Der Mythos arabischer Piraterie im Golf
Sultan Bin Muhammad al-Qasimi, Beate Bücheleres-Rieppel, Stefanie Kuballa-Cottone
Im späten 18. und beginnenden 19. Jahrhundert wurden die Briten zur beherrschenden Macht am Arabischen Golf. Das britische Expansionsstreben wurde üblicherweise mit der Notwendigkeit gerechtfertigt, der arabischen Seeräuberei Herr zu werden.
Dieses Buch stellt den Mythos dieser Piraterie in Frage. Die Kompanie hatte sich das Ziel gesetzt, ihren eigenen Anteil am Handelsverkehr mit Indien zu vergrößern, und zwar auf Kosten der einheimischen arabischen Händler, insbesondere der Qawasim im östlichen Teil des Golfes. Da die von der Ostindien-Kompanie geführte Regierung in Bombay jedoch nicht über die nötige Seemacht verfügte, um die Flotte der Qawasim zu besiegen, musste die Kompanie die Regierung Großbritanniens davon überzeugen, diese Vorherrschaft mit Hilfe der Royal Navy herbeizuführen. Parallel stellte die Kompanie die Qawasim als Piraten dar, die jegliche Aktivitäten im nördlichen Teil des Indischen Ozeans und in den angrenzenden Gewässern bedrohten. Die Kampagne führte schließlich zur Erstürmung von Ra’s al-Khaimah und der Vernichtung der Qawasim.
Dieses Buch bietet eine umfassende Neuinterpretation eines bedeutenden Zeitabschnitts in der Geschichte des Arabischen Golfes und beleuchtet zudem die Vorgehensweise der Britischen Ostindien-Kompanie in einer entscheidenden Phase der Expansion des Britischen Weltreichs.