropologischen Grundlagen der Menschenrechte zu erörtern, daher werde ich mich auch mit solchen Modellen auseinandersetzen. Der in der Deklaration der Menschenrechte verwendete Begriff Gewissen wäre z. B. gegenstandlos, wenn die Freiheit des Menschen geleugnet wird. Aristoteles hat die Vernunft als spezifische Differenz des Menschen gegenüber den Tieren bestimmt. Ich werde die Personalität dafür einsetzen, in der Vernunft und Gewissen enthalten sind.
Aktualisiert: 2020-10-01
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Hexenprozesse in Schloss Bürresheim

Hexenprozesse in Schloss Bürresheim von Woll,  Herbert, Wollscheid,  Karl-Heinz
Karl-Heinz Wollscheid / Herbert Woll Hexenprozesse in Schloss Bürresheim Tragödie über die Verurteilung der Hebamme Trein Emmerich aus St. Johann Historische und literarische Quellen der Tragödie Protokolle von Hexenprozessen in der Herrschaft Bürresheim 148 Seiten. Zahlreiche, meist farbige Abbildungen. DIN A5. Hardcover. Preis: 25,- Euro ISBN 978-3-944101-02-6, Rhombos-Verlag, Berlin 2012 Zum Buch Schloss Bürresheim in der Nähe von St. Johann im Landkreis Mayen-Koblenz wurde seit seiner Erbauung im Mittelalter niemals zerstört. In der Zeit von 1602 bis 1651 fanden dort 35 Hexenprozesse statt, deren Protokolle erhalten sind. Herbert Woll hat die im Buch wiedergegebenen Originalausschnitte aus den Prozessen gegen Thonius Schneider, Trein Emmerich und aus Prozessen unter Leitung des Hexenjägers Dr. Möden aus der altdeutschen Handschrift in die lateinische Druckschrift übertragen und kommentiert. Karl-Heinz Wollscheid hat aus dem Prozess gegen Trein Emmerich eine Tragödie in drei Akten erstellt. In den Protokollen und im Theaterstück werden ein Hexensabbat auf dem Hochsimmer und die Verurteilung der Angeklagten zum Verbrennungstod auf dem Scheiterhaufen beschrieben. Ein Bildteil, die poetische Ausgestaltung und die Beschreibung historischer Fakten ermöglichen einen tiefen Einblick in den Hexen- und Teufelsglauben der Zeit. Historische Fakten zum Theaterstück im ersten Teil des Buches In der Zeit von 1602 bis 1651 fanden in Schloss Bürresheim mindestens 35 Hexenprozesse statt. Am 15. Dezember 1629 wurden dort zwei Frauen als Hexen verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt: Änn Paulen aus Waldesch und eine Frau mit Namen Trein (Katharina) Emmerich aus St. Johann. Die Prozesse wurden im heute so genannten „Hexensaal“ durchgeführt, damals „Reuterstube“ genannt. (Akten S. 32) Dem Protokoll des Prozesses gegen Trein Emmerich ist zu entnehmen, dass folgende Personen zum Gericht gehörten: Johann Anton von Breitbach, Arnold Kolb als Kellner von Bürresheim, die Schöffen Toni Hilger und Johannes Karst aus Rieden und der Notar Gerhardt. (Akten S. 92) Johann Anton von Breitbach war zu dieser Zeit der adelige Besitzer des Schlosses und Inhaber der Herrschaftsrechte über die Orte: St. Johann, Waldesch, Rieden und Nitz. Die Familie Breitbach wurde erst 1691 in den Reichsfreiherrenstand erhoben; Johann Anton war daher im Jahre 1629 noch kein Freiherr und auch kein Graf. In einem Hexenprozess aus dem Jahre 1602 gegen Thonius Schneider aus St. Johann wird der damalige Inhaber der Herrschaftsrechte als „Junker Hans Wilhelm von Breitbach“ bezeichnet. Der im Theaterstück verwendete Titel „Junker“ wird auf Johann Anton von Breitbach übertragen und bedeutet so viel wie ein Adeliger, der nicht über den Titel eines Freiherrn oder eines Grafen verfügt. Erst im Verlauf der späteren Geschichte der Herren von Bürresheim erhielten sie den Titel Grafen von Bürresheim, und dementsprechend spricht man heute noch von der Grafschaft Bürresheim. Das Amt des Kellners kann man mit dem eines Schlossverwalters vergleichen, dem der Inhaber der Herrschaftsrechte weitgehende Vollmachten übertragen hat. Schöffen sind Laienrichter, die in einem Strafprozess einem Juristen beigeordnet wurden. Im Rahmen der sogenannten niederen Gerichtsbarkeit konnten die Schöffen auch Gerichtsverhandlungen leiten und Urteile fällen. Ob der genannte Notar ein Jurist war oder nur der Gerichtsschreiber bleibt unklar. Im Zusammenhang mit der Hexenprobe (Nadelstich) wird der Notar als „Meister der Justiz“ bezeichnet. Dies deutet darauf hin, dass es sich um einen Juristen handelt oder um den Leiter (Meister) einer Anwaltskanzlei, die auch für notarielle Aufgaben zuständig war. Der Angeklagten Trein Emmerich wird im historischen Prozessverlauf zunächst das „abscheuliche Zauberlaster“ zur Last gelegt, weshalb sie am 5. Dezember, also 10 Tage vor ihrer Verurteilung, ins Gefängnis eingesperrt wurde. Mit „Zauberlaster“ sind keine Zauberkunststücke gemeint, wie man sie bei Gauklern und Zauberkünstlern auf dem Jahrmarkt kennt; damit wird hier die Fähigkeit bezeichnet, einen Schadenszauber ausüben zu können, der den Menschen und dem Vieh schadet. Die Zahl der Nutztiere, die Trein Emmerich mit Hilfe von „Zaubermaterie“ getötet haben soll, ist auffallend groß und detailliert: ein braunfarbiges Pferd von Hans Clasen zu St. Johann, ein Schwein desselben Mannes, je eine rote Kuh der Familie Gillesen und der Familie Theisen zu St. Johann, ein Mutterkalb der Schwiegermutter und das Schaf eines Thürer Schäfers. Die zweite Anklage besteht im Hostienfrevel: Trein Emmerich soll dreimal die Hostie aus dem Mund genommen, in ihren Schleier fallen gelassen und später geschändet haben. (Akten S. 98) Der Hauptanklagepunkt ist jedoch ihr Verhältnis mit dem Teufel, der als ihr Liebhaber (Buhle) bezeichnet wird, mit dem sie einen Pakt am Ortskreuz vor St. Johann abgeschlossen habe, in dem sie Gott und allen Heiligen abschwört und stattdessen sich dem Teufel unterwirft. (Akten S. 94) Sie habe Geschlechtsverkehr mit dem Teufel gehabt und sei auch mit ihm zusammen auf einem schwarzen Bock zum Hexentanz auf den Hochsimmer und später auch auf den Kleinsimmer geritten. (Akten S. 95) Anscheinend hat die Angeklagte ihr Geständnis ein oder mehrere Male widerrufen, dem Protokoll folgend legt das Gericht großen Wert darauf, dass sie den Widerruf zurücknimmt und alle Anklagepunkte gesteht. Folter (Aufschnüren) und Hexenprobe (Nadelstich) werden als legitimes Mittel zum Erreichen des vollen Geständnisses eingesetzt. Was mit „aufschnüren“ gemeint ist, kann man nur aus dem Zusammenhang erschließen. Im Protokoll sind die beiden folgenden Sätze zu lesen: „[Weil] Trein aber derweilen wie zuvor beharrte, keine Zauberin zu sein, [hat] ihr das Gericht, sie aufzuschnüren befehlen müssen. Eine kleine Zeit, ungefähr eine Viertelstunde, wurde sie aufgeschnürt, sie hat gebeten, sie herunter zu lassen, wolle nun rechtmäßig alles erklären.“ (Akten S. 93) Es ist anzunehmen, dass sie gefesselt (geschnürt) wurde und anschließend auf eine unbekannte Weise hochgezogen und z. B. an einem Haken oder Balken so aufgehängt wurde, dass sie bei Bewusstsein blieb, aber viele Schmerzen ertragen musste. Die im Protokoll auf Seite 92 der Akten beschriebene Hexenprobe enthält ebenfalls Unklarheiten über den genauen Ablauf. Auf Befehl des Johann Wilhelm von Breitbach und auf Grund des Begehrens der Trein Emmerich wird sie „von dem Meister der Justiz rückwärts am Hals mit der Probiernadel probiert.“ Trein geht offensichtlich davon aus, dass bei ihr kein Teufels-Mal gefunden wird, da sie ja keinen Kontakt mit dem Teufel hatte. So erklärt sich, dass diese Probe auch auf ihr Begehren durchgeführt wird. Das „Zauberzeichen und Stigma“ wird aber doch gefunden, die Angeklagte beharrt jedoch bei ihrem Widerruf. Wie man aus anderen Berichten über diese so genannte „Nadelprobe“ weiß, suchte man nach einem „Hexen-Mal“. Fand man einen Leberfleck oder ein Muttermal, stach man mit der Nadel hinein. Wenn das Mal nicht blutete, war bewiesen, dass es sich um eine Hexe handelte. Blutete es, so half natürlich der Teufel seiner Verbündeten. Selbst, wenn kein Mal gefunden wurde, hatte er seine Hand im Spiel, denn er hatte es schnell ausgelöscht. Der Dreißig-jährige Krieg wird zweimal im Protokoll des Hexenprozesses gegen Trein Emmerich erwähnt. Auf der Suche nach einem versteckten Kistchen mit einer Hostie darin erklärt sie: „Wenn es nicht mehr zu finden wäre, müsste es wegen drohendem Kriegs wohl verschleift und anderswo hin verlegt worden sein.“ (Akten S. 98) Ein Schäfer aus Thür, einem Dorf östlich von Mayen gelegen, hat „wegen des Krieges in ihrem Hof über Nacht Unterhalt mit den Schafen gehalten.“ (Akten S. 99) Die Herrschaft Bürresheim war damals vom Herrschaftsgebiet des Kurfürstentums Trier umgeben. Am Anfang des Dreißigjährigen Krieges galt das katholische Frankreich in gewisser Weise als Schutzmacht für das katholische Kurfürstentum, was dann indirekt auch für die Herren von Bürresheim zutraf. Daher muss man wohl davon ausgehen, dass bis zu diesem Zeitpunkt die angedeutete Kriegssituation nur vorübergehend das Herrschaftsgebiet berührte. Erst 1635, also 6 Jahre nach dem beschriebenen Hexenprozess, griff Frankreich in den Krieg ein. Schloss Bürresheim wurde – wie auch die benachbarte Burg Eltz – niemals zerstört. Der im Theaterstück erwähnte Johann Philipp von Schönborn wurde in Mainz, Orléans und Siena juristisch ausgebildet und frühzeitig auf eine geistliche Karriere vorbereitet. 1629 wurde er Mitglied des Würzburger Domkapitels. 1631 floh er vor den einrückenden Schweden nach Köln, wo sich damals schon fast die gesamte Elite des Reiches aufhielt. Besonders beeinflusst hat ihn dort der Jesuitenpater Friedrich Spee von Langenfeld, der ein entschiedener Gegner der besonders im 17. Jahrhundert grassierenden Hexenverfolgung war. 1642 wurde Johann Phillip von Schönborn zum Bischof von Würzburg und 1645 zum Bischof von Mainz geweiht. Er war einer der ersten Reichsfürsten, die die Abhaltung von Hexenprozessen auf ihrem Territorium verbieten ließen. (Ausschnitt aus Wikipedia) Die von Molitor prognostizierte Machtübernahme eines Bischofs aus dem Hause Schönborn in Trier traf nicht zu. Dennoch hat sich seine Vorhersage über das Ende der Hexenprozesse im Kurfürstentum Trier bewahrheitet, und es gab auch enge Verbindungen zwischen den Bistümern Würzburg, Mainz und Trier. Vom Beginn der Herrschaft des Erzbischofs und Kurfürsten Karl Kaspar Reichsfreiherr von der Leyen in Trier von 1652 an bis 1676 fanden in Bürresheim keine Hexenprozesse mehr statt. Ausschnitt auds der Dokumentation "Hexenprozesse in der Herrschaft Bürresheim (1596 bis 1651)" in Kapitel 3: Überblick über die Hinrichtungen 1596: Hinrichtung mehrerer „Weiber“ aus den Orten Rieden, Waldesch, Nitz und St. Johann. Unter den Hingerichteten befand sich eine Annette von Nitz und möglicherweise die 2. Frau des 1602 hinge-richteten Toni Schneider aus St. Johann. 1602: Am 20. Juli wird Toni Schneider aus St. Johann hingerichtet. Dem Gericht gehören an: der Junker Hans Wilhelm von Breitbach, Licentiat Peter Braun aus Koblenz: Klaß Hof¬mann, Theis Schneider und Heinrich Gerhard(s). 1608: Hinrichtung von Zens (Vincenz) Zimmermann aus Nitz. Der An-geklagte legt gegenüber Johann Wilhelm von Breitbach ein Geständnis ab. 1614: Am 28. Mai werden die folgenden Personen hingerichtet: 1. Johann Adams Frau Sybille aus Rieden 2. Barbara Petge aus Rieden 3. Susanne Rausch, Frau des Schultheis Matheis Rausch aus Rieden 4. Anne Schäfer, Frau von Adam Schäfer aus Waldesch 5. Bernhardts Weib Vrew aus Waldesch Am 26. September werden hingerichtet: 1. Konrad Rausch aus Rieden 2. Steffens Stein (Christine) aus Rieden 3. Merg (Margarethe) Rausch, Frau von Nr.1 4. Anna Bengel aus St. Johann 5. Sybille Maßmann aus St. Johann 6. Zey (Luzia), Frau eines Johann (?) aus Waldesch Die Protokolle sind unterzeichnet von Michael, Notar und Stadtschreiber zu Meyen. 1629: Am 15.12. werden hingerichtet: 1. Enn Paulen aus Waldesch 2. Trein (Katherina) Emmerich aus St. Johann Zum Gericht gehören: Johann Anton von Breitbach, Arnold Kolb als Kellner von Bürresheim und die Schöffen Toni Hilger und Johannes Karst und der Notar Gerhardt (?) 1647: Am 16. Februar werden hingerichtet: Enn Josten, Frau von Heinrich, Thomas J. aus Rieden. Die Hinrichtung erfolgt durch das Schwert mit anschließender Verbrennung der Leiche. Lehne Jammers, Tochter von Claß Jammers, aus Rieden. Sie wird verurteilt wegen Zauberei, Totschlags und Blutschande. Die Hinrichtung erfolgt mit dem Rad mit anschließender Verbrennung der Leiche. Dem Gericht gehören an: Anton von Bassenheim, Johann, Wilhelm von Breitbach; Dr. Johannes Möden und die Schöffen: Bernhard Rausch und Claß Doll sowie der Schreiber Balthasar Rühle. 1647: Am 22. Februar werden verurteilt: Dilgen Ulfens, Frau von Johann Ulfen(s) aus St. Johann Am 26. Februar werden verurteilt und hingerichtet: Barbara Wagner, Frau von Thomas W. aus Rieden Claß Jammers, ehemaliger Schultheis aus Rieden, Vater von Nr.2 vom 16. Febr. 1647. Wird verurteilt wegen Zauberei, Tot¬schlags, Blutschande und Sodomie. Verurteilt zur Hinrich¬tung mit dem Rad. Zusammensetzung des Gerichts: siehe 16.2. 1647 Am 2. April werden hingerichtet: 1. Weber, Merg aus Rieden 2. Wilhelm Heuft aus Rieden. Bei beiden Tod durch Feuer 1651: Am 14. Sept. werden hingerichtet: Enn Ströß aus St. Johann Enn Zentzen aus Waldesch Am 22. Sept. werden hingerichtet Nieß (Agnes) Michels aus Waldesch Thomas Wagner aus Nitz Flitzhardt (Felicitas) Schäfer, Frau von Valentin Sch. aus St. Johann
Aktualisiert: 2020-10-01
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Theorie und Praxis der Interpretation ausgewählter Gedichte

Theorie und Praxis der Interpretation ausgewählter Gedichte von Wollscheid,  Karl-Heinz
Karl-Heinz Wollscheid Theorie und Praxis der Interpretation ausgewählter Gedichte 248 Seiten. DIN A5. Hardcover. Preis: 21,80 Euro ISBN 978-3-941216-49-5 Rhombos-Verlag, Berlin 2011 Warum empfinden wir folgende Verse aus dem Gedicht Rilkes: „Der Panther“ so meisterhaft gestaltet? Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte, der sich im allerkleinsten Kreise dreht Die vier ei-Assonanzen, die sechs ch/sch-Alliterationen und die r- und k-Alliterationen im Rahmen des 5-hebigen Jambus sind kein äußerer Schmuck, sondern Formmerkmale, die mit der inhaltlichen Aussage im Einklang stehen. Karl-Heinz Wollscheid erklärt, wie man Form und Inhalt eines Gedichtes untersuchen und ihr Zusammenspiel erkennen kann. Gedichte enthalten Denkanstöße, die einen tieferen Einblick in das Verhältnis des Menschen zum eigenen Lebensentwurf und zu seiner Umwelt ermöglichen. Diesen Gesichtspunkt zeigt der Autor über die reine Textinterpretation hinaus an zahlreichen Gedichten auf.
Aktualisiert: 2020-10-01
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Der Mensch und sein kosmischer Urgrund

Der Mensch und sein kosmischer Urgrund von Wollscheid,  Karl-Heinz
Einleitung Jeder Mensch verfügt über ein Menschen-, Welt- und Gottesbild, ob er sich dessen bewusst ist oder nicht. Auch wer nicht an Gott glaubt, hat oft ein bestimmtes Gottesbild, das er ablehnt. Das Bewusstwerden sollte zu einer kritischen Überprüfung führen, die auf verschiedenen Ebenen erfolgen kann. Wer im Alltag wenig Zeit und Gelegenheit zur Überprüfung hat oder wer seine Lebensgestaltung derartig von anderen Interessen bestimmen lässt, dass er solche Gedanken für überflüssig erachtet, kommt dennoch nicht an einer Entscheidung darüber vorbei, was er für wirklich hält und was es für ihn nicht gibt, was er langfristig für wichtig in seinem Leben erachtet und ob er an Gott und ein Weiterleben nach dem Tode glaubt oder nicht. Auf der Ebene dessen, der sich mit geistesgeschichtlichen Theorien darüber auseinandergesetzt hat, ergibt sich eine Reflexion über die anthropologischen, ontologischen und metaphysischen Grundlagen seiner Weltanschauung. Die Antwort auf die Frage: Was können wir erkennen? also eine Erkenntnistheorie, erweist sich dabei als Voraussetzung für alle weiteren Überlegungen. In diesem Buch beschreibe ich mein Menschen-, Welt- und Gottesbild, das ich – soweit es mir möglich war – von inneren Widersprüchen befreit habe, obwohl mir bewusst ist, dass dies nie vollständig gelingen kann. Außerdem habe ich mich darum bemüht, meine Theorien zu überarbeiten, und zwar auf dem Wege der Rückkoppelung mit Gesprächspartnern und mit Ergebnissen der Philosophie und der Naturwissenschaft in der Primär- und Sekundär-Literatur. Ich vertraue daher darauf, dass meine subjektiven und persönlichen Erkenntnisse für den Leser meines Buches Anlass dafür sein können, seinen Standpunkt mit meinem zu vergleichen. Ein solcher Vergleich wäre überflüssig, wenn es keine nennenswerten Unterschiede gäbe. • Im Gegensatz zur phänomenalistischen, positivistischen und konstruktivistischen Erkenntnistheorie gehe ich davon aus, dass der Mensch eine Schnittmenge zwischen seiner inneren Ordnung und der Ordnung außerhalb von ihm herstellen kann. • Als Seele definiere ich das Lebensprinzip eines Lebewesens. Diese Definition geht über die Kirchenlehre hinaus, denn auch Tiere und Pflanzen haben eine Seele. Auch die Seelendefinition der heutigen Psychologen im Sinne des Bewusstseins oder aller Hirnfunktionen lehne ich ab. • Das Lebensprinzip ist als Erbinformation in der DNA gespeichert. Die Erbinformation umfasst nicht nur die Aufbau- und Funktionsprogramme, sondern bei Tier und Mensch auch alle angeborenen Verhaltensprogramme. Sie ist – wie jede Information – nicht materiell, benötigt aber einen materiellen Träger. • Als Geist definiere ich die Fähigkeit zur personalen Lebensgestaltung mit Hilfe des Denkens und der Sprache. Die spezifische Differenz des Menschen zu anderen Lebewesen sehe ich nicht in erster Linie in der Vernunft, sondern im Personsein. • Person ist jeder Mensch von der Zeugung an. Er hat Würde und Rechte. Die Personalität mit ihren beiden Polen der Individualität und der Sozialität ist als Anlage angeboren, sie muss aber bis zur Reifung der Persönlichkeit erst entfaltet werden. • Führende Neurologen leugnen die Willensfreiheit, indem sie auf Ergebnisse der Hirnforschung und das so genannte Libet-Experiment verweisen. Ich werde diese Leugnung widerlegen. • Alles in der Welt geschieht auf natürliche Weise. Es gibt keine Übernatur, keine Wunder im Sinne der Durchbrechung von Naturgesetzen und kein Jenseits, in das der Mensch nach seinem Tode hinüberwechseln kann. • Es gibt kein individuelles Weiterleben nach dem Tode. Die Wurzeln des Menschseins bleiben vom Tode unberührt, die Früchte des individuellen Lebens bleiben als Spuren erhalten. • Die Natur besteht nicht nur aus der Natura naturata, sondern auch aus der Natura naturans. • Metaphysik ist keine esoterische Spekulation, sondern die Erforschung der tieferen Ursachen. Wer nur einfache Ursachen anerkennt, übersieht z. B., dass die Eltern zwar das Leben an ihre Kinder weitergeben, dass sie aber nicht ihre tiefere Ursache sind. • Der Zufall lässt sich stets durch die Erkenntnis ersetzen, dass man das Ergebnis eines Prozesses vieler sich durchkreuzender Ursachen nicht vorhersagen kann. Den Zufall als Wirkursache gibt es nicht, also kann er auch nicht als kausale Erklärung für die kosmische und die biologische Evolution herangezogen werden. • Kultur ist nicht einfach alles, was der Mensch selbst gestaltend hervorbringt. Zur Kultur gehören nur die Gedanken, Handlungen und Werke, in denen die Personalität des Menschen zum Ausdruck kommt. • Anstatt der Definition der Religion als Glaube an Gott bezeichne ich als Religion: das bejahende Verhältnis des Menschen zur transzendenten Dimension seines eigenen Lebens und der ganzen Natur. • Ich gehe davon aus, dass die bestehenden Religionen von einer zukünftigen Meta-Religion abgelöst werden. • Gott ist kein menschenähnliches, allwissendes, barmherziges Wesen, welches das Schicksal der Menschen lenkt, und auch kein intelligenter Designer der Evolution. Gott ist die vertikale Dimension im Leben des Menschen, die in der Seele beginnt und beim Urgrund des Seins endet.
Aktualisiert: 2020-10-01
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