Ausgewählte Arbeiten zu den Ursprüngen der Schur-Analysis
Gewidmet dem großen Mathematiker Issai Schur (1875–1941)
Bernd Fritzsche, Bernd Kirstein
Dieser Band des „TEUBNER-ARCHIVs zur Mathematik“ enthält klassische ma thematische Arbeiten, welche im Zeitraum von 1911 bis 1935 von GusTAV HER GLOTZ, ISSAI SCHUR, GEORG PICK, ROLF NEVANLINNA und HERMANN WEYL verfaßt wurden und aus heutiger Sicht die Ursprünge einer mathematischen Richtung mar kieren, welche sich in den 80er Jahren an der Nahtstelle verschiedener mathemati scher Disziplinen herausbildete und nun unter der Bezeichnung „Schur-Analysis“ Eingang in die mathematische Literatur gefunden hat. Hervorstechendes Merkmal der Schur-Analysis ist ihr algorithmischer Charakter, der bereits in IssAI ScHURS grundlegender Arbeit „Über Potenzreihen, die im In nem des Einheitskreises beschränkt sind“, welche 1917 und 1918 in zwei Teilen im „Journal für die reine und angewandte Mathematik“ veröffentlicht wurde, prägnant zum Ausdruck kommt. Der dort kreierte tiefsinnige Algorithmus, welcher heute nun unter dem Terminus „Schur-Algorithmus“ gefaßt wird, beinhaltet alle haupt sächlichen Wesenszüge der Methode und trug wesentlich dazu bei, daß für diese die Begriffsbildung „Schur-Analysis“ gewählt wurde. Es ist deshalb nur folgerichtig, daß die oben genannte Arbeit IssAI ScHuRs eine zentrale Stellung einnimmt.