Almstatistik 2009
Zahlen und Fakten zur österreichischen Almwirtschaft
Johann Jenewein
Die Almwirtschaft spielt im Bergland Österreich eine wichtige Rolle. Almen sind nicht nur ein integraler Bestandteil der Berglandwirtschaft, sondern sind über ihre landwirtschaftliche Funktion hinaus prägende Elemente der montanen, subalpinen und alpinen Kulturlandschaften und des Berggebiets. Nur die Bundesländer Burgenland und Wien weisen keine Almen auf. Diese extensiven Dauergrünlandflächen unterhalb und oberhalb der Waldgrenze bilden ein
wichtiges Netzwerk an ökologisch wertvollen Flächen, die für die Erhaltung der Biodiversität (Arten-, Biotop- und Landschaftsvielfalt) von großer Bedeutung sind.
Unter der jahrhundertelangen extensiven Bewirtschaftung der Almen durch die Berg- und AlmbäuerInnen sind attraktive Kulturlandschaften entstanden, die durch ihre Landschaftsästhetik und die Bereitstellung von touristischer Infrastruktur (Flächen, Gebäude, Wege u.a.) eine unverzichtbare Voraussetzung der österreichischen Tourismuswirtschaft darstellen. Schlussendlich steuern viele Almen, besonders Sennalmen mit Alm eigener Milchverarbeitung zu hochwertigen Käsespezialitäten, aber auch spezielle Qualitätsrindfleischprogramme (Ochsen, Mutterkuhhaltung) in Verbindung mit speziellen regionalen Vermarktungsprojekten wichtige Impulse zur regionalen Wertschöpfung und damit zur Regionalentwicklung in ländlichen Regionen bei.
Die vorliegende Publikation soll der Politik, Verwaltung, Planung, Beratung und Wissenschaft sowie allen Alminteressierten als Nachschlagwerk, Arbeitsbehelf und Informationsbasis dienen und zukünftig periodisch aufgelegt werden. Ergänzt wird die Publikation durch eine Datenbank auf Gemeindeebene, in der die aktuellen Grunddaten veröffentlicht werden (www.almwirtschaft.com; www.gruenerbericht.at; www.berggebiete.at).
Die Struktur der neuen Almstatistik wird im Kern einerseits jener der alten ÖSTAT-Almerhebungen folgen, um eine gewisse Kontinuität und Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Andererseits werden auch neue Aspekte einfließen und der analytische Teil verstärkt werden. Auch die graphische Umsetzung mittels GIS wird neue Wege gehen.