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Als wir uns fanden, Schwester, wie waren wir jung Agnes Miegel an Lulu von Strauß und Torney

Briefe 1901 bis 1922

Herausgegeben von Marianne Kopp und Ulf Diederichs. Mit einem Frontispiz und 20 Abbildungen im Text. 336 Seiten. Hardcover mit Fadenheftung. 22,00 Eur Neuerscheinung März 2009 MaroVerlag, Augsburg. ISBN 978-3-87512-851-2
Die Jugendzeit der ostpreußischen Dichterin Agnes Miegel, eingefangen in Briefen, die hinreißend sind.
Sie erzählen unmittelbar von ihrem Leben – und von dem ihrer Dichterkollegin Lulu von Strauß und Torney, mit der sie eine unverbrüchliche Freundschaft verband.
Agnes Miegel, ein Inbegriff für ostpreußische Lyrik und Prosadichtung, kann man hier erstmals in ihren Briefen kennen lernen. Es ergeben sich Lebensbilder aus erster Hand. Die Briefe der Zwanzig- bis Vierzigjährigen lassen uns teilhaben an den Ereignissen und Menschen, die ihr wesentlich waren, an ihren Gefühlen, an den Krisen der Zeit. Unversehens entfaltet sich hier, auf andere Weise als in Gedichten und Prosa, ein schriftstellerisches Temperament – ohne jede Ambition, jemals “Literatur“ sein zu wollen. Begonnen hat alles mit den “Göttinger Musenalmanachen“ für 1901 und 1905. An denen war nicht nur die Königsbergerin Agnes Miegel, sondern auch die aus Bückeburg stammende Lulu von Strauß und Torney beteiligt. Der Herausgeber Börries v. Münchhausen sollte in ihrer beider Leben fortan eine besondere Rolle spielen. Lulus Briefe fehlen leider, Agnes Miegel hat sie, wie auch in anderen Fällen, verbrannt. Doch aus deren Tagebüchern, aus den Briefen an Dritte, auch aus den Erinnerungen beider ergibt sich ein doppelbiographisches Muster, und so manches Steinchen fügt sich zum anderen wie in einem Mosaik. Das gilt nicht nur für die biographischen Hintergründe und die vielen benannten Personen, sondern auch für das zeit- und kulturgeschichtliche Umfeld. All dies versuchen Anmerkungen zu erhellen, die am Ende eines jeden Briefes zu finden sind. Der gewählte Zeitraum erschien besonders ergiebig und interessant: von den intensiven ersten Jahrzehnten des neuen Jahrhunderts bis einschließlich 1922, ein Jahr, das für beide Frauen in ihrer kreativen Entwicklung eine Zäsur mit sich brachte. Das Nachwort beleuchtet den Lebensweg beider, zeigt sie in ihren familiären Einbindungen, ihren freundschaftlichen Vernetzungen, ihren schriftstellerischen Nöten und Erfolgen. Lulu war die etabliertere, auch durch ihre Heirat mit dem Verleger Eugen Diederichs, Agnes Miegel die noch Suchende, auf dem Weg zu einer ihr eigenen Prosa und, damit verbunden, zu der mühevollen Existenz einer freien Autorin.
Dr. phil. Marianne Kopp, geb. 1958, ging auf die Suche nach dem Ostpreußen ihrer Großeltern, stieß auf Agnes Miegel und promovierte 1986 über “Dichterische Wirklichkeit im Werk Agnes Miegels“. Seither hält sie Vorträge und publiziert über ostpreußische Dichter, vor allem über Agnes Miegel, so “Agnes Miegel. Leben und Werk“ (Husum-Verlag 2004). Seit 2002 ist sie Vorsitzende der Agnes-Miegel-Gesellschaft.
Ulf Diederichs, geb. 1937, war in 3. Generation Agnes Miegels Verleger, zudem ihr Patensohn; er hat sie noch im Sommer 1944 in Königsberg besucht. 1988 gab er ihre Gesammelten Balladen heraus und verfasste zuletzt “Agnes Miegel, Lulu von Strauß und Torney und das Haus Diederichs“ (Jahresgabe der AMG 2005). Den Nachlass Lulus von Strauß und Torney, der 2. Frau seines Großvaters Eugen Diederichs, hat er mit betreut.

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