Ausgehen
19. Würth-Literaturpreis
Maik Bozza, Dorothee Kimmich, Philipp Ostrowicz, Feridun Zaimoglu
„Ausgehen.“ Das Thema des Würth-Literaturpreises 2008 hat der Autor Feridun Zaimoglu nach der letzten Vorlesung bekannt gegeben. Es scheint nahezuliegen: Der Ausgang der Vorlesungen fällt zusammen mit dem Ausgang seiner Geschichten. Ausgehen ist aber nicht nur der Schluß oder gar das Ende, das „Zur-Neige-Gehen“. Ausgehen ist eben oft auch der Anfang, der Beginn einer Liebes- und Lebensgeschichte.
„Ausgehen“ weist auf das Ende im Anfang und den Anfang als Ende hin. Das Thema besitzt somit eine erstaunliche Offenheit, wie die insgesamt vierzehn abgedruckten Beiträge dieser Anthologie beweisen. Nur wenige Texte setzen das Motiv des klassischen Liebes-Rituals um, es geht vielmehr auch um Ausgang aus dem Altenheim, das „Aus-Gehen“ des Lebens, den Spaziergang mit dem Hund, biblische („Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging“), und kulturell-religiöse („Geh aus, mein Herz, und suche Freud’“) Kontexte werden aufgerufen.