Auswirkungen einer Aggregatsstruktur auf die geotechnischen Eigenschaften feinkörniger Baggergutsedimente in Dichtungssystemen
Horst Düllmann
Im Deponiebau werden für die Herstellung von Abdichtungssystemen bevorzugt natürliche und vergütete natürliche Mineralstoffe eingesetzt. In den letzten Jahren wurden vermehrt Versuche unternommen, auch feinkörnige Baggergutsedimente als Deponieersatzbaustoff einzusetzen, um Ressourcen zu schonen und das in großen Mengen anfallende Material einer Verwendung zuzuführen.
Baggergutsedimente fallen bei der Vertiefung von Hafenbecken und Wasserstraßen an. Sie werden vor einer Weiterverwendung aufbereitet bzw. entwässert und nehmen dabei eine aggregierte bzw. plattig-krümelige Struktur an. Trotz der Entwässerung haben sie einen hohen Restwassergehalt und können als nass bzw. stark feucht bezeichnet werden. Der hohe Restwassergehalt im Bereich der Vollsättigung macht eine Verdichtung unter Einhaltung üblicher Verdichtungsgrade in Anlehnung an das Proctorkriterium unmöglich, so dass das Material in den Deponieabdichtungen häufig nur mittels mittelschwerer Raupen in der Fläche auf die Sollhöhe verteilt und durch mindestens zwei weitere Überfahrten verdichtet werden kann.