Archipel Solowki
Erich Klein, Zakhar Prilepin
Über fünfhundert Jahre ein Kloster, wie eine Verheißung des Himmels – und dann eine der schrecklichsten Formen des sowjetischen Lagersystems: Das war Solowki, rund 160 Kilometer vom Polarkreis entfernt, das Vorbild für Alexander Solschenizyns Archipel Gulag, ein Lager, in das die junge Sowjetunion Pfarrer, Offiziere der weißen Armee, aber auch Abtrünnige der Roten Armee und jegliche Opposition einpferchte.
Die Liaison des Häftlings Artjom mit einer Wächterin vermittelt die Hoffnung, man könne die Haftzeit glimpflich überleben. Als aber auf die Lagerleitung ein Attentat verübt wird, verändert sich das Leben
der Insassen; die Schicksale aller versinken im Mahlstrom des Gulag-Systems, das im stalinistischen Terror mündet.
Zakhar Prilepin gelingt mit dichter, sinnlicher Sprache ein außergewöhnliches Panorama von Lebensschicksalen. Der Roman verweist eindrücklich darauf, wohin sich die gesellschaftliche Zukunft Russlands entwickeln könnte.
In den Worten von Prof. Dr. Ulrich Schmid, Professor für Kultur und Gesellschaft Russlands, Universität St. Gallen: «Prilepin katapultiert mit ‹Archipel Solowki› den russischen Roman ins 21. Jahrhundert.»