Automation und Entscheidung
Möglichkeiten und Probleme eines ganzheitlichen Informations- und Entscheidungssystems
Karl Georg Holtgrewe
Probleme der Automation beherrschen unser modernes Zeitalter. Eine stille, aber äußerst wirksame Revolution hat in den letzten Jahren stattgefunden und wird sich weiter ausbreiten. Der Computer steht im Mittelpunkt dieser Entwicklung. Das bedeutet, daß es sich hierbei nicht nur um eine konse quente Fortsetzung der Mechanisierung handelt, sondern daß geistige Funk tionen mehr und mehr in den Prozeß der Automatisierung einbezogen wer den. Wie weit kann sich dieser Prozeß auf Grund der schnellen Entwicklung der Computertechnik entfalten? Wie weit lassen sich die Funktionen eines Industrieunternehmens automatisieren, angefangen bei der einfachen Ver richtung in der Fertigung bis hin zur Unternehmerischen Entscheidung? Das vorliegende Buch sucht eine Antwort auf diese drängenden Fragen zu geben. Die Abgrenzung in deterministische und nichtdeterministische (pro babilistische) Entscheidungen erlaubt es, den Umfang der Automatisierbar keit, die mit Hilfe elektronischer Rechenanlagen zu erzielen ist, abzustecken. Das komplexe System eines Unternehmens setzt sich aus vielen einzelnen Systemen zusammen, die deterministischen oder probabilistischen Entschei dungen unterworfen sind und die, wie an Hand des Regelkreisprinzips ge zeigt wird, in mehrere hierarchisch gegliederte Regelkreise aufgeteilt wer den können. Diese Regelkreise sind je nach ihrer Entscheidungsstruktur und ihrem Anpassungsverhalten der Automatisierung zugänglich oder nicht. Die Schwierigkeiten im Anpassungsverhalten bei Mensch, Maschine und Materiallassen die Anwendung des Regelkreisprinzips auf die höheren Stu fen der Unternehmensfunktionen zunächst unmöglich erscheinen. Der Com puter eröffnet hier neue Perspektiven. Sein Einsatz und die mit seiner Hilfe möglich werdende Anwendung von Entscheidungsmodellen rücken die ver schiedenen Funktionen des Unternehmens in ein neues Licht.