A Critical Edition of the Tibetan Translation of the Mahaparinirvana-mahasutra
Hiromi Habata
Das Mahaparinirvana-mahasutra, das große Sutra über das Parinirvana des Buddha, erzählt die Legende vom Lebensende des Buddha in einer besonderen Art und Weise, die von anderen Versionen aus der Mahaparinirvana-Literatur, z. B. die Version der Theravadins oder der Sarvastivadins, abweicht. In der dogmatischen Geschichte des Buddhismus gilt das Sutra als eine der früheren Quellen für die Tathagatagarbha-Theorie. In der buddhistischen Praxis spielt das Sutra eine große Rolle für die Entwicklung des Vegetarismus. Die chinesische Übersetzung des Textes hat einen großen Einfluss im ostasiatischen Buddhismus ausgeübt. Es gibt auch zwei tibetische Übersetzungen, eine aus dem Chinesichen und eine aus dem Sanskrit. Da aber kein vollständiges Sanskrit-Original erhalten ist, sondern nur Fragmente aus Zentralasien und Japan, kommt der original getreuen tibetischen Übersetzung aus dem Sanskrit eine besondere Bedeutung zu. Diese stammt aus dem Beginn des 9. Jahrhundert.
Die vorliegende kritische Edition basiert auf neun Textzeugen wie sie in den verschiedenen Ausgaben des tibetischen Kanjur zu finden sind und präsentiert den Text auf der Grundlage der Kanjur-Forschung, wie sie seit den 1980er Jahren entwickelt wurde. Die Einleitung bietet einen Überblick zu den vorliegenden tibetischen Editionen, enthält eine textkritische Analyse und diskutiert die Bedeutung orthographischer Varianten.
Das Buch wendet sich an Tibetologen, Indologen, Buddhologen und vergleichende Religionswissenschaftler.