111 Gründe, den AC Mailand zu lieben
Eine Liebeserklärung an den großartigsten Fußballverein der Welt
Oliver Birkner
»Unsere Farben sind rot wie das Feuer und schwarz wie die Angst, die wir den Gegnern einflößen.« So wollte es einer der Gründer des Klubs anno 1899. Eine Mannschaft der Teufel sollte es werden – vorgeschrieben, ausgeführt. Die Bilanz bis heute: 29 nationale Trophäen, 18 internationale, davon sieben Landesmeisterpokale.
Als einer der besten Klubs der Welt kann der ACM auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte im internationalen Spitzenfußball zurückblicken. Wer das noble rot-schwarze Trikot tragen darf, wird fortan nicht selten mit »Baron«, »Phänomen« oder »Kaiser« betitelt – zudem kümmerte man sich mit dem schönsten Profi der Historie fürsorglich um die weibliche Anhängerschaft. Das alles in der Scala del Calcio, dem wohl magischsten Stadiontempel des Universums.
Da stetiger Erfolg auf Dauer aber eher schnöde ist, bietet Milan das komplette Fußball-Kaleidoskop: ein bisschen Bunga-Bunga, fatal verspielte Meisterschaften, horrende Abstiege und ein bereits sicher geglaubtes, aber dann doch verlorenes Champions-League-Finale. Feuer, Angst, Ästhetik, Dramatik und Show – mehr geht wirklich nicht.
EINIGE GRÜNDE Weil Trapattoni heimlich bei Milan debütierte. Weil der AC gegen die Marsmenschen revolutionierte. Weil nicht einmal heißer Kaffee den Weltpokal verhinderte. Weil nur ein Obsthändler Milan überführen konnte. Weil Real Madrid zur Thekenmannschaft verkam. Weil es ohne Milan keine Tornetze gäbe. Weil selbst die schärfste Konkurrenz applaudierte. Weil niemand das Trainingsquartier findet. Weil die Perfektion Rot-Schwarz trug. Weil das Spiel des Jahrhunderts erst zwei Milanisti ermöglichten. Weil die Abseitslinie Milan gehört. Weil ein Schwein Rache nahm. Weil bloß ein Zar in Mailand regierte. Weil das erste Mal Azzurro rot-schwarz war. Weil die »Löwengrube« Pionierarbeit leistete. Weil Milanisti keine Cousins haben. Weil die Show immer weitergehen muss. Weil Milan keine Elfmeter braucht. Weil Coast to Coast ohne Küste funktioniert. Weil ein Angsthase Eusébio schlug. Weil Inter aus einer Milan-Rippe hervorging. Weil Bayern München ins Achtung gestellt wurde. Weil der »Golden Boy« besser predigte als Papst Pius. Weil Harry Potter nie für Juventus spielen würde. Weil Träume wahr werden.