anfangs noch
Prosastücke
Annett Krendlesberger
Beharrlich und minutiös werden Wahrnehmungen (auf)gezeichnet. Sensorisch, akustisch, visuell zeigen die Texte, „wie sich das anfühlt“ im patriarchalen Beziehungsgefälle, im enggefassten Konventionsraum einer bürgerlichen Kleinfamilie, deren Farbraum entsprechend der reduzierten Gefühlswelt in weißen und gedämpften Tönen erscheint.
Es ist nicht nur das Frühstücksei, das im ersten Stück zu Boden fällt, zerbricht und in einer Farborgie explodiert, auch die Körper stürzen, überschlagen sich, verlieren Schwerpunkt und Standfestigkeit. Es ist der Verlust des Gleichgewichts, der die Personen aus der Balance bringt. Vorläufig nur in der Vorstellung wird ein Kontrollverlust vorweggenommen, der sich möglicherweise anders entladen wird. Annett Krendlesberger komponiert es in einer Dramaturgie der Zeitlupe. (Petra Panther)