Ansprüche an eine humane Schulgestaltung
Dialogische Maßstäbe schülerzentrierten offenen Arbeitens
Wilfried Baur
Dieses Buch fordert von Lehrenden eine Anwaltschaft für Lernende, damit diese sich individuell entfalten können und in positiver Lernatmosphäre zu Selbstbewusstsein und Selbstdenken finden. Hierin stimmt es überein mit Ergebnissen der Hirnforschung, die besagen, daß die Leistung Lernender mit ihrem Selbstvertrauen wächst. Dieses zu fördern, ist ihnen Vertrauen entgegenzubringen. Es darf nicht mehr der „heimliche Lehrplan“ gelten, Schüler seien lernunwillig und denkunfähig. Vielmehr sollte der Unterricht es Schülern ermöglichen, interessegeleitet ohne lehrerzentrierte Einengung sich Lerngegenstände zu erarbeiten. Erforderlich ist daher eine Öffnung des Unterrichts. Sie verlangt Verkehrsformen, die Schülerinteressen in den Mittelpunkt stellen. So wird das vermittelte Fachwissen sozial abgesichert und aufgrund der damit verbundenen Lernatmosphäre auch emotional. Dabei geht es um rationale Autorität; also um Kompetenz und nicht einen Status als Selbstwert Lehrender gegenüber Abhängigen.