Aus der Wortschatztruhe des Richard Pietraß
Zu einigen Fragen linguistisch-literaturwissenschaftlicher Textanalyse am Beispiel von Gedichten
Andreas F. Kelletat
Das Gespräch zwischen Literatur- und Sprachwissenschaftlern ist in der Inlands- wie Auslandsgermanistik nicht gerade rege, zu unterschiedlich sind die jeweiligen Methoden und Erkenntnisinteressen. Im Bereich der Textanalyse jedoch erscheint dem Verfasser ein erneutes Aufeinanderzugehen der germanistischen Teildisziplinen durchaus sinnvoll. Zumal wenn es um literarische Texte geht, die sich ohne sprachwissenschaftliches Instrumentarium überhaupt nicht hinreichend erklären lassen. An dem «generativen» Gedicht von Richard Pietraß werden die Möglichkeiten einer linguistisch-literaturwissenschaftlichen Analyse exemplarisch erprobt.