Aktiv mit dem Schulrecht umgehen
Johannes Rux
Obwohl Juristen und Pädagogen gleichermaßen für sich in Anspruch nehmen, deutsch zu sprechen, verstehen sie sich oft nicht. Für (allzu) viele Lehrkräfte erscheinen das Schulrecht und der Umstand, dass ihre Entscheidungen und sonstigen Maßnahmen gegebenenfalls durch die Schulaufsichtsbehörden oder gar die Gerichte kontrolliert werden könnten, als eine bedrohliche Beschränkung ihrer pädagogischen Freiheit.
Tatsächlich dient das Schulrecht dazu, die Interessen der zahlreichen Beteiligten des Schulverhältnisses zu einem angemessenen Ausgleich zu bringen. Indem die einschlägigen Rechtsvorschriften den Lehrkräften auf der einen Seite einen Rahmen für ihre Tätigkeit vorgeben, sichern sie auf der anderen Seite den Freiraum, den die Lehrkräfte auf Grundlage ihrer pädagogischen Kompetenz eigenverantwortlich ausfüllen können – und müssen.
Das vorliegende Buch will einen Beitrag dazu leisten, (angehenden) Lehrkräften die rechtlichen Grundlagen ihrer Berufstätigkeit aufzuzeigen – und dabei die Funktion des Rechts im Schulalltag darstellen. Neben dem Schulrecht im engeren Sinne werden Fragen aus anderen Rechtsbereichen behandelt, die im Schulverhältnis von Bedeutung sind.