Augen in der Pandemie
Mahmoud Dabdoub
Gesichter von Masken verdeckt – eine bis in die nahe Vergangenheit unvorstellbare Zumutung in unseren Regionen. Gesichtsmasken waren im wesentlichen den „Bösen“ vorbehalten: Räubern oder Hooligans beispielsweise. Und die Diskussionen, ob eine muslimische Frau ihr Gesicht in der Öffentlichkeit verschleiern darf – all das ist plötzlich in den Hintergrund getreten oder gar Geschichte geworden.
Die Corona-Pandemie hat es geschafft, den meisten Menschen einen völlig neuen Umgang mit der Ausstrahlung durch ihre Gesichter zuzumuten. Viele haben dies souverän gemeistert und oftmals ist beim Tragen des sogenannten Mund-Nasenschutzes Phantasie, Spaß und Ironie im Spiel. Nun muss man damit klarkommen, wenn man nur noch ein Drittel des Gesichtes seines Gegenübers sieht – aber Augen verraten mehr als man vermutet, wenn man sich darauf einlässt.