Anton Reiser
Karl Philipp Moritz
Dieser psychologische Roman ist von Moritz als Biografie eines begabten, sehr um Anerkennung bemühten Jugendlichen geschrieben, der als Lehrling eines Hutmachers die Aufmerksamkeit seiner Umgebung erregt. Die Handlung spielt überwiegend in Pyrmont, Braunschweig und Hannover. Dort ist Reiser, gegen den Willen seines Vaters, als Schüler einer Lateinschule und des Gymnasiums als Stipendiat bemüht, die kleinbürgerliche, vom Quietismus der französischen Mystikerin Madame Guyon geprägte Welt des Vaters zu überwinden.
Das Leben als Stipendiat wird jedoch von Reiser als ebenso erniedrigend erlebt wie zuvor das Leben im Haus seiner Eltern und während seiner Lehre. Gleichzeitig wird er jedoch durch den dringenden Wunsch nach Erfolg motiviert und sucht diesen in der Dichtung und im Leben am Theater. Von seinem Mitschüler Iffland bestärkt, verlässt er schließlich die Schule und sucht um ein Engagement in der Theatertruppe Eckhofs in Gotha nach. Als diese Pläne scheitern, eröffnet sich ihm die Möglichkeit eines Studiums in Erfurt, doch auch diese Chance nutzt er nicht, diesmal um sich einer Gruppe von Schauspielern in Leipzig anzuschließen.