Alvarus Thomas und sein Liber de triplici motu – Band I
Naturphilosophie an der Pariser Artistenfakultät / Edition Open Sources - Sources 7
Edition Open Access, Stefan Paul Trzeciok
Der Liber de triplici motu (auch online verfügbar) ist ein Werk
von Alvarus Thomas aus dem Jahr 1509. Das Buch repräsentiert
einen letzten Höhepunkt der scholastischen Auseinandersetzung mit
der aristotelischen Bewegungslehre vor der Entstehung der
klassischen Mechanik, an dem man die entscheidenden Stadien der
Transformation des Bewegungsbegriffs seit der Antike studieren
kann. Von zukunftsweisender Bedeutung ist darin die mathematische
Proportionslehre und die damit verbundene Quantifizierung von
naturphilosophischen Qualitäten nach den Methoden der Oxforder
Kalkulatoren wie zum Beispiel die Quantifizierung der
Geschwindigkeit einer Bewegung. Der Liber de triplici motu gilt
unter Forschern zur Geschichte der Naturphilosophie und der
Mathematik der Frühen Neuzeit wegen seiner ausufernden
Abkürzungen als schwer zu lesendes Werk. Dieser zweite Band zu
Alvarus Thomas und seinem Liber de triplici motu stellt daher
neben einem Faksimile den vollständigen Text in einer
überarbeiteten Form zur Verfügung. Die Edition Open Sources (EOS)
setzt ein neues Paradigma im Verlagswesen im Hinblick auf
wissenschaftliche Publikationen von Quellen um. Die
herausgegebenen Werke sind in unterschiedlichen Formaten online
frei zugänglich, und auch in gedruckter Form erhältlich. EOS-
Publikationen behandeln wichtige Originalquellen zur Geschichte
und Entwicklung des Wissens, die als Faksimile und bearbeitete
Neuausgabe eines Textes, teilweise auch als Übersetzung
bereitgestellt und mit einer Einführung in Autor, Werk und
Entstehungszeit versehen werden. Bei den Quellen kann es sich um
historische Bücher, Manuskripte, Dokumente oder andere
Materialien handeln, die ansonsten schwer zugänglich sind. EOS
ist eine Zusammenarbeit der University of Oklahoma Libraries, des
Department for the History of Science der University of Oklahoma
sowie des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte.