Augustinus

Der heilige Augustinus ist der wichtigste Kirchenlehrer der gesamten Westkirche und wahrscheinlich der prägendste Denker des Abendlandes. Er zählt nicht nur zusammen mit Thomas von Aquin zu den beiden bedeutendsten Kirchenlehrern der katholischen Kirche, auch für die Vordenker der Reformation im Allgemeinen und für Martin Luther, einen Augustinermönch, im Besonderen, war er eine maßgebliche theologische Autorität. Wenn es einen wahrhaft ökumenischen und von allen westlichen Konfessionen hochgeschätzten Denker gibt, dann ihn, und so ist gerade das Reformationsjubiläum ein guter Zeitpunkt, sich von der Tiefe und Schönheit seiner Gedankenwelt inspirieren zu lassen. Der Lyriker und Schriftsteller Marco Kunz hat bekannte und weniger bekannte Sätze des heiligen Augustinus zu modernen Gedichten ausgebaut und dabei Gedanken, Reim, Gebet, Ontologie und theologisches Denken in eine ganz neue sprachliche Synthese gebracht: manchmal galant, zart, strömend, manchmal eindringlich, brüsk, springend – und in diesem Wechsel sehr lebensvoll, heiter-flüssig und voller Überraschungen. Aus diesen ‚Augustinus-Variationen‘ hat Siegfried Fietz, der nicht nur aufgrund seiner weltweit bekannten Vertonung des Bonhoeffer-Gedichts ‚Von guten Mächten wunderbar geborgen‘ als Meister der Vertonung christlicher Lyrik gilt, ein atemberaubendes Album geschaffen, 13 Lieder voller Leidenschaft, Begeisterung und tiefer Glaubenskraft, jedes Lied mit einer ganz eigenen Stimmung und Färbung, mal choralartig, mal peppig und zum Mitsingen und Tanzen einladend, mal nachdenklich getragen und mal mystisch-geheimnisvoll. Die Themen ‚Liebe‘, ‚Freude‘ und ‚Sehnsucht‘ ziehen sich durch das ganze Album, das mal auffordert: ‚O Mensch, lerne tanzen!‘, mal preist und dankt: ‚Schöne Dinge wären nicht, wenn sie nicht von dir, Gott kämen‘ und mal dem ‚Geist, der hinter dem Bewusstsein sitzt‘ nachspürt – uns zurufend: ‚In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst!‘