ANTONIO
Im Land der Verheißung
Jo Dreiseitel, Claus Langkammer, Delio Miorandi
Nun liegt der zweite Band von ANTONIO des Autorenpaares Delio Miorandi und Claus Langkammer vor. Es ist ein sehr emotionaler Roman. Und auch dieser Band fußt wieder auf den minutiösen Daten, die der Diplom-Sozialarbeiter Delio Miorandi festgehalten hat.
Es waren Rahmenbedingungen, über die der italienische Sozialarbeiter Belmonte den italienischen Großkonsul in der Bankenstadt aufmerksam macht! Doch das ist nicht dessen Thema. Es geht rein um Profit: Hintergrund ist der Einsatz der Gastarbeiter, an dem Deutschland und Italien wirtschaftliches Interesse hatten.
Wie wenig es um die Menschen und ihre Rechte geht, wird deutlich, als die italienischen Gastarbeiter aus einem verlängerten Weihnachtsurlaub zurückkehren.
Die fristgerechte Kündigung finden sie in ihren Zimmern! Der Autobauer drosselte die Fertigung. Gegen ihre Kündigung können die Zurückgekehrten nichts mehr unternehmen. Die Einspruchsfrist ist vorbei. Erwünscht sind die Italiener in vielen Geschäften nicht. Aber auch bei einem Teil der Gastarbeiter halten sich die Abneigungen gegenüber den Deutschen.
Fast unerwartet wird der Leser zur Fahrt in eine wunderschöne Landschaft des italienischen Südens mit ausgestorbenen Dörfern eingeladen, die durch das Auswandern zu verfallen drohen.
Aber es sind am Ende Antonio, seine Frau Assunta und deutsche Freunde, die vorsichtig mit der Renovierung einzelner Häuser beginnen. Dort startet auch die Reise des letzten im Dorf verbliebenen Esels im Pferdewagen der deutschen Freunde nach Deutschland.
Delio Miorandi hat diese unzähligen Begebenheiten zu einem Blick in der Welt der Fremden verwoben. In Claus Langkammers literarischer Fassung spürt man dessen innige Verbindung zu Italien. Ein wirklich ergreifendes Werk. Es macht den Leser auch darauf aufmerksam, dass wir Menschen in Not helfen sollten.