Afrika und China im Dialog
Philosophische Süd-Ost-Dialoge aus westlicher Sicht
Heinz Kimmerle, Hans van Rappard
Im Rahmen der interkulturellen Philosophie ist bisher den Dialogen zwischen Philosophien aus dem Süden (z. B. Afrika südlich der Sahara) und dem Osten (z. B. Indien, China, Japan) wenig Aufmerksamkeit gewidmet worden. Zwei Autoren, die sich ausführlich mit afrikanischer und chinesischer Philosophie beschäftigt haben, suchen im vorliegenden Essay aus westlicher Perspektive das afrikanische und chinesische philosophische Denken miteinander zu vergleichen und dazwischen einen Dialog anzuregen. Damit betreten sie Neuland im Arbeitszusammenhang der interkulturellen Philosophie. Der Kernpunkt des Vergleichs und des Ansatzes zu Dialogen ist die Bedeutung des Begriffs Qi in der chinesischen und des Wortstammes -ntu und des Ubuntu-Denkens in der afrikanischen Philosophie. Aber auch die inhaltliche Konfrontation des Gemeinschaftssinnes, der Auffassungen über den Zusammenhang von Ethik und Ästhetik sowie der Rolle des Glaubens an Geister und des Umgangs mit dem Tod spielt eine wichtige Rolle. Das Ziel ist freilich, den Weg zu bereiten für direkte Kontakte und Dialoge zwischen afrikanischen und chinesischen Philosophen. Die Aktualität dieses Unternehmens ergibt sich aus der stark zugenommenen wirtschaftlichen Aktivität Chinas in Afrika.
Heinz Kimmerle ist emeritierter Professor für Philosophie an der Erasmus Universität Rotterdam.
Hans van Rappard ist emeritierter Professor für Psychologie an der Freien Universität Amsterdam.