Backstage mit Stanley OSB
eine Biografie von Stanley van Sprang
Ernst-Otto Sommerer
Stanley wurde 1948 in Sualawesi geboren, wuchs im Spannungsfeld zwischen der ausgehenden Kolonialzeit und dem enstehenden Indonesien. 1960 wanderte er mit seinen Eltern in die Niederlande aus und durchlebte dort seine Jugendzeit. Seine besondere Neigung galt der Musik – zunächst Country, daran anschließend der sog. Indorock. Die örtliche Nähe zur Musikszene in Den Haag eröffnete ihm viele Zugänge zu den Großen seiner Musik. Als Teen spielte er die 2. Leadgitarre und unterstützte so an den Wochenenden viele Rockbands an der Hamburger Reeperbahn.
Später (1975 – 1989) arbeitete er als Krisenhelfer beim Internationalen Roten Kreuz (ICRC), abgeordnet vom Niederländischen Außenministerium. Die letzten Jahre war er im Golfkrieg und in Afghanistan eingesetzt – allerdings ließ die Sicherheitslage dann keine weitere Tätigkeit mehr zu.
Zudem war er ausgebrannt und psychisch am Ende – auch wenn die zurückliegende Zeit besonderte Höhepunkte für ihn bereithielt, so etwa eine Pilgerreise durch Nordindien, die seine Spiritualität bewußt machte. SAllerdings erlebte er an sich auch eine Folterung.
An diese Zeit schloss sich von etwa 1990 – 1995 eine Zeit an, die er als Streetworker in den Niederlanden erlebte, die ihn aber zugleich immer stärker in die Szene der Drogen- und Prostitutionskriminalität hineinzog. Er flüchtete nach Deutschland und fand hier knapp 20 Jahre später den Platz, den er als Heimat und Zuhause bezeichnet, Anerkennung in einer ihm sehr positiv gegenüber stehenden Gesellschaft.
Während all der Jahrzehnte hatte er immer einen intensikven Kontakt zum North Sea Jazz Festival in Den Haag, dessen Begründer Paul Acket (1976) er persönlich kennengelernt hatte, was ihm immer den Backstage-Zugang ermöglichte. Den hat er genutzt und mit den Großen zusammenspielen und von ihnen lernen können.
So konnte er ein weites Netzwerk aufbauen, und Ry Cooder lud ihn in Havanna ein auf den Set des Film Buoana Vista Social Club zu kommen, Ravia Shanker lud ihn ein mitzuspielen, Joe Cocker ebenfalls und viele andere.
