Anhaltende Trauerstörung
Manuale für die Einzel- und Gruppentherapie
Monika Brandstätter, Edgar Geissner, Maria Hagl, Michaela Kotoucova, Gudrun Lumbeck, Gabriele Pfoh, Roberto Rojas, Rita Rosner, Ruth Rossi
Eine Anhaltende Trauerstörung kann in der Folge des Verlustes einer Bezugsperson auftreten. Sie ist durch intensive Sehnsucht nach dem Verstorbenen und Trennungsschmerz sowie durch kognitive, emotionale und verhaltensbezogene Symptome gekennzeichnet, wie etwa die Unfähigkeit, den Verlust zu akzeptieren sowie Ärger oder Bitterkeit über den Verlust. Der Band beschreibt anwenderorientiert die Behandlung der Anhaltenden Trauerstörung.
Neben einer Übersicht zum Stand der aktuellen Forschung und zur Diagnostik beinhaltet das Buch zwei Manuale – ein stationäres Gruppentherapieprogramm und ein ambulantes Einzeltherapiemanual. Beide Manuale wurden erfolgreich evaluiert und zeigten sich hochwirksam in der Behandlung der Anhaltenden Trauerstörung.
In den neun Sitzungen des Gruppenprogrammes werden verschiedene trauerbezogene Themen strukturiert bearbeitet. Die Gruppenintervention wird mit Expositionen in sensu in der Einzeltherapie kombiniert. Zusätzlich können kunsttherapeutische Elemente eingebaut werden. Die für 25 Sitzungen konzipierte Einzeltherapie kann sehr flexibel an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst werden. Das kognitiv-verhaltenstherapeutische Vorgehen wird mit systemischen und gestalttherapeutischen Interventionen ergänzt. In beiden Settingformen geht es zunächst um den Beziehungsaufbau bzw. die Gruppenkohäsion. Die zweite Phase beschäftigt sich mit der Bearbeitung von Schuldgefühlen, mit der Anpassung an die veränderten Lebensbedingungen, mit der Funktion der Trauer und mit der bei vielen Betroffenen vorhandenen Vermeidungssymptomatik. In der letzten Phase stehen dann die veränderte Beziehung zum Verstorbenen und eine Neuorientierung im Vordergrund. Die Arbeitsblätter zur Durchführung der Therapie sind auf der beiliegenden CD-ROM enthalten.
Die Autorengruppe des Buches erhielt im Oktober 2016 für ihre Arbeit den Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP).