Aufbruch der Klänge
Materialien, Bilder, Dokumente zu Orgelreform und Orgelkultur des 20. Jahrhunderts
Roman Summereder
Aufbrüche prägten nicht nur Kunst, Technik und Gesellschaft von Anbeginn des 20. Jahrhunderts, Aufbrüche prägten gleichermaßen auch die Orgelbewegung. Im Bereich der Orgelkultur tat Reform not, denn im Laufe des 19. Jahrhunderts hatte die Euphorie des technischen Fortschritts die Orgelbaukunst zum Exerzierfeld von Ingenieuren verkommen lassen, musikhistorisch und organologisch Überliefertes samt der Kenntnis des historischen Orgelbaues und Klangideals überwuchert und aus den Augen verloren. Auf der Suche nach den Grundlagen moderner Orgelkultur unternimmt der Autor einen perspektivischen Streifzug durch zentrale Stränge der Reformbewegung, beleuchtet ihren künstlerischen und ideologischen Kontext. Die musikalische Entwicklung und die Problematik technischer Standards des 19. Jahrhunderts bilden den Ausgangspunkt. Als Lesebuch und Nachschlagewerk versammelt der Band wesentliche Texte zu Orgelbau, Interpretation und Komposition aus den Jahren 1899 bis 1968 sowie zahlreiche Orgeldispositionen und bislang unveröffentlichte Abbildungen. Gespräche mit Jürgen Ahrend, Gerald Woehl, Jean-Claude Zehnder und Michael Radulescu ergänzen diese „historischen“ Dokumente und reflektieren aktuelle Tendenzen. Eine unverzichtbare Pflichtlektüre, nicht nur für Organisten und Orgelbauer, sondern auch für Musikhistoriker.