Angst und Depression bei Hautkranken im Vergleich zu Gesunden –
Leiden Hautkranke psychisch mehr?
Pegah Rahnama-Fuest
Es wird gezeigt, dass dermatologische Erkrankungen mit einem erhöhten Risiko für psychische Störungen einhergehen. Hierfür wurden Patienten der dermatologischen Poliklinik des Universitätsklinikums Gießen im Rahmen der internationalen, multizentrischen Untersuchung „A European Multicenter study on depression, anxiety, quality of life and attachment among adult patients with common skin disorders“ psychometrischen Tests unterzogen. Depression und Angst kommen bei dermatologischen Patienten häufiger vor als in einer hautgesunden Kontrollgruppe. Besonders ausgeprägt ist die Neigung zu Depression und Angst bei Patienten mit einer Psoriasis vulgaris. Möglicherweise ist diese Neigung über das Symptom Juckreiz vermittelt.
Ferner kann gezeigt werden, dass Suizidalität trotz des erhöhten Auftretens von Depression und Angst im Patientenkollektiv nicht häufiger vorkommt als in der Kontrollgruppe.
Schließlich findet sich bei dermatologischen Patienten eine reduzierte Lebensqualität.
Die hier dargestellten Ergebnisse sollen dazu beitragen, die Bedeutung der Interaktion von Psyche und Haut besser zu erfassen und dieser im medizinischen Alltag auch mehr Rechnung zu tragen, indem eine ganzheitliche Therapie mit dem Ziel des Patientenwohls und auch positiver Effekte für die Gesellschaft bedacht wird.