Antijudaismus, Antisemitismus, Antizionismus, Philosemitismus –
wie steht es um die Toleranz der Religionen und Kulturen?
Wilhelm Kaltenstadler
In der historischen Forschung und politischen Diskussion werden die Begriffe „Antijudaismus“, „Antisemitismus“ und „Antizionismus“ noch immer wenig differenziert gebraucht. Die meisten Autoren neigen dazu, in Anlehnung an den umfassenden englisch-amerikanischen Begriff „antisemitism“ alle nur denkbaren judenfeindlichen Aktionen der Geschichte und Gegenwart als „antisemitisch“ zu erklären. Der Antizionismus ist eine moderne Spielart des Antijudaismus und Antisemitismus.
Neben dem Antijudaismus, Antisemitismus und Antizionismus gab und gibt es nach wie vor Judenfreundlichkeit und Toleranz gegenüber den Juden, auch im Mittelalter. In dem umfangreichen Kapitel „Christentum und Islam – Wie steht es um die Toleranz der Muslime gegenüber Christen und umgekehrt?“ stellt der Autor fest, dass sich die gegenseitige Toleranz der Angehörigen der beiden Religionsgemeinschaften ungleich entwickelt hat und vor allem auf Seiten des Islams ein Nachholbedarf an Demokratie und Rechtsstaatlichkeit besteht.
Wie in einem Brennspiegel fließen Antijudaismus, Antisemitismus und Antizionismus im Kapitel „Palästinenser und Israelis, Juden und Moslems – ein konfessioneller Konflikt?“ in einem Punkt zusammen.
Im Schlusskapitel „Ausblick und Schlussbetrachtung“ zeigt der Autor, dass die europäische Kulturlandschaft nicht nur vom Christentum, sondern auch vom Judentum und vom Islam geprägt wurde und noch wird.