ADHS und Psychomotorik
Systemische Entwicklungsbegleitung als therapeutische Intervention
Udo Wohnhas-Baggerd
Das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) gehört mit den aggressiven Verhaltensstörungen zu den häufigsten diagnostizierten psychischen Störungen im Kindesalter. Das ADHS ist durch Störungen der Aufmerksamkeit, der Impulskontrolle und der motorischen Unruhe gekennzeichnet. Ein großes öffentliches Interesse an diesem Phänomen ist aus dem hohen Leidensdruck der betroffenen Kinder und der tangierten Umwelt entstanden. Das grundlegende Problem bei der Behandlung dieses Störbildes ist die Effizienz der Behandlungsmethoden, die im direkten Zusammenhang mit dem Leidensdruck der betroffenen Kinder steht. Es wird dargestellt, dass singuläre Therapieansätze nicht nachhaltig effektiv sind. Inwieweit Therapiekombinationen wirken oder ob ein ganzheitlicher Ansatz, wie ihn die Psychomotorik bieten könnte, notwendig ist, wird diskutiert. An Hand von vier Fallbeispielen wird ein psychomotorisches Modell in der Praxis dargestellt und überprüft.