Als Frau geistigbehindert sein
Ansätze zu frauenorientiertem heilpädagogischen Handeln
Andrea Friske
Frauen mit geistiger Behinderung kommen in der Literatur der Heilpädagogik kaum vor. Vielleicht sind sie mitgemeint, wenn es heißt, daß er, der geistig Behinderte, gefördert, gebildet, unterstützt wird. Der speziellen Situation der geistigbehinderten Frau wird meist keine Beachtung geschenkt. Mit diesem Buch soll ein Anfang gemacht werden, die Lebensbedingungen dieser Mädchen und Frauen zu erkunden und wahrzunehmen.
Was bedeutet es für eine Frau, geistigbehindert zu sein? Unter dieser frauenorientierten Fragestellung hat die Autorin Frauen mit geistiger Behinderung interviewt. Ihre Aussagen wurden zum Ausgangspunkt der Darstellung. Ziele und Vorgehensweisen wurden ermittelt, die bei der Begleitung, Beratung und Unterstützung von geistigbehinderten Frauen im Mittelpunkt stehen: ein frauenorientierter heilpädagogischer Ansatz, der Erkenntnisse der Frauenbewegung in Verbindung bringt mit Konzepten, die im Recht auf Selbstbestimmung von Menschen mit geistiger Behinderung einen zentralen Wert sehen.