Abecedarium Zur Peripherie
Marc Angélil, Michael Hirschbichler
An der urbanen Peripherie, diesem Universum der halbherzig orchestrierten Beziehungslosigkeit, scheitern Architekten und Planer immer wieder zuverlässig und vorhersehbar. Im periurbanen Bermudadreieck der zeitgenössischen Stadt ist der Plan eben auch kein sicherer Kompass mehr. Zur Katharsis dieses Traumas wirft das Abecedarium zur Peripherie die Last der Logik über Bord und lädt stattdessen zu einem kühnen Streifzug durch die Suburbia ein. Positiv orientierungslos, aber hellwach ziehen wir durch die Zwischenstadt und entdecken ihren Genius Loci in der bizarren Begegnung des Nichtzusammengehörigen: Hochstrassen über subventionierter Landwirtschaft, von Wohngebieten umzingelte Restnaturderivate und hinter Golfplätzen kaschierte Industriebrachen. Was die Reise nach Rom für den Architekten der Klassik war, ist die Dérive durch die Peripherie für den post-industriellen Planer von heute – ein Roadmovie durch die Überbleibsel der Vergangenheit zur Vergegenwärtigung einer möglichen Zukunft.