Tagebücher

Tagebücher von Grillparzer,  Franz, Zähle,  Wolfgang
Franz Grillparzer hat über sechzig Jahre hinweg, seit 1808, Tagebücher geschrieben. Überhaupt spielt das Autobiographische bei ihm eine sehr große Rolle. Im Nachlaß fand sich das umfangreiche Manuskript einer Selbstbiographie, die Grillparzer 1853 auf wieder- holtes Drängen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften begonnen und bis ins Jahr 1836 geführt, aber offenbar niemals zu veröffentlichen beabsichtigt hatte. Diese autobiographischen Dokumente, vor allem aber die Tagebücher und die zu ihnen gehörigen Reisetagebücher, zählen zu den bedeutendsten Exempeln ihres Genres im neunzehnten Jahrhundert. Sie stehen in der Tradition von Goethes 'Dichtung und Wahrheit' sowie der 'Italienischen Reise' und neben den Tagebüchern seines Opponenten Friedrich Hebbel. Doch die Vergleichsmomente reichen sehr viel weiter. So ist die starke Beziehung zu Rousseaus berühmten 'Bekenntnissen' nicht zu leugnen, und Grillparzer hat darauf 1822 selbst hingewiesen: 'Ich lese Rousseaus Confessions und erschrecke, darin mich selbst zu sehen.' Was das Tagebuch der 1819 unternommenen Italienreise angeht, so steht der Dichter in dem großen Strom derer, die in den Süden flohen, um ihre geistige Existenz wiederherzustellen, oder die in Mode kom- mende Bildungsreise antraten. Von Winckelmann über Herder und Goethe, Heinse und Karl Philipp Moritz, Tieck und August Wilhelm Schlegel, Seume, Rückert und Platen, Heine, Gutzkow und Laube, Hebbel, Conrad Ferdinand Meyer, Gregorovius und Nietzsche, Heyse und George, Dehmel und Hauptmann bis zu den Brüdern Mann, zu Ricarda Huch, Hofmannsthal und Rilke haben sie alle — trotz ihrer unterschiedlichen, ja oft gegensätzlichen ästhetischen Doktrinen und literarischen Richtungen — an dem Italienbild der deutschsprachigen Literatur mitgeschrieben.
Aktualisiert: 2020-10-05
> findR *

Belphegor oder Die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne

Belphegor oder Die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne von Wezel,  Johann K, Zähle,  Wolfgang
In seinem Essay „Belphegor oder wie ich euch hasse“ pries Arno Schmidt das „pan-diabolische“ Wezel-Werk als eines der drei Bücher „ehrwürdigsten Gott-, Welt- und Menschenhasses“, die das 18. Jahrhundert hervorbrachte. Die beiden anderen: Jonathan Swifts „Gulliver“ (1726) und Voltaires „Candide“ (1759). Mit dem sarkastischen Roman Voltaires hat der „Belphegor“ in der Tat recht viel gemeinsam: Wezel verfaßte ihn nach „Candide“-Muster, um auch seinerseits zu beweisen, daß die Welt wirklich nicht die beste der möglichen ist, wie der optimistische Philosoph Leibniz behauptet hatte. Selbst der Start beider Helden zum Leidensweg hat Gemeinsamkeiten. Voltaires treuherziger Candide, auf einem Schloß in der „schmutzigen Provinz Westfalen“ aufgewachsen, nestelt zu eifrig an der dicken Baronesse Kundigunde und wird vom Baron Thundertentronckh mit „gewaltigen Fußtritten in den Hintern“ außer Haus befördert. Bei Wezels empfindsamem Belphegor tritt das Schicksal ähnlich zu: „Geh zum Fegefeuer mit deinen Predigten; Wahnwitziger!‘ rief die schöne Akante mit dem jachzornigsten Tone und warf den erstaunten; halb sinnlosen Belphegor nach zween wohlabgezielten Stößen mit dem rechten Fuße zur Thüre hinaus.“ So folgt denn Belphegor seinem berühmten Vorläufer in die Welt, „dies barbarische Schlachthaus“, um verdroschen, verraten und verkauft zu werden. Er gerät in einen kriegführenden Bauernhaufen und wird an einem morschen Strick aufgehängt, er wird ausgeplündert, bekommt Zähne ausgeschlagen und verliert unter anderem ein Auge und einen Finger. Eine Wasserhose trägt den Unglücklichen in die Walachey zu den Türken, er wird von Seeräubern gekapert und als Sklave verkauft. Er erlebt alle nur möglichen Naturkatastrophen, vor allem aber ein vollkommenes Register menschlicher Infamie. Belphegor: „Der Mensch - ist das ärgste Ungeheuer der Hölle. Ich bin mir selbst gram, ein Mensch zu seyn.“
Aktualisiert: 2022-03-28
> findR *
MEHR ANZEIGEN

Bücher von Zähle, Wolfgang

Sie suchen ein Buch oder Publikation vonZähle, Wolfgang ? Bei Buch findr finden Sie alle Bücher Zähle, Wolfgang. Entdecken Sie neue Bücher oder Klassiker für Sie selbst oder zum Verschenken. Buch findr hat zahlreiche Bücher von Zähle, Wolfgang im Sortiment. Nehmen Sie sich Zeit zum Stöbern und finden Sie das passende Buch oder die Publiketion für Ihr Lesevergnügen oder Ihr Interessensgebiet. Stöbern Sie durch unser Angebot und finden Sie aus unserer großen Auswahl das Buch, das Ihnen zusagt. Bei Buch findr finden Sie Romane, Ratgeber, wissenschaftliche und populärwissenschaftliche Bücher uvm. Bestellen Sie Ihr Buch zu Ihrem Thema einfach online und lassen Sie es sich bequem nach Hause schicken. Wir wünschen Ihnen schöne und entspannte Lesemomente mit Ihrem Buch von Zähle, Wolfgang .

Zähle, Wolfgang - Große Auswahl an Publikationen bei Buch findr

Bei uns finden Sie Bücher aller beliebter Autoren, Neuerscheinungen, Bestseller genauso wie alte Schätze. Bücher von Zähle, Wolfgang die Ihre Fantasie anregen und Bücher, die Sie weiterbilden und Ihnen wissenschaftliche Fakten vermitteln. Ganz nach Ihrem Geschmack ist das passende Buch für Sie dabei. Finden Sie eine große Auswahl Bücher verschiedenster Genres, Verlage, Schlagworte Genre bei Buchfindr:

Unser Repertoire umfasst Bücher von

Sie haben viele Möglichkeiten bei Buch findr die passenden Bücher für Ihr Lesevergnügen zu entdecken. Nutzen Sie unsere Suchfunktionen, um zu stöbern und für Sie interessante Bücher in den unterschiedlichen Genres und Kategorien zu finden. Neben Büchern von Zähle, Wolfgang und Büchern aus verschiedenen Kategorien finden Sie schnell und einfach auch eine Auflistung thematisch passender Publikationen. Probieren Sie es aus, legen Sie jetzt los! Ihrem Lesevergnügen steht nichts im Wege. Nutzen Sie die Vorteile Ihre Bücher online zu kaufen und bekommen Sie die bestellten Bücher schnell und bequem zugestellt. Nehmen Sie sich die Zeit, online die Bücher Ihrer Wahl anzulesen, Buchempfehlungen und Rezensionen zu studieren, Informationen zu Autoren zu lesen. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen das Team von Buchfindr.