Angst im Gespräch
Eine gesprächsanalytische Studie zur kommunikativen Darstellung von Angst
Katrin Lindemann
Thema dieser Studie ist die kommunikative Darstellung unterschiedlicher Formen von Angst, die anhand von Audio-/Videoaufnahmen von Gesprächen zwischen Patienten und Ärzten bzw. Therapeuten gesprächsanalytisch untersucht wird. Theoretischer Ausgangspunkt ist die Annahme, dass Emotionen nicht nur als subjektive Erlebnisse zu betrachten sind, die objektiv beobachtet werden können, sondern dass sie darüber hinaus intersubjektive Ereignisse darstellen, die ihren Platz in der Interaktion haben. Die Studie verfolgt zwei Ziele: Zum einen soll das Wissen über die Art und Weise, wie Angst in der Kommunikation dargestellt wird, grundlegend erweitert werden – bislang fehlt es an grundlagenwissenschaftlicher Basis. Zum anderen werden Anschlussmöglichkeiten an klinische Fragestellungen aufgezeigt. Hintergrund der Studie ist die Relevanz kommunikativer Angstdarstellungen für die klinische Praxis sowie die Bedeutung von Emotionsdarstellungen für interaktive Prozesse generell.